1.
Würdet ihr mir zustimmen, das die Bedeutung des Wortes "Emotionen" auf eher negative Verhaltensmuster bezogen ist (schreien, weinen, Wut, Hass, Angst, auslachen)?
Und die Bedeutung des Wortes "Gefühle" in der Regel warmherzige Verhaltensmuster ausdrückt (Mitgefühl, Liebe, Symphatie, lachen/Fröhlichkeit)?
2.
Oder stehen Emotionen eher für Geschehen/Taten bzw Adjektive/Verben (wütend, hassend, trauernd, ängstlich, schreien, sich gegenseitig lieben, mitfühlen, lachen)?
Und beschreiben Gefühle eher einen Sachverhalt bzw ein Substantiv (Wut, Hass, Liebe, Verzweiflung, Mitgefühl, Symphatie, Zorn, Trauer, Freude)?
3.
Oder sind beide Bedeutungen von 1 & 2 gleichermaßen zutreffend?
4.
Keine der genannten Bedeutungen sind richtig?
Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
- ToWCypress81
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Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
Ich denke, dass 1+2 durchaus stimmen könnten, aber nur als leichte Tendenz und nicht wirklich getrennt.
Ich selbst benutze den Begriff "Gefühl" generell sehr selten bzw. eher im Sinne von "Gespür", also etwas externes errahnen, was kommen könnte.
Ich selbst benutze den Begriff "Gefühl" generell sehr selten bzw. eher im Sinne von "Gespür", also etwas externes errahnen, was kommen könnte.
- sdsdsdsv
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
Zunächst sind die beiden Begriffe laut Duden synonym zueinander. Daher gehe ich davon aus, dass du nach einer wertenden Nebenbedeutung fragst, bzw. nach der Assoziation, welche wir mit den Begriffen verbinden. Ich stimme in dieser Hinsicht dem ersten Punkt zu, vermutlich weil das Wort Gefühl eher umgangssprachlich verwendet wird und "Emotion" eher in einem Kontext, in dem psychische Probleme behandelt werden. So erhält das Fremdwort eine leicht negative Konnotation.
- ToWCypress81
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
Danke @Avocado und @sdsdsdsv für eure Rückmeldung!
Im Sprachgebrauch, gerade wie es unter Männern ist, in Ausnahmefällen auch unter Frauen - habe ich das Wort "Gefühle" immer als etwas wahrgenommen, das ungern formuliert wird, oder gar als zutiefst negative Verhaltensweise wahrgenommen wird. Da "Gefühle" als etwas warmherziges und damit unter Männern oft (immernoch) als Schwäche und Unmännlichkeit angesehen wird.
"Emotionen" wiederum auch von Männern im allgemeinen Sprachgebrauch ab und zu verwendet wird - da diese wie ich das verstand meist nichts mit einem warmherzigen Empfinden zu tun haben. Sondern mit soetwas wie "Gewalt-erzeugenden" Empfindungen im Sinne von Wut, lautstarkem Lachen/Auslachen oder (erzwungen) herbeigeführter geschlechtlicher Liebe verbunden wird.
Die Beispiele 1 + 2 meiner Meinung nach, so wie sie auch in der heutigen Zeit noch existieren, eigentlich nur aufgrund von toxischer Männlichkeit diese aufgezeigte Wertung und Bedeutung haben.
Ich wüsste zumindest nicht, aus welchem anderen Grund da Menschen (Männer) zu Gefühlen und Emotionen entsprechende Vorbehalte haben, oder gar Schwierigkeiten haben das Wort "Gefühle" auszusprechen, und entsprechende Gefühle zu benennen.
Oder wie seht ihr das?
Im Sprachgebrauch, gerade wie es unter Männern ist, in Ausnahmefällen auch unter Frauen - habe ich das Wort "Gefühle" immer als etwas wahrgenommen, das ungern formuliert wird, oder gar als zutiefst negative Verhaltensweise wahrgenommen wird. Da "Gefühle" als etwas warmherziges und damit unter Männern oft (immernoch) als Schwäche und Unmännlichkeit angesehen wird.
"Emotionen" wiederum auch von Männern im allgemeinen Sprachgebrauch ab und zu verwendet wird - da diese wie ich das verstand meist nichts mit einem warmherzigen Empfinden zu tun haben. Sondern mit soetwas wie "Gewalt-erzeugenden" Empfindungen im Sinne von Wut, lautstarkem Lachen/Auslachen oder (erzwungen) herbeigeführter geschlechtlicher Liebe verbunden wird.
Die Beispiele 1 + 2 meiner Meinung nach, so wie sie auch in der heutigen Zeit noch existieren, eigentlich nur aufgrund von toxischer Männlichkeit diese aufgezeigte Wertung und Bedeutung haben.
Ich wüsste zumindest nicht, aus welchem anderen Grund da Menschen (Männer) zu Gefühlen und Emotionen entsprechende Vorbehalte haben, oder gar Schwierigkeiten haben das Wort "Gefühle" auszusprechen, und entsprechende Gefühle zu benennen.
