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mount.redoubt
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Beitragvon mount.redoubt » 9. März 2019, 19:16

Hallo zusammen,

ich habe mich hier vor kurzem angemeldet und möchte mich nun ordnungsgemäß vorstellen und meine Geschichte erzählen. Die Geschichte ist ein Bisschen lang geworden, dafür meine aufrechte Entschuldigung.

Ich bin 42, weiblich und vermute dass ich eine schizoide Persönlichkeitsstruktur habe. Ich bin vor allem eine Einzelgängerin. Seit ich mich erinnern kann habe ich phasenweise mal wenige mal keine Freunde gehabt, und mir gelingt es vor allem nicht besonders Freundschaften über lange Zeit zu pflegen. Meistens entstehen sie im Zusammenhang mit irgendwelchen gemeinsamen Interessen oder Aktivitäten, und schlafen ein, sobald sich der äußere Rahmen auflöst.

Meine Kindheit und Jugend habe ich überlebt indem ich gelernt habe, keine Gefühle zu zeigen, und am liebsten sie erst gar nicht zu fühlen. Zum einen war das meine verrückte Mutter, vermutlich Borderlinerin, die auf Ausdruck von Gefühlen sehr abwertend und aggressiv reagieren konnte. Dabei war es völlig unvorhersehbar wie sie drauf war und was für Reaktion man erwarten konnte. Zeitweise war sie sehr positiv und interessiert (allerdings eher auf dem intellektuellen Niveau), dann dachte ich, es ist alles gut und ich kann ihr wieder vertrauen, dann kam aber wieder ein Schlag unter die Gürtellinie. Bis ich irgendwann komplett zugemacht habe - was allerdings erst im jungen Erwachsenenalter passiert ist. Bis dahin hatte ich ihr immer zweite, dritte und 125. Chancen gegeben. Mit 23 Jahren bin ich nach Deutschland ausgewandert und habe damit den nötigen Sicherheitsabstand zu meiner Familie geschaffen. Heutzutage telefoniere oder skype ich mit meiner Mutter alle Paar Wochen, aus Pflichtgefühl, und habe auch eine gewisse Schadenfreude daran, wenn sie anfängt, sich wegen immer länger werdenden Schweigepausen aufzuregen.

Zum anderen wurde ich in der Schulzeit immer wieder gemobbt und gehänselt. Der Höhepunkt war als ich mich in einen Jungen verliebt hatte und ihm einen Liebesbrief geschrieben hatte, und danach von der ganzen Klasse dafür ausgelacht wurde. Als ich damals meinen Vater um Rat gefragt habe, was ich denn tun soll (meiner Mutter habe ich nicht mal getraut von dem Problem zu erzählen), hat er mir geraten es zu ignorieren und keine Aufmerksamkeit den Bullies zu schenken. Gesagt getan - der Rest meines Lebens war eine ständige Übung im "nicht Gefühle zeigen". Ich bot den Mitmenschen ein steinernes Gesicht und konnte auf diese Art und Weise mit hoch gehobenen Kopf die Schule durchstehen.

Was mir über diese Zeit das Leben gerettet hat waren vor allem meine Talente und ein enormes Durchhaltevermögen. Damit hatte ich sehr gute Noten, konnte im kreativen Bereich punkten, und eine gewisse Anerkennung ernten, was mir immer wieder geholfen hat nach jedem Schlag wieder aufzustehen und aus dem sozialen Nichts herauszuklettern.

Ausgewandert bin ich nach meinem Studium und habe dann mit einem Promotionsstipendium in Deutschland eine wissenschaftliche Karriere angefangen. Im Elfenbeinturm war ich endlich zu Hause. Autonomes Arbeiten, intellektuelle Freiheit und sachliche Kommunikation - was will man noch mehr in diesem Leben? Dazu kommt noch dass man als Wissenschaftler in Deutschland fast ausschließlich befristete Arbeitsverträge hat. Alle schimpfen darüber und es hat mir auch schon einiges an Stress beschert. Insgeheim freue ich mich aber jedes Mal wenn ich wieder einpacken und ans neue Arbeitsort umziehen darf. Da wachsen mir wieder die Flügel.

Was intime Beziehungen betrifft, war meine ideale Beziehung immer eine Fernbeziehung: Allein leben und sich einmal in zwei-drei Wochen zum intellektuellen Austausch und intensiven Sex treffen - das ist es! Fernbeziehungen passen auch ausgesprochen zum Wissenschaftsbetrieb. Von meinen Kolleginnen und Kollegen leben mehr als die Hälfte so.

