DieFrauvonNebenan braucht vielleicht eure Hilfe

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DieFrauvonNebenan
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DieFrauvonNebenan braucht vielleicht eure Hilfe

Beitragvon DieFrauvonNebenan » 2. September 2016, 17:35

Hallo ihr Lieben,

auf Grund dessen, das bei meinem Mann (24) der Verdacht auf eine schizoide Persönlichkeitsstörung und/oder Asper vorliegt, habe ich mich dazu entschlossen mich im Netz mal ein bisschen schlau zu machen. Es geht hier also in erster Linie darum, das ich mir als mögliche Angehörige Hilfe suchen möchte. Ich möchte endlich verstehen können, wieso genau mein Mann anders ist und lernen, in kritischen Situationen einfach anders zu handeln als bisher. Bislang fiel mir das nämlich sehr schwer...

Wir haben uns vor knapp 2 Jahren kennen gelernt, vor einem Jahr geheiratet. Relativ schnell stellte ich aber fest, das er irgendwie anders ist. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ihn zu beschreiben... Hauptsächlich haben wir ganz große Probleme in Situationen, in denen einer von uns sich nicht verstanden fühlt. Bis die Tage glich jede kleine Meinungsverschiedenheit einem Machtkampf. Ihm fehlt es völlig daran, in solchen Momenten zu sehen, das ich auch irgendwann nicht mehr weiter weiß, weinend vor lauter Verzweiflung in der Ecke sitze. Behauptet, das ich einfach nicht vorrausschauend denken könnte um auch richtig zu handeln. Er eckt vor allem auf der Arbeit, egal wo und wie, immer irgendwann so mit den Personen an, dass es auf eine Trennung hinaufläuft. Schmeißt sich dann mit der besten Laune in eine neue Aufgabe, lässt dafür alles andere auf seiner Prioritätenliste links liegen, bist dieselben Probleme dort auch anfangen.

Wenn Ich mir so "Leitsätze" durchlese, die auf Asperger oder Menschen mit schizoider Persönlichkeitsstörung zutreffen, dann finde ich ihn in fast allen Punkten wieder.

Oft bemängelt er im Moment, das ich nicht mehr die Alte bin, er von mir aber Unterstützung braucht und auch einfordert.
Ich bin einfach auf. Die ganzen Machtkäpfe, die immer mehr zunahmen haben mich so zermürbt. Zudem kommt aber auch noch ein großer Haufen an anderen Problemen die uns gerade umgeben, die es mir auch nicht einfacher machen, wieder die Alte zu werden.

ich liebe diesen Mann und es tut mir in der Seele weh zu sehen, wie er sich seit der vorläufigen Diagnose des Psychologen zurück zieht und an Lebensfreude verliert. er sagt, dass er das alles eigentlich gar nicht wissen will, weiß aber, das etwas mit ihm nicht stimmt und steht sozusagen gerade zwischen den Stühlen. Seit Tagen versichere ich ihm immer wieder, das ich für ihn da bin, komme was wolle. Das mir das Ganze aber auch ein wenige Angst macht, weil man einen Weg finden muss, miteinander anders umzugehen. Er fragt mich fast täglich, ob ich mir wirklich sicher bin, das mit ihm zusamen durchzustehen. Ich muss dieses "Anders" sein ja nun auch erst mal irgendwie verstehen und verarbeiten, auch wenn ich sowas immer schon im Hinterkopf hatte. Es zu hören, ist doch noch mal etwas anderes..

Habt ihr irgendwelche Tipps, auf was ich bei ihm besonders achten muss? Wie verhalte Ich mich denn am Besten, wenn er sich wieder mal zurück zieht und nicht reden möchte? Lass ich ihn einfach? Er sagt zwar, ich soll ihn in Ruhe lassen, das fällt mir aber schwer. Und im nachhinein sagt er dann, das er sich mehr Aufmerksamkeit gewünscht hätte.
Es folgt ein Schleudertrauma das nächste..

vielleicht bekomme Ich meine Gedanken hier durch euch ja ein wenig sortiert.

xoxo,
dieFrauvonNebenan

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Re: DieFrauvonNebenan braucht vielleicht eure Hilfe

Beitragvon Indigocat » 2. September 2016, 19:47

Hallo FrauvonNebenan, :winken:, so wie sich das liest, macht dein Partner dir es aber auch ganz schön schwer...
Was ist denn das Gute an der Beziehung und warum seid ihr zusammengekommen. Gibt es etwas, was deinen Partner an dir stört?
DieFrauvonNebenan hat geschrieben:Bis die Tage glich jede kleine Meinungsverschiedenheit einem Machtkampf. Ihm fehlt es völlig daran, in solchen Momenten zu sehen, das ich auch irgendwann nicht mehr weiter weiß, weinend vor lauter Verzweiflung in der Ecke sitze. Behauptet, das ich einfach nicht vorrausschauend denken könnte um auch richtig zu handeln. Er eckt vor allem auf der Arbeit, egal wo und wie, immer irgendwann so mit den Personen an, dass es auf eine Trennung hinaufläuft. Schmeißt sich dann mit der besten Laune in eine neue Aufgabe, lässt dafür alles andere auf seiner Prioritätenliste links liegen, bist dieselben Probleme dort auch anfangen.

