Hallo......

[Piepa]

Hallo.......,

ich bin 39 Jahre komme aus der Gegend von Berlin und habe eine SPS. Ich war schon als Kind eher scheu und in mich zurückgekehrt.
Mit 18 Jahren flüchtete ich mich in die Essstörung, erst Magersucht später kam noch Bulimie hinzu. Zusätzlich bekam ich starke
Depressionen. Soweit ich mich erinnern kann, hatte ich schon immer Kontaktängste zu Menschen. Mir fällt es sehr schwer
überhaupt Kontakte zu knüpfen. Außer meiner Familie habe ich z.Zt. keine engeren Freunde oder Bekannte (nur oberflächliche im
Berufsleben) . Mit 24 Jahren heiratete ich und klammerte mich ausschliesslich an meinen Mann und nahm Dinge hin, wo andere
schon Grenzen gesetzt hätten. Aber ich habe wohl auch eine abhängige Persönlichkeitsstörung. Durch intensive Psychotherapie und
Klinikaufenthalte schaffte ich es wenigsten nach 10 Jahren der Essstörung zu entkommen. Doch die Depressionen und die
Persönlichkeitsstörung blieben und treten Phasenweise immer wieder auf.
Ein ständigen Hoch und Ab. Z.Zt. geht es mir seit 11/13 wieder richtig schlecht. Wahrscheinlich sind die SPS-Wesenszüge bei mir
schon angeboren und aufgrund des Erziehungseinfluss meiner Eltern verstärkt worden. (Meine Eltern haben keine Schuld daran!
Sie wollten aus ihrer Sicht nur das Beste für mich!). Jetzt befinde ich mich wieder in Psychotherapie und eine Reha-Kur steht an.

Ich leide manchmal sehr darunter, dass ich keine Freunde habe. Doch anderseits fühle ich mich allein auch wohl. Mache mir ständig
darüber Gedanken, was andere über mich denken. Nach aussen hin wirke ich auf andere eher arrogant. Doch weit verfehlt, mein Selbst-
wert ist gleich null. Ich merke immer wieder schmerzlich, dass ich "anders als die anderen" bin und auch nie einer von ihnen sein
werde.

Wie geht ihr mit eurer SPS um? Akzeptiert ihr diese und lebt euer "Ding"? Oder versucht ihr die Symptome der SPS zu unterdrücken
und dagegen anzukämpfen?

Wie arrangiert ihr euch mit SPS?

Ich würde mich über eure Erfahrungen, Meinungen, Anregungen und Rückmeldungen sehr freuen.....

LG Piepa

[Zarathustra]

Hallo Piepa,

-lich Willkommen hier auf der Burg

Wie geht ihr mit eurer SPS um? Akzeptiert ihr diese und lebt euer "Ding"? Oder versucht
ihr die Symptome der SPS zu unterdrücken und dagegen anzukämpfen?

Ich sehe nichts (mehr) an meiner Persönlichkeit als gestört an. Das konnte ich vor
ein paar Jahren noch nicht behaupten. Meinen Ursprungs-Typ nennt man nachgiebig-
ausnutzbar und ich wurde von der Welt sehr stark in die Mangel genommen. Ich liebe
mich... und irgendwie ist nun die Gesellschaft auch kein Problem mehr. Warum sind
manche mit 6 schon so vernünftig, wie andere nicht mit 30 sind? Wenn sie gegen
meinen Moralkodex verstoßen, dann denke ich mir höchstens, sie wären noch nicht
alt genug... Ich möchte dann nichts mit ihnen zu tun haben. ^^ Vielleicht habe ich
schon genug Enttäuschungen mit Menschen erlebt....

Unterdrücken und Kämpfen .... ich weiß nicht einmal, wie man das bewerkstelligen
könnte. Lieber damit rechnen, zufällig in ein Gespräch zu kommen. Ein kurzer
Satz, der mir sehr geholfen hat war: "DU bist dein eigener Standart." Wozu sollte
man das, was man aus einer virtuellen Nebelbank zieht eher als Vorbild nehmen,
als sich selbst, die Person kennt man zumindest!

LG
Zarathustra

[knallschnute]

Hallo Piepa,

ich heiße dich ebenfalls herzlich Willkommen.

Zarathustra hat es bereits sehr gut beschrieben und ich kann mich dem nur anschließen:

"DU bist dein eigener Standart."

Woran will man bei anderen Menschen, egal ob sie nun "normal" oder "gestört" sind anknüpfen? Jeder ist für sich gesehen einzigartig. Wir haben sicherlich alle Ähnlichkeiten, sind wir doch alle Menschen, doch jeder hat andere Bedingungen im Leben und somit auch andere Erfahrungen gemacht.
Das Beste wäre sich zunächst über sein Sosein bewusst zu werden, das was man ist annehmen zu können - egal wie die anderen das finden oder gerne hätten - und nach eigenem Ermessen und Bedürfnissen heraus an sich arbeiten.

Jetzt befinde ich mich wieder in Psychotherapie und eine Reha-Kur steht an.

Das ist doch bereits eine gute Sache. Ich wünsche dir, dass die Therapie und die Reha-Kur dir in jedem Fall helfen und dich wieder aufbauen!

Lieben Gruß,
Knallschnute

[Kleene]

Hallo Piepa! Schön das zum Forum gefunden hast...Gruß

[boramey]

Hallo Piapa
Dieses Gefühl,völlig allein zu sein und anders als der große Rest der Welt, kenn ich sehr gut...
es gab Phasen, die einige viele jahre angehalten haben,in denen ich extrem wenige Kontakte zu Menschen hatte. Heute habe ich-und ich Wunder mich immer aufs Neue-eine handvoll Freunde, vertraute, die bis jetzt immernoch nicht vor mir geflohen sind,aber trotzdem fühl ich mich allein.dass Grundgefühl ist irgendwie immer da.
mein Selbstwertgefühl ist auch eher sehr niedrig angesiedelt und ich glaub auch dass ich auf andere Menschen schonmal arrogant wirken kann.ich versuchbmich auf die Art irgendwie zu schützen,obwohl mir ein andre selbstschutzmethode tausendmal lieber wäre,weil es mich eigentlich noch mehr leiden lässt ist.
mir ist aufgefallen,dass diese meine scheinbare(?)Arroganz eng zusammenhängt mit meinem Gefühl für meinen eigentlichen wert...oder eher meinem nicht vorhandenen Gefühl für meinen wert.und das wissen darum,dass ich einen eigenen unanfechtbaren wert habe.das fehlt mir zu oft.
Was mein Selbstwertgefühl Gefühl aber wachsen lässt ist zb. Grad die Kontakte hier im Forum. Der Kontakt zu Menschen denen es vielleicht ähnlich geht wie mir, Menschen die meine innere Welt etwas besser verstehen können..
Jedenfalls durfte ich feststellen, dass mir das lesen und schreiben hier sehr guttut zurzeit...
vielleicht kannst du ja bald ähnliches an dir selbst feststellen...würds dir sehr wünschen....
Alles Liebe
boramey