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Die Hexe ist in der Stadt

Verfasst: 13. Oktober 2018, 10:17
von your_local_witch
Liebes Forum!

Wie alle anderen hier, möchte ich mich gerne vorstellen.

Ich bin 33 Jahre alt und hab meine Diagnose seit 14 Jahren. Die Vermutung meiner Therapeuten ist, dass die Ursache in der Vernachlässigung durch meine Eltern und die soziale Isolation in der Kindheit liegt.
Eigentlich habe ich mich bis vor Kurzem gut mit Therapieunterstützung, ab und zu ADs und ständiger Arbeit an mir selbst, durchgehalten. Ich habe unheimlich viele Mechanismen entwickelt, um mich durch den Tag zu bringen.
Ich bin berufstätig, delegiere auch Arbeit und habe Personalverantwortung. Je älter ich werde, desto schwerer fällt mir das (natürlich, weil der Personalkontakt und die Verantwortung auch steigt).
Ich hab die üblichen Probleme Menschen zu verstehen: Ihre Reaktionen, ihre Handlungen. Mir ist nicht klar, wie man mit Menschen redet, mit fehlt die Intuition. Zusätzlich habe ich eine ausgeprägte Sozialphobie, halte mich sehr verschlossen und distanziert (was enge Freundschaften fast unmöglich macht). Ich habe einen Partner, einfach ist das oft nicht, aber es wird besser. Menschen überfordern mich meist grenzelos und ich meide sie, wo ich kann, ohne mich zu schädigen (natürlich meide ich meine Chefin oder meine Arbeit nicht). Ab und zu stelle ich mich "sozialen" Situationen (Kaffee trinken) aber es geht echt nicht immer.

Darum würde ich mich sehr freuen hier die Erfahrungen Anderer zu lesen und mich ein wenig auszutauschen!

Und da ich mich immer weigere nur eine PS zu sein: In meiner Freizeit mache ich gerne Sport, lerne gerne dazu (besonders aus Podcasts) und tanze in einer Tanzgruppe (fast schon therapeutisch).

Habt ein schönes Wochenende!

Re: Die Hexe ist in der Stadt

Verfasst: 13. Oktober 2018, 13:30
von tiffi
Hallo your_local_witch,

willkommen hier und einen guten Austausch.
Da klingt einiges sehr vertraut.

lg
tiffi

Re: Die Hexe ist in der Stadt

Verfasst: 14. Oktober 2018, 17:40
von hinterdemmond
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Re: Die Hexe ist in der Stadt

Verfasst: 14. Oktober 2018, 19:08
von Richey Edwards
Hallo und willkommen!

your_local_witch hat geschrieben:Ich hab die üblichen Probleme Menschen zu verstehen: Ihre Reaktionen, ihre Handlungen. Mir ist nicht klar, wie man mit Menschen redet, mit fehlt die Intuition.


Ich habe auch Probleme, Menschen zu verstehen. Deshalb frage ich mich manchmal, ob ich ein Aspie bin. Klingt auch
irgendwie cooler als "Störung". Da mich aber vieles gleich erschöpft, versuche ich nicht, eine Diagnose anzustreben.
Ist mir viel zu mühsam. :schlafen:
(Eine Diagnose mit SPS hab ich, aber in der Testung damals wäre eine Aspie-Tendenz sicher nicht festgestellt worden,
dazu war der Test zu kurz und undifferenziert.)
Leute, die wegen Kleinigkeiten lügen, nerven mich, aber auch dieses ewige sinnlose, grenzdebile BLABLA, das angeblich
dazu dient, dass sich beide Seiten dann besser fühlen. Dass es dazu dienen soll, weiss ich aber nur aus Erzählungen.
Bei mir löst es Nervosität, Übelkeit und Fluchtreflex aus und vorallem dieses Gefühl, gaaaaaaaaanz alleine
und unverstanden auf der Welt zu sein. (Alien-Gefühl, falschen Planeten "erwischt") :angst:

Re: Die Hexe ist in der Stadt

Verfasst: 15. Oktober 2018, 16:43
von hinterdemmond
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Re: Die Hexe ist in der Stadt

Verfasst: 15. Oktober 2018, 21:06
von Richey Edwards
hinterdemmond hat geschrieben:du kannst auch als aspie eine persölichkeitsstörung haben, wie jeder normale mensch auch, hab ich mal gelesen.


Danke für die Erklärung. Wenn einiges zusammenkommt, wirds natürlich noch schwieriger.
Die Beschäftigung mit Erscheinungsbildern verschiedener Diagnosen verwirrt mich eher, als
dass ich Klarheit bekäme, weil es da und dort Dinge gibt, die auf mich zutreffen und welche,
die nicht auf mich zutreffen.
Aber Diagnosen sind ja nicht alles...