Oder wie seht ihr das?
Zuletzt geändert von ToWCypress81 am 8. Juni 2022, 02:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
Ich wüsste zumindest nicht, aus welchem anderen Grund da Menschen (Männer) zu Gefühlen und Emotionen entsprechende Vorbehalte haben, oder gar Schwierigkeiten haben das Wort "Gefühle" auszusprechen, und entsprechende Gefühle zu benennen.
Für diese Frage bin ich definitiv der falsche Ansprechpartner. Ich hab mit Mitte 20 erst realisiert, dass Menschen Emotionen haben, ohne sie haben zu wollen. Wenn man kaum Affekt hat, hat man auch wenig Grund, Emotionen zu diskutieren.
Denke aber, dass du zu einem gewissen Grad recht damit hast, dass Männern eher abtrainiert wird, verletzliche Seiten zu zeigen, und dass das mit den Begriffen korreliert. Sehe da aber auch die Gefahr von confirmation bias.
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
Unabhängig davon, welche Bewertung mit beiden Begriffen verbunden ist, sehe ich einen Unterschied, auch im allgemeinen Sprachgebrauch darin, dass "Emotion" offenbar die Steigerung eines "Gefühls" ist. Sprich das Gefühl "Liebe" oder "Angst" wird zu einer Emotion, wenn es intensiv und quasi "groß" ist: große Angst (fast Panik) , die große Liebe = Emotionen.
Doch gestehe ich, dass das nur eine Beobachtung ist. Ich selbst habe schon Schwierigkeiten, überhaupt die (Grund-) Gefühle als solche zu definieren (gerade auch im Unterschied zu Affekten) . Mir scheint, dass Menschen allgemein zu "emotional" sind, so als ob eben alle Gefühle eine "GUTE Sache" seien. Wobei sie selbst dann aber doch wieder bewerten, ob sie negative oder positive Gefühle haben. Negative leugnen sie meist und positive heben sie ständig hervor...
Ich steige durch dieses (unlogische) System der guten und schlechten Gefühle immer noch nicht ganz durch. Und habe den Eindruck, dass Menschen nach "positiven" Emotionen streben, "negative" Gefühle aber klein halten wollen...
Absurd wird es für mich, wenn Männer ohne jedes Gefühl "stark" sein sollten und Frauen in liebevoller Hingabe so dahin schwelgen sollten, dass ihr Verstand völlig ausgeschaltet ist...dem einen Rollenbild wird Stärke mangels Gefühl zugesprochen, dem anderen positive Eigenschaften auf Grund der Gefühle...?! Ich sagte ja: ich steige da immer noch nicht durch.
Mir und wohl nur mir scheint es besser geeignet, Gefühle nicht in positive und negative zu unterteilen, sie anzunehmen als das, was sie sind, nämlich da. Und Emotionen nur der Situation angemessen "anzustreben" und nicht generell und überall nach Emotionen zu "suchen".
Doch gestehe ich, dass das nur eine Beobachtung ist. Ich selbst habe schon Schwierigkeiten, überhaupt die (Grund-) Gefühle als solche zu definieren (gerade auch im Unterschied zu Affekten) . Mir scheint, dass Menschen allgemein zu "emotional" sind, so als ob eben alle Gefühle eine "GUTE Sache" seien. Wobei sie selbst dann aber doch wieder bewerten, ob sie negative oder positive Gefühle haben. Negative leugnen sie meist und positive heben sie ständig hervor...
Ich steige durch dieses (unlogische) System der guten und schlechten Gefühle immer noch nicht ganz durch. Und habe den Eindruck, dass Menschen nach "positiven" Emotionen streben, "negative" Gefühle aber klein halten wollen...
Absurd wird es für mich, wenn Männer ohne jedes Gefühl "stark" sein sollten und Frauen in liebevoller Hingabe so dahin schwelgen sollten, dass ihr Verstand völlig ausgeschaltet ist...dem einen Rollenbild wird Stärke mangels Gefühl zugesprochen, dem anderen positive Eigenschaften auf Grund der Gefühle...?! Ich sagte ja: ich steige da immer noch nicht durch.
Mir und wohl nur mir scheint es besser geeignet, Gefühle nicht in positive und negative zu unterteilen, sie anzunehmen als das, was sie sind, nämlich da. Und Emotionen nur der Situation angemessen "anzustreben" und nicht generell und überall nach Emotionen zu "suchen".
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
Ich hab mal auf die Schnelle was gefunden:
Nun ist für mich das Problem, dass mir Emotionen abgesprochen werden, wenn durch fehlenden Affekt die körperlicher Reaktion von anderen nicht wahrgenommen wird. Von daher ist das Gefühl etwas, dass in mir ist, während die Emotion auch nach außen gerichtet ist.
Häufig werden Emotionen mit Gefühlen gleichgesetzt, doch das ist nicht ganz richtig. Der Unterschied besteht darin, dass ein Gefühl bloß ein Teil einer Emotion ist. Gefühle, wie Freude, Angst oder Wut, gehören nämlich genauso zu einer Emotion wie körperliche Reaktionen
Nun ist für mich das Problem, dass mir Emotionen abgesprochen werden, wenn durch fehlenden Affekt die körperlicher Reaktion von anderen nicht wahrgenommen wird. Von daher ist das Gefühl etwas, dass in mir ist, während die Emotion auch nach außen gerichtet ist.
