Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

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Themis

Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon Themis » 17. August 2017, 08:16

Jette hat geschrieben:Warum hast du es nicht getan?
Weil ich sofort gesehen habe, dass da nur ein wundes Thema bei mir getriggert wird und eine Antwort aus diesem (Defensiv-)Motiv heraus nicht unbedingt hilfreich wäre.

Hm, aber ich schreibe doch noch was zu drei Aspekten:

a) Der Bahnhof
Du schriebst in Deinem ersten Post, dass Andere oft respektvoller behandelt werden.
Warum denkst Du das?

Vielleicht basiert z. B., wenn Du beobachtest, dass Andere von Angehörigen/Freunden auf den Bahnsteig begleitet werden, dies nur auf deutlichen Absprachen (deutlicher als bei Dir und Deinem Freund) - ob damit alle Beteiligten so glücklich sind, ist die Frage.
Klar, der Etikette (dem "Anstand") ist Genüge getan, der Koffer wurde galant zum Bahnsteig getragen (da schien mir bei Dir auch so ein Anspruch dabei zu sein: "Mann muss Frau den Koffer tragen" ... Aber solche Rollenbilder gelten ja heute zum Glück nicht mehr, zumindest nicht automatisch) und es wird sich "ordentlich" verabschiedet. Nach außen alles sehr rücksichtsvoll ... Trotzdem vielleicht alle Beteiligten nur froh, wenn der Zug dann endlich abfährt.
Da finde ich Eure Variante weitaus besser: Zumindest einer hat so gehandelt, wie es ihm richtig schien und damit sehr ehrlich; von der Anderen kam in der Situation kein Widerspruch, so dass er annehmen konnte, es passt für sie.

Leider muss man die eigenen Wünsche oder Erwartungen - so man sie berücksichtigt haben will - oft deutlich äußern. So sehr auf einer Wellenlänge liegt man oft auch mit alten Freunden nicht, dass diese immer intuitiv wahrnehmen, was man möchte. Ich finde es auch nicht unhöflich, dann zu sagen "Könntest Du mir vielleicht mit dem Koffer helfen, der Aufzug ist bestimmt immer noch defekt", am besten schon im Vorfeld; so kann sich der Gebetene darauf einstellen und seinen eventuellen Groll über die Bitte (weil er es sich anders vorgestellt hatte) bis zur Ankunft am Bahnhof bearbeiten und ablegen.
Ehrlichkeit dieser Art finde ich immer ein sehr beziehungsstärkendes Element. Keiner der beiden muss dann latent Angst haben, hier wieder was "falsch" gemacht oder da nicht weit genug für den Anderen mitgedacht zu haben.
Jeder bleibt bei sich und dadurch wird die Beziehung möglich.

Ich weiß nicht, Begriffe wie "egoistisch" finde ich in solchen Kontexten irgendwie unpassend. U. A. deshalb, weil man in Freundschaften doch so sein dürfen sollte, wie man ist - und manchmal vielleicht eben auch egoistisch. (Er hatte vielleicht wirklich einfach gerade keine Lust, noch mit reinzugehen - warum soll er es dann von sich aus anbieten? Da wäre er schön dumm.)

Richtig auch der Hinweis von sdsdsdsv: (Viele) Männer denken da anscheinend wirklich nicht selbstständig weiter. ;)

Mir fällt noch ein, mein Ex hat mir mal vorgeworfen, dass durch solche klärenden Bitten (Koffer tragen z. B.) im Vorfeld ich ihm immer die Möglichkeit genommen habe, das selbst anzubieten. Da habe er sich fremdbestimmt und gegängelt gefühlt. Kann man so sicher auch betrachten, kommt wohl immer auf BEIDE beteiligten Personen an.
Ich hab darauf gesagt "Da hättest Du eben schneller sein müssen". ;)

