Filme

Welche Musik hörst du gerade und/ oder welchen Film kannst du empfehlen?
Dann gib uns hier eine Kostprobe deiner Favoriten...
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ToWCypress81
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Re: Filme

Beitragvon ToWCypress81 » 15. Oktober 2017, 23:22

Blade Runner 2049 - Filmkritik

...Wo beim alten Blade Runner Film noch ein Gefühl einer wahnsinnig stimmigen Detailverliebtheit in Atmosphäre, Charakter-Tiefe, "magischer" Undurchsichtigkeit bzw. Unerklärlichkeit und Philosophie herrschte - ist beim jetzigen neuen Sequel-Film mehr oder weniger das Gegenteil angesagt.. - damit wäre schon fast - was mein Empfinden betrifft, vieles/alles gesagt...

Schauspieler:
Einer der größten Schwächen des Films - sind wohl die Charaktere/Darsteller - allen voran "Ryan Gosling" - der Hauptdarsteller... im Film "Drive", genauso wie in "the Place beyond the Pines" fande ich ihn zwar sehr gut - aber als Charakterdarsteller, wo intensiver Ausdruck und starke Emotionen verlangt werden - kann man den Typen schlichtweg vergessen, er ist dazu sichtbar nicht fähig.
Noch ein Schauspieler der in dem Film eine tragende Rolle hat und meiner Meinung nach ebenfalls fehlbesetzt ist - ist der für die spezifische Rolle zu junge Schönling "Jared Leto" - welcher in dem Film den (scheinbaren) Chef, Wortführer, Anführer und Erbauer der Replikanten darstellt.. - da hätte ein origineller, weiser aussehender und älterer Darsteller besser gepasst.
Bei Harrison Ford, der nur in einem 3tel des Films zu sehen ist - sieht man genau was die "alten" Schauspieler im Gegenteil zu den "neuen" wirklich leisten können - da nur er eine wirkliche schauspielerische emotionale Tiefe im Gegenteil zu den anderen Schauspielern darstellen kann. - Er ist da (meines Erachtens) mit Abstand noch der (emotional) Beste, also ein Schauspieler der auch wirklich was (emotional) rüberbringt.
Obwohl, einen habe ich ganz vergessen, der zwar nur ganz kurz im Film vorkommt - aber wirklich überraschend Sehr gut ist: der (ehemalige) Wrestler "Dave Bautista" - wirklich schade das man ihm keine größere Rolle gegeben hat - der hätte mit seiner charakterlichen Tiefe (wirklich, sehr beeindruckend) auch tausendmal besser gar den Blade Runner spielen können (ohne Witz!!) - als Ryan Gosling..
Was mich auch noch sehr gestört hat ist - das in der Zukunft (bzw. in dem Film, wo man denkt die Filmindustrie wird allmählich reifer/offener) anscheinend die Hauptpersonen und auch Replikanten nur aus arisch weissen bestehen - und im ganzen Film nur 2 Schwarze zu sehen sind, die dort (wie es meist/oft der Fall ist) die schlechtesten und unwichtigsten Menschen darstellen (verbrecherischer Waisenhausaufseher, wo die Waisenkinder nur aus scheinbar weißen Kindern bestehen, die zur Arbeit gezwungen werden) - und der andere (in einer kurzen Szene) ein scheinbar etwas ungebildeter schwarzer Straßenverkäufer ist.