- ToWCypress81
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
Chrisp hat geschrieben:Sprich das Gefühl "Liebe" oder "Angst" wird zu einer Emotion, wenn es intensiv und quasi "groß" ist: große Angst (fast Panik) , die große Liebe = Emotionen.
Hm intensiv/groß kann ich bei manchen Beispielen auch erkennen, was als Definition von Emotionen herhält. Allerdings bei manchen auch wieder nicht. Also z. B. bei denen es keine Steigerung gibt.
bluemoon hat geschrieben:Von daher ist das Gefühl etwas, dass in mir ist, während die Emotion auch nach außen gerichtet ist.
Hm das macht auch Sinn.
Man könnte daher fast sagen, Gefühle sind etwas introvertiertes und Emotionen etwas extrovertiertes - die sich nach aussen, also körperlich zeigen. Hmm..
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
ToWCypress81 hat geschrieben:Man könnte daher fast sagen, Gefühle sind etwas introvertiertes und Emotionen etwas extrovertiertes - die sich nach aussen, also körperlich zeigen.
Das kommt auch meinem Sprachgefühl entgegen, würde da also eher zustimmen. Wobei in beiden Worten auch das Gegenteil impliziert ist, nur, dass man sie tatsächlich gemeinhin in dieser Konnotation verwendet vielleicht.
Interessant.
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Re: Unterschied/Bedeutung von Emotionen & Gefühlen
Ich finde das Thema interessant und habe daher auch nach ein paar Erklärungen und Definitionen gesucht.
Für mich stellt es sich im Augenblick so dar:
Gefühl = subjektive (individuelle) Gemüts-Wahrnehmung über Tastsinn, Nerven und/oder körperlich spürbar also innerliches Wahrnehmen; Unterteilung in "passive" und "aktive" Gefühle
Emotion = Gemüts-Bewegung, die von Außen beobachtbar ist (intensiver als Gefühle) anhand körperlicher Reaktionen z.B. Schamesröte, Weinen, Lachen, das Gefühl findet einen Ausdruck nach Außen
Affekt = "heftige" Gemüts-Wallung/Gemüts-Erregung , der einen Impuls (zur Handlung) auslösen kann (z.B. Wut, Hand auf den Tisch hauen), also von Außen wahrnehmbar und Anregung zu einer Handlung
darauf folgt: tatsächliche(s) Verhalten/Handlung
Demnach können sich Emotionen - mittels unkontrollierter körperlicher Reaktionen nach Außen zeigen, die innerlich "nur" als Gefühl subjektiv wahrgenommen werden und /oder auch umgekehrt, dass subjektiv wahrgenommene "große Emotionen" sich nicht nach Außen zeigen auf Grund ausbleibender körperlicher Reaktionen.
Die Deutung der nach Außen gebrachten Reaktionen unterliegt dem (Selbst-) Beobachter, wobei es für viele Reaktionen eben übereinstimmende Deutungen gibt. (Herzliches) Lachen = Freude. Für manche keine eindeutigen, so kann Weinen z.B. nicht nur auf Trauer zurückgeführt werden, sondern ist oft auch Ausdruck von "Wut".
Für mich stellt es sich im Augenblick so dar:
Gefühl = subjektive (individuelle) Gemüts-Wahrnehmung über Tastsinn, Nerven und/oder körperlich spürbar also innerliches Wahrnehmen; Unterteilung in "passive" und "aktive" Gefühle
Emotion = Gemüts-Bewegung, die von Außen beobachtbar ist (intensiver als Gefühle) anhand körperlicher Reaktionen z.B. Schamesröte, Weinen, Lachen, das Gefühl findet einen Ausdruck nach Außen
Affekt = "heftige" Gemüts-Wallung/Gemüts-Erregung , der einen Impuls (zur Handlung) auslösen kann (z.B. Wut, Hand auf den Tisch hauen), also von Außen wahrnehmbar und Anregung zu einer Handlung
darauf folgt: tatsächliche(s) Verhalten/Handlung
Demnach können sich Emotionen - mittels unkontrollierter körperlicher Reaktionen nach Außen zeigen, die innerlich "nur" als Gefühl subjektiv wahrgenommen werden und /oder auch umgekehrt, dass subjektiv wahrgenommene "große Emotionen" sich nicht nach Außen zeigen auf Grund ausbleibender körperlicher Reaktionen.
Die Deutung der nach Außen gebrachten Reaktionen unterliegt dem (Selbst-) Beobachter, wobei es für viele Reaktionen eben übereinstimmende Deutungen gibt. (Herzliches) Lachen = Freude. Für manche keine eindeutigen, so kann Weinen z.B. nicht nur auf Trauer zurückgeführt werden, sondern ist oft auch Ausdruck von "Wut".
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