Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
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Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Ich sah gestern den Kinofilm Joker - in der Hauptrolle gespielt von Joaquim Phoenix. Insgesamt scheint dieses düstere Drama um den Werdegang von Batmans Gegenspieler aus meiner Sicht und im Bezug auf die Hauptfigur eine schizotypische Störung wiederzugeben: Arthur Fleck ist sensibel, wirkt insgesamt exzentrisch, muss in angespannten Situationen zwanghaft und hysterisch laut lachen, was seine Umwelt nicht nur irritiert, sondern auch feindliche Reaktionen provoziert. Er lebt bei seiner Adoptivmutter in einer schäbigen Wohnung und hat Identitätsprobleme. Häufig lebt er Tagträume aus, in denen das Leben für ihn schön verläuft (was reell überhaupt nicht der Fall ist). Er versucht mit einer Clownrolle beruflich als Comedian erfolgreich zu werden, scheitert aber kläglich. Einer Frau aus der Nachbarschaft, die er attraktiv findet, stalkt er heimlich nach, traut sich aber nicht sie anzusprechen. Zusammengefasst: Er wirkt befremdlich und fühlt sich auch so, hat sonderbar-exzentrische Züge und Kommunikationsschwierigkeiten, will bei Mitmenschen ankommen, stößt aber stets auf Ignoranz, Spott und Ablehnung. Schließlich dreht er durch und begeht aufgrund angestauter Wut und starker narzisstischer Kränkung mehrere Tötungsdelikte (unter anderem auch an seiner Adoptivmutter, von der er sich verraten und betrogen fühlt). Wer hat diesen Film bereits auch gesehen? Ich fand ihn zumindest ansprechend genug, um diesen Beitrag zu schreiben.
- 2ost
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Kann zu der Schizotypie nichts weiter beitragen, aber zu dem Film allgemein hat ToWCypress81 hier schon eine Rezension verfasst.Neonfisch hat geschrieben:Wer hat diesen Film bereits auch gesehen? Ich fand ihn zumindest ansprechend genug, um diesen Beitrag zu schreiben.
2ost
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Cool - danke für den Hinweis.
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- suchend
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Hab jetzt im Internet übrigens Rückmeldungen aus der "Fachwelt" gefunden, die meine Vermutung untermauern. Der britische Psychologe Adrian Raine geht ebenfalls von der gleichen Diagnose beim Filmcharakter des Jokers aus, wie ich.
mfg.
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- sdsdsdsv
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Klingt ganz überzeugend, wobei man noch sagen muss, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen eigentlich seltener durch Gewalttaten auffallen als NT. Der psychisch kranke Gewalttäter ist eine unschöne und geradezu gefährliche Darstellung für die Betroffenen.
- Indigocat
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Das wage ich zu bezweifeln, wo steht das? Es sind allerdings nur bestimmte psychische Auffälligkeiten, die mit erhöhter Gewaltbereitschaft einhergehen. Oft werden ja Amokläufer oder Personen, die ähnliche Verbrechen verübt haben, als sozial isoliert und manchmal sogar als schizoid beschrieben. Wobei ich denke, dass da (bewusst?) Wesentliches weggelassen wird. Kann aber sein, dass die Kombination Cluster B/Psychose/paranoide Schizophrenie usw. + sozial isoliert ein Risiko für bestimmte Gewaltverbrechen birgt.sdsdsdsv hat geschrieben: wobei man noch sagen muss, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen eigentlich seltener durch Gewalttaten auffallen als NT.
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Hier und hier beschäftigen sich Ärztezeitung und Deutsche Gesellschaft für Psychologie (ausgelöst durch den erweiterten Suizid eines Piloten 2015) mit eben der Frage.Indigocat hat geschrieben:Das wage ich zu bezweifeln, wo steht das?sdsdsdsv hat geschrieben: wobei man noch sagen muss, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen eigentlich seltener durch Gewalttaten auffallen als NT.
Beide Artikel gleichermaßen scheinen zu zeigen (Achtung, Provokation!), dass ein Verbot von Alkohol eine weit wirksamer Gewaltprävention darstellen würde, denn ein Wegsperren von psychisch Kranken. Ebenso hilft eine Ent-Stigmatisierung mehr, denn ein Befeuern von Klischees psychisch Erkrankte in Behandlung zu bringen, was die Gefahr von Gewalttaten durch unbehandelt psychotische Menschen nochmals deutlich reduzierte.