Story:
Die Story ist gut (an-)gedacht - und die Hauptstory ist auch tatsächlich ganz ok/gut - nur sind in dem Film so viel unterschiedliche Parteien (3 um genau zu sein - LAPD, Replikanten-Erbauer, und kurz erwähnte Rebellen(?) - die im Film keinen Sinn ergeben/machen), dessen Hintergründe und Anliegen im ganzen Film oft NULL SINN machen - nicht erwähnt bzw. nicht richtig erklärt werden - und somit trotz sehr sehr langsamer Bildsprache und Überlänge des Films, der sich oft zieht wie ein Kaugummi, aber dennoch NICHTS wirklich aussagt, nichts erklärt oder wenigstens philosophisches einbringt (was er eben nicht/NULL tut) - am Ende des Films ausser der rudimentären Hauptstory - nur Fragezeichen und ein leeres, teils gelangweiltes und oft SEHR belangloses Gefühl für den Film übrig bleibt - auch wenn man nach dem Film erstmal denkt, das es irgendwie interessant und gut war (auch nach dem Film im Kinostuhl lange sitzen bleiben möchte) - aber nach einiger Zeit festgestellte Punkte sieht und eigentlich NICHTS übrig bleibt nach einiger Zeit - jedenfalls war das mein Gefühl.

Bildsprache/Atmosphäre:
bebildert ist der Film ganz schön/gut gemacht, dennoch kein Vergleich zu dem wahnsinnigen Detailreichtum und somit Stimmung und Atmosphäre des alten Blade Runner-Films (ich denke die alten Filme, in ihrem Detailreichtum und Stimmung wird man nie wieder zu Gesicht bekommen - dafür ist man heutzutage wahrscheinlich zu wenig enthusiastisch für die Produktion solch eines Films - es ist heutzutage alles (so hab ich das Gefühl) nur noch Geschäft und keine wirkliche Handwerks-Künstler-Liebe zu so einem Film - noch dazu macht natürlich auch die Computergrafik viel (Detailreichtum) kaputt, wo früher noch alles sorgfältig mit der Hand gemacht/gebaut wurde).
Aber bloß schöne oberflächliche Bilder können dennoch keine Tiefe und Atmosphäre erzeugen, wenn alles andere nicht stimmt - und das sind vor allem nun mal mangelhafte schauspielerische Leistung und Story - UND - genauso wie auch die wahnsinnig gute atmosphärische Musik/Soundkulisse (Vangelis) des alten Blade Runner Films fehlt!!! - wo nun in diesem Film von der Musik-Atmosphäre praktisch GAR NICHTS gemacht wird (im Vergleich zum alten Film) - nur typische bzw. nicht erwähnenswerte 08/15 - Soundcollagen - die null Erinnerungswert haben - zu keiner Zeit den Film schön ergänzen/ergänzen könnten.

Meine Meinung: wer sehr viel Zeit mitbringt und gerne auch mal was belangloses, ganz nett aussehendes, mit einigen netten Ideen anschauen will - der kann den Film schon ankucken.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.

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Re: Filme

Beitragvon sdsdsdsv » 15. Oktober 2017, 23:42

Sehr anschaulich ausgeführt. Werde den Film also erst mal auf die lange Bank schieben. Danke.

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Re: Filme

Beitragvon ToWCypress81 » 20. Oktober 2017, 15:53

Das EXAKTE Verhältnis der beiden Filme:

Blade Runner 2049 (Hauptdarsteller Ryan Gosling)
https://www.youtube.com/watch?v=QZOLKwSsFik

Alien: Covenant (SPOILER WARNING!!!)
https://www.youtube.com/watch?v=fmwyWerz5KI
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Re: Filme

Beitragvon sdsdsdsv » 12. November 2017, 18:11

https://www.youtube.com/watch?v=UdWZCigV1Ow&list=PL87234B51217FDEAB
Hongkong Kino der achtziger! Hui Brothers! Gebratene Enten!

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Re: Filme

Beitragvon Maikäfer » 20. November 2017, 16:51

PASSENGERS
https://youtu.be/FvA0I-IGfhM

Hab den Trailer im Hotelzimmer in China gesehen und mir hier vor kurzen ausgeliehen.

Find das die Problematiken viele SP´s Eigenschaften haben und mit dem Rumgezicke viel Zeit verloren geht.
Anders könnte man mit nicht mehr änderbaren Situation fast gleich eine Familie aufstellen.

