Theorien unserer Wirklichkeit

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Insuffizienz » 28. Mai 2016, 22:05

@ Kalliope
28. Mai 2016, 15:31 » Kalliope hat geschrieben:Trotzdem möchte ich hier:
der Wahrheit näherzukommen

noch einmal intervenieren.
"Die Wahrheit" gibt es nach meiner Ansicht nicht.
Das beginnt schon mit der Sinneswahrnehmung.
Welche auf die Sehrinde projizierte "Wahrheit" (im Sinne von Wirklichkeit) ist denn nun die richtige: die einer Fliege oder die Deinige? Oder die meinige? Mir ist gerade "objektiv" bescheinigt worden, dass mein Sehnerv und die Sehbahn nen Knacks (bekommen?) haben. Genau genommen, gucke ich dauernd in der Vergangenheit, da die Reize bei mir "zu spät" eintreffen da hinten :-)). Also "in echt" jetzt :-))). Und? Wat stimmt nu? Deine Art zu gucken oder meine? Was ist die Wahrheit?

Ich denke eine Wahrheit könnte es geben. Wie du schon geschrieben hast, es gibt ja so Dinge wie physikalische Kräfte, Überschneidungen der Sinneswahrnehmungen verschiedener Menschen etc. Da könnte man viele Wahrheiten (entspricht für mich dem Begriff Wissen) definieren. Nur ist für mich klar bzw. glaube (:D) ich, dass man sich nie 100 prozentig sicher sein kann, ob etwas wahr ist oder nicht. Also ist es unreflektiert etwas als Wissen oder Wahrheit darzustellen. Man müsste noch Wörter erfinden, die etwas zwischen vagem Glauben und Wissen stehen. Keine Ahnung. :D
Aber klar, es könnte auch sein, dass es keine Wahrheit gibt. Es könnte sein, dass wir oder nur ich nicht fähig sind irgendetwas Wahres zu denken, obwohl es eine Wahrheit gäbe.

Interessant fänd ich auch, wie du (oder ihr) Meditation definieren würdest/würdet? Ist es schon Meditation ohne Gedanken durch die Welt zu laufen und sich umzuschauen? Schon, wenn man im "Flow" ist und Musik hört/spielt oder Ähnliches macht (Lernen, Lesen, Kunst anderer Art oder vielleicht auch andere Medien konsumiert?).
Heißt es im Hier und Jetzt zu sein? Man ist ja auch im Hier und Jetzt sozusagen, wenn man einen Film schaut, mit seiner ganzen Aufmerksamkeit, oder ein Computerspiel spielt...

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Sempiternal » 28. Mai 2016, 23:57

Ich bin der Meinung, dass Demokratien heute (bzw. in der Vergangenheit auch) bloße Aristokratien sind.


Yes, da liegen wir völlig auf einer Wellenlänge. Es ist keine offene Aristokratie wie in vergangenen Zeiten, sondern eine Aristokratie, die mit "Gleichberechtigung" und "das Volk hat die Macht" (durch Scheinwahlen) die Illusion einer freien und aufgeklärten Gesellschaft formiert. Wer den Schwenk mal hinbekommen hat, für den bedeutet aktive Politik rein gar nichts mehr.


Denkst du nicht, dass der individuelle Einfluss bestünde in einer Anarchie (bzw. hat er doch stark bestanden in den damaligen Gesellschaften/Menschengruppen)?


Natürlich, aber wie realistisch ist ein neu aufkommendes anarchistisches System? Vor allem in Deutschland?


Ich meine, würde dich die Gesellschaft nicht interessieren, würdest du jetzt gar nicht mit mir schreiben.


Nein das siehst du falsch, da ich in jedem User hier einen "Verbündeten" sehe, da wir in einer Art und Weise gleich ticken. Auch wenn wir hier 1000 Leute wären, wären wir ja immer noch nicht die Gesellschaft. Ich fixiere mich auf kleine Gruppen daraus, ja. Alles, was nicht in diese Gruppen fällt, interessiert mich nicht, so wie diese sich auch nicht für mich interessieren.


Naja, Glück und Erfolg hängen nicht zwangsläufig mit Konsumismus zusammen (ich weiß, dass hast du nicht behauptet). Anzumerken ist hier bspw. Eckhart Tolle; würde mich interessieren, was du von ihm hältst, falls du ihn kennst.