Alles in allem hatte ich also meinen Platz gefunden und wäre nie auf die Idee gekommen dass mit mir irgendwas nicht stimmt. Na ja - schon sehr introvertiert und schon sehr anders lebend als der Mainstream, aber wir sind halt alle unterschiedlich, und was soll es? Und ich hätte der glücklichste schizoide Mensch auf Erden werden können, wenn ich nicht einen fatalen Fehler gemacht hätte - Kinder zu bekommen. (Warum? Ha. Das würde ich auch gern wissen.)

Als Kindervater habe ich mir einen Kollegen mit ähnlichen wissenschaftlichen Interessen, einer festen Stelle, Staatsangehörigkeit EU und Neigung zu den gleichen sexuellen Perversionen ausgesucht. Am Anfang ging alles einigermaßen gut bzw. unauffällig. Mir war schon klar dass Kinder mehr Präsenz erfordern als ich es gewöhnt bin, und ich habe mit meinem üblichen Durchhaltevermögen meinen Teil gemacht. Ich hatte damit gerechnet dass nach einer gewissen Zeit das Leben wieder auf das Alte einpendeln würde. Ich würde mir wieder einen Job finden, irgendwo anders in Europa, und dann müsste ich sowieso pendeln, und würde damit für 2-3 Tage in der Woche wieder meine Selbstbestimmung zurückgewinnen, und das gab mir Hoffnung. Als es soweit war (wir lebten in Amsterdam, dann in Oslo, dann wieder in Amsterdam, und ich hatte eine halbe Stelle in Berlin bekommen) stellte es sich zunächst heraus dass mein Mann über meine Pendelei nicht begeistert war. Nach vielen Kompromissen und langem hin und herzaubern, zogen wir schließlich zusammen nach Köln, wo ich eine neue Stelle bekommen habe, und er arbeitete nun in Düsseldorf.

Alles super, für unsere Kinder war es aber schon der fünfte internationale Umzug. Unsere Tochter fing an verhaltensauffällig zu werden - erst Tantrums, dann Gewalt in der Schule, dann Selbstmorddrohungen (N.B. im Alter von 9). Dann ist sie von der Grundschule geflogen. Dann Jugendamt, dann Psychiatrie. Nach der Psychiatrie wieder ein Versuch auf dem Gymnasium (immerhin ist sie intellektuell fit), jetzt wieder Schulverweigerung, Selbstmordgedanken, und Jugendamt - Jugendamt - Jugendamt. Durch die ganzen Therapien und Familienberatungen die wir zum Teil vom Jugendamt verschrieben bekommen haben, habe ich zum ersten Mal erfahren, dass man Kindern wohl ihre Emotionen spiegeln muss (Wäre ich nie auf die Idee gekommen! Ich hatte einfach kein Konzept dafür!), und dass emotionale Zuwendung wohl nicht mit einem steinernen Gesicht zusammen geht. Jetzt habe ich schon einiges dazu gelernt und versuche den Kindern mehr Mitgefühl und Verständnis zu zeigen, aber nur 10% davon ist vom Herzen, und 90% Schauspielerei, was meine Tochter letzten Endes auch spürt.

Und ich? Ja... Kurz nach dem Umzug nach Köln hatte ich mich in eine Frau verliebt und mein ganzes Leben ging durcheinander. Work-life balance war schon schwer genug. Work-double-life balance war aber einfach unmöglich. Es gab einfach keinen Platz, keinen Privatraum und keine private Zeit, um meinen Bedürfnissen nachzugehen. Und mein dringendes Bedürfnis war zu verstehen was ich bin (bin ich jetzt etwa lesbisch?), und wie ich weiter leben soll. Und dann war auf einmal mein Durchhaltevermögen auf 0 gefallen. Ich fiel in eine Depression. Aus der Frage, wie ich weiter leben soll, wurde bald die Frage, ob ich weiter leben soll. Ich wollte sterben, dachte aber, dass ich meine Tochter auch umbringen muss, denn durch meinen Suizid wäre sie noch gestörter geworden, und das konnte ich meinem Mann und meinem Sohn nicht zumuten.

Na ja. Zum Glück habe ich es nicht getan. Alle leben noch. Das Jugendamt hat mir verboten, mich ohne Zusicht mit den Kindern aufzuhalten. Das ist gut, denn das gab mir einen respektablen Grund auszuziehen (Ach! Was für eine Euphorie, als ich wieder alleine wohnte!). Und wenn mein Mann und ich uns jetzt scheiden lassen würden, kommt zumindest keiner auf die Idee mir die Kinder anzuhängen. Was bleibt aber, ist der enorme Schaden, den ich meinen Kindern, insbesondere meiner Tochter, zugefügt habe und weiter zufüge. Donnerstag wieder ein Termin beim Jugendamt.

