Erst dieses Jahr bin ich dank spätem Smartphonekauf richtig in den großen Pool der verfügbaren Android Software eingetaucht. Was ich fand, war ernüchternd: geklaute Sprites, Dutzendware und Unaussprechliches (
Prinzessin Frost's Pregnant Belly Operation oder so ähnlich, wer programmiert sowas?). Lichtblicke wie
Reigns, die zwar auch nicht gut funktionieren, aber wenigstens ein ambitioniertes Konzept haben, waren rar.
Jetzt stieß ich auf
The Battle of Polytopia, das eine stark vereinfachte Form von Civilization darstellt. Dank klugem streamlining (cooles Wort) funktioniert es wunderbar und macht immer wieder Lust auf eine zwanzigminütige Runde. Die Welt ist klein genug, um nicht den Überblick zu verlieren, die Verbesserungen sinnvoll und übersichtlich. Schnell hat man alles kapiert, was es zu kapieren gibt und kann Strategien entwickeln. Diese neumodische Low-Poly Optik passt dabei hervorragend zum Spiel. Es gibt wenige sinnvolle Modi: Domination, d.h. bis sich entschieden hat, wer zuletzt lacht und einen Modus, in dem man das beste aus 30 Runden herausholt. Das kann knapp zu Erreichen der "Weltherrschaft" reichen, muss es aber nicht. Alles, was Civ so nervig machte, wurde hier rationalisiert. Die Eroberung von Städten ist verhältnismäßig einfach, Ressourcen können einmalig in eine Sternchen-Währung umgetauscht werden, oder die Städte verbessern. Sobald ein gewisses Maß an Boni überschritten wurde, wächst die Stadt und produziert fortan ein Sternchen mehr. Damit kann man dann
noch mehr kaufen und wenn man nicht mehr weiß wohin mit dem Geld, zettelt man einen Krieg an. Kapitalismus pur. Sehr gutes Spiel.