Klar kenne ich den. Ist für mich nicht authentisch, verlangt glaub ich mehrere hundert Euro für sein "Jetzt Gerede". Aber in dieser Art gibt es massenhaft Leute. Das "Jetzt" ist wirklich nichts besonderes...mich wundert es, dass er so einen Erfolg hat. Was gefällt dir an ihm?


nteressant. Ich kenne da auch jemanden, der wirklich auch naiv stets positiv denkt.


Ich will ja ehrlich sein...so wie dein Bekannter hab ich auch mal getickt, darum weiß ich ja wovon ich rede. Ich hatte auch gedacht, dass dies funktionieren kann, dass ich mir meine Melancholie wegdenken kann...es ist wie mit dem Vorschlag "na dann misch dich doch einfach unter die Leute, man lernt immer nette Menschen kennen..." Ich glaube den letzten Menschen hab ich vor 3 Jahren oder so kennen gelernt - und ich gehe fast jeden Tag raus, einkaufen, Bibliothek, Fitnessstudio, Kaffee...klar, liegt natürlich auch an mir, da ich nicht auf Menschen zugehe...aber man versucht dann durch solches "Schöndenken" diese Seiten zu kaschieren...man stellt sich den ganzen Tag vor, dass einen eine Frau anspricht...hat nie funktioniert. Man stellt sich den ganzen Tag vor, dass man nur netten Menschen begegnet...hat nie funktioniert. Das selbe mit Geld, Glück, Job, Urlaub usw.

Doch natürlich ist es hart sich nach solchen Odyseen wieder der Realität zu stellen...dann fällt man in ein tieferes Loch wie vorher...aber genau dieses Loch ist auch wiederum heilsam und schützt einen vor erneuten naiven Herangehensweisen...aus den Irrtümern lernt man wenn man sich nicht unterkriegen lässt...darum hab ich auch eine mehr oder weniger zynisch/sarkastische Seite entwickelt...war vorher nicht so...aber bei den ganzen Sachen was dir die Leute erzählen kann ich einfach nicht anders...vielleicht geht es dir auch so.

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Insuffizienz » 29. Mai 2016, 01:23

@ Sempiternal

Natürlich, aber wie realistisch ist ein neu aufkommendes anarchistisches System? Vor allem in Deutschland?


Naja, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Leider ist das anarchistische Konzept so unbekannt (außer die populäre Hetze als Anarchie = Chaos und Gewalt). Ich denke mir immer, wenn man allein betrachtet, was in den letzten 300 Jahren sich alles z. B. in der deutschen Historie verändert hat, kann man doch auf weitere Veränderung hoffen.
Ein großer Hoffnungsschimmer meinerseits ist die Abschaffung der Schulpflicht und die fortschreitende Bewegung des Freilernens in Deutschland. Wenn die Menschen ein selbstbestimmtes, weitestgehend unabhängiges Leben führen und es automatisch können bzw. nur dies kennen seit ihrer Kindheit, so ist überhaupt eine gute und weitverbreitete Grundlage für kritisches Denkvermögen vorhanden, genauso wie das Gespür für sich selbst etc. (mir ist letztens z. B. aufgefallen, dass die meisten Menschen nur ein rudimentäres Stück an Gerechtigkeitssinn innehaben. Unterdrückung zu tolerieren, dafür benötigt es mangelnden Zugang zu seiner Psyche und seiner Intuition?, seines natürlichen Freiheitsdrangs (als empathisches Wesen jedenfalls); naja egal).

Ich meine, würde dich die Gesellschaft nicht interessieren, würdest du jetzt gar nicht mit mir schreiben.


Nein das siehst du falsch, da ich in jedem User hier einen "Verbündeten" sehe, da wir in einer Art und Weise gleich ticken. Auch wenn wir hier 1000 Leute wären, wären wir ja immer noch nicht die Gesellschaft. Ich fixiere mich auf kleine Gruppen daraus, ja. Alles, was nicht in diese Gruppen fällt, interessiert mich nicht, so wie diese sich auch nicht für mich interessieren.

