Der mit dem Meilenstein tanzt

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AreciboMannequin

Der mit dem Meilenstein tanzt

Beitragvon AreciboMannequin » 1. September 2016, 20:45

Hallo an alle Forenmitglieder,

meine Wenigkeit ist 26 Jahre alt und hatte in den letzten Tagen sozusagen einen "Oh!"-Moment. Will sagen, weder wurde bei mir (bisher) SPS diagnostiziert noch habe ich jemals einen Psychologen bzw. Fachmann diskutiert. Aber als ich per Zufall wieder auf das Thema SPS und Co. gekommen bin und das Forum samt ersten öffentlichen Beiträgen entdeckt und gelesen habe... ja, man könnte fast von einem Heimatgefühl sprechen!

Kurz zu mir: Ich halte in den nächsten Wochen einen Bachelor-Abschluss in Soziologie in den Händen und ziehe bald mit meiner Freundin (wir sind seit zwei Jahren zusammen) in eine neue Stadt. Als ich des (des Geldes wegen) auf WG-Suche war (und noch bin), kam wieder das große 'Problem' auf: Studenten sind so nervig-lebensbejahend und aktiv, sind immer so 'unterwegs' usw. Meine Freundin weiß und akzeptiert, dass ich ein ruhiger Typ bin, ist sie ja auch... Aber irgendwo bin ich fast sicher, dass sie manchmal enttäuscht ist ob meiner Unternehmungsunlust etc. Ich versuchte zwar, dies irgendwie zu ändern oder in Sachen Unternehmung öfter die Initiative zu ergreifen. Doch gleichzeitig verspürte ich keinerlei Lust danach. Auch nicht danach, sich mit Freunden zu treffen - oder zunächst welche zu machen!

Und im Grunde war das schon immer so: Ich habe in meiner Kindheit und Jugendheit viel allein gemacht (Videospiele und Fernsehen konsumiert). Meine 'Freunde'? Waren (wohl) Spielgefährten, Schulkollegen, Interessengemeinschaften, sehr selten darüber hinaus. Vor etwa vier Jahren, und nachdem meine erste Freundin mit mir Schluss gemacht hatte, habe ich (außer mit der Familie) mit 99% der Vergangenheit gebrochen, sprich E-Mail und Handynummer gewechselt und es diesen 99% nicht mitgeteilt.

Mein Neuaunfang und eine erneute Aufnahme des Studiums haben keine 'Besserung' gebracht: Ich habe mich in den letzten drei Jahren (außer mit meiner Partnerin) mit niemandem dauerhaft angefreundet, meine Interessen sind dieselben wenigen wie seit eh und je: Schreiben, lesen, Musik hören und bescheiden und gesundheitsbewusst leben. Außer zu meiner Mutter, meinem Vater und meiner Schwester (weil ich bei ihr für ein Jahr wohnen konnte) habe ich auch zu meinen 'Angehörigen' seit zwei Jahren keinen Kontakt.

Und ich sehe darin kein Problem. Noch nie hatte ich ein Problem mit mir selbst.

Aber jetzt fühle ich mich fast etwas befreit, weil ich eventuell weiß, warum ich gern allein bin, kaum Freunde brauche, nicht weggehen/verreisen muss. VIELLEICHT kann ich mit der SPS meiner Umwelt klarmachen, dass mein Wesen eben nicht von Arroganz, vorsätzlicher Borniertheit oder dergleichen geprägt ist, sondern dass ich eben so bin, so fühle. Klar, ich weiß, dass fachmännischer Rat mehr Fundament oder erst einen Dunst von Gewissheit liefert. Auf jeden Fall habe ich viel Empathie für die Inhalte dieses Forums, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, mich hier weiter einzulesen und eventuell mehr beizutragen.

Danke bis hier her für eure Aufmerksamkeit. Ahoi,

A.M.

Helen
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Registriert: 17. Januar 2016, 09:33
SPS: Ja

Re: Der mit dem Meilenstein tanzt

Beitragvon Helen » 2. September 2016, 06:50

Herzlich willkommen hier, komm erst mal an und lese dich ein. LG Helen


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