Glaube könnt mein Glück nicht fassen, als einziger angefacht zu sein.
Dann würde ich 4 Monate relaxen. Vielleicht werden WIR deswegen mal als zusätzliche Sicherheit eingesetzt. :liebäugeln:
Die Androiden scheinen in der Epoche leider nur auf Funktion eingesetzt zu werden.
Wenn eine schon erwähnte Person dabei wäre, wäre die Wahrscheinlichkeit vielleicht gegeben das ich diese aufwecke.
Das eintönige Essen würde gehen aber ich würde den Futterautomaten lieber nicht trauen und irgendwelche Unklarheiten melden. ;)
Bild
Die Weisheit jagt mich, aber ich bin schneller
Mit einer Gruppe die sich selbst beschäftigen kann - komme ich zurecht!

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Re: Filme

Beitragvon tiffi » 20. Juli 2018, 18:55

Mich hat ne Weile dieses Video von Kinski fasziniert. "Klaus Kinski - Jesus Christus Erlöser komplett
https://www.youtube.com/watch?v=_CzQi40MKbc von 1971.

Nicht wegen dem Inhalt jetzt, sondern wegen der Eskalation zum oder erst mal vom Publikum.
Kinski hatte das Stück so aufbereitet, das wohl ein paar gewagte Thesen darin vorkommen
("Jesus kam mit der Peitsche und hat Ihnen in die Fresse gehauen").

Und die nach Flower Power Menschen, wo die Pädagogik und Psychologie schon etwas
gegriffen hat, haben gesagt, nee, die Darbietung können wir so nicht stehen lassen,
wir wollen diskutieren. Gewalt ist ganz eklig.
Es wurde mehrfach unterbrochen.

Kinski musste ein paar mal als Konsequenz raus gehen; als er zurückkam, haben welche von denen die Bühne
gestürmt. Zwischendurch musste mal der Saal polizeilich geräumt werden, weil es künstlerisch nicht weiterging.
Die Gegengewaltler waren somit auch grenzüberschreitend und gewalttätig.
Und nur im ganz kleinen Kreis wurde am Ende und viel später dann zu Ende gespielt.

Kinski gilt ja immer als so extrem exzentrisch und der Kindesmissbrauch wird oft so genommen,
dass man ihn durch und durch abscheulich finden muss und es so gar nicht geht, irgendwas von
ihm stehen zu lassen;
aber in manchen Haltungen konnte ich ihn hier schon verstehen. (Hier ist mein Rahmen, hier wird nicht
diskutiert, denkt ihr gar nicht an die anderen, die auch bezahlt haben und eine Vorstellung wollen)

Ok, Rocky Horror Picture Show war dann ja auch interaktiver.

hier noch das Hardcore Director'S Cut Video davon, sehr adrenalinlastig...
https://www.youtube.com/watch?v=8w2cxoR5XeA

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Re: Filme

Beitragvon Anomalie6 » 4. September 2018, 23:35

Die Wand [2012]
Der beste mir bekannte Film, der uns Schizolinge so potraitiert. Der Film mag für die Hollywood-gesättigten Gemüter wohl etwas langsam und unspektakulär erscheinen, doch ist es voller Tiefe und Details, dich mich anhand der Verbindung zu meinem eigenen Verhalten doch häufig zum Schmunzeln gebracht hat, dabei ist es keineswegs eine Komödie. ^^

https://www.youtube.com/watch?v=0GWjp65R3zo

Lars und die Frauen
Ebenso ein Film, der die Wesenszüge der Schizoiden in einem Film kredenzen möchte. Wohl etwas seichter und absurder, aber wohl auch 'nen Blick wert.

https://www.youtube.com/watch?v=EHJYqj8zzmo

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Re: Filme

Beitragvon Traumafrau » 14. März 2019, 14:54

Zum goldenen Handschuh

Eine grossartig gelungene, mitreissende hamburger Milieustudie rund um den Serienmörder Fritz Honka. Viele explizite und graphische Szenen - dennoch kein Gore und kein Porno, der Schwerpunkt liegt auf dem Kern der das hamburger Leben und Sterben auf dem Kiez nachzeichnet, so roh, ungeschliffen und verletzlich, garniert mit einem Haufen Häkeldeckchen und Wunderbäumchen aus den 70ern. Wahnsinnig stark gespielte Frauen, Fatih Akin ( der mich bislang nie so recht überzeugen konnte) hat ein sehr feines Händchen für die meist obdachlosen Prostituierten bewiesen und ihnen ein Denkmal gesetzt. Mein persönlicher Favourit: Soldaten-Norbert.

