so gut wie neu hier ...

[Jezebel]

hallo zusammen,

ich habe mich schon vor einer weile angemeldet, konnte mich bisher noch nicht entschließen, mich zu wort zu melden. weil ich mir nicht sicher bin, ob ich überhaupt sowas wie eine "berechtigung" habe, hier mitzuschreiben … und weil es, bei aller anonymität, ja doch um sehr persönliche dinge geht ...

aaaber … ich habe hier schon viel gelesen und hoffentlich auch etwas gelernt. jetzt will ich nicht länger nur stumm mitlesen. das ist ja auch nicht sinn eines forums. zumindest wollte ich erstmal danke sagen für die vielen tollen und aufschlussreichen beiträge. ich finde es schön zu sehen, dass trotz ab und zu auftauchender meinungsverschiedenheiten respektvoll miteinander umgegangen wird. na ja, in der letzten zeit war es zwar manchmal etwas turbulent, aber so ein "gewitter" kann ja durchaus auch reinigend wirken.

bevor das ganze noch länger wird, kurz zu mir und weshalb ich hier bin: selber habe ich keine diagnostizierte sps und habe erst vor ca. einem jahr überhaupt das erste mal davon gehört: ein "bekannter" (weiß nicht, wie ich ihn bezeichnen soll … wir kennen uns nicht persönlich, haben nur per whatsapp und mail kontakt, anfangs haben wir auch ab und zu telefoniert. und obwohl wir uns noch nie gesehen haben, fühlt sich der kontakt mit ihm sehr real an) sagte mir, er habe eine schizoide persönlichkeitsstörung. ich wusste rein gar nichts darüber und hab es als reine information so stehen lassen, ohne es weiter zu hinterfragen. schließlich verstanden wir uns super, alles lief glatt - so rein virtuell. außerdem wollte ich ihn als mensch kennenlernen und nicht auf eine störung reduzieren. mit der zeit habe ich gemerkt, dass es manches gibt, was ich nicht verstehe bzw. nicht einordnen kann. ich habe dann also doch mal gegoogelt, diverse seiten gelesen inklusive den ganzen strang im brigitte-forum (puuuh!!!) - und nun bin ich hier, endlich auch mal "sichtbar" …

um es zusammen zu fassen, in anlehnung an den thread „fragen und tipps zum umgang zwischen SPs und Nicht-SPs: streng genommen bin ich weder "A", noch "B" … deswegen habe ich mich auch so wahnsinnig schwer getan, mich hier aktiv zu beteiligen. wenn ihr nun der meinung seid, dass ich als "weder-a-noch-b" zu weit weg vom thema bin, lasst es mich bitte wissen. ich hoffe natürlich, ich darf trotzdem bleiben. bin auch immer gerne bereit, fragen zu beantworten aus der perspektive einer nicht-sps. und ja - eventuell habt ihr es schon vermutet - auch ich habe die eine oder andere frage. vielleicht schaffe ich es auch mal, sie zu formulieren. ganz grundsätzlich bin ich aber in erster linie an einem austausch interessiert und daran, durch diesen austausch hoffentlich etwas mehr verständnis für meinen "virtuellen bekannten" zu entwickeln.

viele grüße
jezebel

[Ambivalenz]

ob ich überhaupt sowas wie eine "berechtigung" habe, hier mitzuschreiben

wenn ihr nun der meinung seid, dass ich als "weder-a-noch-b" zu weit weg vom thema bin, lasst es mich bitte wissen

Ganz im Gegenteil!
1. "Angehörige" ist kein Synonym für "Lebenspartner". Gehören Verwandte, Freunde und enge Bekannte etwa nicht dazu? Man muss doch hier auch keine beglaubigte Diagnose vorweisen, um sich als Betroffener bezeichnen zu dürfen!(Zumal die B-Seite ja gar nicht ausschließlich SPSler beinhalten soll/darf sondern jeden mit ähnlichen Problemen und Eigenarten.)
2. Man muss kein Angehöriger oder Betroffener sein, um hier schreiben "zu dürfen". Interesse am Thema und/oder anderen Menschen genügt doch völlig.
3. Im derzeitigen Umfrage-Thread wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass mehr Vielfalt für dieses Forum wünschenswert wäre. Das betrifft doch aber nicht nur die reine Anzahl der "Schreiberlinge", sondern auch (oder vielmehr VOR ALLEM) deren Zusammensetzung! Was wäre/ist denn auf die Dauer interessant an einem Forum wie diesem, wenn alle "Nichtbetroffenen" wegen Partnerschaftsproblemen hier sind, und eine Vielzahl der B`s mit diesem Thema nur wenig anfangen kann?

