Hier bin ich wohl nicht mehr allein

[Traeuminchen]

Hallo Zusammen,
Nachdem ich mich hierher verirrt habe möchte ich mich auch kurz vorstellen, ich bin weiblich, 38 Jahre alt, schon immer nah am Wasser gebaut, sehr introvertiert und depressiv.
Vor ungefähr einem Jahr musste ich dann von meinem Arbeitsplatz "flüchten" weil ich die Umgebung, Gesellschaft gar nicht mehr ertragen konnte, bereits 2 Stunden vor dem Wecker klingeln bereits heulend im Bett gelegen habe. Daraufhin habe ich mich stationär in Behandlung begeben, was allerdings ein großer Fehler war, wo ich unter anderem die Diagnose Schizoide Persönlichkeitsstörung (und Borderline, depressive Verstimmung, Angstzustände und noch einige Kleinigkeiten) erhalten habe.

Eine medikamentöse Behandlung der ein oder anderen "Macken" ist bei mir allerdings durch eine paradoxe Wirkung auf das Zentralnervensystem wirkender Medikamente leider nicht möglich.

Bis vor einiger Zeit habe ich mich noch sehr alleine mit meiner Unfähigkeit mich in Gesellschaft wohl zu fühlen gefühlt, dann habe ich einen Freund meines Sohnes mit ähnlichen Eigenschaften kennengelernt und mich entschieden, die Unfähigkeit mich in Gesellschaft auszudrücken in Form eines Blogs zu umgehen um mir auf diese Weise ein Sprachrohr zu schaffen.

Allerdings habe ich hier den Eindruck, alles andere als alleine zu sein und freue mich schon darauf was ich hier erfahren und lesen darf.

LG, Traeuminchen

[Nachtgängerin]

Hallo Traeuminchen,


dann sei mal willkommen hier.


Mich würde interessieren, wie die Borderline PS mit der Schizoiden PS "zusammenpasst" - sind damit tatsächlich beide kompletten "Krankheits"-Bilder gemeint oder bezieht sich das "schizoid" auf die "kalten", "abweisenden" Phasen, die Borderlinebetroffene immer wieder erleben?

Eine schizoide Persönlichkeitsstruktur in Komorbidität einer Borderline Persönlichkeitsstörung erscheint mir als recht ungewöhnlich?


Grüße.

[tournesol]

lich Willkommen bei uns, liebe Traeuminchen

Ich wünsch Dir gutes " einleben" bei uns

Mir erscheinen Deine " Komorbilitäten" durchaus zusammenpassend und schlüssig....

Lieber Gruß
Tournesol

[Traeuminchen]

Nachtgängerin,

wie genau es zusammenpasst kann ich dir eigentlich gar nicht erklären - immerhin bin ich so seit ich denken kann und somit ist es einfach normal für mich. Aber die borderline-symptome halten sich die meiste Zeit verborgen im Hintergrund. Nur wenn es mir eigentlich gut gehen sollte (funktionierende Beziehung, Arbeit passt, mit meinem Sohn und seinen schulischen Sorgen passt alles) dann meldet sie sich.

Irgendwie kann ich mit Positivem (sowohl positivem feedback, positiver Lebensphase, positiven Ergebnissen, positiver Laune, ...) nicht wirklich umgehen. Genau dann kommt irgendwie die sonst versteckte Borderline-Störung durch.

Ich hoffe, das reicht vorerst aus um deine Frage zu beantworten.

LG
Traeuminchen

[Nachtgängerin]

Hallo Traeuminchen,


danke für deine Erklärung.

Ich bin bei solchen Sachen immer gerne skeptisch. Letztendlich ist es meines Erachtens auch nicht so wichtig, alle Verhaltensweisen in einer klinischen Störung zu benennen als vielmehr für sich selbst oder durch Hilfe von Außen die Wirkmechanismen herauszufinden. Und so langfristig besser zu leben.

Ich habe den Eindruck, aus Kliniken kommen die Leute regelmäßig mit exotischen Diagnosen heraus. Muss nicht zwingend an den Leuten liegen.^^



Grüße.