Für mich persönlich sind Abschiede entweder erleichternd (endlich wieder allein sein, egal, wie schön der Besuch war) oder bzw. zugleich so beeinträchtigend, dass ich sie lieber möglichst früh habe, wenn sie denn schon kommen müssen. Ich bin dann froh, einvernehmlich nur vor dem Bahnhof abgesetzt zu werden; ein sauberer Cut. So bleibt auch der Besuch in schöner Erinnerung. Bahnhofsszenen belasten den Gesamteindruck für mich eher, und ich fühle mich dann auch erst wieder richtig allein und wohl, wenn ich in den nächsten Zug umgestiegen bin. Der ist dann wirklich "meiner", und erst ab da wird es zu "meiner" Reise.


b) Die neue Beziehung
Das kenne ich selbst auch, dass, sobald in (bei mir immer symbiotischer) Beziehung, sich die Relationen verschieben. Alte Freunde werden nicht unwichtig, aber man ist eben so in der Beziehung gebunden, dass man da kaum rauskommt.
Es ist ja ein hartes Stück Arbeit, an so einer gelungenen Symbiose zu arbeiten und da bleibt eben die Energie und Aufmerksamkeit für Andere(s) auf der Strecke, obwohl einem die alten Freunde weiterhin AUCH wichtig sind. Aber sie sind eben nicht soo präsent wie der Partner und müssen dadurch etwas zurückstehen.

So ähnlich KÖNNTE es auch bei Deinem Freund sein, oder auch nicht. Das ist ihm vielleicht nicht mal selbst so ganz bewusst. Jedenfalls denke ich, das für Dich sichtbare Hinhalten, Vertrösten, Verschieben ist vmtl. nur Ausdruck seines Dilemmas: Er möchte sich vmtl. schon mit Dir treffen und verabredet sich gerne mit Dir, solange das noch weit weg ist. (Vielleicht bist Du z. B. auch die Einzige, mit der er wandern gehen kann, oder nur Ihr habt bestimmte, ihm wichtige Gesprächsthemen etc.)
Rückt der Termin dann näher - egal, wie schön das Event auch wäre - bedroht er die Zweisamkeit mit der Partnerin und man sagt ihn lieber ab. Wenn er sich zusätzlich noch vor ihrer "Impulsivität" fürchten muss, wird sein Handeln m. E. noch verständlicher.
Er ist da vmtl. in einer ziemllichen Zwickmühle gefangen. Das MUSS gar nichts über Dich heißen (kann aber natürlich, auch hier wieder schwer von außen zu beurteilen).


c) Der Besuch der Eltern
Das war mein Triggerthema, s. o., deshalb halte ich es kurz. :verlegen:
Jette hat geschrieben:Und nun haben sich die Eltern seiner Lebenspartnerin (heute Nachmittag !!!) gemeldet, sie hätten nächste Woche einen Termin in einer, in der Nähe liegenden Stadt und würden dann eine Woche bleiben. Und deshalb kann er jetzt nicht kommen.

Ich empfinde das sehr unfair. Sie kommen und überrumpeln ihn. Sie fragen anscheinend nicht danach, ob es passt. Ist es so selbstverständlich, dass deswegen dann alles abgesagt wird, weil man vor den Eltern der Partnerin nicht sagen möchte, dass man eigentlich mit einer Freundin zu einer Veranstaltung gehen möchte und dieser Termin schon ewig lange feststeht?
Genau, Du hast es ja schon richtig benannt: Es ist nicht selbstverständlich.

Sie überrumpeln ihn vielleicht mit ihrer Selbst-Einladung (eine Frechheit, wie ich finde, aber ... :verlegen: ), aber ER kann sich wehren. Er muss weder den Besuch hinnehmen noch sich in seiner Terminplanung dadurch einschränken lassen.
Tut er das doch, ist das seine Baustelle, und ob er es nun tut, weil er sich gegen seine Lebensgefährtin nicht wehren kann oder weil ihm ganz recht ist, dass der Konflikt "mit Dir zur Veranstaltung - Partnerin böse" sich so ganz zufällig und durch äußere Umstände auflösen lässt - damit musst DU Dich eigentlich nicht beschäftigen.

