Re: Vorstellung ...
Verfasst: 17. November 2018, 12:17
Hallo tiffi,
Danke für Dein Willkommen.
Es ist schwierig zu beschreiben. Wohl auch, weil ich selbst noch nicht bis zum Kern dahinter gekommen bin, was genau da los ist.
Es fängt nach spätestens einem Jahr an. Davor ist soweit alles gut und ich bin guter Dinge, dass es dieses Mal endlich klappen wird. Dann irgendwann (ich schätze, wenn der Hormoncoktail der Verliebtheitsphase langsam runterfährt, den ich aber selber gar nicht merke, ich kenne diese Schmetterlinge überhaupt gar nicht und vermisse den anderen auch nicht oder solche Dinge) fängt es an, dass mein Gegenüber mich zunehmend nervt. Es fängt an zu drücken, ich kann immer schlecher atmen. Normale Erwartungen wie Zeit miteinander verbringen, Verbindlichkeiten im Umgang miteinander, Zusammengehörigkeitsgefühl ... all das nervt mich dann zunehmend. Dann fange ich an, mir Ausreden auszudenken. Warum kein Treffen möglich ist usw. Ich möchte dem anderen nicht vor den Kopf stossen, indem ich ihm sage, dass er mir zu viel wird und mir die Luft zum Atmen nimmt. Wie fies muss sich das anhören. Eigentlich kann man daran sehen, dass mein Gegenüber mir wichtig geworden ist, bei oberflächlichen Bekanntschaften ist es kaum mal so. Aber das soll mal einer verstehen.
Warum ich genau das mit aller Macht wegtrete, das ich mir so sehr wünsche, kann ich mir schlecht erklären. Natürlich ist da die übermächtige Angst vor Liebe und Zuneigung. Weil es nie so war, dass ich der Liebe vertrauen konnte. Und jedes Mal, wenn eine Beziehung so endet, bestätigt das natürlich diese Erfahrung.
Andererseits habe ich durchaus verständnisvolle Partnerschaften gehabt, mit denen es viele Gespräche darüber gab. Lösungen wurden gesucht, mit denen beide Seiten einen Gewinn gehabt hätten. Da musste ich mich mehr anstrengen, diese Menschen zu vertreiben. Geschafft habe ich es immer. Und genau das verstehe ich nicht. Ich habe mich während des Gesprächs gut mit der Lösung gefühlt. Annehmen konnte ich es dann aber doch nicht.
Dysthymie ist eine abgeschwächte Form von einer Depression, oder? Also, einfach erklärt jetzt. Sollte es das sein, dann nein. Ich kann glücklich und zufrieden sein und im Vorfeld kann ich mich auch sehr auf etwas freuen. Kurzfristig jedenfalls. Ist dann die ersehnte Situation da, sitze ich daneben und nehme die Freude darüber nicht wahr. Später, wenn es dann vorbei und ich wieder allein daheim bin, merke ich, dass es schön war. Nur innerhalb der Situation merke ich fast gar nichts.
Ganz schlimm sind dann Fragen wie "freust du dich?". Ich stochere in meinem Inneren rum, gerate in Panik, weil ich nichts finde und dann auch nicht antworten kann. Das ist dann wie Gegen-die Wand-drücken. Später kann ich aber umgehend antworten und auch erklären, warum die Situation toll war und was mir genau daran gefallen hat. Vielleicht kann man schönen Gefühlen auch nicht trauen, ich weiss es nicht.
Smalltalk geht mit Kunden ganz gut. Mehr hat da ja auch gar keinen Platz. Normalerweise mag ich Smalltalk, der ist unverbindlich. Aber anstrengend. Eigentlich müsste es eben genau andersrum sein. Tiefere Gespräche müssten anstrengender sein, weil man ja eben nachdenkt und sich austauscht. Smalltalk ist meist eher ein Monolog, jeder leiert seine Floskeln runter, wohinter selten was steckt. Müsste ja eher entspannter sein als tiefere Gespräche. Ist es aber nicht. Warum auch immer.
Termine können manchmal Tage vorher schon stressen. Wenn man weiss, dass es die Alltagsroutinen unterbricht. Spontane Termine machen mich manchmal echt wütend. Wenn ich sofort los muss, aber meine Dinge noch nicht fertig habe. Das dauert dann auch immer seine Zeit, bis ich mich erholt habe. Sofern die Gelegenheit dazu da ist und nichts Neues anliegt. Dann werde ich über den Tag echt müde und bekomme nicht mehr viel auf die Reihe.
Wenn Du diese Zeiten hast, von denen Du schreibst und Dich Dir dann verbundener fühlst ... hast Du dann Verständnis ür Dich und lässt Dich? Nimmst Dir die Zeit dafür? Gehst Du dann liebevoll mit Dir um?
