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Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 6. Februar 2019, 13:24
von Manuela
Hallo,

ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich als Mama eines eventuell betroffenen jungen Erwachsenen, seine Situation besser verstehen moechte und auch herausfinden moechte, wie ich mich verhalten kann, um positiv beizustehen.

Ich habe eventuell geschrieben, weil der Psycholologe noch keine Diagnose gestellt hat. Es kann auch sein, er hat eine gestellt und sie ist mir nur nicht bekannt. Zunaechst wurde jedenfalls eine soziale Angststoerung festgestellt, die jedoch tiefer geht.

Beim Nachlesen ueber dieses Thema bin ich auf die Vermutung gekommen, dass es sich um eine aengstlich-vermeidende PS handeln koennte. Aber durch Gespraeche komm ich eher zu dem Schluss, dass es sich wohl um eine schizoide Neigung handeln muss.

LG, Manuela

Re: Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 6. Februar 2019, 21:46
von orinoco
Hallo Manuela,
und herzlich willkommen.
Es ist immer gut wenn das soziale Umfeld eines Betroffenen bereit ist, die Situation zu verstehen und sich darauf empathisch einzustellen. Ich denke auch, dass das das Effektivste ist, was man als Angehöriger machen kann.
VG
Orinoco

Re: Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 7. Februar 2019, 12:15
von Manuela
Danke Orinoco,

Ja, momentan mache ich mir Sorgen und weiss die Lage nicht so recht einzuschaetzen und damit umzugehen.

Ich hoffe, dass ich hier mehr Informationen bekomme und vielleicht sogar Tipps.

LG

Re: Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 7. Februar 2019, 18:42
von orinoco
Wenn du mit einer naturwissenschaftlichen Sichtweise gut klar kommst, kann ich dir meinen Trauma-Blog empfehlen. Das sind nicht nur vielleicht sondern höchstwahrscheinlich gerade für eine Mutter von einem Betroffenen teilweise bittere Pillen zum schlucken, aber es nützt wenig sich was vorzumachen, aber in vielen Fällen muss man sich selbst aber auch nichts vorwerfen. Selbst heute und in Fachkreisen ist das Wissen darüber mehr als dürftig ausgeprägt. Niemand sagt heute (künftigen) Eltern wie wichtig für die emotionale Entwicklung die ersten drei Jahre sind.
Und wenn ich einen Tipp für einen Angehörigen geben sollte: zu versuchen zu verstehen, dass die emotionale Welt eines Betroffenen eine ganz andere ist als die eigene (vermutlich neurotypische).

Re: Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 7. Februar 2019, 18:51
von Indigocat
Manuela hat geschrieben:Ja, momentan mache ich mir Sorgen und weiss die Lage nicht so recht einzuschaetzen und damit umzugehen.

Ich hoffe, dass ich hier mehr Informationen bekomme und vielleicht sogar Tipps.
Hallo Manuela, willkommen im Forum :winken:

Den Eintritt in Erwachsenen- und Berufsleben finde ich für Menschen mit schizoiden Persönlichkeitsstörungen sehr schwierig. Hier ist es wichtig, von Anfang an einen Beruf einzuplanen, der wenig Kontakt mit Menschen erfordert. Oft sind mehrere Anläufe erforderlich, bis die richtige Tätigkeit gefunden ist. Hier sind ein guter Umgang mit Behörden, aber auch genügend finanzielle Mittel erforderlich und auch die aktive Mitarbeit des Betroffenen. Habt ihr den Eintritt ins Ausbildungs- oder auch schon ins Berufsleben bei deinem Kind schon gemeistert?

Re: Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 7. Februar 2019, 22:38
von sdsdsdsv
Manuela hat geschrieben:Beim Nachlesen ueber dieses Thema bin ich auf die Vermutung gekommen, dass es sich um eine aengstlich-vermeidende PS handeln koennte. Aber durch Gespraeche komm ich eher zu dem Schluss, dass es sich wohl um eine schizoide Neigung handeln muss.

Das zu unterscheiden ist sicherlich nicht leicht. Ich weiß gar nicht, ob sie sich gegenseitig ausschließen.

Re: Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 12. Februar 2019, 14:25
von Aion
Wikipedia weiß: "Selbstunsichere Persönlichkeiten ziehen sich beispielsweise aktiv zurück, vermeiden also bewusst soziale Beziehungen, während Menschen mit schizoider Persönlichkeitsstörung (SPS) sich passiv zurückziehen. Der größte Unterschied besteht darin, dass erstere durch ein geringes Selbstvertrauen und durch die Angst vor Zurückweisungen anderer Menschen bedingt ist, was bei der zweiteren weniger eine Rolle spielt. ..
Ein Hauptproblem bei der Differenzialdiagnostik liegt in der erheblichen Kriterienüberlappung mit der sozialen Phobie. Sozialphobiker haben aber meist eng umschriebene Ängste (zum Beispiel vor Prüfungen, öffentliche Reden etc.), während die von ängstlich-vermeidenden Persönlichkeiten weit auf viele unterschiedliche Situationen ausgedehnt sind. Außerdem wird die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung im höheren Maße als ich-synton erlebt: Das bedeutet, dass Betroffene ihre ängstlichen Denkmuster und ihr unsicheres Verhalten trotz Leidensdruck als integrativen Bestandteil ihrer Persönlichkeit betrachten. Sozialphobiker hingegen erleben ihre Symptome eindeutig und klar als Störung, die nicht Teil ihrer Persönlichkeit ist (Ich-Dystonie)."
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstuns ... %C3%B6rung
Evtl. hilft das weiter.
LG
Aion

Re: Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 2. März 2019, 08:06
von Ambivalenz
sdsdsdsv hat geschrieben:
Manuela hat geschrieben:Beim Nachlesen ueber dieses Thema bin ich auf die Vermutung gekommen, dass es sich um eine aengstlich-vermeidende PS handeln koennte. Aber durch Gespraeche komm ich eher zu dem Schluss, dass es sich wohl um eine schizoide Neigung handeln muss.

Das zu unterscheiden ist sicherlich nicht leicht. Ich weiß gar nicht, ob sie sich gegenseitig ausschließen.


Ab 1980 jedoch wurde die Definition der schizoiden PS streng auf die unempfindlichen Eigenschaften begrenzt – die überempfindlichen Merkmale dagegen ordnete man der schizotypischen und ängstlich-vermeidenden PS zu. Dadurch wurde der schizoide Charakter von Kretschmer gewissermaßen in drei getrennte Persönlichkeitsstörungen zerstückelt. Experten bemängeln daran, dass mit dieser künstlichen Trennung grade das Herzstück der Schizoidie entfernt wurde – die Ambivalenz (innere Zerrissenheit durch sich widersprechende Bestrebungen).

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schizoide ... %C3%B6rung

Typisch; ich wurde "entfernt"! :lachen:

Re: Hallo, ich stelle mich vor

Verfasst: 2. März 2019, 10:04
von sdsdsdsv
Typisch; ich wurde "entfernt"! :lachen:
Ich auch. Danke für den Hinweis, Ambivalenz.