in der Hoffnung auf regen und freundschaftlichen Austausch melde ich mich hier im SPS-Forum an.
Ich habe mich jetzt einige Monate mit der SPS beschäftigt, und fand es heftig, wie passgenau ich mich in den gängigen Beschreibungen dieser Persönlichkeitsstruktur wiederfinde. Eine Diagnose hab ich nicht - es sträubt sich alles in mir bei der Vorstellung, einem unbekannten Psychiater mein ganzes Innenleben offenzulegen. Schon diesen Text zu schreiben ist schwierig.
In meiner Ausbildung, aber auch in der Familie tue ich mich besonders in letzter Zeit schwer. Ich arbeite in der öffentlichen Verwaltung, wechsle dort alle paar Monate das Amt, um alle Dienstellen kennenzulernen. Überall dort, wo zwischenmeschnliche Feinheit gefragt ist (Sozialamt, vor allem BürgerBüro, auch Steueramt), habe ich Schwierigkeiten - wenngleich meine Auffassungsgabe und meine Abstraktionsfähigkeit oft auch gelobt werden. Ich bin oft hin- und hergerissen; mal kommen mir meine Leistungen wunderbar vor, manchmal geht es mir noch lange nach, was Kunden/Vorgesetzte in bestimmten Situationen gesagt haben. Wie habe die das gemeint?,
frage ich mich oft. Ich verstehe kaum, was in anderen vorgeht. Kritik, auch wenn sie sachlich geäußert wird, beschäftigt mich lange; hier macht sich die SPS-typische Überempfindlichkeit bemerkbar. Ich trete auch in schöner Regelmäßigkeit in alle möglichen Fettnäpfchen. Manchmal flüchte ich nach Dienstschluss geradezu zum Auto, weil ich die Nähe zu den Menschen kaum noch ertrage ...Was gibt's noch über mich zu wissen?
Ich lese gern, aber noch lieber schreibe ich. Am liebsten Fanrasy, gemischt mit Science-Fiction. Das erlaubt mir die Selbstverwirklichung, die in meinem Job kaum möglich ist. Von Schizoiden heißt es oft, in ihren Köpfen verberge sich eine reiche Phantasie; bei mir kommt das mit dem Bedürfnis zusammen, meine verrückten Geschichten niederzuschreiben. Mein großer Traum ist es natürlich, irgendwann allein vom Schreiben leben zu können.
Unwahrscheinlich zwar, aber nicht unmöglich.
Was mich in letzter Zeit sehr beschäftigt, ist, dass ich mich verliebt habe. In ein Mädchen aus meiner Berufsschulklasse. Ich fühle mich ihr sehr nah, obwohl ich sie nur oberflächlich kenne. Sie hat keinen Freund, das macht mir Hoffnung ... Allerdings frage ich mich, ob ich, seit Jahren Einzelgänger, den Anforderungen einer Partnerschat überhaupt gewachsen wäre ...? Ich kann mir auch nicht im Geringsten vorstellen, wie sie reagieren würde, wenn sie von meinen Gefühlen wüsste ...
Na ja, so viel zu mir.
Freue mich sehr darauf, mich mit einer Community von ähnlich geprägten Menschen auszutauschen.
lg
Tizian
