Themis hat geschrieben:Äh nee, nicht wegen Frauenzeitschrift hab ich die schlechten Assoziationen.
Ja, ich erinnere mich (*)
Themis hat geschrieben:"Sonderfeatures" ... ja. Hänge da derzeit auch stark dran, warum meine Beziehungen eigentlich immer so unauflöslich sind. (Nicht von mir aus.) Man bietet halt trotz aller Stacheligkeit wohl doch etwas (keine Ahnung: Tiefe, Verlässlichkeit (in einer nicht oberflächlichen Weise? - nicht "Wir gehören zusammen und zack, basta", sondern mehr individuell?), Aufmerksamkeit für den Anderen und eine im Grunde viel tiefere Bezogenheit als es andere Menschen können z. B.?), das als wertvoll und brauchbar empfunden wird. Wie Seltene Erden.
Ich hab so den Eindruck, die tiefere Bezogenheit darf aber nur stellenweise sein; "Sondermodus", den
der andere auch nicht immer erträgt.
Wie oft hab ich Vier-Augengespräche wo die Menschen mal andere Seiten zeigen und es "tiefer" geht.
Bis irgendwann ein anderer Mensch erscheint oder sonst ein Ruck durch die Person geht ("das ist mir jetzt
zuviel, ich brauche wieder Blümchen und Schablonen") und alles schnell wieder abgeschüttelt wird.
Irgendwie scheint ein "geheimer Mitwisser" aber dann auch wieder anziehend zu sein, der kennt Sachen,
die man selber nicht sehen will, aber wo was dran sein könnte.
Und wenn die Seiten einen von hinten überholen, hat man jemanden, der sich ggf. auskennt.
So kommt mir das manchmal vor.
Manchmal hab ich das Gefühl, das darf sein, aber bitte doch verfügbar und normgerecht
in der eigenen Welt. Auf Abruf und nicht zuviel davon.
Also dass der Schizoide ein bisschen handlicher werden soll und zur Verfügung stehen soll und
eigentlich sollte er / sie sich an die normalen Vorstellungen etwas anpassen;
aber die "Sonderfeatures" dann gerne bei Bedarf liefern.
Darum hat für mich das mit den "Sonderfeatures" in diesem obigen Kontext nicht so ein
gutes Geschmäckle...
Aber klar darf man stolz auf seine Art sein, was und wie man wahrnimmt und fühlt,
und wie man sich auf Menschen bezieht- @Themis
Mir ist es so auch wesentlich schlüssiger, als das wankelhafte Emotionale oder die trotzigen
Vorstellungen mit dem Brett vorm Kopf.
Wegen den Diagnosen:
Im Studium hatte ich so einen Psychologieanteil und war auch versucht,mich überall wiederzufinden.
Wir hatten aber einen sehr klaren Typen aus der Praxis da, der sagte, bei den meisten Diagnosen sollte man
sich min. 1/2 Jahr Zeit lassen, am besten im Kollegenteam (Klinik).
Und dass eben jeder Mensch von allen Verhaltensweisen Anteile hat.
Die Schwerpunkte machen es und ob es etwas rigider und länger auftritt je nachdem.
Und wegen dem sich und andere Einordnen:
Diese schnellen Küchenpsychologie-Klassifizierungen finde ich gruselig.
Ist manchmal auch auf Arbeit zu merken, wenn da Teamleiter und höhere Ebene geschult wird,
dass da auf unbeholfene Art versucht wird, was einzuordnen.
"Diversity Management", schön und gut, aber dann so Schmalhans Schablonen? Würde das meiste
nicht durch gesunden Menschenverstand erfasst werden?
Hab ja hier letztens noch den Myers Briggs erwähnt, der ist mir auch nicht hoch und heilig;
das hab ich jahrelang ignoriert unter "schon wieder eine Einordnung". Ich sehe es halt
mehr als Spielerei mit kurzem oberflächlichen Erkenntnisgewinn, aber ich würde mich an
sowas auch nicht aufhängen.
Naja, und diese Anfragen von "Neuen"- sagt mir doch, wie Schizoide sind, die sind doch wie mein
zusammengebautes Bild, oder? Und bin ich schizoid? Oder "ist mein unwilliger Gespiele schizoid" -
sind mir schon auch sehr oberflächlich.
Da reicht dann die Transferleistung vom Wikipedia Artikel ins reale Leben nicht so richtig.
Aber statt sich mal mit der Realität auseinanderzusetzen, wird dieses spekulieren auf anderer Ebene
weiterbetrieben und andere Menschen ("Kriterienträger") sollen das Bild noch irgendwie bestärken
(auf welcher Basis?).
(*) Oder aber sollen als Prügelknabe für den Frust herhalten, wenn so ne Frustrierte mit scheinbar schizoidem Partner denkt, sie konnte zwar
den Ex nicht erklären und dominieren, aber dann wenigstens mal hier den Frust ablassen, wie scheiße es ist, schizoid zu sein.
(Weil man sich in deren Augen das vermutlich als Trophäe ausgesucht hat, die leicht abwählbar wäre --> Realitätsverkennung, dass das eine
Krankheit ist, und sich das nicht jeder gerade mal wahllos ausgewürfelt hat).Vielleicht sollte man mal eine App dafür erfinden, die beantwortet "bin ich gerade mal schizoid und ist
der unwillige andere schizoid, oder wieso fluppt das nicht",
und ein Großteil von derartigen Bedürfnissen wäre schon erfüllt.
Und dann denk ich wieder, nagut die Leute sind halt irgendwie desorientiert und vielleicht auch
im hiesigen Zeitgeist gefangen, dann tut es mir auch wieder etwas leid.