Grenzen, was im Sozialen mir gegenüber ok und nicht ok ist - habe ich nie klar formuliert.
Grenzen gegenüber anderen nicht klar zu setzen, entspricht einer Vermeidung.
Diese Vermeidung (bei mir) den Ursprung in einer Angst vor Konflikten hat, im Sinne das durch diese Ablehnung geschehen könnte (im Endeffekt also: die Angst vor Ablehnung).
Das vermeiden Grenzen zu setzen gegenüber Menschen - eine Selbstunsicherheit auslöst.
Da durch keine Grenz-setzung (was ok ist und was nicht), auch keine Sicherheit im sozialen Austausch für einen selbst entsteht, im Sinne eines dadurch fehlenden Selbstschutzes.
Das in der Zusammenfassung einer "ängstlich-selbstunsicher-vermeidenden-Persönlichkeitsstruktur" entspräche.
Grenzen setzen!
Könnt ihr Menschen gegenüber klare Grenzen setzen?
Grenzen setzen
- ToWCypress81
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Grenzen setzen
Zuletzt geändert von ToWCypress81 am 15. Januar 2022, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
"Vergleiche dich niemals mit anderen. Vergleiche dich immer nur mit deinem früheren Ich". - R. M.
Jeder ist komisch. Die meisten können es nur (gedacht) besser verbergen - T. W.
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- Patrick
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Re: Grenzen setzen
Ich kann leider keine klaren Grenzen setzen. Ich lasse mich im Job oft von anderen ausnutzen und kann nicht klar Nein sagen. Da schwingt auch wieder die Angst vor dem nicht Gemochtwerden und die Angst vor Konflikten mit.
Das Ganze belastet mich natürlich sehr und führt dazu, dass ich wütend auf die anderen und mich selbst bin.
Das Ganze belastet mich natürlich sehr und führt dazu, dass ich wütend auf die anderen und mich selbst bin.
- ToWCypress81
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Re: Grenzen setzen
Patrick hat geschrieben:Das Ganze belastet mich natürlich sehr und führt dazu, dass ich wütend auf die anderen und mich selbst bin.
Das kann ich nur unterschreiben. Das ist bei mir genauso.
Dieses wütend auf andere und einem selbst gegenüber sein - wiederum im Zusammenhang/genannter Gründe bzw meiner Erfahrung nach - einer Wertung entspricht.
Im Sinne einer Selbstabwertung oder Selbstüberhöhung (=Abwertung anderer).
Vielen Dank für deinen Beitrag!
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Re: Grenzen setzen
Jain! Im Privaten zieh ich mich einfach zurück, wo meine Grenzen bedroht werden, was dann auch als Grenzsetzung ja verstanden werden kann. Ansonsten kann ich aber auch problemlos nein sagen. Im Beruflichen neige ich (da Rückzug da eher keine Alternative doch ist) eher dazu, es anderen oft recht machen zu wollen, Konflikte so zu vermeiden. Wo das dazu führt, das meine Grenzen gefährdet werden, oder etwa wer meint, das als Freibrief verstehen zu dürfen, mich auszunutzen, kann ich, denke ich, ziemlich deutlich wiederum aber auch werden. Nicht das mir das immer leicht fällt, aber die Konsequenz (Grenzverletzung) ist bei mir, störungsbedingt, schlicht nicht wirklich eine irgend hinnehmbare Option. Ist aber nichts, auf das ich irgend stolz wäre, da diese Grenzsetzung kein Zeichen von Stärke, sondern Schwäche vielmehr ist. Die etwa verbietet mir auch jede Form von Partnerschaft und fast jede Form von Freundschaft: Denn das würde Nähe/Grenzüberschreitung/-verletzung wiederum bedeuten, die ich nicht mal schwerverliebt aber irgend ertragen kann.
- ToWCypress81
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Re: Grenzen setzen
2ost hat geschrieben:Ist aber nichts, auf das ich irgend stolz wäre, da diese Grenzsetzung kein Zeichen von Stärke, sondern Schwäche vielmehr ist.
Es kommt immer auf die negativ/positiv-Situation, den negativ/positiv-Inhalt und die negativ/positiv-Menschen an - mit denen man im Austausch ist.
Daher finde ich es falsch eine Grenzsetzung zu werten.
Vielen Dank für deinen Beitrag 2ost!
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- 2ost
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Re: Grenzen setzen
Meine Wertung war nicht auf die Grenzsetzung als solche bezogen, sondern vielmehr nur auf der ihr, bei mir, zugrunde liegende Ursache.
Ein Beispiel, mich besser zu erklären: Alkohol ist eine Droge, die für viel Leid und auch Tote in der Gesellschaft verantwortlich ist. Nun kann man also als Mensch, der keinen Alkohol trinkt (ev. sogar als trockener Alkoholiker gar, der seine Sucht erfolgreich bezwingt) auf diesen offensichtlichen Willensakt sicherlich verdientermaßen stolz sein.
Wer aber eine Allergie hat, oder Alkohol schlicht nicht "normal" abbauen kann und deshalb schlicht nicht regemäßiig Alkohol trinken kann (ohne das es zu Ausfällen kommt, die die Auswüchse von Trunkenheit und Sucht per se verhindern) kann m. E. dann auch nicht stolz auf eine vermeintlich erbrachte Willensleistung sein, da der Allergie oder auch des z. B. Acetaldehydsyndroms wegen ja gar keine andere Wahl je bestand.
