Kann es sein...

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Friedrich
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Kann es sein...

Beitragvon Friedrich » 29. November 2023, 19:16

dass auf Schizoide niemand so wirklich Bock hat?
Ich war wegen Depressionen ca 10 Jahre beim Neurologen mit psychatrischer Ausbildung. Diagnose schwere Depression, rezidivierende Depression, chronische Depression. Gut! Ich hab über die Jahre brav alle Pillen gefuttert. (Citalopram, escitalopram, Opripamol, Trimipramin, Venlafaxin, Lithium DANN SOGAR Haloperidol. Bei Bedarf Seroquel, Zopiclon, Diazepam) Besser wurde es nicht. Dann hatte ich einen kleinen Ausraster und war in der Klinik. Erster Verdacht Asperger. Dann Komplextraumatische Belastungsstörung. Dann Va schizoide Ps und Zwangsstörung. Ok. Hab mich dann entlassen, weil mich die vielen Leute genervt haben. Und die komischen Gruppentherapien. Dann habe ich fast ein Jahr nach einem Psychater gesucht der mich aufnimmt. Der hat mir erst einmal eine schwere Depression mit Dysthemie attestiert. Gestern meinte er dann: "Tut mir leid aber ich kann Ihnen nicht helfen. Auch Medikamente werden das nicht tun. ( witzig irgendwie... beim letzten Mal sprach er noch von Esketamin) Das Eintige, was Ihnen vielleicht helfen könnte wäre eine intensive psychoanalythische tiefenpsychologische intensive Therapie über Jahre hinweg. Bei Ihnen ist biografischen so einiges im Argen." Ich fragte ihn, ob er das eventuell etwas diagnostischen formulien könnte. Er grinste und sagte: Sie haben äußerst ausgeprägte schizoide Persönlichkeitsmerkmale." Schön, dachte ich mir so und war etwas überrumpelt. Dann fragte er, ob er mir noch etwas verschreiben könne. Ich entschied mich für eine Monsterpackung Trimipramin.(es hilft nicht wirklich langfristig aber zum kurzfristigen Ausklinken ist es hilfreich). Was jetzt? Der Automechaniker sagt mir also, dass mein Auto futsch ist und ich es in die Wekstatt bringen soll.
Ist es vielleicht so, dass auf Schizoide einfach niemand Bock hat? Und wenn ja warum? Ich beleidige niemand, ich Lüge nicht und hör hin und wieder sogar zu.
Spaß bei Seite ich geb mir echt Mühe. Jetzt kann ich wieder endlos suchen... die ganze Missbrauchsscheiße und die Misshandlungen erzählen und dann wird man mir sagen...:Jo tut mir leid aber ich kann ihnen nicht helfen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder sogar gute?
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht was eine analytische Therapie bringen soll. Ich weiß mittlerweile recht gut, warum ich so bin wie ich bin.
Sexueller Missbrauch
Misshandlungen
Zwei Scheinhinrichtungen
Cholerische narzisstische eventuell auch schizoide Mutter
Vater der von unangenehmen Dingen nix wissen wollte
Keine Bezugsperson.
Vielleicht auch Mobbing in der Schule. Aber das war nicht soooo schlimm. Ich war halt auch echt ein Freak (bins wohl immer noch)

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Re: Kann es sein...

Beitragvon Traumafrau » 30. November 2023, 19:13

Hey Friedrich,

erstmal Willkommen im Forum. Wie sieht es aktuell mit deinem Alltag aus, kannst du den bewältigen? Wie hat sich dieser "kleine Ausraster" gestaltet, kannst du dir erklären was die Ursache dafür gewesen sein könnte?

Klingt auf jeden Fall nach einem schweren Päckchen, was du zu tragen hast, wen wundert es da, das nicht alles rund läuft..

Bei Bedarf kann dieser Thread / Teile dieses Threads in den geschützten Bereich verschoben werden, oder du machst dort einen neuen Thread mit weitergehenden Fragen auf.

Viele Grüße!

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Re: Kann es sein...

Beitragvon orinoco » 30. November 2023, 20:37

Hallo Friedrich,

Schizoide sind in sofern ein spezieller Fall von psychischen Problemen, weil die gewählte Kompensationsstrategie (Vermeidung) diametral zu den Zielen der standardisiert angewendeten Psychotherapie (Gruppentherapie, soziales Funktionieren) steht und entsprechend pathologisiert wird. Es sagt eben kein Psychofritze "Ja, da machen Sie schon viel richtig. Das verbessern wir jetzt noch" oder "Wir müssen auf mehr Akzeptanz in ihrem sozialen Umfeld hinarbeiten". Die versuchen alle einen "umzudrehen", und das geht eben meistens schief.
Ich denke du bist auch ein gutes Beispiel wie wichtig ein "warmer Ofen" in der Kindheit ist, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Das unterscheidet die schweren Fälle von denen wo man sagen kann "Glück im Unglück".
Mal ne Frage: wie intellektuell und selbstreflektiert siehst du dich? Je nachdem wäre eine Selbsttherapie vielleicht die bessere Wahl als sich auf die institutionelle Therapie zu verlassen.
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Re: Kann es sein...

