Interessiert euch die Politik?

[andersoderwie]

http://www.youtube.com/watch?v=KwnvHqvHtt8&feature=related

Erläuterungen tun nicht weh...

Ich bin übrigens vom Wahlergebnis enttäuscht. Blöderweise gibt es jetzt fast schon eine Pattsituation, in der sowohl "Gewinner" als auch "Verlierer" regieren könnten. Die letzten Wahlen waren aber auch schon recht knapp, Stoiber vs. schröder, Schröder vs. Merkel. Wäre die FDP jetzt nicht herausgeflogen, sehe das ganz anders aus. Am Ende gibt es wahrscheinlich tatsächlich eine Große Koalition... Ich glaube, das funktioniert einfach nicht.

[Nordstern]

Am Ende gibt es wahrscheinlich tatsächlich eine Große Koalition... Ich glaube, das funktioniert einfach nicht.

Ist ein Regieren mit einer Großen Koalition möglich? Ich meine nein.
Regieren heißt Entscheiden und Handeln. Ich habe die Befürchtung, dass es aufgrund der unklaren Verhältnisse bzw. Koalition von Partnern, die eigentlich nicht zusammen passen, zum Stillstand kommen wird und keine richtungsweisenden Entscheidungen getroffen werden. Man wird sich lediglich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen können.

Ich finde es für das Land besser, wenn klare Verhältnisse vorliegen, und zwar unabhängig von der politischen Richtung (Extreme ausgenommen). Dann werden wenigstens Entscheidungen getroffen. Mir ist es lieber, wir laufen in eine Richtung als dass wir auf der Stelle treten. Selbst wenn sich die Richtung später als die Falsche herausstellen sollte.

Nordstern.

[andersoderwie]

Also streng genommen passen SPD und CDU gut zusammen. Mittlerweile hat sich die SPD auch scheinbar dermaßen angepasst, dass sie in der Mitte verharren wird. Wenn die einen sich als "sozialdemokratisch" sehen und die anderen als "christlich demokratisch", da passen doch theoretisch 80% an Urmasse. Wären es zwei andere große Parteien gewesen, hätte es auch funktioniert.

Mein Problem hier ist, dass SPD und CDU unter Geschwisterirvalität leiden. Die SPD wollte immer, durfte aber nicht ins Rampenlicht. Die CDU hat's irgendwie in den Hintern geschoben bekommen und macht keinen Hehl daraus, dass sie ja den dickeren Matz hat. Es ging ja schon am Wahlabend los: Die SPD regt sich über die CDU auf, weil sie nicht wieder heruntergeputzt werden möchte. Das letzte Mal war auch ein bisschen unglücklich für die SPD, aber es geht hier nur um Sympathiewerte. Die CDU hingegen nimmt die SPD scheinbar als lästiges aber notwendiges Anhängsel in Kauf. Wenn man sich schon so kränkt, gleich am Anfang, dann arbeiten hier zwei Parteien und keine Koalition.

Beide könnten ja für relativ klare Verhältnisse sorgen, zumal viele Themen existieren, die man besprechen kann. Gerade die Familien- und Ehepolitik ist gerade hochaktuell. Da wird man sich doch einigen können!

[Nordstern]

LIebe andersoderwie,

mich regt es sehr häufig auf, dass Verantwortung tragende Personen / Vereinigung ihrer eigentlich übertragenen Aufgabe nicht gerecht werden, weil sie sich immer nur Streiten. Und es geht vielfach um Eitelkeiten. Das ist schlimmer als im Kindergarten - Kinder sagen ihre ehrliche Meinung, aber Erwachsene drucksen immer nur herum.

Wenn man sich schon so kränkt, gleich am Anfang, dann arbeiten hier zwei Parteien und keine Koalition.
Beide könnten ja für relativ klare Verhältnisse sorgen, .... Da wird man sich doch einigen können!

Volle Zustimmung. Manchmal habe ich schon gedacht, ob wir bei solchen Gelegenheiten nicht zu Methoden wie bei der Papstwahl greifen sollten: Die Parteien in einen Raum unter Verbot der Mitnahme von Handy & Co einsperren und erst wieder rauslassen, wenn sie sich geeinigt haben. Die werden in Berlin doch wohl noch einen Ofen haben, der weißen Rauch erzeugen kann...

Viele Grüße
Nordstern.

[Schattentanz]

Bezogen auf die Ausgangsfrage:
In der Theorie finde ich Politik sehr interessant und wichtig. In der Praxis erlebe ich sie bzw. das, was die Parteien/Politiker & Interessensverbände daraus machen dann als ... öde, verlogen, auf Selbstprofilierung gerichtet, sehr langsam & schleppend + rückständig, ohne klares Konzept/Ziel; nicht ausreichend durchdacht; Geldverschwendung; "komischer halbgarer Mischmasch"/ nicht (extrem) schlecht und nicht extrem gut und effizient.
Naja, das ist wohl der Preis der Demokratie.

