Ein neuer Anlauf

[Clara]

Hallo zusammen,

ich hatte mich vor ein paar Jahren schon einmal hier angemeldet - dann aber irgendwie "Panik" bekommen (dazu später mehr). Meine alte Vorstellung ist hier: klick

Mittlerweile bin ich ein paar Jährchen älter geworden und habe eine Diagnose vom Arzt: nicht nur SPS, sondern auch dissoziative und depersonalisierende Tendenzen. Ob es mir nun besser geht mit der Diagnose? Nö, nicht wirklich. Obwohl es schon nett ist, dass der Vorwurf ich hätte eine schwere Depression endlich vom Tisch ist.

Tja, die "Panik" - das ist, so vom heutigen Standpunkt betrachtet, absolut überflüssig gewesen. Kennt ihr das, wenn ihr euch selber beobachtet und mit Symptomlisten abgleicht? Plötzlich sind mir Dinge aufgefallen, die ich vorher noch nie bewusst wahrgenommen hatte und die mich zutiefst verunsichert haben. Und anstatt das sinnvolle zu tun, nämlich z.B. hier im Forum darüber zu reden, habe ich das getan, was am idiotischsten war - ich habe mich in mein Schneckenhaus verkrochen und bin da Gedankenkarussell gefahren. Nach ein paar Monaten wurde mir das zu intensiv und ich habe das ganze Thema ins Nirgendwo verbannt. Die Kommunikation mit der Umwelt habe ich dann auf oberflächliche Dinge beschränkt, weil das "ungefährlich" war.

Jetzt ist es exakt 14 Monate her, dass ich meine tolle Diagnose bekommen habe - und die dringende Empfehlung möglichst bald eine Therapie zu machen. Und so landete ich auf der Dringlichkeits-Warteliste und war heilfroh, dass erstmal nix passierte und ich Zeit hatte, mich mit dem Gedanken an eine Therapie anzufreunden. Nun ja - ich warte immer noch. Und ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob ich das überhaupt noch will.

Aber ich will mich mit dem Thema und mit mir auseinander setzen. Ohne Schneckenhaus und vor allem ohne das blöde Gedankenkarussell. Denn auch wenn ich grundsätzlich immer noch keinen Leidensdruck habe, gäbe es schon ein paar Dinge, die ich gern ändern oder anders machen würde.
Deshalb hoffe ich, dass ihr mich in eurer Mitte wieder aufnehmt.

Liebe Grüße
Clara

[Schattentanz]

Hallo Clara,

herzlich willkommen zurück!

Sich zurückzuziehen (ins Schneckenhaus) finde ich bestens verständlich. ... Solange man nicht verpasst wieder dort herauszukommen, halte ich das persönlich für alles andere als "idiotisch"/selbst-schädlich. Ist vielleicht mehr eine Frage des Zeitpunktes, wann es für einen persönlich wirklich passt seine Fühler wieder aus dem Schneckenhaus herauszustrecken und sich weder zu überfordern (und sich danach womöglich erst recht tief ins Schneckenhaus zurückzuziehen) noch in Vermeidungsverhalten abzurutschen und viel zu lange dort zu verharren, sodass dies ins "Selbst-schädigende" übergeht? ... Aber das ist ein Thema für sich.

Jedenfalls: Schön dich wiederzutreffen und alles Gute für deine Erkundungstouren außerhalb des Schneckenhauses.

Gerade auch hierfür:

Denn auch wenn ich grundsätzlich immer noch keinen Leidensdruck habe, gäbe es schon ein paar Dinge, die ich gern ändern oder anders machen würde.

[Clara]

Danke für deinen lieben Willkommensgruß, Schattentanz. So ein ganz kleines bisschen hatte ich befürchtet, dass mein Auftauchen aus der Versenkung eher nicht so gern gesehen wird. Jetzt bin ich auf jeden Fall erleichtert und freue mich auf euch - und das, was ich über mich lernen kann.