Es zeugt zwar von einem eher schwachen Charakter seinerseits (nur meine Meinung), muss aber auch hier wieder keinerlei Aussage über Dich bedeuten. (Kann aber ... siehe oben.)

Dass es von vielen Leuten als merkwürdig empfunden wird, wenn man in einer Partnerschaft ist und dann mit einem "besten Freund" des anderen Geschlechts etwas Größeres unternimmt, ist wieder ein anderes Thema. Wurde ja auch hier im Thread schon angesprochen.
Ich selbst würde so einen Elternbesuch meines Partners (zum Glück waren wir beide so gestrickt, dass keiner unserer vier Eltern in unserer Beziehung oder gar Wohnung etwas zu suchen hatte; unsere Eltern haben sich in 13 Jahren Beziehung nicht mal kennengelernt) mit Kusshand nutzen, um ihm zu einer lange geplanten Veranstaltung zu entkommen. "Hab ich doch schon so lange ausgemacht ..." :)
Aber wie gesagt, bei ihm spielen da wohl ganz andere (Verlust-?)Ängste mit, so wie Du es beschreibst. Und letztlich hat er vielleicht doch mehr Angst, bei fehlender Compliance seine Partnerin zu verlieren als Dich, die Du "nur" beste Freundin bist. Die Bindung an eine/n Partner/in ist eben einfach enger, das ist klar.


Mein Rat wäre, die Beziehung erst mal ruhen zu lassen und nichts zu erwarten. Melde Dich vielleicht auch erstmal nicht zwanghaft bei ihm. Das Bestreben, die Beziehung schnell kitten zu wollen, kenne ich auch. Manchmal ist es aber besser, die Dinge einfach laufen und reifen zu lassen. Zu viel Druck macht da eher einiges kaputt, so meine Erfahrung.

Passieren kann dann natürlich alles: Er stellt fest, er vermisst Dich gar nicht und es schläft wirklich komplett ein. Aber dann brauchst Du diese Beziehung auch ehrlich gesagt nicht mehr, so alt sie auch ist. Menschen entwickeln sich eben manchmal auseinander.
Oder ihm wird - ohne Druck - doch bewusst, dass er Dich sehr schätzt und kann selbst einen Rahmen entwickeln, in dem er Zeit mit Dir verbringen kann, ohne in Konflikt mit der Partnerin zu geraten.
Das musst Du vielleicht erst mal ihm überlassen.

Sehr lang ist das jetzt geworden ... :verlegen: Ich hoffe, Dir hilft etwas davon.

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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon Indigocat » 17. August 2017, 09:19

Themis hat geschrieben:Ich weiß nicht, Begriffe wie "egoistisch" finde ich in solchen Kontexten irgendwie unpassend. U. A. deshalb, weil man in Freundschaften doch so sein dürfen sollte, wie man ist - und manchmal vielleicht eben auch egoistisch. (Er hatte vielleicht wirklich einfach gerade keine Lust, noch mit reinzugehen - warum soll er es dann von sich aus anbieten? Da wäre er schön dumm.)
Mmhh, nein, ich habe gemeint, es wäre "egoistisch", zu fordern, dass der andere mitkommt und den Koffer trägt. Aber du hast recht, es ist trotzdem unpassend, "überzogen" passt hier besser. Man kann ja wirklich einfach fragen, wenn man möchte, dass der anderen einen begleitet.

Dazu fällt mir eine Begebenheit ein: Ich hatte einen Termin in einer anderen (ostdeutschen) Stadt. Damals habe ich mich noch nicht mit dem Auto hingetraut. Den Kontakt mit meiner Mutter hatte ich damals noch nicht eingeschränkt, so bat diese den Sohn ihrer Freundin, welcher in dieser Stadt wohnt, mich dort vom Bahnhof abzuholen und zu der betreffenden Stelle zu bringen. Auf dem Rückweg hatte dieser keine Lust mehr, mich bis zu Bahnhof zu bringen, sondern hat mich einfach an der nächsten Straßenbahnhaltestelle rausgesetzt, wo sich rechte Gestalten rumgedrückt haben, was für mich auch nicht ungefährlich war, zumal mit Kleinkind. Na ja, aber letztendlich muss ich ja froh sein, dass er überhaupt geholfen hat, hätte er ja auch nicht machen brauchen.
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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon Themis » 17. August 2017, 10:15

:angst: @ Indigocat:
So ein Angebot hätte ich sofort abgelehnt. Erstens, weil es von meiner Mutter kommt und zweitens, weil der zwangsverpflichtete Fahrer doch gar nichts mit mir zu tun hat.
In ähnlicher Weise hat er es vielleicht auch gesehen, "Was soll das hier, ich beende es so schnell wie möglich". Kann ich ihm nicht verdenken.
Ehrlicher wäre es gewesen, von vorneherein abzulehnen.

Aber ich bin generell allergisch gegen das Argument "Man/ich muss/te doch ...". Ich muss überhaupt nichts, ich habe immer die Wahl. Und wenn ich mich zwingen/nötigen/ breitschlagen lasse, habe ich damit auch eine Wahl getroffen.

Bei mir bedeutet das, dass ich bestimmte Dinge eben nicht machen kann, wenn ich mir selbst nicht helfen kann - z. B. hätte ich dann die Reise nicht angetreten oder trotz Kind und Kegel die Straßenbahnfahrt auf mich genommen.
Aber war ja auch bei Dir eine "alte" Geschichte, Indigocat ... Also nichts für ungut.
(NB: Natürlich ist es viel souveräner, Hilfe annehmen zu können ... Das lerne ich gerade (sehr mühevoll). Aber dann muss es von den "richtigen" Leuten sein; bei denen ich sicher sein kann, dass ich dann eine Gegenleistung meiner Wahl zu einem dito Zeitpunkt erbringen darf und mich nicht mit Kopf und Kragen ausliefere.)

"Egoistisch"/"überzogen": Ich verstehe, was Du meinst. Persönlich finde ich aber den einen wie den anderen Begriff für Freundschaften einfach nicht passend, im Sinne von "ganz anderes Register".
Vielleicht, weil ich so anspruchsvolle Bekannte schnell aussortiere und sie nie zu Freunden werden.

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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon Jette » 17. August 2017, 11:30

Ich danke allen sehr.


@Themis:

In der Tat hatte ich den Wunsch, zum Bahnhof gebracht zu werden, nicht ganz klar ausformuliert. Irgendwie war es für mich einfach eine Selbstverständlichkeit, dass man das macht. Und ich suche auch selbst immer nach Gründen, sein Verhalten zu entschuldigen. Aber es nagt an mir, dass er dies bei anderen wohl macht, bei mir aber nicht.

Mittlerweile hat er mich auch schon einige Male zum Bahnhof gebracht und vielleicht tut es ihm tatsächlich leid, es damals nicht getan zu haben, aber für mich war das damals eine wirklich mittelschwere Katastrophe. Sehr plötzlich stehen gelassen zu werden, ist für mich im Allgemeinen ein sehr schlimmes Gefühl und wohl schon eine meiner ganz großen Baustellen. Das weiß ich auch.

Und ja, er leidet auch unter Verlassensängsten. Das weiß ich. Es ist seine erste Beziehung, obwohl er schon fast vierzig ist. Er hat ganz große Sorge, dass sie wieder zerbrechen könnte. Er trägt sieine Partnerin wirklich auf Händen, hilft ihr in allen Hausarbeiten, obwohl er in Vollzeit arbeiten geht, sie "nur" 2x die Woche, einen halben Tag,

Und ja, er steckt in diesem Dilemma, wie du es beschrieben hast. Und vielleicht lerne ich ja sehr viel aus dieser Situation, denn bislang war es bei mir immer so, dass Menschen irgendwann einfach nicht mehr waren, wenn ich sie länger nicht gesehen habe. Das ist vielleicht sogar mit ein Grund, warum es bei mir nie zu wirklichen Freundschaften kommen konnte.