Danke für Dein Willkommen.
Es ist schwierig zu beschreiben. Wohl auch, weil ich selbst noch nicht bis zum Kern dahinter gekommen bin, was genau da los ist.
Es fängt nach spätestens einem Jahr an. Davor ist soweit alles gut und ich bin guter Dinge, dass es dieses Mal endlich klappen wird. Dann irgendwann (ich schätze, wenn der Hormoncoktail der Verliebtheitsphase langsam runterfährt, den ich aber selber gar nicht merke, ich kenne diese Schmetterlinge überhaupt gar nicht und vermisse den anderen auch nicht oder solche Dinge) fängt es an, dass mein Gegenüber mich zunehmend nervt. Es fängt an zu drücken, ich kann immer schlecher atmen. Normale Erwartungen wie Zeit miteinander verbringen, Verbindlichkeiten im Umgang miteinander, Zusammengehörigkeitsgefühl ... all das nervt mich dann zunehmend. Dann fange ich an, mir Ausreden auszudenken. Warum kein Treffen möglich ist usw. Ich möchte dem anderen nicht vor den Kopf stossen, indem ich ihm sage, dass er mir zu viel wird und mir die Luft zum Atmen nimmt. Wie fies muss sich das anhören. Eigentlich kann man daran sehen, dass mein Gegenüber mir wichtig geworden ist, bei oberflächlichen Bekanntschaften ist es kaum mal so. Aber das soll mal einer verstehen.
Warum ich genau das mit aller Macht wegtrete, das ich mir so sehr wünsche, kann ich mir schlecht erklären. Natürlich ist da die übermächtige Angst vor Liebe und Zuneigung. Weil es nie so war, dass ich der Liebe vertrauen konnte. Und jedes Mal, wenn eine Beziehung so endet, bestätigt das natürlich diese Erfahrung.
Andererseits habe ich durchaus verständnisvolle Partnerschaften gehabt, mit denen es viele Gespräche darüber gab. Lösungen wurden gesucht, mit denen beide Seiten einen Gewinn gehabt hätten. Da musste ich mich mehr anstrengen, diese Menschen zu vertreiben. Geschafft habe ich es immer. Und genau das verstehe ich nicht. Ich habe mich während des Gesprächs gut mit der Lösung gefühlt. Annehmen konnte ich es dann aber doch nicht.
Dysthymie ist eine abgeschwächte Form von einer Depression, oder? Also, einfach erklärt jetzt. Sollte es das sein, dann nein. Ich kann glücklich und zufrieden sein und im Vorfeld kann ich mich auch sehr auf etwas freuen. Kurzfristig jedenfalls. Ist dann die ersehnte Situation da, sitze ich daneben und nehme die Freude darüber nicht wahr. Später, wenn es dann vorbei und ich wieder allein daheim bin, merke ich, dass es schön war. Nur innerhalb der Situation merke ich fast gar nichts.
Ganz schlimm sind dann Fragen wie "freust du dich?". Ich stochere in meinem Inneren rum, gerate in Panik, weil ich nichts finde und dann auch nicht antworten kann. Das ist dann wie Gegen-die Wand-drücken. Später kann ich aber umgehend antworten und auch erklären, warum die Situation toll war und was mir genau daran gefallen hat. Vielleicht kann man schönen Gefühlen auch nicht trauen, ich weiss es nicht.
Smalltalk geht mit Kunden ganz gut. Mehr hat da ja auch gar keinen Platz. Normalerweise mag ich Smalltalk, der ist unverbindlich. Aber anstrengend. Eigentlich müsste es eben genau andersrum sein. Tiefere Gespräche müssten anstrengender sein, weil man ja eben nachdenkt und sich austauscht. Smalltalk ist meist eher ein Monolog, jeder leiert seine Floskeln runter, wohinter selten was steckt. Müsste ja eher entspannter sein als tiefere Gespräche. Ist es aber nicht. Warum auch immer.
Termine können manchmal Tage vorher schon stressen. Wenn man weiss, dass es die Alltagsroutinen unterbricht. Spontane Termine machen mich manchmal echt wütend. Wenn ich sofort los muss, aber meine Dinge noch nicht fertig habe. Das dauert dann auch immer seine Zeit, bis ich mich erholt habe. Sofern die Gelegenheit dazu da ist und nichts Neues anliegt. Dann werde ich über den Tag echt müde und bekomme nicht mehr viel auf die Reihe.
Wenn Du diese Zeiten hast, von denen Du schreibst und Dich Dir dann verbundener fühlst ... hast Du dann Verständnis ür Dich und lässt Dich? Nimmst Dir die Zeit dafür? Gehst Du dann liebevoll mit Dir um?