2ost
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Mmhh, eine Alkoholsucht ist in der Regel auch eine Folge einer psychischen Erkrankung ebenso wie jede andere Sucht. Ob ein Verbot aber im Falle von geplanten Verbrechen helfen würde? Hat das eine überhaupt mit dem anderen was zu tun? Weiterhin stört mich ja auch die Verallgemeinerung von "psychisch Erkrankten". Vermute, dass die Unterschiede zwischen einzelnen Problematiken manchmal größer sind als die zwischen "psychisch Gesunden?" und psychisch Erkrankten.2ost hat geschrieben: dass ein Verbot von Alkohol eine weit wirksamer Gewaltprävention darstellen würde, denn ein Wegsperren von psychisch Kranken.
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Sagen die verlinkten Artikel m. E. genau so. Hätte hinter der erwähnten Provokation besser noch ein „ -Smilie “ setzen sollen.Indigocat hat geschrieben:Mmhh, eine Alkoholsucht ist in der Regel auch eine Folge einer psychischen Erkrankung ebenso wie jede andere Sucht.
Ein Verbot würde ja nicht einmal den Konsum stoppen, siehe das Verbot von Drogen. Tatsächlich denke ich aber, dass Alkohol viel Leid und Gewalt verursacht (unabhängig von etwaigen zusätzlichen Erkrankungen) und das es zu sehr verharmlost wird (nicht falsch verstehen: Ich liebe selbst einen guten Schuck von Zeit zu Zeit. Nur geht es mir dabei um den Genuss und weniger alleine nur um die Wirkung.)Indigocat hat geschrieben: Ob ein Verbot aber im Falle von geplanten Verbrechen helfen würde?
Hast du die Links mal angeschaut? Ich finde eigentlich schon, dass sie ziemlich gut zwischen den psychischen Erkrankungen unterscheiden.Indigocat hat geschrieben: Weiterhin stört mich ja auch die Verallgemeinerung von "psychisch Erkrankten". Vermute, dass die Unterschiede zwischen einzelnen Problematiken manchmal größer sind als die zwischen "psychisch Gesunden?" und psychisch Erkrankten.
Aber wie schon gesagt, die Forderung nach einem Alkoholverbot war eh nicht ernst von mir gemeint.
2ost
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Re: Kinofilm Joker - Schizotypische Störung?
Zumindest den ersten... fand das jetzt nicht so eindeutig, wurde nur so in einem Nebensatz erwähnt...2ost hat geschrieben:Hast du die Links mal angeschaut? Ich finde eigentlich schon, dass sie ziemlich gut zwischen den psychischen Erkrankungen unterscheiden.
Worauf ich eher hinauswollte und was ich auch schon so bei manchen Therapeuten bemerkt habe, die ich gefühlt eher Cluster B zuordnen würde, dass sie Vorurteile gegenüber der SPS haben und dass in Berichten von (geplanten) Amokläufen doch eher auftaucht: "Der Täter war sozial isoliert..." und nicht, der Täter war ein maligner Narzisst, Psychopath, Borderliner oder Soziopath... Damit würden sich nämlich viele Angehörige der Exekutive und Judikative ans eigene Bein pullern.
Tatsächlich steht doch hier, dass der überwiegende Teil der Gefängnisinsassen Soziopathen sind, wobei die vielleicht (männliche) Borderliner und Soziopathien in einen Topf geschmissen haben. Habe mal irgendwo gelesen, dass männliche Borderliner die Gewalt nach außen richten und deshalb auch überdurchschnittlich häufig im Gefängnis landen.
"Ein Anteil von 50 bis 80 % unter Häftlingen weist eine antisoziale Persönlichkeitsstörung auf, wohingegen weniger als 15 % als psychopathisch klassifiziert werden."
https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopat ... %C3%B6rung
Zweifellos richtet Alkohol viel Schaden an, sowohl bei der eigenen Gesundheit als auch im Umfeld. Aber das sind dann eher so spontane Gewaltausbrüche, die eher mit dem aktellen Kontrollverlust als mit dem Charakter zu tun haben.
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