Naja, wir sind wohl oder übel ein Teil der Gesellschaft oder nicht? Vielleicht nagel ich mich auch auf den Begriff fest. Ich wusste eigentlich von Anfang an was du meinst. XD

Naja, Glück und Erfolg hängen nicht zwangsläufig mit Konsumismus zusammen (ich weiß, dass hast du nicht behauptet). Anzumerken ist hier bspw. Eckhart Tolle; würde mich interessieren, was du von ihm hältst, falls du ihn kennst.


Klar kenne ich den. Ist für mich nicht authentisch, verlangt glaub ich mehrere hundert Euro für sein "Jetzt Gerede". Aber in dieser Art gibt es massenhaft Leute. Das "Jetzt" ist wirklich nichts besonderes...mich wundert es, dass er so einen Erfolg hat. Was gefällt dir an ihm?

Mir hat seine (reproduzierte) Sicht jedenfalls geholfen klarer, glücklicher, verbunden wis se junivörs oder was auch immer zu werden. Dass es nicht viel Inhalt ist, der dargestellt wird, ist mir bewusst. Jedoch habe ich mich vorher nicht viel mit sowas beschäftigt, was in Richtung "Spiritualität" geht. Keine Ahnung wie authentisch (hängt natürlich von der Defintion ab) er ist und wie sehr auf Geld fokussiert. Bei Youtube gibt es jedenfalls haufenweise Videos von ihm. :D Daneben finde ich ihn sympathisch.
Aber ich bin allgemein kein "Fan"-Typ. Ich verehre keine Menschen.

(was ich noch kurz anführen möchte: Ich habe meinen Schmerz der Einsamkeit durch zwei Dinge gelindert, durch achtsame Wertschätzung mir selbst gegenüber und durch das Gefühl der Verbundenheit vor allen Dingen mit den Lebewesen (insbesondere den Tieren) und der Welt, dem Universum)

Mir ist aufgefallen, dass mich sehr oft Leute ansprechen, die etwas Formales mitteilen wollen: Ferienjobs, nach dem Weg fragen etc. Wahrscheinlich, weil ich wie ein waschechter Einzelgänger wirke, obgleich ich mitnichten dergleichen aussehe (mondäner Kleidungsstil, mittellange Haare, schlank, gepflegt :D )
Ansonsten werde ich wahrscheinlich ob meiner starren Mimik und unoffenen Aura selten angesprochen. Mir ist zudem aufgefallen, dass sich Menschen selten bei mir öffnen, irgendwas gibt ihnen da Widerstand? Beschäftigt mich gerade wieder sehr. Ich beschreibe es immer so: Andere haben vielleicht das Gefühl, dass ich sofort aggressiv werden würde, wenn sie etwas "Falsches" sagen sollten. Mit dem Gefühl liegen sie gar nicht so daneben, indirekt. Das entspricht exakt dem Verhalten meiner Mutter. In meiner Pubertät war ich genauso. Heute bin ich überhaupt nicht mehr impulsiv. Aber irgendetwas strahle ich aus, das klar darstellt, dass mir keiner zu nahe kommen sollte...manchmal würde ich mir bei näheren Menschen mehr Offenheit wünschen, doch allgemein sagt mir diese Aura für den Alltag sehr zu.

Doch natürlich ist es hart sich nach solchen Odyseen wieder der Realität zu stellen...dann fällt man in ein tieferes Loch wie vorher...aber genau dieses Loch ist auch wiederum heilsam und schützt einen vor erneuten naiven Herangehensweisen...aus den Irrtümern lernt man wenn man sich nicht unterkriegen lässt...
darum hab ich auch eine mehr oder weniger zynisch/sarkastische Seite entwickelt...war vorher nicht so...aber bei den ganzen Sachen was dir die Leute erzählen kann ich einfach nicht anders...vielleicht geht es dir auch so.

