Was erwartet mich?

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Istros
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Was erwartet mich?

Beitragvon Istros » 4. Februar 2016, 10:32

So jetzt bin ich nach langer Odysee auch auf die schizoide Persönlichkeitsstörung gestoßen.

Lange bin ich ziemlich orientierungslos gewesen, hatte keine Ahnung warum ich egal was ich mache, irgendwie kam ich auf keinen grünen Zweig. Alle kriegten irgendwie die Kurve, nur ich verlor mehr und mehr den Anschluss. Später als ich meinen Präsenzdienst leistete, hab ich erst gemerkt wie weit ich hinter allen anderen her bin- vom emotionalen Standpunkt. Aber einen ersten Hinweis hatte ich bereits - das Asperger-Syndrom, was ja der SPS ziemlich ähnlich sein soll, aber vom Psychologischen Dienst dort wurde ich nicht sonderlich ernst genommen und eine große Hilfe waren sie beim besten Willen nicht.

Ich hab die Idee schließlich beiseite gelegt - zurück im zivilen Leben Nachtdienste geschoben - und ziemlich viel gesoffen. Erst jetzt, wo ich auf dem zweiten Bildungsweg zu Studieren angefangen hab, hab ich es geschafft mich der psychologischen Studentenberatung anzuvertrauen (die E-Mail lag etwa ein halbes Jahr unter den Entwürfen, bis ich mir ein Herz gefasst hab und sie abschickte)

Ich hatte nun einige Termine, jedoch ist die Psychologin etwas unschlüssig wie sie mir helfen könnte. weil ich nicht so recht mit der Sprache rausrücken kann, ich mehr oder weniger meinen Lebenslauf runterbete und das Gespräch im Sande verläuft.

Ich habe mir so ziemlich alles über die SPS reingezogen,was ich über Google Books frei erhältlich finden konnte, selbst Lehrbücher und ich fand mich ziemlich eindeutig dort wieder, was man als Schizoide Persönlichkeitsstörung bezeichnet. Nur was jetzt? Ich schaffe es irgenwie beim besten Willen nicht mit der Sprache rauszurücken, um mich untersuchen zu lassen. Selbst bei der Psychologin, geschweige denn bei der psychiatrischen Ambulanz vorstellig zu werden. Mich befällt da echt eine ziemlich heftige Blockade.

Kann mir jemand etwas die Angst nehmen und mir sagen,wie ich an die Sache herangehen soll und was mich da erwartet. Soweit ich gelesen habe, haben die meisten hier eine fixe Diagnose in der Tasche - wie habt ihr diesen Schritt gewagt?

Vielleicht noch ein paar Worte zu meiner Person: ich bin in ziemlich verwilderten Verhältnissen großgeworden, viel Alkoholmissbrauch, eine mit sich selbst überforderte Mutter, geschweige denn mit einem Kind zurechtgekommen. Der Vater war wohl selbst auch nicht ganz unbefreit von der Störung - bis zu seinem Selbstmord stiefelte er relativ alleine durch den Busch von Kanada und lebte vom Fischen und Jagen. Im Leben habe ich ihn vier Monate gesehen, wenn man alle Tage zusammenzählt. Ich hielts für wichtig, da die SP zu einem gewissen Teil auch vererbt wird, soweit ich das mitgekriegt habe.
Die Schulzeit war eine einzige Qual, da ich nie in eine Klassengemeinschaft integriert war, zu hause es auch relativ egal war, ob ich etwas für die Schule machte oder überhaupt hinging. So übernahm ich dann Rolle des Querulanten, bis ich endgültig schmiss und eine Ausbildung sehr sehr weit weg von zu Hause begann.
Im Grunde zigeunerte ich ab 15 durchs Leben, arbeitete hauptsächlich nachts und später reiste ich viel - alleine - durch die Weltgeschichte. Irgendwann hatte ich genug Selbstwertgefühl und Erfahrungen gesammelt, dass ich dachte, jetzt hätte ich mich so weit verändert, dass ich quasi zurückkommen kann und mein Leben in den Griff kriege. So begann ich dann auch mein Studium mit 26.
Doch irgendwie fühle ich mich jetzt schon wieder genauso fehl am Platz, wie schon mit 15, als ich letztendlich weggegangen bin, um "mich selbst zu finden". So als hätte ich mich überhaupt nicht verändert in den letzten 15 Jahren.