Beitragvon Friedrich » 1. Dezember 2023, 16:48

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten.
@ Traumfrau
Zur Alltagsbewältigung kann ich nur sagen, dass ich da momentan nicht mehr allzu viele Optionen sehe. Der genannte Psychiater und der Neurologe würden eine Frühverrentung unterstützen.
Zum "Kleinen Ausraster": Also ich bin der Robomann. Lange Zeit habe ich das maskiert. "Ach ja wie interessant", "wie lieb von dir." "war es schön im Urlaub?" eben das was die Leute so hören wollen. In Wirklichkeit hat mich das aber echt nicht interessiert. Ich war beruflich in einer Abteilung zu einer Besprechung und da gings dann 10 Minuten nur darum wer irgendwie wie sexy ist oder so blödsinniges Zeug. Das hat mich schon aggressiv gemacht. Dann wollten sie mich in ihre dummdödeligen Laberreien miteinbeziehen und eine Kollegin meinte sinngemäß: "Ach mit dir auf einer einsam Insel, könnt ich mir auch ganz nett vorstellen." Ich hab ihr dann gesagt sie soll ihren pubertären Fantasien in ihrer Freizeit nachkommen. Das konnte sie wohl nicht so einfach auf sich sitzen lassen und sagte so überbetont/lustigmachend: "Ach das ist jetzt aber gemein, kümmert es dich gar nicht wie ich mich jetzt fühle?" Naja. Ich hab ihr dann gesagt: "Interessieren mich nicht deine Scheiß Gefühle!" Und sie hat dann so gespielt, als ob sie das verletzen würde. Zur Belustigung der anderen und so getan, als ob sie weint. Ich bin dann (etwas) lauter geworden und hab gesagt: "Mich interessieren weder deine noch die Scheißgefühle von Irgendjemand hier drin. Ich bin zu einer verfickten Besprechung gekommen und nicht um mir euer dummes infantiles Gelaber anzuhören, auch wenn es eurem Intellekt einigermaßen entspricht." Dann hat jemand versucht mir den Arm auf die Schulter zulegen (Ich hasse Berührungen). Ich hab dann gebrüllt, dass die Person ihre gottverdammten Scheißgriffel wegnehmen soll, sonst brech ich sie ihr.
Dann bin ich in mein Büro und hab weitergearbeitet.
Am nächsten Tag hatte ich ein Personalgespräch und mir wurde nahegelegt Erholungsurlaub zu nehmen. Die waren eigentlich ganz nett und haben mir nicht einmal einen Vorwurf gemacht oder so. Ich weiß, dass die nicht auf mich verzichten wollen :katze:
Das Merkwürdige daran ist, dass ich noch absolut nie durch aggressives Verhalten aufgefallen bin. Konfrontationen geh ich aus dem Weg.
Also die Ursache ist für mich einfach: Massive Distanzunschreitung, Berührung von hinten bei bereits hochgradiger Agitation.
Zu dem Päckchen: Das Päckchen ist gar nicht das Problem. Das Problem ist wohl eher, dass ich versuche Emotionen abzuspalten. Ich denke, dass mir dies geholfen hat "irgendwie" mit allem klarzukommen.

Zum Alltag: Ich steh auf, füttere die Katzen, gehe zur Arbeit (10-12 Stunden im Büro), warte bis es dunkel ist damit mich niemand sieht und anlabert, gehe einkaufen mit Kopfhören, die ich beim Bezahlen absetze. Gehe heim, füttere die Katzen, esse etwas und sehe mir seit Jahren einer meiner drei Filme an (seit etwa zehn Jahren immer dieselben), gehe ins Bett und der Kreislauf beginnt. Am Wochenende mach ich dann den Haushalt und spiel Computer. Für Urlaubszeiten gilt das Wochenendprogramm. Tagsüber stell ich mich dann aber tot (D.h. ich bin superleise), weil ich nicht will das irgendjemand vorbei kommt und merkt, dass ich da bin.