Oh ja. Interessantes Phänomen, das du da ansprichst. Habe ich bis jetzt noch nicht analysiert...ich gewöhne es mir jedoch ab zu bewerten bzw. versuche Beurteilungen zu reduzieren. Ich denke Abwertungen dienen der eigenen Aufwertung, damit ist ein Minderwertigkeitsgefühl vorausgesetzt. Und folgerichtig sind Abwertungen ein Symptom des Narzissmus. Falls man aufhören möchte andere abzuwerten, dann sollte man nicht das Symptom, sondern die Ursache behandeln. Also lernen, sich selbst wertzuschätzen.
Daneben ist mir letztens noch etwas anderes klar geworden. M. E. ist die Ursache von Wut stets Hilflosigkeit. Hilflosigkeit ist eine Interpretation, welche die Ursache von Gefühlen ist. Durch die Bewertung: "Mir sind die Hände gebunden!" können die Gefühle wie Verzweiflung, Angst, Trauer oder Wut entstehen. Meine Beobachtungen bei mir, wenn ich also Wut empfinde, bestätigen das.
Vielleicht ist neben der Wertschätzung auch Akzeptanz ein sinnvoller Aspekt, den man umsetzen könnte.
Ich brainstorme nur. :D
Ich habe oft die "Befürchtung" bzw Vermutung, dass der Empfänger meiner Mitteilung denkt, ich würde ihm Dinge erklären, da ich Unreflektiertheit bei ihm vermute. Dies ist meist nicht der Fall. Ich will nur meine Gedanken ausformulieren, selbst wenn ich weiß, dass sie mein gegenüber weiß. Naja, egal. :D

Achja, ich war noch nicht so empathisch. Ich fühle mit dir mit, deine Illusionen/Irrwege überwunden zu haben und nun einen klareren Blick auf die Realität zu haben. Vielleicht spürst du dann und wann auch das Glück, das ich die heutigen Zeiten spüre. ;-) (ich wollte schon "hoffen" oder "wünschen" verwenden, doch beides birgt ein hohes Risiko für Leid...)
(Es fühlt sich so komisch an, dass man hauptsächlich von sich und seiner Meinung schreibt...nun.)

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Sempiternal » 29. Mai 2016, 12:02

Naja, ich gebe die Hoffnung nicht auf.


Träumer ;)


Naja, wir sind wohl oder übel ein Teil der Gesellschaft oder nicht?


Sagt man so, ja. Aber man muss sich ja nicht selbst als ein Teil davon sehen. Denn "die Gesellschaft" ist an sich nur eine leere Oberkategorie.


Jedoch habe ich mich vorher nicht viel mit sowas beschäftigt, was in Richtung "Spiritualität" geht.


Ah ok, na dann wirkt Tolle wahrscheinlich auch sehr gut. Kommt ja auch immer darauf an, wer es liest und was er zuvor schon gelesen hat.


Mir ist aufgefallen, dass mich sehr oft Leute ansprechen, die etwas Formales mitteilen wollen: Ferienjobs, nach dem Weg fragen etc. Wahrscheinlich, weil ich wie ein waschechter Einzelgänger wirke, obgleich ich mitnichten dergleichen aussehe (mondäner Kleidungsstil, mittellange Haare, schlank, gepflegt :D )


Das geht mir merkwürdigerweise auch so. Aber nicht oft. Die meiste Zeit denke ich eher, dass ich unsichtbar bin.


Interessantes Phänomen, das du da ansprichst. Habe ich bis jetzt noch nicht analysiert...ich gewöhne es mir jedoch ab zu bewerten bzw. versuche Beurteilungen zu reduzieren. Ich denke Abwertungen dienen der eigenen Aufwertung,


Also ich möchte da auch nicht abwerten/aufwerten. Ich greife ja nicht die Person an sich an, sondern nur die Aussagen/Meinungen. Aber auch nicht böswillig, sondern halt sarkastisch. 2,3 verstehen dies auch als intelligente Form von Humor. Andere nicht so, da versuch ich mich dann zurück zu halten und grinse im Inneren über meinen nicht ausgesprochenen Kommentar^^ Man will ja nicht anecken, nicht wahr? :Sonne:


Meine Beobachtungen bei mir, wenn ich also Wut empfinde, bestätigen das.
Vielleicht ist neben der Wertschätzung auch Akzeptanz ein sinnvoller Aspekt, den man umsetzen könnte.