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Re: hier noch eine

Beitragvon orinoco » 9. März 2019, 22:34

Hallo mount.redoubt,
und auch erst mal herzlich willkommen.
Deine Geschichte liest sich fast wie aus dem Lehrbuch für die Karriere von psychischen Störungen über Generationen hinweg: deine Mutter, du selbst, deine Tochter. Und wer weiß was davor noch alles war.
Da dir als Wissenschaftler wissenschaftliches Denken sicher nicht fremd ist, könnte dir mein Trauma-Blog weiterhelfen und deine Situation besser verstehen. Ich bin ja auch (Natur-)Wissenschaftler und hab auch lange geglaubt, dass ich einfach so bin wie ich bin. Auch sehr gut in der Schule, aber im sozialen Bereich auch voll die Katastrophe, sogar die psychologische Betreuung damals schon.
Hinsichtlich deiner Tochter kann ich wohl so viel mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass auch da der Käse schon gegessen ist und der eigentliche Schaden schon angerichtet ist und substanziell nichts mehr zu retten ist, aber auch eben nicht mehr viel Schaden angerichtet werden kann. Das Bestmögliche sehe ich in einem verantwortungsvollen Umgang miteinander und bewußtem Umgang mit den eigenen und den psychischen Störungen des anderen. Wenn ihr beide intellektuell gut drauf seid, dann dürfte euch das wenigstens relativ leicht fallen.
VG
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Re: hier noch eine

Beitragvon mount.redoubt » 10. März 2019, 00:25

Danke, orinoco, für den Willkommensgruß. Als ich meinen eigenen Beitrag nochmal gelesen habe, habe ich erstmal selbst ein Schrecken gekriegt und mich gefragt ob ich in meiner ersten Vorstellung nicht gleich zu ehrlich war. Ob Menschen mit mir überhaupt noch sprechen wollen?

In Deinen Blog habe ich tatsächlich schon kurz reingeschaut. Lass mich raten, du bist ein Mann. Das Bild das Du malst - wie die Welt aussehen soll damit Kinder nicht traumatisiert werden, mit Mutter 100% zu Hause mit dem Kind usw. - dürfte (theoretisch) stimmen. Das mit der Aufklärung - eine sehr gute Idee. Am besten auch noch einen obligatorischen Elternführerschein dazu. Dazu habe ich nur eine Frage: Wie soll die Gleichstellung von Mann und Frau in so einer Welt aussehen? Wie macht man so eine Welt für beide (und eventuelle weitere) Geschlechter gerecht? Denn wie man es auch umdreht, bleibt Mutter ein Sch**ßjob: Bereitschaft 24/7, keine Bezahlung, kein Urlaub, keine Kündigungsmöglichkeit, keine Privatsphäre, usw. Selbst als Erzieherin im Kindergarten hat man es besser. Das kann nur funktionieren wenn man Frauen von Kind auf weismacht, dass sie für nichts besseres taugen. Wenn man aber Frauen mündig heranwachsen lässt und sie ihre Fähigkeiten entfalten lässt, und sie dabei ordentlich aufklärt, wie Muttersein mit Selbstverwirklichung inkompatibel ist, und was man als Mutter alles falsch machen kann, dann wird sich nur eine Minderheit der Frauen für Mutterschaft entscheiden. Ich schätze mal - 20%? Einerseits wäre es vielleicht nicht schlecht, die Welt ist überbevölkert. Andererseits, wenn die Bevölkerung zu schnell abnimmt, verspricht es auch nichts gutes. Dann gibt es nämlich keine Kinder um für uns das Altersheim auszusuchen. Dann gibt es auch kein Altersheim. Hm?