Im alten Ägypten und im antiken Rom zur Kaiserzeiten stand und fiel der Staat mit den Fähigkeiten und der Durchsetzungskraft des Herrschers an der Spitze. Hat auch Nachteile. Ich würde es begrüßen (auch wenn das sich so nie ganz durchsetzen wird), wenn die Posten nach dem Können der Person besetzt werden würden und nicht nach persönlichen Seilschaften, Charisma/Selbstvermarktung etc..

[Maikäfer]

Würde mir so sehr GRÜN – Schwarz wünschen, weil die zusammenpassen wie die Faust aufs Auge!
Eine von den Grünen hat im Fernsehen gesagt, dass die bloß Sachen sagen und dann nicht machen. Das gebe es dann nicht mehr.
Also ich würde die Farbe schwarz auf blau machen.

Ist halt nur intuitiv, hab sonst ´kaum Ahnung. hi
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Ne, von den Grünen - Zicken wähle ich die nächste lange Zeit keine mehr.

[Nebeltal]

Es gibt Politik aus 2 Blickwinklen, einmal aus der Sicht der Bürger und einmal aus der Sicht der regierenden. Aus der Sicht der Bürger ist immer alles ganz einfach, man muss dies und jenes machen und dann wird alles besser. Das erlebe ich wenn ich Leuten zuhöre die über Politik reden. Politik ist aber leider nicht so einfach und war sie auch nie, egal welche Staatsform man hat. Da geht es um Macht und Interessen, um Verantwortung sowohl gegenüber dem einfachen Bürger als auch dem Staat an sich und der Partei gegenüber. Politiker sind am Ende auch nur Menschen wie du und ich, aber sie stecken in keiner einfachen Rolle. Wir haben einfach wenig einblick in das Leben eines Politikers, in die zusammenhänge, die Entscheidungen. Und das können wir auch nicht, mann kann nicht alles Transparent machen. Deswegen verzeihe ich wenn Politiker Opportun sind, scheinheilig oder selten mal ein wahres Wort sprechen. Sie müssen das tun, sonst werden sie Opfer der Medien oder irgendwelcher inneren Parteikämpfe. Aber am Ende und das glaube ich wirklich, sind die meisten bestrebt dieses Land am laufen zu halten, zumindest hier in Deutschland.
Deshalb betrachte ich Politik recht Neutral, ich stehe zu keiner Partei oder Personen. Ich schau mir die Ergebnisse der Politik an und sehe das es Deutschland sehr gut geht, das wars.

[Jette]

Ich möchte auch keine Politikerin sein. Schwerwiegene Entscheidungen zu treffen sind immer auch eine Gratwanderung und recht machen kannst du es nie allen. Ich selbst schätze es, wenn Politiker eine wirkliche, nicht geheuchelte Standfestigkeit in ihrer Meinung beweisen, auch dann, wenn sie sehr harscher Kritik ausgesetzt sind. Und ich achte z. B. darauf, wie Politiker zu den sogenannten Friedenseinsätzen stehen. Das ist mir irgendwie wichtig.

Jette

[andersoderwie]

Würde mir so sehr GRÜN – Schwarz wünschen, weil die zusammenpassen wie die Faust aufs Auge!

Tja, dann ist wohl etwas schiefgegangen... Zumindest meine ich, dass beide Parteien eigentlich eher als Feinde gesehen wurden.

Politik kann auch auf den Rücken aller verteilt werden. Es wird nicht automatisch einfacher, aber man hat die Möglichkeit, mal alle aus ihrer Ruhezone zu holen und auf etwas aufmerksam zu machen.

[Nordstern]

Ich möchte dieses Thema mal wieder in Erinnerung rufen.

Wir haben vor ca. 2 Monaten gewählt und noch keine neue Regierung. Was meint ihr: Kann sich Deutschland eine so lange Zeit ohne Regierung leisten?
Merkt ihr einen Unterschied zwischen dem Handeln der Regierung vor der Wahl und in diesen 2 Monaten? Ich sehe keine große Veränderung. Hat damit die alte Regierung nicht auch nur "verwaltet"? Müsste man nicht einen Unterschied zwischen einer "Interims-Regierung" und einer tatsächlich gewählten Regierung feststellen?
Wird sich vor Weihnachten noch eine Koalition bilden?
Wann ist die Regierung so handlungsfähig, dass die erforderlichen Maßnahmen umgesetzt werden können?

Ich persönlich finde es nicht gut, wenn wegen Wahlkampfs ein halbes Jahr vor der Wahl nichts geschieht und nach der Wahl drei Monate wegen Regierungsbildung nicht gehandelt wird. Damit würden 9 Monate der 4-jährigen Regierungszeit (fast 20%) ungenutzt vergehen.

Die SPD bereitet sich nach Meldungen bereits jetzt für die Zeit nach 2017 (nächste Wahl) vor. Ist das die richtige EInstellung für die (hoffentlich bald) beginnende Regierungsverantwortung? Wenn das die FDP sagen würde, könnte ich das verstehen ( ). Sollte man nicht jetzt alle Kraft auf das Gelingen einer handlungsfähigen Regierung verwenden?

Irgendwie fange ich schon wieder an, die Politiker nicht zu verstehen...

In der Hoffnung auf klärende Hinweise von euch
Nordstern.