Umfrage: Wie war deine Mutter?

[Indigocat]

Du hast eine schizoide Persönlichkeitsstruktur. Wie hast du das Verhalten deiner Mutter dir gegenüber empfunden? Meine Mutter war durch ihre narzisstischen Anteile übergriffig und vereinnahmend, durch ihre schizoiden Anteile jedoch auch abweisend und unnahbar.
(Seelische Gewalt ist bei der unnahbaren oder vereinnahmenden Mutter bereits enthalten und auch immer ein Bestandteil von körperlicher Gewalt jeder Art. (Gaby Gschwend (2009). Mütter ohne Liebe))

[hinterdemmond]

.

[Indigocat]

hm, ich kann hier irgendwie nix ankreuzen.

Ein bisschen Spielraum für Optionen hätte ich noch, hast du einen Vorschlag?

Ich würde deine Mutter als teils abweisend, teils adäquat versorgend einschätzen.

(in der sowjetunion wurden die orte nicht gleichmäßig versorgt, sondern es gab mehrere "versorgungsstufen" je größe und wichtiger eine stadt war, um so breiter war da das angebot) ich bin also materiell vollversorgt in einer mangelwirtschaft großgeworden.

Ich kenne mich ein bisschen da aus, da mein Ex-Mann aus Kasachstan kam, habe sogar ein Jahr mit in Kasachstan gelebt, allerdings schon zur Nachwendezeit. Meinen Hang, Vorräte anzulegen, habe ich in dieser Zeit erworben, selber bin ich auch ohne materiellen Mangel bei einer gut verdienenden Mutter zu DDR-Zeiten aufgewachsen. Alle Achtung, dass deine Mutter es geschafft hat, euch so gut zu versorgen, das muss man anerkennen.

und sie hatte furchtbare angst vor veränderungen. als unsere verwandten beschlossen in das land ihrer vorfahren zurückzukehren, sträubte sie sich lange dagegen, sie hatte sich ganz leidlich in ihrem elend eingerichtet.

Die Angst war ja nicht unbegründet, viele haben es nicht oder nicht wirklich geschafft, hier Fuß zu fassen. Von denen geraten jetzt viele in die Fänge der Rechtsradikalen. Ironie des Schicksals.

aber sie hat mein kunststudium kräftig mitfinaziert, obwohl sie es gar nicht musste. ich habe meinen anspruch auf bafög durch einen studienabbruch verloren, und musste mich fortan selbst finanzieren. sie hat regelmäßig ca. 40% ihres nettomonatseinkommens an mich überwiesen. nicht immer, aber oft genug. ohne sie hätte ich es nicht geschafft. dafür bin ich ihr auf ewig zum dank verpflichtet.

Auch das ist ihr hoch anzurechnen, viele Eltern kommen ihren elterlichen Verpflichtungen nicht nach. Aber ewig dankbar zu sein brauchst du ihr dafür nicht. Eltern sind verpflichtet, ihren Möglichkeiten entsprechend für eine (die bestmögliche) Ausbildung ihres Kindes zu sorgen. Sie hat nur ihre Pflicht getan. Wer Kinder in die Welt setzt, muss auch dafür sorgen, dass sie auf eigenen Beinen stehen und sie in die Welt hinaus entlassen.

wie dem auch sei, ich liebe meine mutter, und wenn ich so darüber nachdenke, will ich gar keine andere haben.

Das ist prima und ich hoffe, dass es nicht nur anerzogenes Pflichtbewusstsein ist. Jeder Mensch hat ja gute und böse Seiten, deine Mutter hatte offenbar zum Glück auch sehr viele gute, was ja auch dazu geführt hat, dass du dein Leben einigermaßen im Griff hast.