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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon Headmatter » 4. Februar 2016, 11:49

Was genau willst Du denn? Anders gefragt: Was heißt "mein Leben in den Griff kriegen"? Worauf zielt das ab? "Geordnete" Verhältnisse? Anschluss an die Norm?
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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon Indigocat » 4. Februar 2016, 12:04

4. Feb 2016, 10:32 » Istros hat geschrieben:Nur was jetzt? Ich schaffe es irgenwie beim besten Willen nicht mit der Sprache rauszurücken, um mich untersuchen zu lassen. Selbst bei der Psychologin, geschweige denn bei der psychiatrischen Ambulanz vorstellig zu werden. Mich befällt da echt eine ziemlich heftige Blockade.


Hallo Istros, :winken:
es ist einem Psychologen gegenüber jedenfalls überhaupt nichts Peinliches daran und nichts, was ein Psychologe nicht kennen würde oder nicht wissen würde, wie man es behandelt - und auch nichts, womit du alleine auf der Welt wärst, wie du hier in diesem Forum lesen kannst.

Natürlich wirst du um eine Diagnosestellung nicht drumrumkommen, weil deine Probleme können ja auch eine andere Ursache haben, die dann ganz anders angegangen werden müsste.

Einen kleinen Anhalt für dich hast du schon mal, wenn du diesen Test ausfüllst, ich denke, der ist ziemlich gut, natürlich auch ohne fachliche Meinung nicht allgemeingültig und mit Vorsicht zu interpretieren. Der Test ist kostenlos, wenn du auf eine umfassende Diagnostik verzichtest, und zeigt dir die drei wesentlichsten Persönlichkeitsmerkmale an:

buchtipps-linkliste-f21/psychologische-selbsttests-t368.html

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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon AlleinunterMenschen » 4. Februar 2016, 12:09

4. Feb 2016, 10:32 » Istros hat geschrieben:Soweit ich gelesen habe, haben die meisten hier eine fixe Diagnose in der Tasche - wie habt ihr diesen Schritt gewagt?

Bei mir waren es starke Depressionen, die mich nach sehr langem Zögern und immer wieder Beiseiteschieben kurz vor knapp letztendlich doch zum Hausarzt getrieben haben, der mich direkt an einen Neurologen (Psychiater wäre eigentlich besser gewesen) weitergeleitet hat.

Nachdem monatelang versucht wurde, mich zu stabilisieren, was nicht gelang, waren wir beide der Meinung, ein Klinikaufenthalt wäre vielleicht erst mal hilfreicher. Da ich in der Zwischenzeit ebenfalls den Verdacht auf SPS hatte, habe ich während des Klinikaufenthalts um eine entsprechende diagnostische Abklärung gebeten, die dann auch sehr umfangreich stattgefunden hat.

Ich denke, der große Vorteil, das in einer Klinik machen zu lassen, ist der, dass die Ärzte und Psychologen dort sehr viel mehr Zeit für eine Diagnostik aufwenden können, als ein niedergelassener Psychiater.
So war das bei mir. :)

Ich würde Dir raten, Dich erst mal an einen Arzt, am besten einen Psychiater zu wenden, dort Deinen Verdacht zu äußern und fragen, ob und wie man das am besten diagnostisch abklären könnte.
Aber Vorsicht, nicht alle Ärzte sind wirklich engagiert. Notfalls den Arzt wechseln. Nicht gleich aufgeben.

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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon orinoco » 4. Februar 2016, 12:31

Hi Istros,

erst mal herzlich willkommen.

Ich bin hier einer der Autodidakten was Diagnose und Behandlung betrifft. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele und vieles an Therapeuten und Therapieangeboten wenig hilfreich ist, weil die selbst keine Ahnung haben, mitunter sogar absolut kontraproduktiv hospitalisierend sind.
Grundsätzlich kannst du dir also auch selbst eine Diagnose stellen und dich selbst therapieren. Dadurch hast du mehr Freiheiten (was für unsereins ja nicht unwichtig ist) und Gestaltungsspielräume und hängst nicht am Gängelband irgendeiner institutionalisierten Therapie. Eventuellen Ärger mit Krankenkasse und Kostenübernahme ersparst du dir damit auch. Aber Freiheit und Verantwortung gehen immer Hand in Hand. Wenn du es selbst machst, kannst du dich nicht in die therapeutische Hängematte legen nach dem Motto "Mach mal, Therapeut!" oder dich mit Drogen ruihig stellen, sondern der Erfolg liegt ganz bei dir und was du aktiv unternimmst. Das bedeutet vor allem viel Lesen und kritisch Bewerten. Eine enorme Lernleistung.
Das Forum hier bietet schon viel Informationen und Tipps zu diversen Problematiken. In aller Bescheidenheit, darf ich auch mein Traumablog als Einstieg empfehlen (siehe Signatur).

Und nachdem was du über deine Eltern und insbesondere über deine Mutter geschrieben hast immer in Verbindung mit dem Gesamtbild, halte ich eine frühkindliche Traumatisierung für sehr wahrscheinlich. Viel Detektivarbeit ist da wahrscheinlich gar nicht mehr nötig für eine eindeutige Diagnose und das ist auch dann dein eigentliches Problem. Die SPS ist ja schon ein verzweifelter Lösungsversuch deines Gehirns damit klar zu kommen und zu überleben, weniger ein Problem an sich. Das ist keine Krankheit, das ist eine dauerhafte, unheilbare Behinderung. Und so wie man Rollstuhlfahrer nicht die Treppe runterschubst, haben auch wir einen Anspruch auf entsprechende rücksichtsvolle Behandlung durch die Gesellschaft. Nur da mangelt es eben am grundsätzlichen Verständnis und das ist auch ein großes Problem.
Hoffe es ist was dabei, was dir hilft.

Liebe Grüße

Orinoco
Verständnis ist für den Traumatisierten, was die niedrige Bordsteinkante für den Rollstuhlfahrer.
t+ - mein Traumablog (nichtkommerziell und werbefrei)
Disclaimer "Lesen auf eigene Gefahr!" - unbedingt lesen!

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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon Istros » 9. Februar 2016, 19:47

4. Feb 2016, 11:49 » Headmatter hat geschrieben:Was genau willst Du denn? Anders gefragt: Was heißt "mein Leben in den Griff kriegen"? Worauf zielt das ab? "Geordnete" Verhältnisse? Anschluss an die Norm?

"In den Griff kriegen" ist für mich am ehesten so ein Ausdruck, wie für andere "Weltfrieden", ziemlich abstrakt und sowieso nicht herstellbar und darum arrangiere ich mich mit den Verhältnissen.

Ich meine ich liege nicht 365 Tage nutzlos im Bett, sondern reise viel und auch an außergewöhnliche Orte auf ungewöhnliche Weise, zb. mit dem Rad oder dem Kanu. Nur wird für mich die Luft finanziell knapper und auch irgendwie wäre ein Platz schön, an dem man zu Hause ist.

Nur kommt man irgendwohin, so ist da meistens schon so ein "gewachsener Organismus", wo ich nicht hinpasse. Ein anderes Beispiel für meine Zerrissenheit wäre die Beziehung zum Vater - auf der einen Seite wäre es natürlich schön gewesen, wäre er mehr da gewesen und hätte einem als Vorbild gedient, andererseits möchte ich auch nicht missen, wie er mich für ein Monat auf Kanutouren durch den Kanadischen Urwald mitgenommen hat, wo andere Väter dann mit ihren Jungs vielleicht nur an den Hausmeisterstrand gefahren sind, um sich die Sonne auf den Bauch klatschen zu lassen.

"Anschluss an die Norm" nun ja, am ehesten, wenn ich eine Wertschätzung kriegen würde, für das was ich mache und auf die Art meinen Lebensunterhalt bestreiten könnte und auch irgendeine Perspektive zu haben, wo es hin geht - also, wie du sagtest - Geordnete Verhältnisse herstellen.
Meinen Nachbarn, der auch so einer war wie ich haben letztens seine Söhne im Arbeitsgewand bestattet, weil er ihnen es ihnen nicht wert war, noch umgezogen zu werden. So eine Perspektive möchte ich ehrlichgesagt nicht für mich.

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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon Istros » 9. Februar 2016, 19:54

4. Feb 2016, 12:04 » Indigocat hat geschrieben:
4. Feb 2016, 10:32 » Istros hat geschrieben:Nur was jetzt? Ich schaffe es irgenwie beim besten Willen nicht mit der Sprache rauszurücken, um mich untersuchen zu lassen. Selbst bei der Psychologin, geschweige denn bei der psychiatrischen Ambulanz vorstellig zu werden. Mich befällt da echt eine ziemlich heftige Blockade.


Hallo Istros, :winken:
es ist einem Psychologen gegenüber jedenfalls überhaupt nichts Peinliches daran und nichts, was ein Psychologe nicht kennen würde oder nicht wissen würde, wie man es behandelt - und auch nichts, womit du alleine auf der Welt wärst, wie du hier in diesem Forum lesen kannst.

Natürlich wirst du um eine Diagnosestellung nicht drumrumkommen, weil deine Probleme können ja auch eine andere Ursache haben, die dann ganz anders angegangen werden müsste.


Danke, Indigocat für den Link. Habe den Test gemacht und eine ziemlich eindeutige Tendenz zur SPS. Ja, du hast recht, dass einem gegenüber einem Psychologen das nicht peinlich sein muss, ganz rational gesehen. Und doch irgendwie nehmen dann ausgerechnet in einer solchen Situation wieder die Emotionen die Kontrolle.
Hm, gut, muss ich irgendwie drüber kommen....

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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon Istros » 9. Februar 2016, 20:14

4. Feb 2016, 12:31 » orinoco hat geschrieben:Hi Istros,

Ich bin hier einer der Autodidakten was Diagnose und Behandlung betrifft. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele und vieles an Therapeuten und Therapieangeboten wenig hilfreich ist, weil die selbst keine Ahnung haben, mitunter sogar absolut kontraproduktiv hospitalisierend sind.
Grundsätzlich kannst du dir also auch selbst eine Diagnose stellen und dich selbst therapieren.

Ich verstehe zwar was du meinst, aber allein durch die Gegend irren, tue ich ja schon lange genug und auch ist die Gefahr groß, dass man sich in irgendetwas verrennt. Und sein Leid im Internet klagen (immerhin schon ein Fortschritt für mich) ist immer noch nicht das, was ich mir darunter vorstelle, sich seinem Problem zu stellen.
Und am Ende halte ich es sowieso nach dem Urvater meines Studiums Adam Smith und seinen Beobachtungen über Arbeitsteilung in der Stecknadelfabrik. Ich habe gar keine Lust darauf, dass ich mich selbst ständig in Gedanken darum drehen muss, sondern mich auf das spezialisieren, was ich kann, und was mir Spass macht - und für diesen Psychokram gibt es einen andern Spezialisten ;)

4. Feb 2016, 12:31 » orinoco hat geschrieben:Die SPS ist ja schon ein verzweifelter Lösungsversuch deines Gehirns damit klar zu kommen und zu überleben, weniger ein Problem an sich. Das ist keine Krankheit, das ist eine dauerhafte, unheilbare Behinderung. Und so wie man Rollstuhlfahrer nicht die Treppe runterschubst, haben auch wir einen Anspruch auf entsprechende rücksichtsvolle Behandlung durch die Gesellschaft. Nur da mangelt es eben am grundsätzlichen Verständnis und das ist auch ein großes Problem.