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Re: hier noch eine

Beitragvon orinoco » 10. März 2019, 11:30

Hallo mount.redoubt,

ja, richtig geraten. :D
und ja auch die Frage bis hin zum Vorwurf (nicht von dir, aber andere) ob ich da nicht ein erzreaktionäres Gesellschaftsbild a la "Kinder, Küche, Kirche" oder "barefoot and pregnant" propagiere, kommt häufig. Beispielhaft kann man das an der japanischen Gesellschaft studieren wo ein enormer sozialer Druck auf die Frauen besteht, sobald sie Mutter werden aus dem Berufsleben auszuscheiden und zu Hause zu bleiben, mindestens drei Jahre, aber selbst danach werden sie gesellschaftlich schief angesehen, wenn sie wieder arbeiten gehen. Und wenn dann bleiben eben auch nur unterbezahlte Hilfsjobs, weil Karriere macht man so natürlich nicht. Und das spiegelt sich auch in der Personalpolitik der japanischen Firmen wo Frauen Lohnsklaven zweiter Klasse sind. Aber weil die Japaner eben meist eine "glückliche" Kindheit haben, sind sie enorm belastbar und werden auch enorm belastet von der Gesellschaft. Schon in der Schule geht das los. Den Druck kann man sich hierzulande gar nicht vorstellen. Und sowas wie Ruhestand kennen die Japaner nicht und arbeiten wirklich bis sie tot umfallen - mit über 90 oder gar 100 und das bei bester Gesundheit. Japan ist eine verrückte Welt - jedenfalls für Westler. Emanzipation im westlichen Sinn ist in einem Land wie Japan nicht möglich ohne den Ast abzusägen auf dem sie sitzen.
Man kann viel von Japan lernen, aber auch wie man es besser nicht macht. Das soziale Modell von Japan zu kopieren, so wie Japan den Westen hinsichtlich Industrialisierung und Modernisierung gnadenlos - und nebenbei nicht sehr freiwillig - kopiert hat, kann nicht die Lösung sein.

Das Problem sehe ich in erster Linie in einer generellen Kinderfeindlichkeit des Berufslebens - sowohl in Japan als auch bei uns. Nur in Japan sind die Kinder Könige für die man die Mütter versklavt. Hier sind die Mütter Könige für deren Karriere die Kinder traumatisiert werden. Beides nicht hilfreich.

Vielversprechender scheint mir ein Blick auf Naturvölker und wie es dort zugeht. In meinem Blog habe ich den Vortrag "Gespaltenes Bewußtsein" von Prof. Dr. Arno Gruen verlinkt. Darin beschreibt er wie es Mütter bei Naturvölkern machen. Sinngemäß zitiert: "Selbst bei den schwersten Arbeiten, da ist immer ein Platz für das Kind (am Körper der Mutter)". Die logische Folge daraus: das Berufsleben muss sich dieser Prämisse anpassen. Es muss im Beruf normal sein, dass Mütter ihre Kinder dabei haben und bei sich tragen und es darf ihnen nicht zum Nachteil gemacht werden. Wir brauchen eine Oyako-freundliche Arbeitswelt und entsprechend ausgestaltete Arbeitsplätze. Das schließt natürlich gefährliche Arbeitsplätze aus, aber Gerüstbauer ist vielleicht auch nicht für viele Frauen der Traumjob. Wenn ich mir aber gerade an der Uni, einem eher geistigen Betätigungsfeld, ansehe wie die Kitas aus dem Boden sprießen, dann läuft da meines Erachtens was grundverkehrt.
Eine Oyako-freundliche Arbeitswelt läuft aber natürlich dem kapitalistischen Wirtschaftssystem - hier wie in Japan - entgegen. Hier müssten nämlich alle Firmen soziale Verantwortung und Kosten (die sich nur gesamtgesellschaftlich überproportional amortisieren z.B. durch spätere höhere Leistungsfähigkeit und gesparte Gesundheitskosten) übernehmen. Und wenn nur die nächsten Quartalszahlen wichtig sind, dann rechnet sich das nicht. Ohne gesetzgeberisch veränderte Rahmenbedingungen wird es nicht gehen. Aber unsere Politiker sind ja das Zäpfchen der Wirtschaft und wie man das ändert ist eine Geschichte für sich. Stichwort: echte (direkte) Demokratie.

P.S. Deine Befürchtung hier auf Unverständnis zu stoßen kann ich verstehen. Wenn unsereins auf neurotypische Menschen trifft, dann haben die selten Verständnis für unsere Gefühlswelt und Wahrnehmung, weil es ihnen eben so fremd ist. Entsprechend negativ reagieren die meisten.
Aber hier gibt es eben viele die emotional ähnlich ticken und von daher sind die Voraussetzungen für Verständnis besser.
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
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Re: hier noch eine

Beitragvon tiffi » 10. März 2019, 12:09

Hallo und willkommen hier
mount.redoubt hat geschrieben:Mit 23 Jahren bin ich nach Deutschland ausgewandert und habe damit den nötigen Sicherheitsabstand zu meiner Familie geschaffen. Heutzutage telefoniere oder skype ich mit meiner Mutter alle Paar Wochen, aus Pflichtgefühl, und habe auch eine gewisse Schadenfreude daran, wenn sie anfängt, sich wegen immer länger werdenden Schweigepausen aufzuregen.
Dieses einseitige einfordern und man selber hat kein Bedürfnis nach Kontakt kommt mir bekannt vor.
Selber gar nicht die Bindung oder irgendwas gutes dabei empfinden.
Mich entziehen als "für mich gut / richtig" empfinden.
mount.redoubt hat geschrieben:Insgeheim freue ich mich aber jedes Mal wenn ich wieder einpacken und ans neue Arbeitsort umziehen darf. Da wachsen mir wieder die Flügel.
Das scheint bei einigen so klassisch zu sein, nicht zuviele Bindungen und Erwartungen, sich wieder
losmachen können und neu finden.
Geht dann in dieser kurzen Zeit ein offenes Einlassen, wenn man weiß dass es befristet ist?

