Ende der ewigen Suche?
Verfasst: 7. August 2017, 12:22
Moin Moin zusammen!
Tja, wo fange ich an...
Schon als Kind war ich ein Einzelgänger mit kaum Kontakten zu Gleichaltrigen, von Freundschaften ganz zu schweigen. Alle paar Jahre kamen neue Bekannte, alte Bekanntschaften endeten, ich verlor die Lust an den Leuten ganz einfach mit der Zeit. Mir waren engere Kontakten mit Menschen einfach nicht möglich da irgendwann ein Punkt kam, an dem ich Alles über den Gegenüber wusste, dann brach ich den Kontakt eben ab.
Seit knapp 9 Jahren (davon 3 Jahre verheiratet) bin ich nun liiert, und meine Gattin ist wirklich die einzigste Person der ich 100%ig vertrauen kann, wobei sie auch eher eine introvertierte Person, was die gemeinsame Zeit sehr vereinfacht. Aber dennoch ist die Beziehung aufgrund meiner komplexen Persönlichkeit ab und zu schon der pure Horror, bot auch schon vor einem halben Jahr die Trennung an, was sie jedoch sofort ablehnte.
Vor 3 Jahren fand ich heraus, daß ich hochsensibel bin. Bis zu diesem Zeitpunkt (44 jährig damals) hatte nichts in meinem Leben irgendwie einen Sinn ergeben, ich kam mir vor wie ein Außerirdischer. Es gab Probleme in Schule, Ausbildung und allen Jobs, welche ich alle paar Jahre wechselte, weil es eben "brodelte" mit den Arbeitskollegen nach einer gewissen Zeit. Letztlich übernahm ich Arbeiten ohne grossen Anspruch, z. B. Paketzustellung, wo man auf sich alleine gestellt war, ich aber gnadenlos unterfordert war, was auch keine Lösung darstellte.
Seit ca. 6 Jahren arbeitete ich nicht mehr, nach einem Burn-Out incl. Depression gönnte ich mir eine längere Auszeit die jedoch "außer Kontrolle" geriet und sich immer mehr verlängerte. 2 Versuche eine neue Arbeitsstelle zu besetzen, scheiterten an meiner Aggressivität bzw. dem Stress, da ich mit zu vielen Menschen arbeiten musste.
Das Angesparte neigt sich langsam zum Ende, aber die zündende Idee kam mir noch nicht obwohl es an Kreativität absolut nicht fehlt. Aber zur Zeit fehlt mir auch der Glaube ein wenig, daß sich etwas zum Guten noch wendet.
Da ich gerne reise "floh" ich ab und zu vor meiner Frau bzw. der Enge eher weil ich eben zuviel zu Hause bin und die Decke auf den Kopf fällt, da ja nun Zeit ohne Ende vorhanden war. Ein Viertel des Jahres war ich irgendwo unterwegs, bevorzugt auf dem Balkan und der Ex-Sowjetunion und nur dann ging es mir richtig gut im Leben. Der Höhepunkt war eine 3 monatige Russland-Reise letztes Jahr, wo ich mit meinem Auto bis Wladivostok unterwegs war, ganz Alleine versteht sich. Niemals im ganzen Leben ging es mir so blendend wie während dieser Zeit, ich blühte regelrecht auf in der riesigen Weite von Sibirien, diese Stille und Weite, ein Traum!
Zu Hause hielt die Euphorie noch eine Weile an bis der letzte ausgeübte Job nach 7 Werktagen beendet wurde, es folgte eine üble Depression die 3 - 4 Monate anhielt bis Frühling 2017. Seit dem bin ich in Therapie, wobei zunächst ein Aufmerksamkeitsdefizit als Diagnose im Raum stand, was ich aber ablehnte.
Da ich zur Zeit auch wieder sehr aggressiv bei Kleinigkeiten werde, wo ich mich im Recht sehe, konnte ich meinen Therapeut auch überzeugen, daß eine schizoide Persönlichkeitsstörung wohl deutlich eher zutrifft als eben ADHS, was der Herr auch letztens bestätigte.
Als Kind wuchs ich ohne jegliche körperliche Liebe auf und fand kein Vertrauen zu den Eltern. Als ich mit 17 Jahren die Ausbildung zum Bürokaufmann abbrechen sollte und meine Eltern zum Rapport gen Firma gebeten wurde, drohte ich abends zuvor mit Selbstmord. Die Eltern gingen an dem besagten Abend lieber kegeln, mein 2 Jahre jüngerer Bruder sollte auf mich "aufpassen". Ich denke, das war ein Schlüsselerlebnis an dem ich bis heute zu knabbern habe.
Meine blühende Phantasie kennt absolut keine Grenzen, Tagträume sind quasi jeden Moment möglich und bringen mich auch oft aus dem Konzept wenn ich außer Haus bin, ansonsten ist mein PC und das WWW meine Welt.
Soviel mal fürs Erste, es gäbe noch viel mehr zu schreiben, aber auch da bin ich durch Detailverliebtheit kaum zu bremsen, während mir Telefonate sehr schwer fallen im Gegensatz. Aber das Ein oder Andere hier Geschilderte dürfte euch da draußen sehr vertraut vorkommen.
Beste Grüße aus dem Rhein-Main-Gebiet,
Fump2008
P.S.: Gibt es so was wie Selbsthilfegruppen in der Gegend oder besteht Interesse daran?