Ja, Emotionen soll man halt einfach fühlen. Das ist schon richtig so. Obwohl ich für mich sagen muss, dass ich mit Aggression und Wut überhaupt nichts zu tun habe...diese Palette an Emotionen fehlt mir anscheinend. Das hat auch meine Ex-Freundinnen stets zur Raserei gebracht, da sie mich anschrien, aber ich gar nicht reagiert habe...weder beschwichtigend noch aggressiv...ich saß einfach nur da und blickte ins Leere, während sich die Wut immer mehr steigerte bei den Frauen bis sie meist heulten, weil sie nicht mehr weiter wussten...ich glaube das nennt man auch "passiven Widerstand" oder im buddhistischen Kontext "Gleichmut". Ob das nun immer adäquat war weiß ich nicht...auf jeden Fall hab ich somit nie die Kontrolle verloren und haben auch keinen aus eigenem Antrieb verletzt, etwa durch Schläge oder unheilsame Worte und Beleidigungen, die ja in solchen Streits die Regel sind.


Es fühlt sich so komisch an, dass man hauptsächlich von sich und seiner Meinung schreibt...nun.


Ach quatsch, ist doch ein normaler Austausch...ich finds gut!


Achja, ich war noch nicht so empathisch.


Du, das musst du bei mir auch nicht sein, ich bin es auch nicht. :blumengabe:

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Insuffizienz » 29. Mai 2016, 14:48

29. Mai 2016, 12:02 » Sempiternal hat geschrieben:
Naja, ich gebe die Hoffnung nicht auf.


Träumer ;)

Nö, Realist statt Pessimist. :D

Naja, wir sind wohl oder übel ein Teil der Gesellschaft oder nicht?


Sagt man so, ja. Aber man muss sich ja nicht selbst als ein Teil davon sehen. Denn "die Gesellschaft" ist an sich nur eine leere Oberkategorie.

Naja, solange du Produkte wie Lebensmittel im Supermarkt kaufst und deine Arbeit nicht äußerst abgeschottet von der Gesellschaft stattfindet, würde ich dich als ein Teil der Gesellschaft definieren. Aber wie bereits erwähnt, verstehe ich deine Intention. ;D

Kommt ja auch immer darauf an, wer es liest und was er zuvor schon gelesen hat.

"Wissen" kann man sich auch über andere Medien aneignen als über die Schrift. ;D

Mir ist aufgefallen, dass mich sehr oft Leute ansprechen, die etwas Formales mitteilen wollen: Ferienjobs, nach dem Weg fragen etc. Wahrscheinlich, weil ich wie ein waschechter Einzelgänger wirke, obgleich ich mitnichten dergleichen aussehe (mondäner Kleidungsstil, mittellange Haare, schlank, gepflegt :D )


Das geht mir merkwürdigerweise auch so. Aber nicht oft. Die meiste Zeit denke ich eher, dass ich unsichtbar bin.

Oh ja, unsichtbar mache ich mich oft. Wurde daraufhin schon mehrmals angesprochen. Das wundert mich ein bisschen, da andere auch zurückhaltend sind und trotzdem ich darauf angesprochen werde. Die Ursache liegt für mich darin, dass ich eigentlich relativ extrovertiert und redselig bin (wenn ich mich an mich im Kindesalter erinnere), aber mit der Zeit wurde meine Psyche schön immer mehr lädiert, sodass ich sehr introvertiert geworden bin.
Interessantes Phänomen, das du da ansprichst. Habe ich bis jetzt noch nicht analysiert...ich gewöhne es mir jedoch ab zu bewerten bzw. versuche Beurteilungen zu reduzieren. Ich denke Abwertungen dienen der eigenen Aufwertung,


Also ich möchte da auch nicht abwerten/aufwerten. Ich greife ja nicht die Person an sich an, sondern nur die Aussagen/Meinungen. Aber auch nicht böswillig, sondern halt sarkastisch. 2,3 verstehen dies auch als intelligente Form von Humor. Andere nicht so, da versuch ich mich dann zurück zu halten und grinse im Inneren über meinen nicht ausgesprochenen Kommentar^^ Man will ja nicht anecken, nicht wahr? :Sonne:

Ich wusste schon, dass du dies nicht mit dem Sarkasmus bezweckst. Am Ende wertest du deinen Intellekt zumindest damit etwas auf? Ich meine, wieso sollte jemand, der sich vollständig wertschätzt, auch nur daran denken Aussagen anderer sarkastisch zu kommentieren (im Kopf oder als Mitteilung)? Auch wenn's amüsant oder interessant ist, könnte ich mir vorstellen, dass diese Denkweise wegfallen würde.
Und ja, ich neige selbst zu Sarkasmus, Ironie und den ganzen Kram. :D