Das klingt nicht typisch schizoid.
Wenn Ich mir so "Leitsätze" durchlese, die auf Asperger oder Menschen mit schizoider Persönlichkeitsstörung zutreffen, dann finde ich ihn in fast allen Punkten wieder.

In welchen Punkten z. B.?
Oft bemängelt er im Moment, das ich nicht mehr die Alte bin, er von mir aber Unterstützung braucht und auch einfordert.

Auch das klingt nicht typisch schizoid. Unterstützt er dich denn?
ich liebe diesen Mann und es tut mir in der Seele weh zu sehen, wie er sich seit der vorläufigen Diagnose des Psychologen zurück zieht und an Lebensfreude verliert. er sagt, dass er das alles eigentlich gar nicht wissen will, weiß aber, das etwas mit ihm nicht stimmt und steht sozusagen gerade zwischen den Stühlen.
Erst seit Bekanntwerden der Diagnose? :rätseln: Na wird schon seinen Grund haben, warum Psychologen die Diagnose oft nicht verraten....

Seit Tagen versichere ich ihm immer wieder, das ich für ihn da bin, komme was wolle. Das mir das Ganze aber auch ein wenige Angst macht, weil man einen Weg finden muss, miteinander anders umzugehen. Er fragt mich fast täglich, ob ich mir wirklich sicher bin, das mit ihm zusamen durchzustehen. Ich muss dieses "Anders" sein ja nun auch erst mal irgendwie verstehen und verarbeiten, auch wenn ich sowas immer schon im Hinterkopf hatte. Es zu hören, ist doch noch mal etwas anderes..

Habt ihr irgendwelche Tipps, auf was ich bei ihm besonders achten muss? Wie verhalte Ich mich denn am Besten, wenn er sich wieder mal zurück zieht und nicht reden möchte? Lass ich ihn einfach? Er sagt zwar, ich soll ihn in Ruhe lassen, das fällt mir aber schwer. Und im nachhinein sagt er dann, das er sich mehr Aufmerksamkeit gewünscht hätte.
Es folgt ein Schleudertrauma das nächste..


Ist er denn für dich da? Für mich liest sich das Ganze wie eine Einbahnstraße. Er fordert und fordert, gibt aber nichts zurück. Da würde ich an deiner Stelle aufpassen, dass du nicht auf der Strecke bleibst.

Wenn er sich zurückzieht, dann lass ihn einfach. Wenn du aber so nicht auf Dauer leben möchtest, musst du für dich die Konsequenzen ziehen. Viel ändern wird sich wahrscheinlich nichts, außer er reißt sich am Riemen, weil er dich nicht verlieren möchte. Ist aber eher unwahrscheinlich.

VG, Indigocat
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

Lightness

Re: DieFrauvonNebenan braucht vielleicht eure Hilfe

Beitragvon Lightness » 3. September 2016, 07:36

Hallo DieFrauvonNebenan,

als ich deinen Beitrag las, habe ich mich an einen Artikel aus einer Frauenzeitschrift erinnert. Dort wurde von einer Frau berichtet, die mit ca. Anfang Vierzig die Diagnose Asperger bekam. Sie und ihr Mann waren von da an eher beruhigt, weil sie endlich den Grund für ihre Andersartigkeit wussten. So weit ich weiß, habe beide eine besondere Paartherapie gemacht, bei der sie lernten mit den Besonderheiten von ihr umzugehen. D.h. ihre "Macken" wurden thematisiert und ihr Mann wurde darin beraten, wie er damit am besten umgeht.
Also, ich denke es ist auch für Euch möglich gemeinsam mit Eurer Situation umzugehen.
Ich würde Euch auf jeden Fall eine Paartherapie und deinem Mann evtl. zusätzlich noch eine Einzeltherapie empfehlen.
Ich habe aus Deinen Worten herausgelesen, dass Ihr Euch sehr liebt und Euren Weg gemeinsam gehen wollt. Darum habt ihr vermutlich auch geheiratet, weil ihr Euch in guten wie in schlechten Tagen beistehen wollt.
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für Euren Weg.

LG Lightness


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