Hallo zusammen

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Skriban
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Hallo zusammen

Beitragvon Skriban » 19. April 2016, 22:53

Hallo,

ich habe schon öfters mit dem Gedanken gespielt, mich hier vorzustellen und evtl auch aktiv einzubringen, aber scheinbar fehlte mir dazu bisher der Grund oder die Not, ich weiß nicht genau.
Kurz gesagt erlebe ich gerade einen ziemlichen Tiefpunkt, bzw irgendwie kommt es mir so vor, als würde ich einen Tiefpunkt nach dem anderen erleben. Wenigstens weiß ich in welche Richtung es geht. Es tut mir Leid, falls ich im Folgenden etwas wirr schreiben sollte, aber ich bin gerade etwas betrunken und mir geht es wirklich nicht gut. Ich bin nicht stolz drauf, vergebt mir.

Vielleicht sollte ich noch einmal von vorn anfangen. Ich bin 21 Jahre alt und wohne in Mainz. Ich weiß nicht, ob der Begriff 'schizoid' mich wirklich treffend umschreibt, aber ich denke, hier stoße ich zumindest auf mehr Verständnis für meine Situation, als anderswo. Es fällt mir immer schwerer, einigermaßen klar zu sehen, was in mir vor sich geht. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern ich tatsächlich kein Bedürfnis nach menschlichen Kontakten habe oder ob ich mich einfach zum Selbstschutz ganz tief in mir verkrochen habe, oder auch einfach nie den Mut gefunden habe, in die Welt aufzubrechen, um Menschen zu finden, die mir tatsächlich etwas bedeuten würden. Was ich aber sicher weiß ist, dass ich immer mehr Angst vor dem Leben bekomme, das ich eigentlich führen sollte oder könnte. Ich habe Angst vor den Stimmen in meinem Kopf die mir sagen, dass alles falsch ist und wertlos; und dass ich niemals verstehen werde, was es heißt, zufrieden uznd sorgenfrei zu sein. Dass irgendetwas in mir einfach unwiderbringlich kaputt ist und mein Leben nur aus dem Versuch bestehen wird, herauszufinden warum das so ist. Ich kann einfach nicht mehr weiter. Mag sein, dass ich hier falsch bin oder so.... aber irgendwohin muss ich gerade einfach gehen.

Grüße,
Skriban

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Schattentanz
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Re: Hallo zusammen

Beitragvon Schattentanz » 20. April 2016, 19:30

Hallo Skriban,

Skriban hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, inwiefern ich tatsächlich kein Bedürfnis nach menschlichen Kontakten habe oder ob ich mich einfach zum Selbstschutz ganz tief in mir verkrochen habe, oder auch einfach nie den Mut gefunden habe, in die Welt aufzubrechen, um Menschen zu finden, die mir tatsächlich etwas bedeuten würden.

Du könntest es durch Versuch und Irrtum herausfinden ohne deine obige Frage vorher abstrakt-theoretisch eindeutig lösen zu müssen - jetzt nur mal so als eine Idee dazu. Eben danach gehen, was sich gut anspürt und ehrlich zu sich selbst zu sein und von Zeit zu Zeit überprüfen, ob der eingeschlagene Kurs noch stimmig ist.

Wenn man nicht gerade völlig von seinen eigenen Bedürfnissen bzw. dem Selbstzugang abgeschnitten ist, gibt es bei Menschen diesbzgl. ein ausgefeiltes "Rückmeldesystem". ... Die Schwierigkeit dürfte oft darin liegen, dessen Signale zum einen wahrzunehmen und sie danach richtig zu verstehen. ... Aber auch das lässt sich üben, ggf. mit professioneller Hilfe.

Skriban hat geschrieben:Was ich aber sicher weiß ist, dass ich immer mehr Angst vor dem Leben bekomme, das ich eigentlich führen sollte oder könnte.

Wäre die Frage nicht eher die, welches Leben du selbst führen möchtest (und was realistisch wäre vom äußeren Rahmen her)? ... Liest sich so, wie du die Frage gestellt hast, für mich so, als ob dir eigene oder übernommene Erwartungen für deine Lebensgestaltung im Weg stehen.

