Katla auf Netflix fand ich sehr ansprechend.
Da geht es um eine verbliebene Mini Dorfgemeinschaft nach der Evakuation rund um einen aktiven Vulkan,
mit Wissenschaftlern,Bauern, dem letzten Polizisten und dem Pfarrer mit seiner kranken Frau,
zurückgebliebene Angehörige, die Leute verloren haben;
die Charaktere sind eher ruhig und bodenständig. Das Ambiente rauh.
Und in diesem isländischen Ambiente und der nebligen Gegend voller Ascheregen gibt es dann so "Rückkehrer",
die es gar nicht geben sollte.
Leute, die vermisst und verunglückt sind, aber auch alte Liebschaften vor 20 Jahren, oder auch
ein Doppel der Person selbst, tauchen mit Asche bedeckt auf und werden erst mal im örtlichen
Krankenhaus aufgenommen.
Es könnte ein Art Horror sein oder kitschige Mystik, aber dadurch dass die Menschen und die Umgebung
so solide sind und jeder so mit seinen inneren Konflikten konfrontiert wird, bekommt das ganze
eher so ein Solaris Ambiente.
(in den Punkt Materialisierungen von Erinnerungen und Personen, Trauer und Verlust und festhalten
an der neuen Chance, das Unbegreifliche verdrängen und geheim halten).
Interessant sind ja manchmal auch so Gestaltungen wie - ist mein zweites Ich, das weniger
verbittert ist und liebevoller und sich besser in das Umfeld einfügt, nun das bessere Ich?
Welches soll bleiben?
Das ganze hat mich auch an einen B Horror Film erinnert, wo ein paar Jugendliche auf eine
Insel fahren und dort auf ihre Klone treffen. (Ich finde den Titel aber nicht mehr, da kommen
eher so die üblichen Verdächtigen wie irrer Kettensägenmörder auf der Insel in der Hütte ect).
Das ganze war nicht blutig und laut, sondern subtil.
Was mich sonst noch in Punkto "Horror"beeindruckt hatte, war 2019 der FIlm
Midsommar. https://www.presseportal.de/pm/6348/4944658https://www.blairwitch.de/wp-content/up ... .w1200.jpgDas war auch kein Grusel in dem Sinne, mit dem ausgemachten Bösen, das einen verfolgt,
sondern eine Gruppe von Freunden / Studenten besucht eine Gruppe, die wie eine Art Sekte
lebt in Schweden, mit ungewöhnlichen Riten, die sich aus Religion und alten Bräuchen
sowie auch eigenen Bräuchen zusammensetzen.
Das ist mir nicht mehr ganz präsent, da schon etwas her, aber der Film war sehr bildgewaltig
(Regie führt Ari Aster),und betont waren eher die zwischenmenschlichen Entwicklungen
zwischen den Studenten, die Konflikte zwischen ihnen, und in den Personen selbst,
und wie sich die Leute jeweils in die Sekte / Volksgruppe einfügten.
Das fand ich so vielschichtig, dass ich den Film dreimal schauen musste,weil es für mein Gefühl
sehr viele Ebenen hatte. Sehr viele Perspektiven aufzeigte oder in Frage stellte, sodass
gut und böse, leben und sterben, Freund und Feind alles seine Eindeutigkeit verliert.
Trotz auch einem "einer nach dem anderen Geslaughter", was in dem ganzen Gefüge aber nur
einen leisen Hintergrund gebildet hat.