@orinoco
Das ist irgendwie witzig. In der Tat, ich war zwei mal in der Gruppentherapie (während der Klinik). Bin rumgehockt und hab nichts kapiert. Irgendwann habe ich dann verstanden, dass das Problem der meisten dort mangelnde Wertschätzung, Enttäuschung und so Zeug ist. Das sind Dinge die ich nicht so wirklich nachvollziehen kann. Ich hab da nicht viel gesagt. Nach der zweiten Sitzung meinte meine betreuender Psychologin, dass ich da nicht hin müsste, wenn ich nicht wollte und dass ich, wenn mir das lieber wäre auch im Zimmer essen könne anstatt im Speisesaal. Ich habe da wirklich niemand angepöbelt oder irgendwas, von daher kam mir das schon merkwürdig vor. Später meinte eine Frau, als sie erfuhr, dass ich gehe, dass sie mir alles Gute wünsche und fügte hinzu, dass sie schon ein bisschen Angst vor mir gehabt hätte und manche anderen wohl auch. Ich habe niemanden beleidigt oder bedroht oder irgendwas, ich weiß bis heut nicht warum. Vielleicht ist es einfach nur "die kalte Aura".

Der zweite Punkt ist noch viel interessanter. Denn diesen Gedanken hatte ich auch schon: "Je nachdem wäre eine Selbsttherapie vielleicht die bessere Wahl als sich auf die institutionelle Therapie zu verlassen." Das Abspalten von Emotionen macht manche Dinge ja auch einfacher, eben die Selbstanalyse. Mir ist absolut bewusst woher meine psychischen Probleme kommen (a detail). Ich gebe Dir Recht, dass der "Warme Ofen" wohl eine entscheidende Rolle spielt. Ich habe nur keine Kraft mehr zu maskieren und je mehr ich mich zurückgezogen habe, um so weniger ertrage ich andere Menschen. Im psychiatrischen Gutachten steht: "hohes Maß an Selbstreflexion und sehr hohes Intellektniveau" bei den protektiven Faktoren.
Mein Neurologe war auch nicht so begeistert, als ich ihn vor Jahren schon fragte, ob eine Therapie sinnvoll wäre. Auf die Frage warum meinte er verlegen: "Weil ich die Befürchtung habe, dass sie den Spieß umdrehen."
ich möchte wirklich nicht auf "Hey ich bin soooooo superschlau..., dass ich mich in einem Forum für Schizoide anmelden musste, um ein wenig Anerkennung zu finden, -machen." Im Gegenteil ich sehe Tag für Tag dämlich Leute, denen es gut geht. Wenn ich das gegen Intelligenz eintauschen könnte.... Bitte Ja. (Alles andere wäre dämlich ;)

vielen Dank für Eure Zeit!

Was aber das paradoxeste aus meiner Sicht ist, ist dass der Psychiater der Verhaltenstherapeutischen Schule angehört und mich zu einem tiefenspychologischen, analytischen Psychiater schicken will. Vielleicht will er die auch nur ärgern :feiern:

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Re: Kann es sein...

Beitragvon orinoco » 1. Dezember 2023, 20:45

dem Psychotherapeuten, bei dem ich mal war als ich noch gesucht habe, was mit mir los ist, hab ich auch mehr erzählt als der mir. Und die Gruppentherapie ("Männergruppe") die der initiierte war für mich auch ein voller Schlag ins Wasser. Die richtige Initialzündung war dann ein Posting im mittlerweile geschlossenen 12-Schritte-Forum und der Rest ist (meine Blog-)Geschichte.
Katzen als Haustiere scheinen wohl auch sehr schizoid-typisch zu sein.
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Re: Kann es sein...

Beitragvon 2ost » 2. Dezember 2023, 10:11

Friedrich hat geschrieben:Was aber das paradoxeste aus meiner Sicht ist, ist dass der Psychiater der Verhaltenstherapeutischen Schule angehört und mich zu einem tiefenspychologischen, analytischen Psychiater schicken will. Vielleicht will er die auch nur ärgern :feiern:
Hab einmal, zu kurz nur um das ernstlich wohl bewerten zu können, eine Verhaltenstherapie versucht und exakt null Mehrwert daraus gezogen (sieht man von einer Empfehlung für aktiv geräuschdämpfende Kopfhörer ab, die tatsächlich mittelmäßig hilfreich sind). Mit den verschiedenen Therapieformen mich beschäftigt habend, kam ich dann auch auf die psychoanalytisch begründeten Verfahren also analytische Psychotherapie, Psychoanalyse und deines halt, als etwas, das ich ev. doch noch mal versuchen könnte. Hoffe dort die Mechanismen begreifen und infolgedessen abmildern zu können, die zu meiner PS führten. Es wäre darin also auch eine Selbstreflexion, wenn auch angeleitet, der Schlüssel - was mir wichtig wäre. Verhaltenstherapie kam mir wie eine Anleitung zum Maskieren vor und dazu wenigstens brauche ich dann doch keine zusätzliche "therapeutische" Unterstützung. (Unangeleitete Selbsttherapie in meinem Fall, scheint mir auch keine Lösung, da ich vermutlich folgenschwere Fallstricke dabei gekonnt übersehen würde (Stw. Selbstsabotage). So gesehen scheint zumindest mir die Empfehlung des Verhaltenstherapeuten so daneben nicht zu sein.

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Re: Kann es sein...

Beitragvon Friedrich » 2. Dezember 2023, 15:27

@2ost

Vielen Dank für Deinen Beitrag.
Das mit den Kopfhörern ist so eine Sache. Ich kann mir ein Leben ohne die gar nicht mehr vorstellen. Allerdings, so denke ich hat es mich über die Jahre noch empfindlicher gemacht in Situationen, in denen ich sie nicht tragen kann. So ist es irgendwie bei Allem. Je mehr man sich zurückzieht desto weniger Bock hat man auf Gesellschaft (bei mir jedenfalls).
Ich bilde mir ein bei mir selbst die Mechanismen, von denen Du sprichst verstanden zu haben. Aber das bringt mich irgendwie auch nicht weiter.
Bei dem Punkt Verhaltenstherapie hilft (nur) beim Maskieren, stimme ich Dir vollumfänglich zu.
Immerhin scheint hierin Konsens zu bestehen, dass Verhaltenstherapie bei vielen Fällen der SPS nicht so erfolgversprechend ist.
Was wohl auch typisch schizoid ist, ist, dass ich persönlich denke: "Ich bin nicht wirklich "mein" Problem. "Andere Menschen sind "mein" Problem." Genauer Betrachtet stimmt das natürlich nicht. Das Problem ist, dass ich Gesellschaft kaum ertrage insbesondere, wenn die emotional sind. Das wiederum fußt auf meiner Persönlichkeit (Störung). Umgekehrt kann ich wiederum sagen, dass sich dies vermutlich nicht mehr ändern lässt, also sind dann "rein praktisch gedacht" doch wieder Menschen mein Problem :erklärbär1:
Ich frage mich, ob schizoid, nicht eigentlich der "Natürliche Zustand" sein könnte. Die meisten Tiere sind doch irgendwie schizoid (ihr Verhalten könnte zumindest so umschrieben werden.) Sogar bei staatsbildenden Tieren wie Wespen gibt es "solitäre" Wespen die alleine leben.

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Re: Kann es sein...

Beitragvon orinoco » 2. Dezember 2023, 20:14

Also wenn man die ganze //ACE-Pyramide// durchdekliniert, dann würde ich kaum von einem natürlichen Zustand sprechen. Natürlich ist in der Natur, dass ein Tierkind, das von seiner Mutter verlassen oder verstoßen wurde oder sie einfach nur verloren hat (Prädatoren), ein totes Tierkind ist. Selbst in diesem Sinn ist es nicht natürlich, denn dann wären wir schon lange tot. Eher ein paradoxer, zombihafter Zustand: nicht richtig tot, aber auch nicht richtig am Leben - vor allem eben angesichts der vielen Probleme (psychisch, sozial, physisch). Der Mensch ist eben ein hochsoziales Säugetier, das ohne andere Menschen nicht überlebensfähig ist. Deswegen macht Einsamkeit Menschen auch krank (im Gegensatz zu - außer Paarung und Oyako - solitär lebenden Säugetieren z.B. Tiger). Nur wenn eben die anderen Menschen die Ursache der eigenen Ängste sind, man andererseits aber auf diese angewiesen ist, dann hängt man zwischen Regen und Traufe. Das Haustier ist dann der Kompromiss.
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Re: Kann es sein...

Beitragvon Friedrich » 2. Dezember 2023, 21:36

Lassen wir den Aspekt des Aufziehens außer acht :)
Klar braucht der Säugling Hilfe... aber dann. Wo du gerade von Prädatoren sprichst, der Jaguar ist absolut solitär, beansprucht ein riesiges Territorium und duldet, außer zur Paarung keine anderen Jaguar in seinem Territorium.
"Angewiesen" ist relativ. Wenn man möchte, dass 98 Prozent der Nachkommen die Adoleszenzphase erreicht und jedes einzelne Individum mit einer Lebensspanne von 80 Jahren oder gar höher rechnet, dann ja. Dann ist man angewiesen auf andere. Wenn man das aber nicht tut und nicht zu den "Instinktarmen Quasinestflüchtern" gehört, dann würde es aus meiner Sicht ganz gut passen.

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Re: Kann es sein...

Beitragvon Friedrich » 2. Dezember 2023, 21:41

Ich habe mich halt gefragt, ob das Ganze (Die PS-Geschichte) vielleicht doch epigenisch/evolutionär begründet sein könnte.


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