Skriban hat geschrieben:Ich habe Angst vor den Stimmen in meinem Kopf die mir sagen, dass alles falsch ist und wertlos; und dass ich niemals verstehen werde, was es heißt, zufrieden uznd sorgenfrei zu sein. Dass irgendetwas in mir einfach unwiderbringlich kaputt ist und mein Leben nur aus dem Versuch bestehen wird, herauszufinden warum das so ist. Ich kann einfach nicht mehr weiter.

Ich weiß nicht wie sehr dich das belastet und welche Ressourcen du hast dir selbst zu helfen - vielleicht wäre eine Therapie eine Option für dich, vielleicht lebst du aber auch auf andere Weise in die ein oder andere Antwort für deine Fragen hinein. ... Ein Forum (oder präziser: Der Austausch darin) unterstützt bestenfalls zusätzlich. Das ist absolut nicht gegen deinen Aufenthalt hier gemeint und wenn du hier (oder anderswo) etwas findest, woraus du etwas für dich ziehen kannst, ist das gut; ich möchte das nur zu bedenken geben, weil man ein Forum auch dazu verwenden kann die Auseinandersetzung mit seinen Problemen, den tieferen Ursachen dafür, zu vermeiden (unbewusst) und sich dann mehr oder weniger im Kreis dreht. Im Zweifel würde ich daher zu professioneller Hilfe in Form einer Therapie raten (kann aber auch verstehen, wenn man das nicht möchte). Aber das ist wenn deine Angelegenheit und du bist da so gesehen höchstens dir selbst verpflichtet.

Willkommen im Forum. :Ballon:

Freundliche Grüße
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.

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Re: Hallo zusammen

Beitragvon orinoco » 20. April 2016, 20:02

Hallo Skriban,

erst mal auch dir ein herzlich willkommen und Danke für deine offenen Worte.

Trotz all deiner Probleme, die mir sehr massiv erscheinen, möchte ich gleich das Positive in deinem ersten Beitrag hier sehen: du scheinst zur Selbstreflexion und Selbstkritik befähigt. Das ist sehr viel wert, wenn du herausfinden willst, was mit dir los ist. Und du hast auch eigentlich schon dein Grundproblem selbst(?) erkannt: Angst. Damit bist du aber nicht allein: Angst ist praktisch immer das zentrale Problem. Wir kriegen die Angst - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht ge-re-gelt.
Und ich kann dir sogar was Positives zu deinem Alkoholkonsum sagen. Was daran nicht gut ist, vor allem im Übermaß, weißt du sicher selbst. Aber ich kann dir sagen, was daran positiv ist: Alkohol wirkt sehr gut gegen Angst. Wirst du sicher bestätigen können. Und wenn du deine Angst nicht selbst geregelt bekommst, dann greifst du eben zu externen Mitteln wie Alkohol oder andere Drogen, die die Angst vertreiben - für den Moment. Das bedeutet nicht, dass ich es gut finde oder gut heiße, denn schließlich hast du damit letztlich nicht nur ein sondern gleich zwei Probleme, aber es gibt einen guten Grund dafür sich zu betrinken, wenn man seine Angst nicht selbst in den Griff kriegt. Hedi Gies hat das "Konzept des guten Grundes" postuliert. Für jedes auffällige oder abweichende Verhalten gibt es einen guten Grund. Silke Brigittta Gahleitner sagt, dass wir normal auf eine abnormale Situation reagieren.
Auch mit dem "unwiderbringlich kaputt" liegst du gar nicht so verkehrt. Gahleitner spricht von "Furchtstrukturen" im Gehirn. Ich sage: wir haben nie gelernt unsere Angst zu regulieren und so wie ein schwaches Auge beim Kind blind wird und blind bleibt(!), wenn es nicht gezielt gefördert wird, so können wir die Angstregulation nicht mehr lernen. Wir können nur lernen damit. dass wir Angst nur schlecht selbst eingeregelt bekommen, (besser) umzugehen.

Soweit erst mal. Mehr vielleicht im internen Bereich.

LG

Orinoco
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
t+ - mein Traumablog (nichtkommerziell und werbefrei)
Disclaimer "Lesen auf eigene Gefahr!" - unbedingt lesen!


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