Ja, Emotionen soll man halt einfach fühlen. Das ist schon richtig so. Obwohl ich für mich sagen muss, dass ich mit Aggression und Wut überhaupt nichts zu tun habe...diese Palette an Emotionen fehlt mir anscheinend. Das hat auch meine Ex-Freundinnen stets zur Raserei gebracht, da sie mich anschrien, aber ich gar nicht reagiert habe...weder beschwichtigend noch aggressiv...ich saß einfach nur da und blickte ins Leere, während sich die Wut immer mehr steigerte bei den Frauen bis sie meist heulten, weil sie nicht mehr weiter wussten...ich glaube das nennt man auch "passiven Widerstand" oder im buddhistischen Kontext "Gleichmut". Ob das nun immer adäquat war weiß ich nicht...auf jeden Fall hab ich somit nie die Kontrolle verloren und haben auch keinen aus eigenem Antrieb verletzt, etwa durch Schläge oder unheilsame Worte und Beleidigungen, die ja in solchen Streits die Regel sind.

Fritz Riemann beschreibt deine Eigenschaft in "Grundformen der Angst" für den depressiven Typ. Er schreibt, dass keine Wut auszudrücken usw. eine passive Form von Aggression sei. Das merkt bspw. der Partner, was ihn noch mehr erzürnt. Ich weiß leider nicht mehr welche Ursachen er dafür identifiziert hat. Es gab in der Kindheit kein Raum für solche Emotionen, da die Eltern eher abwesend, anderweitig beschäftigt waren?
Ich weiß nicht, ob diese Eigenschaft ungesund ist oder so. Jedenfalls würde ich da zwischen Charaktereigenschaft und Reife in Form von Gelassenheit und Besonnenheit unterscheiden. Vielleicht kann man das unterscheiden, indem man schaut ob ein Beziehungspartner (also jegliche Art der Beziehung) dadurch rasend wird (Unfähigkeit also Aggressionen auszudrücken) oder die Gelassenheit (Symptom der Reife) übertragen wird. Sind nur Gedanken meinerseits.

Bspw. fällt mein Vater genau in die Kategorie der "Wutlosen", wenn ich überlege fallen "alle" meine engeren Freunde darunter...ich bin meist der, der sich hitzig in ein Thema hineinsteigert (bspw. Schule, Staat und sowas :D ), während sie nur zuhören, obgleich sie eigentlich gleicher Meinung sind. Irgendwie sind sie nicht fähig, sich davon "anstecken" zu lassen, was für mich jedenfalls normal ist...

Emotionen soll man halt einfach fühlen. Das ist schon richtig so.

Mir stoßen die Formulierungen bitter auf. :D Wer sagt, dass "man" das "soll"? Was ist "richtig", was ist falsch. :D
Es fühlt sich so komisch an, dass man hauptsächlich von sich und seiner Meinung schreibt...nun.


Ach quatsch, ist doch ein normaler Austausch...ich finds gut!

Fällt mir halt bei Dialogen auf, dass ich in Gesprächen oftmals als einziger viel monologisiere (hier ist es indessen nicht wirklich der Fall). Dann versuche ich Fragen zu stellen, meist provokative oder einfach solche, die die Einstellung des Gesprächspartners aufdecken (ich denke, darin bin ich sehr gut :D). Und seit einiger Zeit achte ich darauf andere nicht zu unterbrechen bzw. zu "über"reden. Dann hake ich nochmal nach.

Achja, ich war noch nicht so empathisch.


Du, das musst du bei mir auch nicht sein, ich bin es auch nicht. :blumengabe:

Jo, ich muss gar nichts außer irgendwann sterben. :D Danke trotzdessen für deine freundliche Rückmeldung diesbezüglich, jedoch ändert es nichts an meiner Intention, jedoch am "Wohlfühl"-Faktor, wenn man merkt, dass andere einem eben wohlgesinnt sind. Es besteht bei mir immer der Zwiespalt, nämlich dass Freundlichkeiten für mich intellektuell völlig zeitverschwenderisch wirken, aber ein bisschen m. E. notwendig sind, um sich öffnen zu können. Ich fasele schon wieder "zu viel" (welche Referenz liegt dem zugrunde? :D ), wünsche (ist es sinnvoll zu wünschen?) dir einen schönen Tag noch. Und "allen", die das lesen. :D

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Sempiternal » 29. Mai 2016, 20:19

Hallo,

Naja, solange du Produkte wie Lebensmittel im Supermarkt kaufst und deine Arbeit nicht äußerst abgeschottet von der Gesellschaft stattfindet, würde ich dich als ein Teil der Gesellschaft definieren.