Bei mir ist es anders, mich stressen Veränderungen und dann brauch ich eine andere Strategie, eben von
Anfang an nicht einlassen, distanziert bleiben und hoher Rückzug. So gehts dann auch längerfristig.
Gilt dann halt als komisch, arrogant, desinteressiert, assozial, seltsam, behindert, je nachdem.
Für ganz kurze Sachen kann ich sehr offen und kommunikativ sein.
mount.redoubt hat geschrieben:Was intime Beziehungen betrifft, war meine ideale Beziehung immer eine Fernbeziehung: Allein leben und sich einmal in zwei-drei Wochen zum intellektuellen Austausch und intensiven Sex treffen - das ist es! Fernbeziehungen passen auch ausgesprochen zum Wissenschaftsbetrieb. Von meinen Kolleginnen und Kollegen leben mehr als die Hälfte so.
Ist ja gut zu wissen, wenn man weiß, was man gut leben kann. Muss ja nicht normgerecht sein.
mount.redoubt hat geschrieben:Als Kindervater habe ich mir einen Kollegen mit ähnlichen wissenschaftlichen Interessen, einer festen Stelle, Staatsangehörigkeit EU und Neigung zu den gleichen sexuellen Perversionen ausgesucht. Am Anfang ging alles einigermaßen gut bzw. unauffällig.
Was hat diesen Wunsch nach Familie und Seßhaftigkeit und Familie hervorgebracht, falls ich fragen darf?
Wurde eine andere Strebung neben der Unabhängigkeit so stark?
mount.redoubt hat geschrieben:Durch die ganzen Therapien und Familienberatungen die wir zum Teil vom Jugendamt verschrieben bekommen haben, habe ich zum ersten Mal erfahren, dass man Kindern wohl ihre Emotionen spiegeln muss (Wäre ich nie auf die Idee gekommen! Ich hatte einfach kein Konzept dafür!), und dass emotionale Zuwendung wohl nicht mit einem steinernen Gesicht zusammen geht. Jetzt habe ich schon einiges dazu gelernt und versuche den Kindern mehr Mitgefühl und Verständnis zu zeigen, aber nur 10% davon ist vom Herzen, und 90% Schauspielerei, was meine Tochter letzten Endes auch spürt.
Ja, an dem spiegeln kann schon was dran sein.

Ich vermute aber, dass da viele Faktoren eine Rolle spielen bei der Entwicklung eines Kindes.
Vielleicht siehst du die Schuld bei dir da zu einseitig? (Teil-Verantwortung ja)
mount.redoubt hat geschrieben:Und ich? Ja... Kurz nach dem Umzug nach Köln hatte ich mich in eine Frau verliebt und mein ganzes Leben ging durcheinander. Work-life balance war schon schwer genug. Work-double-life balance war aber einfach unmöglich. Es gab einfach keinen Platz, keinen Privatraum und keine private Zeit, um meinen Bedürfnissen nachzugehen. Und mein dringendes Bedürfnis war zu verstehen was ich bin (bin ich jetzt etwa lesbisch?), und wie ich weiter leben soll. Und dann war auf einmal mein Durchhaltevermögen auf 0 gefallen. Ich fiel in eine Depression. Aus der Frage, wie ich weiter leben soll, wurde bald die Frage, ob ich weiter leben soll. Ich wollte sterben, dachte aber, dass ich meine Tochter auch umbringen muss, denn durch meinen Suizid wäre sie noch gestörter geworden, und das konnte ich meinem Mann und meinem Sohn nicht zumuten.
Da hat dich ja heftig was durcheinandergerüttelt.
Hast du rausgefunden, ob das Gefühl mit der Frau etwas mit dir selbst zu tun hat (innerer Teil, der wenig Platz hatte),
oder mehr so eine Fluchttendenz war, weil alles zuviel wurde? Ausbruchswunsch oder ähnliches?

Hat das vielleicht so einen emotionalen Teil hervorgebracht, der so lange bekämpft werden musste von Kindheit
an und wo du nun selber in dir gegen kämpfst bis hin zum Todeswunsch?
Sind auch eher so Gedanken nur zum nachdenken. Falls Austausch, dann vielleicht besser im geschützteren
Teil des Forums?

