@SKuriosum:
nun, dieser s.g. "sekundäre Krankheitsgewinn" ist ja auch eines aus der zynisch-ab- und bewertenden "Fachsprache". Und wird ebenfall gern eingesetzt, um Patienten klein zu halten und ihnen zu verdeutlichen, wer die Beurteilungshoheit hat.
Natürlich mag es auch dieses Phänomen geben, klar. Aber irgendwie finde ich auch in diesem Fall die Bezeichnung nicht eben "neutral", um es mal freundlich auszudrücken.
Och, Krebs-6er im Lotto gibts so einige. Ein Elternteil von mir verstarb an Pankreas-CA. Das ging von Diagnose - also der richtigen, zuvor lief sie - passt gerade so schön hier zum Thema - unter "psychosomatisch" ca. 1/2 Jahr lang (wo man sie unter Umständen dann statt palliativ auch noch "richtig" hätte behandeln können) - bis Tod exakt 10 Wochen. Bei der Mutter meiner Freundin lief das noch schneller - nicht erkannt, weil die Grunderkrankung (selbe wie meine, wo leider auch häufiger Krebs auftaucht) als Ursache für die Beschwerden betrachte wurden. Also auch rumgeschlampt. Irgendwas "vermutet", statt anständig untersucht. Ok, Medizin, Kinderschuhe. Pankreas-CA ist schwer zu diagnostizieren, Stand der derzeitigen ärztlichen Kunst.
Schwager hatte Rückenwirbelbruch. Huch, nein, nicht "Osteoporose" (wie zunächst angenommen), sondern Metastase. Da fanden sich dann beim Rumstochern noch selbige in Hirn, Lunge, Leber ..... Der hat noch ordentlich gekämpft, harte Geschichte.
Na ungut.
Ich unterscheide nicht im Wesentlichen zwischen physischen und psychischen Erkrankungen. Dafür sind wir zu sehr Einheit aus beidem. Das eine ist nur eine andere Seite der Medaille als die andere. Zusammenhänge in der Symptomatik allseits bekannt.
Wenn hier Schizoide beschreiben, wie sie Gefühle rein auf körperlicher Ebene wahrnehmen, weil sie psychisch sie entweder halt nicht wahrnehmen oder das Gefühlte nicht zuordnen oder interpretieren können, dann wird das auch deutlich.
Und halt andersrum.
Wer sich täglich 24/7 mit hässlichen Schmerzen rumplagt, läuft nicht zwangsläufig als kichernder Daueroptimist durch die Gegend. Tendenziell führen chron. Erkrankungen dann gern auch "reaktive Depressionen" im Gepäck.
Usw.
Mithin gelten für mich für beide Seiten der Medaille dieselben "Spielregeln". Also selffullfilling prophecy gilt hier wie dort.
Zu Heilungsansätzen kann ich das Buch von Joachim Faulstich "Das heilende Bewusstsein" empfehlen.
Er stellt gleichberechtigt total unterschiedliche Heilungsansätze und Methoden aus allen Kulturen gegenüber, erklärt Gemeinsamkeiten und Trennendes. Ein nett kurzweiliges Buch, welches ein bisschen den Blick auf unsere quasi-religionsartige Schulmedizin begradigt.
Wer noch Interesse hat, mal hinter derzeitige Ökonomie-Geprägtheit unseres Medizinbetriebes zu blicken und wie es also so mit dem "hippokratischen Eid" aussieht und der Menschenfreundlichkeit liest mal
"Enteignet: Warum uns der Medizinbetrieb krank macht" von Sonia Mikich.
Viel Vergnügen!
Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber, dass sie einerseits von jeglichem Stress entbunden werden
Das erzähle mal dem Schärgen des Systems! Da zählt nämlich nur, wie viel das kostet. Aber das kann man im letztempfohlenen Buch schön nachlesen.
Und das meinte ich, wie man Menschen dann noch ein bisschen mehr Richtung "stirb schneller" schubst, indem staatlicherseits erst richtig Stress gemacht wird, so richtig von der feinsten Sorte, nämlich so schön böse existenziell, dass zu den gesundheitlichen Sorgen und Stressoren auch noch existenzielle nicht nur in Kauf genommen, sondern auch noch forciert werden.
Manchmal wäre es weitsichtiger, einen angeschlagenen Menschen mal für eine Weile zur ECHTEN Erholung aus dem Verkehr zu ziehen, statt ihn in Reha-Drillanstalten zu senden, die auch nur zur Staatslobby gehören und das Ergebnis bereits vor Antritt klar.
Jupp. Tut das gut, das rauszulassen :-).
Jedenfalls: ein schönes, weites Feld, auf dem es noch sehr sehr sehr viel zu tun gibt!
Glücklicherweise haben wir noch (die) Sozialverbände, Patientenverbände und ein noch halbwegs funktionierendes Rechtssystem mit halbwegiger Rechtsstaatlichkeit. Hoffe, das wird nicht auch noch geopfert im Rahmen der Re-Formierung Richtung "unsere schönen und war-doch-alle-gar- nicht-so-schlecht-Diktaturen".
"In Wirklichkeit ist der andere Mensch Dein empfindlichstes Selbst in einem anderen Körper" Khalil Gibran
"Das Ideal einer vollkommenen Gesundheit ist bloß wissenschaftlich interessant. Krankheit gehört zur Individualisierung." Novalis