Tja, wo fange ich an...
Schon als Kind war ich ein Einzelgänger mit kaum Kontakten zu Gleichaltrigen, von Freundschaften ganz zu schweigen. Alle paar Jahre kamen neue Bekannte, alte Bekanntschaften endeten, ich verlor die Lust an den Leuten ganz einfach mit der Zeit. Mir waren engere Kontakten mit Menschen einfach nicht möglich da irgendwann ein Punkt kam, an dem ich Alles über den Gegenüber wusste, dann brach ich den Kontakt eben ab.
Seit knapp 9 Jahren (davon 3 Jahre verheiratet) bin ich nun liiert, und meine Gattin ist wirklich die einzigste Person der ich 100%ig vertrauen kann, wobei sie auch eher eine introvertierte Person, was die gemeinsame Zeit sehr vereinfacht. Aber dennoch ist die Beziehung aufgrund meiner komplexen Persönlichkeit ab und zu schon der pure Horror, bot auch schon vor einem halben Jahr die Trennung an, was sie jedoch sofort ablehnte.
Vor 3 Jahren fand ich heraus, daß ich hochsensibel bin. Bis zu diesem Zeitpunkt (44 jährig damals) hatte nichts in meinem Leben irgendwie einen Sinn ergeben, ich kam mir vor wie ein Außerirdischer. Es gab Probleme in Schule, Ausbildung und allen Jobs, welche ich alle paar Jahre wechselte, weil es eben "brodelte" mit den Arbeitskollegen nach einer gewissen Zeit. Letztlich übernahm ich Arbeiten ohne grossen Anspruch, z. B. Paketzustellung, wo man auf sich alleine gestellt war, ich aber gnadenlos unterfordert war, was auch keine Lösung darstellte.
Seit ca. 6 Jahren arbeitete ich nicht mehr, nach einem Burn-Out incl. Depression gönnte ich mir eine längere Auszeit die jedoch "außer Kontrolle" geriet und sich immer mehr verlängerte. 2 Versuche eine neue Arbeitsstelle zu besetzen, scheiterten an meiner Aggressivität bzw. dem Stress, da ich mit zu vielen Menschen arbeiten musste.
Das Angesparte neigt sich langsam zum Ende, aber die zündende Idee kam mir noch nicht obwohl es an Kreativität absolut nicht fehlt. Aber zur Zeit fehlt mir auch der Glaube ein wenig, daß sich etwas zum Guten noch wendet.
Da ich gerne reise "floh" ich ab und zu vor meiner Frau bzw. der Enge eher weil ich eben zuviel zu Hause bin und die Decke auf den Kopf fällt, da ja nun Zeit ohne Ende vorhanden war. Ein Viertel des Jahres war ich irgendwo unterwegs, bevorzugt auf dem Balkan und der Ex-Sowjetunion und nur dann ging es mir richtig gut im Leben. Der Höhepunkt war eine 3 monatige Russland-Reise letztes Jahr, wo ich mit meinem Auto bis Wladivostok unterwegs war, ganz Alleine versteht sich. Niemals im ganzen Leben ging es mir so blendend wie während dieser Zeit, ich blühte regelrecht auf in der riesigen Weite von Sibirien, diese Stille und Weite, ein Traum!
Zu Hause hielt die Euphorie noch eine Weile an bis der letzte ausgeübte Job nach 7 Werktagen beendet wurde, es folgte eine üble Depression die 3 - 4 Monate anhielt bis Frühling 2017. Seit dem bin ich in Therapie, wobei zunächst ein Aufmerksamkeitsdefizit als Diagnose im Raum stand, was ich aber ablehnte.
Da ich zur Zeit auch wieder sehr aggressiv bei Kleinigkeiten werde, wo ich mich im Recht sehe, konnte ich meinen Therapeut auch überzeugen, daß eine schizoide Persönlichkeitsstörung wohl deutlich eher zutrifft als eben ADHS, was der Herr auch letztens bestätigte.
Als Kind wuchs ich ohne jegliche körperliche Liebe auf und fand kein Vertrauen zu den Eltern. Als ich mit 17 Jahren die Ausbildung zum Bürokaufmann abbrechen sollte und meine Eltern zum Rapport gen Firma gebeten wurde, drohte ich abends zuvor mit Selbstmord. Die Eltern gingen an dem besagten Abend lieber kegeln, mein 2 Jahre jüngerer Bruder sollte auf mich "aufpassen". Ich denke, das war ein Schlüsselerlebnis an dem ich bis heute zu knabbern habe.
Meine blühende Phantasie kennt absolut keine Grenzen, Tagträume sind quasi jeden Moment möglich und bringen mich auch oft aus dem Konzept wenn ich außer Haus bin, ansonsten ist mein PC und das WWW meine Welt.
Soviel mal fürs Erste, es gäbe noch viel mehr zu schreiben, aber auch da bin ich durch Detailverliebtheit kaum zu bremsen, während mir Telefonate sehr schwer fallen im Gegensatz. Aber das Ein oder Andere hier Geschilderte dürfte euch da draußen sehr vertraut vorkommen.
Beste Grüße aus dem Rhein-Main-Gebiet,
Fump2008
P.S.: Gibt es so was wie Selbsthilfegruppen in der Gegend oder besteht Interesse daran?