Filme
Verfasst: 28. Februar 2012, 14:28
Ich mache einfach mal einen Filmthread auf...
Zuletzt gesehen habe ich Suna no onna (Die Frau in den Dünen), einen japanischen Film von 1964.
Jumpei, ein Lehrer und Insektenforscher aus Tokio hat es in eine abgelegene Gegend verschlagen, wo er nach besonders seltenen Exemplaren eines Sandkäfers Ausschau hält. Weil er den letzten Bus verpasste, schlagen ihm die Dörfler vor, bei ihnen zu übernachten und lassen ihn in eine tiefe Sandgrube hinunter, die täglich freigeschaufelt werden muss, damit dass darin stehende Haus nicht verschüttet wird. Hier nimmt sein Aufenthalt eine überraschende Wendung.
Der Film hat sicherlich nicht mehr ganz den selben impact wie noch vor fünfzig Jahren, nicht zuletzt, weil das Thema auf weniger existenzialistische und leichter zugängliche Weise bereits öfter aufgegriffen wurde, ist aber dennoch mehr als sehenswert. Der immer präsente Sand, welcher bedrohlich und unaufhaltsam näher heranrückt, ist ein wesentlicher Bestandteil des Films und so lebendig, dass er beinahe eine weitere Hauptfigur darstellt. Das Leben besteht daraus, ihn wegzuschaffen und sich um so grundsätzliche Dinge wie die Beschaffung von Wasser zu kümmern -- simple, aber notwendige Arbeiten, die im Gegensatz zu dem Leben stehen, was man wohl in der Hauptstadt erleben kann. Die Annäherung von Mann und Frau unter diesen merkwürdigen Umständen wird einfühlsam erzählt.
Der Film glänzt mit interessanten, langen Einstellungen, die den meisten heutzutage anachronistisch vorkommen dürften und saugt den Betrachter aber gerade wegen seiner langsamen Erzählweise in die Geschichte.
Einer meiner Lieblingsfilme, die ich noch nennen möchte ist Invisible Waves (2006), ein thailändischer Film mit dem von mir hochverehrten Tadanobu Asano.
Dieser spielt Kyoji, einen Koch, der in Hong Kong für einen Mafiaboss arbeitet. Nach einer Affäre mit dessen Frau ordnet dieser ihn an, sie zu vergiften und dann in Thailand unterzutauchen. Kyoji kommt dem Befehl gleichmütig nach und begibt sich auf die lange Reise ins Exil. Auf seiner Fahrt macht er so merkwürdige Bekanntschaften wie einen bewaffneten Mönch, der keiner ist, einen Schulkameraden, an den er sich nicht erinnert, sowie eine neue weibliche Bekanntschaft. Endlich in Thailand angekommen beginnt ein Abenteuer auf Leben und Tod, während Kyoji langsam erahnt, was eigentlich um ihn herum passiert.
Die Handlung von Invisible Wave ist schnell erzählt. Dennoch sind die Details so vielschichtig, dass man erst nach mehrmaligem Sehen dahinter kommt, was eigentlich vorgeht und wie die Figuren zueinander stehen, bis man zuletzt selbst alle Puzzlestücke zusammengesetzt hat. Es handelt sich hier auch keineswegs um einen Thriller, dafür ist der Film zu abstrakt und lang gezogen, wenn auch gelegentlich von absurder Komik unterbrochen.
Die viel zu langen Einstellungen und die unwahrscheinlichen Begebenheiten geben der Reise einen surrealen Charakter, so dass sie eher an einen Traum erinnert, als an eine Überfahrt mit dem Schiff. Man kann dies auch so deuten, dass hier die Überfahrt in den Tod, beziehungsweise in die Hölle gemeint ist, wobei sich die Darstellung von Gewalt aber auf ein Minimum beschränkt. Dabei strahlt der Protagonist eine stoische Ruhe, fast Unbeteiligung aus, die zusammen mit der traurigen Musik zu einem poetischen Bild der Melancholie wird, ohne theatralisch zu wirken.
