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Fieseprise
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Hi na?

Beitragvon Fieseprise » 19. Februar 2019, 17:35

Hallo ihr Lieben,

absolut tolles Gefühl, dass es dieses Forum hier gibt und so viele Menschen aktiv sind. :winken:

Ich versuche Emotionen wegzulassen, denn soviele gibt es garnicht und vielleicht kann ja jemand mit mehr "Erfahrung" ein
besseres Urteil fällen. Arbeite es mal, nach bestem Gewissen, chronologisch in Stichpunkten ab. Leider liegen meine Stärken nicht im Bereich der Rhetorik und Rechtschreibung. Ich hoffe ihr habt Verständnis dafür. Habe bisher keine Diagnose, bin aber sicher nicht ohne Grund (wie alle anderen auch) hier gelandet.

-geboren 1989, männlich, irgendwo im sehr ländlichen Norddeutschland
-erste Erinnerunge an Wohnung, in der ich bis zu meinem 22.-23. Lebensjahr mit meinen Eltern gelebt habe
-Eltern seit ich denken kann Suchtmittelabhängig, dennoch liebevoll (wenn nicht mit sich beschäftigt/ im rausch)
-keine Gewalt Zuhause, Kühlschrank voll, Wäsche gewaschen, gute Bindung mit Mutter
-stets beachtet bis am Abend der Konsum wichtiger wurde, dann alleine im Zimmer gelassen
-wenn Zuhause, Hobbies wie technische Geräte vom Flohmarkt auseinander und wieder zusammenbauen, Kasetten aufnehmen,
Super Nintendo spielen
-ab ca. 8 Jahren jeden Tag draussen, mit freunden spielen, action machen bis auf die letzte Minute oder länger.
-kurze Zeit später bewusst zum Aufpasser für meine Eltern geworden, sobald sie im Rausch waren
-dadurch einige Nächte mit wenig Schlaf, schulische Leistungen abrupt in den Keller
-frühe Pubertät, noch mehr raus, mist bauen, erste Zigarette (wird ne längere Story!), viele Frauen, erstes mal betrunken
-schlimme Unfallszenarien mit meinen Eltern erlebt, fast alle bis heute verarbeitet, eine hängt noch, weil zu brutal
-13.-16. Lebensjahr, Schule ohne zu lernen durchgezogen, Realschulabschluss trotz "scheissaufalles-einstellung"
-Vater wird schwer krank, Organversagen, Schwerbehindert
-16. Lebenjahr Berufsausbildung, schlechte Zeit für Ausbildungsplätze, etwas genommen was ich halt nehmen musste (Handwerk)
-In der Ausbildung erste Erfahrung mit Ausgrenzung, Mobbing und "stumpfen" Menschen
-Gesamte Belegschaft mit "ausser Tittenkalender, Bratwurst essen und Bier trinken fällt euch Missgeburten eh nichts ein" angeschrien
-erste und einzige Abmahnung erhalten
-das erste mal wirklichen Hass für Personen verspürt
-Viele Parties, viel Alkohol, viele Marlboros, noch mehr Frauen, erster Kontakt mit Drogen
-die guten Menschen auf der Arbeit entdeckt und zu meinen Freunden gemacht (gab sehr viele zu dieser Zeit)
-jedes Wochenende trinken und partys
-Mutter erkrankt an Krebs, stirbt kein 3/4 Jahr darauf
-Boden unter den Füßen weg, nach ein paar Wochen wieder zurück in der Spur
-Schwerbehinderten Vater in betreutem Wohnen unterbringen, mir eine Wohnung suchen
-alleine Wohnen, viel Frauenbesuch, viele Marlboros
-zum Thema Familie (Mütterlicherseits): seltener, aber guter, wenn auch oberflächlicher, Kontakt. Gespräch über Wetter, Fußball und Geld. Natürlich auch wie traurig der Todesfall ist. Durchhalten und so schnell wie möglich wieder weg.
-22. Lebenjahr die beste Frau der Welt kennengelernt und (bis heute) zu meiner Freundin gemacht
-Vermehrt Interesse an Lektüre, statt feiern und saufen
-24. Lebensjahr, Vater stirbt
-regelmäßig bei Psychotherapeutin, die mir versichert es passt schon alles, wird schon alles
-exzessives kiffen, dame hasst es, irgendwann hasse ich es und lasse es nach 1 1/2 Jahre sein (problemlos)
-trotzdem gute Urlaube, tolle Zeit
-lust zu sexuellen Interaktionen (trotz vorher sehr gemocht) nimmt abrupt ab, Weltschmerz nimmt zu, aber im über alles lustig machen-sinne,
-26. Lebensjahr, kontakt zu meissten alten Freunden abgebrochen, alle uninteressant geworden. Haben Kinder, reden übers wetter, hausbaupreise, geschichten von früher. Ich cutte alles
27. Lebensjahr. Frage was mit mir los ist. auf Hypersensibilität gestoßen. Vieles trifft zu. Damit arbeiten
28. Lebensjahr. Keine Lust mehr auf soziale Kontakte, cutte den Rest. War seit Jahren nurnoch anstrengung und ich gestehe es mir endlich ein. Wirke nurnoch abwesend, desinteressiert auf Mitmenschen. Nur meine Freundin ist da und nimmt mich wie ich bin
29. Lebensjahr. Anerkannter Intelligenztest. (Sehr) hoher IQ. Fragen wieso ich mein Potential nicht nutze. Auch von aussen. Ratlosigkeit.
Schizoide Persönlichkeitsstörung entdecken, ahnen wo der Hase im Pfeffer liegt. Euch diesen Mist schreiben.

Vieles fehlt dazwischen. Sicher auch wichtiges. Einfach fragen.

Mit besten Grüße

Martin

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orinoco
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Re: Hi na?

Beitragvon orinoco » 19. Februar 2019, 22:48

Hi Martin,
und auch erst mal herzlich willkommen.
Ja, die Sache mit dem Hasen und dem Pfeffer ... aber vorweg: auch wenn du sagst du hättest es nicht so mit der Rhetorik und der Rechtschreibung, so meine ich doch auch in deinem Sprachgebrauch deinen hohen IQ zu erkennen z.B. im Bemühen dich differenziert auszudrücken.
Und nach dem was du schreibst, würde ich das alles als nicht als sehr verwunderlich bezeichnen. Wenn die Eltern Alkoholiker sind dann können sie vordergründig noch so "gute" Eltern sein, als Kind merkt man, dass etwas nicht stimmt. Da ist eine frühkindliche Traumatisierung nicht unwahrscheinlich. Und auch die darauf folgenden Entwicklungen passen auch alle ins Bild. Näheres in meinem Blog dazu, der mit hohem IQ auch sicher leichter zu verstehen ist.
Zu deiner Freundin/Partnerin möchte ich dir ausdrücklich gratulieren. Das was sicher mit das Beste was dir in deinem Leben passiert ist und passieren konnte. Wenn das eine unterstützende Beziehung ist, dann ist das etwas sehr wertvolles und schätzenswürdiges, was dir sicher mehr hilft als alles andere. Wenn ihr zusammen besser versteht warum du so bist wie du bist, werdet ihr sicher beide besser damit und miteinander umgehen können.
VG
Orinoco
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
t+ - mein Traumablog (nichtkommerziell und werbefrei)
Disclaimer "Lesen auf eigene Gefahr!" - unbedingt lesen!


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