Ja sicher, das ist ja auch dein gutes Recht. Ich nehm mir das Recht mich eben nicht damit zu identifizieren. Was natürlich nichts daran ändert, dass ich von meiner Umwelt abhängig bin. Doch im Extremfall könnte ich auch ein Einsiedler in Indien werden, dann hätte sich das mit der Gesellschaft auch offensichtlich.


Ich wusste schon, dass du dies nicht mit dem Sarkasmus bezweckst. Am Ende wertest du deinen Intellekt zumindest damit etwas auf? Ich meine, wieso sollte jemand, der sich vollständig wertschätzt, auch nur daran denken Aussagen anderer sarkastisch zu kommentieren (im Kopf oder als Mitteilung)? Auch wenn's amüsant oder interessant ist, könnte ich mir vorstellen, dass diese Denkweise wegfallen würde.


Ja, ich werte meinen Intellekt damit auf. So wie ich es auch mit philosophischen Studien usw. mache. Ich finde gefallen daran und halte es für wichtig. Sarkasmus ist meine Art und Weise, für mich aus sinnlosen Kommunikationen doch noch was unterhaltsames rauszuziehen. Wie gesagt, kommt halt auf mein Gegenüber an.

Wenn mich z.B. jemand zum Alkohol trinken zwingen möchte (ich trinke nichts) und er akzeptiert einfach nicht mein Nein, dann werde ich nicht beleidigend, abwehrend oder gebe nach, sondern löse es mit Sarkasmus und Zynismus, etwa wenn ich sage, dass Alkohol die Östrogenproduktion beim Mann fördert und ich es sehr bewundere, wenn Männer ihre weibliche Seite entdecken möchten (natürlich mit todernster Miene und am besten noch mit einem Händedruck zur Untermauerung).


Fritz Riemann beschreibt deine Eigenschaft in "Grundformen der Angst" für den depressiven Typ. Er schreibt, dass keine Wut auszudrücken usw. eine passive Form von Aggression sei.


Mag sein, dass es bei mir was mit Depression zu tun hat, aber bei "passive Aggression" bin ich nicht dabei. Denn ich möchte auf keinste Weise ein Aggressor sein. Darum bleib ich ja still und lasse den Aggressor sich austoben. Ob derjenige dann noch wütender wird liegt ja nicht in meiner Hand. Mein Anliegen ist ja, dass die Aggression und Wut aufhört. Bei meiner damaligen cholerischen Chefin hat dies sehr gut funktioniert...ich lies mich einfach anschreien und nickte nur mit dem Kopf und sagte stets : Ja, Ja. Das wurde ihr mit der Zeit zu langweilig, da ich einfach nur der JA Sager war, der dämlich mit dem Kopf nickt. Also suchte sie sich andere Angriffsobjekte, die Reaktionen zeigten...dann gings halt richtig rund, bis hin zu Kündigungen.


Mir stoßen die Formulierungen bitter auf. :D Wer sagt, dass "man" das "soll"? Was ist "richtig", was ist falsch. :D


Richtig wäre in diesem Sinne, seine Emotionen einfach anzuerkennen und zu fühlen. Falsch wäre in diesem Sinne, seine Emotionen zu unterdrücken und nicht zu fühlen, obwohl sie da sind. Hat für mich nichts mit einem "Regelwerk" zu tun, sondern eher mit Natürlichkeit.


Es besteht bei mir immer der Zwiespalt, nämlich dass Freundlichkeiten für mich intellektuell völlig zeitverschwenderisch wirken, aber ein bisschen m. E. notwendig sind, um sich öffnen zu können.


Mag sein :cool:

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Insuffizienz » 29. Mai 2016, 21:26

@ Sempiternal

Mag sein, dass es bei mir was mit Depression zu tun hat, aber bei "passive Aggression" bin ich nicht dabei. Denn ich möchte auf keinste Weise ein Aggressor sein.

Das "depressiv" im depressiven Typ nach Riemann steht nicht für Depressionen. