Ohne Humor geht bei mir gar nichts. Die Comedy-Serien und -Filme aus Großbritannien und auch Irland treffen meinen Geschmack sehr gut. Ein bisschen garstig, ein bisschen charmant und aus dem Nichts kommend. Falls jemand viel Freizeit (oder Geld) hat, meine Empfehlungen.
- "Peep Show" mit dem Komikerduo David Mitchell und Robert Webb.
Zur Handlung: Es gibt zwei Mitbewohner mit vielen Problemen. Der eine ist ein naiver, seltsamer Musiker und findet keine Arbeit, kommt jedoch schnell mit Frauen ins Gespräch. Der andere füttert ihn sozusagen durch und arbeitet an seiner Karriere im Finanzsektor. Er ist sozial unbeholfen und neigt zum Übertreiben, bei den Frauen vor allem, ist aber sehr gebildet und an Geschichte (besonders die deutsche Geschichte) interessiert.
An sich klingt das ziemlich klischeehaft. Es ist aber trotzdem nett gemacht. Die Kamera nimmt immer quasi aus dem Blickwinkel einer Person auf, sodass man durch die Augen einer Figur sehen kann. Und man hört die Gedanken der Figuren, die zusätzlich Humor hineinbringen (sehr vieles ist zitatwürdig). Mit den ersten beiden Staffeln tat ich mich etwas schwer, aber danach wird es immer besser. Die Charaktere entwickeln sich auch weiter, was ich immer sehr interessant finde. Jede staffel hat nur 6 Episoden, ist also kurz.
- "Blackadder" mit Rowan Atkinson (spielte z.B. Mr. Bean).
Im Grunde geht es um einen herrschsüchtigen und egozentrischen Mann aus gutem Hause (fast durchgängig Adelssohn), den man in verschiedenen Zeitaltern begleitet bzw. seine Nachkommen. Seine Persönlichkeit und sein Auftreten passen nicht ganz zu seinen Plänen, er ist ziemlich feige und eigentlich recht scheu. Dennoch probiert er einige Pläne zur "Weltherrschaft" aus. Er hat einen tollpatschigen Diener, den er ständig aufzieht und immer mal wieder wieder exzentrische Verwandte oder Kollegen um sich (z.B. Hugh Laurie, Stephen Fry).
Mir gefallen vor allem die Episoden im Mittelalter. Der Humor ist manchmal sehr abgedreht, aber das verträgt die Serie. Es ist eine Serie, die man prinzipiell mit jedem Alter gucken kann.
- "Little Britain" mit dem Komikerduo Matt Lucas und David Walliams.
Little Britain läuft gerade auf Comedy central, soweit ich weiß. Die deutsche Fassung ist aber so langweilig, dass ich die englische vorziehe. Es ist eine Show, in der verschiedene Sketche gezeigt werden. Hauptsächlich sieht man einfache, aber exzentrische und oft etwas "perverse" Leute, denen man so im Alltag weniger begegnen würde. Jeder Sketch wird mit einem absurden Vorwort eines Sprechers eingeleitet.
Der Humor fordert vor allem die prüden Leute heraus, da es sehr häufig sprachlich oder visuell unter die Gürtellinie geht. Es werden damit aber auch Tabuthemen auf eine humorvolle Weise nähergebracht. Berühmt ist das Duo auch dafür, dass sie viele Frauenrollen übernehmen oder Transvestiten darstellen. Nicht jeder Sketch muss gut ankommen, aber es gibt auf jeden Fall sehr viele und nach jeder Staffel neue.
- "The Catherine Tate Show".
Ebenfalls eine Sketch-Show mit der Komikerin Catherine Tate, die auf den ersten Blick ein bisschen näher an der britischen Realität ist. Auf englisch finde ich manche Sketche etwas schwer zu verstehen, aber sie sind trotzdem witzig. Ich finde die Dialekte, die sie spricht zum Teil besser als in "Little Britain".
Es wird in der Serie auch viel mit der Sprache gespielt und als Drehbuchautorin steht Tate ihren männlichen Kollegen in nichts nach. Die Sketche zum "Comic Relief" sind auch empfehlenswert!
- "Mind your language".
Zur Handlung: Man sieht einen Abendunterricht in Englisch als Fremdsprache für Erwachsene. Die Schüler kommen aus allen möglichen Ländern und sprechen unterschiedlich gut Englisch (man sollte es auf Englisch gucken!). Einige sind ziemlich hitzköpfig und es kommt ab und zu zu politischen Auseinandersetzungen. Gezeigt wird quasi, wie der Lehrer mit den unterschiedlichen Leveln und Individuen klar kommen muss. Daneben gibt es noch seine Vorgesetzte, die ihm gelegentlich zu schaffen macht. Und die französische Schülerin macht sich auch noch bei jeder Gelegenheit an ihn heran. Es passiert immer so viel, dass die Leute dort kaum etwas lernen.
Die Figuren sind extrem stereotyp und ich kann mir gut vorstellen, dass einige sich damit bedrängt fühlen. Allerdings ist die Klasse sehr international und bis auf über den Lehrer, wird sich mehr oder weniger über alle lustig gemacht. Da es ums Sprachen lernen geht, kommen mir einige Sachen vertraut vor. Man sieht auch Ähnlichkeiten im Lernverhalten zu jugendlichen Schülern (z.B. bei einem Test betrügen, Hausaufgaben vergessen). Sprachlich gibt es viele Missverständnisse und Eigenheiten der Schüler, was die Show so besonders macht. Insgesamt ist das ganze auch sehr liebevoll dargestellt und man kann es mit der ganzen Familie gucken, ohne dass es langweilig wird. Für manche könnte es aber zu harmloser Humor sein.
Mehr fällt mir spontan nicht ein. Von "Monty Python" und "Hugh & Laurie" kenne ich ein paar Sketche, aber nicht so viele, um darüber zu berichten. Es gibt aber definitiv noch viel mehr Sachen, die ihr vielleicht auch empfehlen könnt.
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Ich liebe Akzente! Und diese Serie ist wohl auch recht kurz. (Graham Norton spielt da übrigens in ein paar Episoden mit.) 