[Insuffizienz]

Wenn ich etwas anmerken darf: Ich könnte ausrasten, wenn Menschen nur körperliche Gewalt als Gewalt definieren. Ich würde mir wünschen, dass psychische Gewalt prinzipiell auch darunter verstanden wird. ;-D

[Indigocat]

Wenn ich etwas anmerken darf: Ich könnte ausrasten, wenn Menschen nur körperliche Gewalt als Gewalt definieren. Ich würde mir wünschen, dass psychische Gewalt prinzipiell auch darunter verstanden wird. ;-D

(Seelische Gewalt ist bei der unnahbaren oder vereinnahmenden Mutter bereits enthalten und auch immer ein Bestandteil von körperlicher Gewalt jeder Art. (Gaby Gschwend (2009). Mütter ohne Liebe))

Prinzipiell habe ich nichts anderes geschrieben??? Aber da die psychische Gewalt sowieso schon in "abweisend" und "vereinnahmend" enthalten ist, habe ich sie nicht noch mal extra aufgezählt. Oder hast du etwas anderes verstanden?

[hinterdemmond]

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[Insuffizienz]

Wenn ich etwas anmerken darf: Ich könnte ausrasten, wenn Menschen nur körperliche Gewalt als Gewalt definieren. Ich würde mir wünschen, dass psychische Gewalt prinzipiell auch darunter verstanden wird. ;-D

(Seelische Gewalt ist bei der unnahbaren oder vereinnahmenden Mutter bereits enthalten und auch immer ein Bestandteil von körperlicher Gewalt jeder Art. (Gaby Gschwend (2009). Mütter ohne Liebe))

Prinzipiell habe ich nichts anderes geschrieben??? Aber da die psychische Gewalt sowieso schon in "abweisend" und "vereinnahmend" enthalten ist, habe ich sie nicht noch mal extra aufgezählt. Oder hast du etwas anderes verstanden?

Oh, da habe ich nicht ausführlich gelesen.
Mir ist es nur bei der Auswahl "Aktiv Gewalt ausübend" aufgefallen, was mit körperlicher und sexueller Gewalt in Klammern beschrieben wird. Aber so wird ein Schuh draus, entschuldige meine Unachtsamkeit. ;-)

[Indigocat]

Oh, da habe ich nicht ausführlich gelesen.
Mir ist es nur bei der Auswahl "Aktiv Gewalt ausübend" aufgefallen, was mit körperlicher und sexueller Gewalt in Klammern beschrieben wird. Aber so wird ein Schuh draus, entschuldige meine Unachtsamkeit. ;-)

Kein Problem. Mich hätte es in dem Fall auch gewundert, deshalb habe ich es dazu geschrieben.

[Indigocat]

hm, vielleicht: "eine mutter die mit sich selbst, den kindern, und dem rest der welt leicht bis mittelschwer überfordert war, ihren pflichten als versorgerin aber stets einwandfrei nachgegangen ist."

Das klingt ja fast wie "Fehler macht jeder mal", aber ich kann mir vorstellen, dass euer Leben eine ziemliche Achterbahnfahrt war. Wegen der Phasen, wo sie zu Hause mit sich selbst beschäftigt war, würde ich sie dennoch eher als abweisend einstufen. Ich meine das auch eher auf emotionaler Ebene, weil versorgt hat mich meine Mutter ja auch ausreichend. Käme eben darauf an, welche Phasen überwiegen, die Phasen, wo du sie emotional gut erreichen konntest oder eben die, wo sie nicht ansprechbar war, oder?

[SunlessDawn]

Ein bisschen Spielraum für Optionen hätte ich noch, hast du einen Vorschlag?

hm, vielleicht: "eine mutter die mit sich selbst, den kindern, und dem rest der welt leicht bis mittelschwer überfordert war, ihren pflichten als versorgerin aber stets einwandfrei nachgegangen ist."

So ähnlich würde ich meine Mutter auch beschreiben, weshalb die zweite Auswahl noch am passendsten war. Ja durch ihre Unsicherheit hat sich ihre Scham und Schuld auch auf mich übertragen und ich leide im größeren Maße darunter als sie es getan hat, aber sie ist auch nur das Produkt ihres Leidensweges und dafür hat sie sich ganz gut geschlagen.