Das ist es, was uns irgendwie zusammenschweißt: So ist es bei uns beständig. Wir sind in vielem so gegensätzlich, dass es immer wieder Not tut, sich mal wieder irgendwie (in der Mitte) zu treffen. Wir steuern da beide jedesmal der Normalität etwas entgegen. Wir haben beide unsere Baustelle. Ich muss ich ihm irgendwie schon sehr wichtig sein, sonst könnte er sich diese Auseinandersetzungen ja auch ersparen. Aber wenn er merkt, dass ich nicht mehr möchte, dann kämpft er auch, und jetzt scheint er sich gerade auch vorgenommen zu haben, doch nochmal einen Vorstoß bei seiner Partnerin zu wagen.

Nach diesen Zeilen hier geht es mir richtig gut. Irgendwie weiß ich jetzt wieder etwas mehr, was ich doch für "einen Schatz" an ihm habe.

Aus der jetzigen Situation heraus, dir meinen ganz besonderen Dank. :blumengabe:



@ Schattentanz:

Ich habe das Gefühl, deine Fragen in diesem Text schon mitbeantwortet zu haben, so dass es bei einer separaten Anntwort an dich zu Wiederholungen kommen würde. Aber natürlich danke ich auch dir und allen anderen.
Aus jeder Antwort nehme ich ja grundsätzlich irgendwelche Anregungen mit.
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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon hinterdemmond » 17. August 2017, 14:07

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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon Indigocat » 17. August 2017, 15:07

Themis hat geschrieben:So ein Angebot hätte ich sofort abgelehnt. Erstens, weil es von meiner Mutter kommt und zweitens, weil der zwangsverpflichtete Fahrer doch gar nichts mit mir zu tun hat.
In ähnlicher Weise hat er es vielleicht auch gesehen, "Was soll das hier, ich beende es so schnell wie möglich". Kann ich ihm nicht verdenken.
Ehrlicher wäre es gewesen, von vorneherein abzulehnen.
Nein, es hat mir damals sehr geholfen, ging um einen wichtigen Arzttermin für mein Kind. Das war vor meiner Diagnose, da war ich noch nicht mal 30. Da wusste ich nichts von narzisstisch und schizoid und darin, dass Dinge, die mit meiner Mutter zu tun, haben, prinzipiell einen Haken haben, habe ich noch kein Muster gesehen....

Das die "Freundin" von meiner Mutter aber aus dem gleichen Material ist wie meine Mutter, lässt sich im Nachhinein denken. Ebenso war ihr Sohn nicht gut auf sie zu sprechen und daher immer auf kontra. In dem Zusammenhang ist es durchaus nett, dass er geholfen hat, auch wenn er am Schluss einen Rappel bekommen hat.

Natürlich fahre ich heute ohne mit der Wimper zu zucken jede Strecke alleine.

PS Meine Mutter hat mir damit damals durchaus geholfen, ohne Hintergedanken. Auch das muss man ankerkennen. Jeder Mensch hat gute UND böse Seiten, auch Narzissten.
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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon hinterdemmond » 18. August 2017, 20:41

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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon Jette » 18. August 2017, 20:48

Und, hättest dir nicht gewünscht, dass sie vielleicht doch nochmal zeigen, dass du ihnen wichtig bist?

Ich meine Phasen hat ein jeder, in denen er nicht so will oder kann.
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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon hinterdemmond » 18. August 2017, 20:52

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Re: Fehlender Anstand oder eine überzogene Reaktion meinerseits?

Beitragvon Jette » 18. August 2017, 20:59

Bedauerst du das bei der einen oder anderen Person ein bisschen.

Danke auch übrigens!
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