Für die Tochter mit zu entscheiden hätte ich als falsch empfunden / wahnhaft (nicht der Realität entsprechend).
Sie ist ja kein Teil von dir, du kannst nicht die Ursache ihrer Gestörtheit ganz auf deine Kappe nehmen oder
wie sie sich weiter entwickeln wird. Sie hat ja jetzt das Recht auf Leben und hat nunmal ihre eigenen Bedingungen
und hat auch Hilfen.
Gut, dass du von der Idee weg gekommen bist.

Ich finds gut, dass du dich so ehrlich / schonungslos siehst, nichts beschönigst, nicht noch versuchst, etwas
darzustellen, wie "eigentlich bin ich eine super Mutter und mache ja alles, und Kind kann ja noch dankbar sein".
Ich finde, solche Aussagen können Kinder noch verrückter machen. Wenn sie eigentlich die Überforderung und
Lieblosigkeit spüren, aber dann noch gesagt wird, ist doch alles in Ordnung, und wenn zu verkrampft auf
Zusammenhalt gemacht wird.
Ich hoffe, dass ihr für euch alle eine gute Lösung findet und eine gute Haltung zueinander.

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Re: hier noch eine

Beitragvon mount.redoubt » 11. März 2019, 00:18

orinoco hat geschrieben:Hier sind die Mütter Könige für deren Karriere die Kinder traumatisiert werden.


Traumatisiert - ja. Aber Könige? Karriere? Davon sind wir noch weit entfernt. Aber egal. Das will ich jetzt nicht unbedingt vertiefen.

orinoco hat geschrieben:Vielversprechender scheint mir ein Blick auf Naturvölker und wie es dort zugeht. In meinem Blog habe ich den Vortrag "Gespaltenes Bewußtsein" von Prof. Dr. Arno Gruen verlinkt. Darin beschreibt er wie es Mütter bei Naturvölkern machen. Sinngemäß zitiert: "Selbst bei den schwersten Arbeiten, da ist immer ein Platz für das Kind (am Körper der Mutter)". Die logische Folge daraus: das Berufsleben muss sich dieser Prämisse anpassen. Es muss im Beruf normal sein, dass Mütter ihre Kinder dabei haben und bei sich tragen und es darf ihnen nicht zum Nachteil gemacht werden. Wir brauchen eine Oyako-freundliche Arbeitswelt und entsprechend ausgestaltete Arbeitsplätze. Das schließt natürlich gefährliche Arbeitsplätze aus, aber Gerüstbauer ist vielleicht auch nicht für viele Frauen der Traumjob. Wenn ich mir aber gerade an der Uni, einem eher geistigen Betätigungsfeld, ansehe wie die Kitas aus dem Boden sprießen, dann läuft da meines Erachtens was grundverkehrt.


Ohne jetzt den Vortrag von Arno Grün gehört zu haben doch ein Paar Gedanken dazu. Das Kind am Körper zu tragen, wo es noch ganz klein ist, ist noch das kleinste Problem. Wenn ich der Meinung gewesen wäre dass das wichtig ist, hätte ich das ohne weiteres getan. Schwieriger wird es wenn das Kind anfängt rumzulaufen und zu plappern. Weil dann fordert es Aufmerksamkeit ein. Und da ist ein Kind am Arbeitsplatz eine Katastrophe! Insbesondere in einem geistigen Betätigungsfeld. Bei körperlicher Arbeit kann ich es mir noch eher vorstellen. Dann machen die Hände ihre Routine, und der Kopf ist frei für die Unterhaltung mit dem Kind. Wenn man die Arbeit auch jederzeit unterbrechen kann und dann wieder an der gleichen Stelle weitermachen - das geht.

Wenn man aber mit dem Kopf arbeitet, und das erfordert meistens mehr oder weniger lange Konzentrationsspannen, dann sind Kinder die Konzetrazionskiller schlechthin. - Mama, ich habe ein Haus gemalt! - Ja, Schatz, das hast du sehr gut gemacht! - :begeistert: - Ähm, wo war ich gerade? Sobald man wieder die Zeile im Code gefunden hat, an der sich der Script aufgehängt hat und sich erinnert hat, was man für eine Lösungsidee gerade hatte - Mama, ich habe jetzt auch einen Baum gemalt! :x Nee, bitte, keine Kinder am Arbeitsplatz.

Von manchen Naturvölkern kann man aber noch was anderes lernen. Statt der bürgerlichen Kleinfamilie ist oft das ganze Dorf für die Kinder zuständig. Wenn es gut läuft hat ein Kind nicht nur die Mama, sondern eine ganze Reihe von Bezugspersonen, denen es vertraut und von denen es emotionale Zuwendung einholen kann. Die Kita sollte eigentlich diese Funktion erfüllen, tut es aber leider nicht.