Mit anderen Worten:
Ein aufrichtiges Willkommen von mir!

[Nebeltal]

Zunächst einmal, willkommen im Forum.
Sag mal, erwartest du mehr von deiner Bekanntschaft oder ist es nur reines Interesse an der Krankheit?
Mich erstaunt das ein wenig, wenn ich jemandem von meinem Krankheitsbild erzählt habe, hat man das zwar zur Kenntnis genommen aber dann auch nicht weiter verfolgt. Und sich anschließend noch über mich gewundert, warum ich mich so oder so verhalte. Zeigt mir eigentlich wie wenig sich andere Menschen für einen Interessieren, selbst wenn man " befreundet" ist. Selbst meine damalige Freundin hat es nicht interessiert, aber gut die war auch eine garstige hexe, aber das ist ein anderes Thema. Vielleicht unterscheiden sich die anderen, in diesem punkt, Garnicht so sehr von schizoiden, nur ist bei denen das Interesse heucheln schon so eingeübt, dass sie nicht mehr merken. Gut, ich schweife ab, was ich damit sagen will ist, das es sehr löblich von dir ist sich darüber zu Informieren und auch Hilfe in diesem Forum dazu zu suchen.

[knallschnute]

Hallo Jezebel,

ich danke dir für deinen Mut dich auch einmal zu Wort zu melden!

Außerdem kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen und möchte gerne darauf aufmerksam machen, dass nicht ohne Grund im Begrüßungskasten für Gäste steht:
Unsere Community dient der Selbsthilfe für Betroffene und Angehörige und all jenen, die sich zum Thema "schizoide Persönlichkeitsstörung" austauschen wollen.

Das ist so gemeint, wie es geschrieben ist, und ich hoffe doch, auch als solches verständlich.

Freue mich auf weitere Beiträge von dir und wünsche dir eine gute Zeit!
Knallschnute

[Jezebel]

vielen dank für das nette willkommen. darüber freue ich mich! vermutlich habe ich die "rechtfertigung" hier mitzuschreiben vor allem für mich selber gebraucht. schließlich ist es bei mir "nur" ein virtueller kontakt. da fragt man sich schon das eine oder andere mal, was davon nun wirklich "echt" ist, und was eventuell nur im eigenen kopf existiert. andererseits: kontakt ist kontakt. und missverständnisse und klärungsbedarf kann es real wie virtuel geben.

@Nebeltal: konkrete erwartungen habe ich nicht. ich möchte ihn gerne persönlich treffen - wenn er das auch möchte.

und bezüglich des "krankheitsbildes": er selber hat nie von einer krankheit gesprochen und ich denke auch nicht, dass er es als krankheit auffasst. ich auch nicht, zumindest nicht, was ihn betrifft. ich sehe es als teil seiner persönlichkeit und möchte das bzw. ihn im ganzen besser verstehen. als er mir davon erzählte, hatten wir bereits vier monate kontakt, der durchaus intensiv war - aber eben virtuell. irgendwann konnte ich mir manches in seinem verhalten nicht mehr erklären. es kam mir vor, als würde er mir nicht vertrauen. also habe ich es angesprochen und ihn direkt gefragt, ob er mir überhaupt vertraut. daraufhin bekam ich als antwort, er vertraue niemandem - mit dem hinweis auf die sps und ich könne ja mal bei wikipedia nachlesen. das habe ich natürlich gemacht und ihm das gesagt. nur: wenn er grundsätzlich ein problem mit vertrauen hat - was hätte es gebracht, wenn ich weiter "gebohrt" hätte? und klar, ich habe auch gehofft, dass er eventuell vertrauen entwickelt und von sich aus darüber spricht.

wie gesagt, ich wollte ihn nicht auf eine störung reduzieren sondern ihn und seine Persönlichkeit lieber selber kennen lernen, im direkten kontakt. dass ich es nicht weiter hinthtmlerfragt habe, war definitiv kein desinteresse meinerseits. wobei mir deine frage jetzt klar macht, dass man es durchaus so auffassen kann. ich hoffe nicht, dass er es genauso interpretiert.