Nachdem ich dieses Forum nun schon einige Tage verfolge und auch schon einiges gelesen habe, will ich mich hier auch einmal vorstellen. Ich bin 37 Jahre alt, männlich und habe selbst eine ausgeprägte schizoide Persönlichkeit. Ob es eine Störung ist, hängt wohl von der Definition ab.
Ich habe schon seit meiner Jugend gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt, dass ich irgendwie anders war, weil ich vieles, was bei den anderen so selbstverständlich schien, nie wirklich nachvollziehen konnte. Starke Emotionen waren immer etwas, mit dem ich nichts anfangen konnte, und auch mit einer "normalen" Zukunftsplanung tat ich mich immer schwer. Wenn dann mit zunehmendem Alter immer öfter die Frage aufkam, wie ich mir denn die Zukunft vorstellte, ob ich denn nicht irgendwann eine Familie gründen und Kinder haben wollte, brachte mich das immer in Verlegenheit.
Es war nicht einmal so, dass mich der Gedanke an eine Familie erschreckt hätte oder ich um meine Freiheit gebangt hätte - es war einfach etwas, das mir vollkommen fremd und absurd erschien. Ich sah, wie Schulkameraden und Bekannte nach und nach heirateten und Kinder bekamen, doch wenn ich versuchte, mir mich selbst als Ehepartner und Vater vorzustellen, sagte mein Gefühl nur "Du? Familienvater? Nein. Das passt nicht. Das ergibt keinen Sinn."
Mit Mitte 20 habe ich dann eine Gesprächstherapie bei einem Psychotherapeuten gemacht, hauptsächlich um meine beständig drängenden Eltern zu beruhigen, die natürlich auch merkten, dass etwas nicht stimmte. Diese war zumindest insofern erfolgreich, da ich mir dadurch etwas klarer über meine Persönlichkeit und meine Eigenarten wurde.
Auf das Forum hier bin ich dann durch Zufall gestoßen, und vieles von dem, was ich hier gelesen habe, spricht mich sehr an.
So, ich glaube ich sitze jetzt schon seit mindestens 30 Minuten an diese Text und überlege, was ich schreiben soll. Bevor sich das noch den Rest der Nacht hinzieht, will ich mal schnell den "Absenden"-Knopf drücken...