Welche Filme habt ihr in letzter Zeit gesehen, bzw. was sind eure Lieblingsfilme und warum?
Zuletzt gesehen habe ich Suna no onna (Die Frau in den Dünen), einen japanischen Film von 1964.
Jumpei, ein Lehrer und Insektenforscher aus Tokio hat es in eine abgelegene Gegend verschlagen, wo er nach besonders seltenen Exemplaren eines Sandkäfers Ausschau hält. Weil er den letzten Bus verpasste, schlagen ihm die Dörfler vor, bei ihnen zu übernachten und lassen ihn in eine tiefe Sandgrube hinunter, die täglich freigeschaufelt werden muss, damit dass darin stehende Haus nicht verschüttet wird. Hier nimmt sein Aufenthalt eine überraschende Wendung.
Der Film hat sicherlich nicht mehr ganz den selben impact wie noch vor fünfzig Jahren, nicht zuletzt, weil das Thema auf weniger existenzialistische und leichter zugängliche Weise bereits öfter aufgegriffen wurde, ist aber dennoch mehr als sehenswert. Der immer präsente Sand, welcher bedrohlich und unaufhaltsam näher heranrückt, ist ein wesentlicher Bestandteil des Films und so lebendig, dass er beinahe eine weitere Hauptfigur darstellt. Das Leben besteht daraus, ihn wegzuschaffen und sich um so grundsätzliche Dinge wie die Beschaffung von Wasser zu kümmern -- simple, aber notwendige Arbeiten, die im Gegensatz zu dem Leben stehen, was man wohl in der Hauptstadt erleben kann. Die Annäherung von Mann und Frau unter diesen merkwürdigen Umständen wird einfühlsam erzählt.
Der Film glänzt mit interessanten, langen Einstellungen, die den meisten heutzutage anachronistisch vorkommen dürften und saugt den Betrachter aber gerade wegen seiner langsamen Erzählweise in die Geschichte.
Einer meiner Lieblingsfilme, die ich noch nennen möchte ist Invisible Waves (2006), ein thailändischer Film mit dem von mir hochverehrten Tadanobu Asano.
Dieser spielt Kyoji, einen Koch, der in Hong Kong für einen Mafiaboss arbeitet. Nach einer Affäre mit dessen Frau ordnet dieser ihn an, sie zu vergiften und dann in Thailand unterzutauchen. Kyoji kommt dem Befehl gleichmütig nach und begibt sich auf die lange Reise ins Exil. Auf seiner Fahrt macht er so merkwürdige Bekanntschaften wie einen bewaffneten Mönch, der keiner ist, einen Schulkameraden, an den er sich nicht erinnert, sowie eine neue weibliche Bekanntschaft. Endlich in Thailand angekommen beginnt ein Abenteuer auf Leben und Tod, während Kyoji langsam erahnt, was eigentlich um ihn herum passiert.
Die Handlung von Invisible Wave ist schnell erzählt. Dennoch sind die Details so vielschichtig, dass man erst nach mehrmaligem Sehen dahinter kommt, was eigentlich vorgeht und wie die Figuren zueinander stehen, bis man zuletzt selbst alle Puzzlestücke zusammengesetzt hat. Es handelt sich hier auch keineswegs um einen Thriller, dafür ist der Film zu abstrakt und lang gezogen, wenn auch gelegentlich von absurder Komik unterbrochen.
Die viel zu langen Einstellungen und die unwahrscheinlichen Begebenheiten geben der Reise einen surrealen Charakter, so dass sie eher an einen Traum erinnert, als an eine Überfahrt mit dem Schiff. Man kann dies auch so deuten, dass hier die Überfahrt in den Tod, beziehungsweise in die Hölle gemeint ist, wobei sich die Darstellung von Gewalt aber auf ein Minimum beschränkt. Dabei strahlt der Protagonist eine stoische Ruhe, fast Unbeteiligung aus, die zusammen mit der traurigen Musik zu einem poetischen Bild der Melancholie wird, ohne theatralisch zu wirken.
Welche Filme habt ihr in letzter Zeit gesehen, bzw. was sind eure Lieblingsfilme und warum?