Aber nochmal zum Thema Kinder am Körper tragen: Ich kenne eine Familie, auch beide Wissenschaftler. Als der Sohn klein war hat ihn die von den Naturvölkern überzeugte Mutter die ganze Zeit herum getragen. Jetzt legt er ein sehr ähnliches Verhalten an den Tag wie meine Tochter. Hat also nix geholfen. Natürlich kann man nicht aus einem Beispiel Schlussfolgerungen ziehen, aber meine sehr vorsichtige Vermutung ist: körperliche Nähe reicht nicht - man muss mit dem Kopf, und Augen, und Ohren, und dem ganzen Gesicht dabei sein, und nicht wie ein Zombie auf Autopilot. Das war ich aber, und diese Frau sehr wahrscheinlich auch.

orinoco hat geschrieben:Ohne gesetzgeberisch veränderte Rahmenbedingungen wird es nicht gehen. Aber unsere Politiker sind ja das Zäpfchen der Wirtschaft und wie man das ändert ist eine Geschichte für sich. Stichwort: echte (direkte) Demokratie.


In diesem Punkt stimme ich dir aber voll zu!

mount.redoubt
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Re: hier noch eine

Beitragvon mount.redoubt » 11. März 2019, 01:38

tiffi hat geschrieben:
mount.redoubt hat geschrieben:Insgeheim freue ich mich aber jedes Mal wenn ich wieder einpacken und ans neue Arbeitsort umziehen darf. Da wachsen mir wieder die Flügel.
Das scheint bei einigen so klassisch zu sein, nicht zuviele Bindungen und Erwartungen, sich wieder
losmachen können und neu finden.
Geht dann in dieser kurzen Zeit ein offenes Einlassen, wenn man weiß dass es befristet ist?

Bei mir ist es anders, mich stressen Veränderungen und dann brauch ich eine andere Strategie, eben von
Anfang an nicht einlassen, distanziert bleiben und hoher Rückzug. So gehts dann auch längerfristig.
Gilt dann halt als komisch, arrogant, desinteressiert, assozial, seltsam, behindert, je nachdem.
Für ganz kurze Sachen kann ich sehr offen und kommunikativ sein.


Offenes Einlassen? Je nach dem auf was. Auf das neue Forschunsthema - ja, sicher! Das geht mir aber nicht abhanden wenn ich wieder umziehe. Alle Einsichten und Entdeckungen, die ich in der Zeit mache, nehme ich wieder mit. Das bereichert mich nur. Auf die neuen Arbeitskollegen? Die gehören einfach zum Forschunsthema. Auf die neuen Nachbarn? Auf die Stadt? Das versuche ich nicht mal. Wozu auch? Manchmal passiert es nach einer gewissen Zeit automatisch... oder was meinst Du eigentlich mit Einlassen?

Dazu fällt mir ein: Eine Frau, mit der ich im Rahmen meiner lesbischen Eskapaden eine Weile ins Bett ging und mit der ich jetzt ein freundschaftliches Verhältnis habe, meinte zu mir, dass sie eine Beziehung nur mit jemandem haben kann, auf die sie sich (langfristig) verlassen kann. Hm. :rätseln: Ich habe dann in mich geguckt, und war erstaunt festzustellen, dass ich mich noch nie gefragt hatte, ob ich mich auf XY verlassen kann. Was ich mich stattdessen bei neuen Kontakten immer frage ist, was ich heute von der Person bekommen kann. Und morgen? Das wird sich schon herausstellen. Man muss erst noch die Nacht überleben. Deswegen lasse ich mich tendenziell darauf ein was heute da ist und schaue möglichst wenig in die Zukunft.

tiffi

Re: hier noch eine

Beitragvon tiffi » 11. März 2019, 11:23

mount.redoubt hat geschrieben:Offenes Einlassen? Je nach dem auf was. Auf das neue Forschunsthema - ja, sicher! Das geht mir aber nicht abhanden wenn ich wieder umziehe. Alle Einsichten und Entdeckungen, die ich in der Zeit mache, nehme ich wieder mit. Das bereichert mich nur. Auf die neuen Arbeitskollegen? Die gehören einfach zum Forschunsthema. Auf die neuen Nachbarn? Auf die Stadt? Das versuche ich nicht mal. Wozu auch? Manchmal passiert es nach einer gewissen Zeit automatisch... oder was meinst Du eigentlich mit Einlassen?