Ähnlich meinte ich es bei mir, als ich meine Grenzsetzungsbemühungen nicht als Ausdruck meiner (Willens-) Stärke, sondern vielmehr als (krankheitsbedingte) Schwäche benannte. Ich wollte also nicht die Grenzsetzung als solche werten, sondern mir nur eine, da sonst ggf. hereininterpretierbare, wie auch immer geartete, Persönlichkeits- oder auch Willensstärke meinerseits von vornherein einfach absprechen.
Ein Beispiel, mich besser zu erklären: Alkohol ist eine Droge, die für viel Leid und auch Tote in der Gesellschaft verantwortlich ist. Nun kann man also als Mensch, der keinen Alkohol trinkt (ev. sogar als trockener Alkoholiker gar, der seine Sucht erfolgreich bezwingt) auf diesen offensichtlichen Willensakt sicherlich verdientermaßen stolz sein.
Wer aber eine Allergie hat, oder Alkohol schlicht nicht "normal" abbauen kann und deshalb schlicht nicht regemäßiig Alkohol trinken kann (ohne das es zu Ausfällen kommt, die die Auswüchse von Trunkenheit und Sucht per se verhindern) kann m. E. dann auch nicht stolz auf eine vermeintlich erbrachte Willensleistung sein, da der Allergie oder auch des z. B. Acetaldehydsyndroms wegen ja gar keine andere Wahl je bestand.
Ähnlich meinte ich es bei mir, als ich meine Grenzsetzungsbemühungen nicht als Ausdruck meiner (Willens-) Stärke, sondern vielmehr als (krankheitsbedingte) Schwäche benannte. Ich wollte also nicht die Grenzsetzung als solche werten, sondern mir nur eine, da sonst ggf. hereininterpretierbare, wie auch immer geartete, Persönlichkeits- oder auch Willensstärke meinerseits von vornherein einfach absprechen.
- shattered
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Re: Grenzen setzen
Ich schaffe es hervoragend die Menschen auf Abstand zu halten. Schwächere, empfindsame Personen haben Angst vor mir. Denk, dass ich sehr schwer eingeschätzt werden kann, weil ich nicht rede und nur sehr schwer reagiere auf etwas von außen.
Das Gerede wird mir schnell zu langweilig und ich kann nicht mehr zuhören, geschweige mich aktiv beteiligen. Läßt sich schwer beschreiben....
Es gibt Menschen, welche ich mag, die sich mit mir unterhalten, was ich auch kurzfristig schaffe, muss mich dann aber wieder zurückziehen.
Ich glaube meine Grenzsetzung ist zu krass, da nur wenig Menschen durch dürfen...
Als Stärke seh ich das nicht unbedingt... Mein Innenleben darf keiner sehen. Wäre wohl auch zu wirr
Das Gerede wird mir schnell zu langweilig und ich kann nicht mehr zuhören, geschweige mich aktiv beteiligen. Läßt sich schwer beschreiben....
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- ToWCypress81
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Re: Grenzen setzen
shattered hat geschrieben:Schwächere, empfindsame Personen
Empfindsam bzw sensibel zu sein hat nichts mit Schwäche zu tun.
Genausowenig wie unsensible Menschen, Leute die innerlich blockiert (gestört) sind oder Leute die nur so tun als ob sie nichts empfinden etwas mit Stärke zu tun haben.
Zuletzt geändert von ToWCypress81 am 16. Januar 2022, 22:14, insgesamt 2-mal geändert.
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- bluemoon
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Re: Grenzen setzen
Also Grenzen ziehen hab ich als Jugendlicher gelernt. Der Preis ist dann nicht dazu zu gehören, aber damit kann ich leben.
Grenzen ziehe ich erst mal für mich und dann auch in Stufen. Z. B. beginnt es damit, dass ich nicht mehr zustimme wenn die erste Linie überschritten wurde. Nächster Schritt wäre offen dagegen Reden, es nicht nur schweigend hinnehmen. (Einige deuten das Schweigen ja immer noch als Zustimmung.) Der letzte Schritt wäre totaler Kontaktabbruch. Meist stellt sich dann aber eine Distanz ein, mit der ich leben kann. Gerade im beruflichen Umfeld. Man geht sich gegenseitig aus dem Weg, bleibt aber sachlich und unverbindlich höflich. Im privaten Leben lebt es sich dann oft einfach auseinander und man verliert sich aus den Augen. Der einzige Anknüpfungspunkt sind da gemeinsame Bekannte.
Ganz selten gibt es auch wieder eine Annäherung, wenn die Grenzen klar sind und die Übergriffigkeit aufhört.
Grenzen ziehe ich erst mal für mich und dann auch in Stufen. Z. B. beginnt es damit, dass ich nicht mehr zustimme wenn die erste Linie überschritten wurde. Nächster Schritt wäre offen dagegen Reden, es nicht nur schweigend hinnehmen. (Einige deuten das Schweigen ja immer noch als Zustimmung.) Der letzte Schritt wäre totaler Kontaktabbruch. Meist stellt sich dann aber eine Distanz ein, mit der ich leben kann. Gerade im beruflichen Umfeld. Man geht sich gegenseitig aus dem Weg, bleibt aber sachlich und unverbindlich höflich. Im privaten Leben lebt es sich dann oft einfach auseinander und man verliert sich aus den Augen. Der einzige Anknüpfungspunkt sind da gemeinsame Bekannte.
Ganz selten gibt es auch wieder eine Annäherung, wenn die Grenzen klar sind und die Übergriffigkeit aufhört.
- shattered
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Re: Grenzen setzen
So hab ich das auch nicht gemeint. Da hab mich falsch ausgedrückt Sorry.
Unsichere Menschen trifft es glaub besser
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