Es mag ein legitimer Vergleich sein. Aber sollte ich diese "Behinderung" haben, möchte ich genauso wenig wie ein Rollstuhlfahrer ständig drauf gestossen werden, sondern einfach nur meinen Platz im Leben haben. Die Lösung Ist natürlich nicht so einfach, dem Rolli stellt man einfach eine Rampe hin.

Deinen Blog werd ich mir bei nächster Gelegenheit zu Gemüte führen, danke für den Tipp und die Mühen ;)

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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon Istros » 9. Februar 2016, 20:18

4. Feb 2016, 12:09 » AlleinunterMenschen hat geschrieben:
4. Feb 2016, 10:32 » Istros hat geschrieben:Soweit ich gelesen habe, haben die meisten hier eine fixe Diagnose in der Tasche - wie habt ihr diesen Schritt gewagt?

Bei mir waren es starke Depressionen, die mich nach sehr langem Zögern und immer wieder Beiseiteschieben kurz vor knapp letztendlich doch zum Hausarzt getrieben haben, der mich direkt an einen Neurologen (Psychiater wäre eigentlich besser gewesen) weitergeleitet hat.

Nachdem monatelang versucht wurde, mich zu stabilisieren, was nicht gelang, waren wir beide der Meinung, ein Klinikaufenthalt wäre vielleicht erst mal hilfreicher. Da ich in der Zwischenzeit ebenfalls den Verdacht auf SPS hatte, habe ich während des Klinikaufenthalts um eine entsprechende diagnostische Abklärung gebeten, die dann auch sehr umfangreich stattgefunden hat.

Ich denke, der große Vorteil, das in einer Klinik machen zu lassen, ist der, dass die Ärzte und Psychologen dort sehr viel mehr Zeit für eine Diagnostik aufwenden können, als ein niedergelassener Psychiater.
So war das bei mir. :)

Ich würde Dir raten, Dich erst mal an einen Arzt, am besten einen Psychiater zu wenden, dort Deinen Verdacht zu äußern und fragen, ob und wie man das am besten diagnostisch abklären könnte.
Aber Vorsicht, nicht alle Ärzte sind wirklich engagiert. Notfalls den Arzt wechseln. Nicht gleich aufgeben.


Genau solche Erfahrungsberichte finde ich immer sehr hilfreich, danke Alleinuntermenschen. Irgendwie hilft es, wenn man weiß, dass andere auch durch mussten.

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Re: Was erwartet mich?

Beitragvon Headmatter » 10. Februar 2016, 07:18

9. Feb 2016, 19:47 » Istros hat geschrieben:Anschluss an die Norm" nun ja, am ehesten, wenn ich eine Wertschätzung kriegen würde, für das was ich mache und auf die Art meinen Lebensunterhalt bestreiten könnte und auch irgendeine Perspektive zu haben, wo es hin geht - also, wie du sagtest - Geordnete Verhältnisse herstellen.
Meinen Nachbarn, der auch so einer war wie ich haben letztens seine Söhne im Arbeitsgewand bestattet, weil er ihnen es ihnen nicht wert war, noch umgezogen zu werden. So eine Perspektive möchte ich ehrlichgesagt nicht für mich.
Sehr interessant. Du bist fähig, Dich in unwirtlicher Gegend allein durchzuschlagen (wovor ich meinen Hut ziehe, ich würde aber in der Wildnis keinen Tag überleben, Großstädter, der ich bin), suchst aber die Menschen. Und zwar um der Anerkennung willen? Wo Du selbst doch weißt, was Du kannst.

Die Geschichte vom Nachbarn: Der hatte Familie, was aber nichts heißt, manche Blutsverwandte stehen einem ferner als die zufällige Begegnung in der U-Bahn.
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