Meinte schon auf das menschliche Umfeld, und das auch außerhalb der Aufgabe.
Emotionale Bindungen, gemeinsame Themen erweitern, gemeinsame Rituale ect. (Also das was ich bei anderen beobachte
und selber nicht so hinkriege oder es meist als uninteressant, nicht wiederholenswert, eher stressend empfinde
oder zumindest eine innere Distanz und Dissonanz bleibt).

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Re: hier noch eine

Beitragvon orinoco » 11. März 2019, 14:31

Die Simulation einer Naturvölker-Sippe im Arbeitsumfeld z.B. eine Gruppe von Müttern mit Kindern, die sich untereinander unterstützen, halte ich für durchaus sinnvoll. Und man muss auch schauen wie die individuellen Bedürfnisse des Kindes sich entwickeln. Irgendwann ist ja die kritische Phase auch vorbei, nämlich dann wenn das Kind die Präsenz seiner Peers sucht und in den Kindergarten will. Es gilt also vor allem die kritische, "sitting duck" Phase des Kindes zwischen 1½ und 3 Jahren beruflich zu überbrücken, sofern das Herumtragen des Kindes davor kein Problem ist.

Es ist und bleibt zweifelsohne eine schwierige Herausforderung das Spannungsfeld Mutterschaft-Kinder-Beruf in einer modernen, technologischen Gesellschaft zu meistern ohne dass irgendwer draufzahlt. Wobei der mittlere Weg Kinder und Beruf zu vereinbaren selbst bei optimalen gesellschaftlichen Voraussetzungen der schwierigste ist. Unter den derzeitigen Bedingungen nahezu unmöglich.

Und es ist in der Tat nicht allein die physische Präsenz der Mutter. Das ist eigentlich nur die Voraussetzung für eine optimale Brutpflege. Das Kind muss auch sonst seinen "Platz" haben, eben auch emotional. Und für eine "sitting duck" können eben für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene harmlose Dinge schon traumatisierend sein wie z.B. eine depressive Verstimmung/emotionale Abwesenheit der Mutter, Umzüge, unbewußte Diskriminierung, Geschwisterrivialität oder Mutterroutine bei Nachgeborenen. Und wenn man selbst schon ein psychisches Problem hat, dann ist es als Mutter nicht unbedingt einfach die emotionalen Bedürfnisse seines Kindes im richtigen Moment zu erkennen. Oft werden emotionale Hilferufe des Kindes sogar falsch verstanden.
Herauszufinden warum ein Kind dann traumatisiert ist und entsprechende Probleme hat, ist Detektivarbeit und letztlich kann nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eine Ursache eingegrenzt werden.
Geht an dieser Stelle jetzt aber vielleicht zu weit und ich verweise noch mal auf meinen Blog, der da an vielen Stellen noch mal in die Tiefe geht und auf diverse Fachleute und ihre Ausführungen dazu verweist.

Grundsätzlich gibt es nur die drei Optionen für eine Frau: entweder Vollzeitmutter, Beruf und Kind miteinander verbinden oder eben gar keine Kinder. Hat alles seine Vor- und Nachteile und ich denke es sollte jeder Frau überlassen bleiben sich frei zu entscheiden. Allerdings setzt eine bewußte, verantwortungsvolle Entscheidung voraus, dass die Frauen (und auch Männer) über die Risiken, insbesondere der mittleren Variante für das Kind, aufgeklärt sind. Ich bin daher der Auffassung, dass das in den Aufklärungsunterricht in den Schulen gehört, dann wenn man sie noch alle "erwischt", bevor sie sich in alle Winde zerstreuen.
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
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Re: hier noch eine

Beitragvon mount.redoubt » 11. März 2019, 17:51

tiffi hat geschrieben:Was hat diesen Wunsch nach Familie und Seßhaftigkeit und Familie hervorgebracht, falls ich fragen darf?
Wurde eine andere Strebung neben der Unabhängigkeit so stark?


Oh, tiffi, das ist so eine gute Frage. Die beschäftigt mich zur Zeit auch sehr. Ich befürchte meine Gründe waren halbrational, und wenn ich jetzt versuche sie zu formulieren, kommt wahrscheinlich nur wirres Zeug raus und es ist dann nur peinlich. Andererseits möchte ich schon versuchen es zu formulieren, um es selbst zu verstehen. Vielleicht besser im geschützten Bereich des Forums.

Es war allerdings definitiv kein Wunsch nach Sesshaftigkeit. Ich dachte eher, meine Reise geht mit den Kindern weiter. Und auch nicht unbedingt nach Familie. Ich wollte Kinder haben, und Familie - das sah ich eher als Begleiterscheinung. Ich weiß nicht ob das Sinn macht, was ich gerade sage.


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