Was daran in die Kategorie "Horror" fällt erschliesst sich mir nicht. Es ist ein Drama, eine grausame Tragödie.

Klare Filmempfehlung, allerdings mit Triggerwarnung.

https://m.youtube.com/watch?v=BQEfO9sM4Ic

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Re: Filme

Beitragvon ToWCypress81 » 16. Oktober 2019, 23:39

Joker (2019)

Der Film hat mir sehr gut gefallen, nebensächlich auch, weil der Film nichts mit einer Comic-Verfilmung zu tun hat (oder auch insbesondere wenn man mit dieser übertriebenen Schwemme an Ken&Barbie-Superhelden-pengpeng&ganz-viel-bumm-Filmen nichts anfangen kann). Stattdessen dieser sich auf eine psychologisch tiefgehende Charakter-Studie konzentriert, die viele Facetten innerhalb dieses Menschen aufdeckt.

Der Film ist in sich sehr geschlossen, sehr dicht, will etwas Aussagen, will etwas erzählen, will an Punkte gehen die weh tun, will eine höchst unschöne, höchst verletzliche, intime, Scham- und Schuldbehaftete Person zeigen - die zu keiner Zeit Held und auch kein Antiheld ist und sein kann.

Alles an dem Film scheint und ist in einem zielgerichteten Gedankenbild entstanden.. somit fügt sich alles zu einem zielgerichteten Gesamtbild zusammen, egal ob Musik, Ausdruck, Bildgebung (Farbe, Stimmung), Erzählweise, Bildsprache, Schnitt, Dialoge, Charaktere.. alles der Grundidee des zu erzählenden Charakters unterworfen.. und genau das macht den Film auch so gut.

Ich könnte mir schon in gewisser Weise vorstellen, das ein sehr labiler Mensch, der den Film falsch verstehen könnte - sozusagen das was im Film als den Schmerz und das rauslassen des Schmerzes durch reine Verzweiflung und dadurch entstehende Selbstaufgabe, das sich in ausführende Gegengewalt umentwickelt - erzählt wird, beiseitezukehren und stattdessen diese Verzweiflungstaten als etwas (für die eigene stark labile Persönlichkeit) stark-verkorkst-heldenhaftes herausstillisieren möchte.
Gerade weil gegen Ende des Filmes durch zufällige, in der Realität so nicht mögliche Verwicklungen, der Protagonist für diese Verzweiflungstaten auch noch unfreiwillig gefeiert wird.
Das ist denke ich der einzige Ansatz den der Film als Kritik im Sinne stark labiler Personen hergeben könnte.

Dennoch ist der Film so sehr fokussiert auf die Negativseiten, Unschönheit, Ängste, Scham, Schuld und Einsamkeit der Person bzw werden diese in jedem Detail der Charakter-Geschichte sehr aussagekräftig bzw verständlich und hart erzählt - sodass die späteren Taten der Person auch nichts mehr von einer Heldenhaftigkeit (egal in welchem Sinn) inne haben. Das leuchtet normal auch den meisten Kinogängern ein.
Denn das ist das was die Filmmachenden in dem Film erzählen wollten.

Klare Filmempfehlung für jeden Film- und Gelegenheitsfilm- Gucker.

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Re: Filme

Beitragvon Maikäfer » 17. Oktober 2019, 11:11

https://youtu.be/rO0yXC0oyIA

Der Film zieht ab 3 Minuten so richtig rein, besonders wenn die Zeiten sind, wo man kein Haustierfreund hat. :heulen: :frieren:
Bild
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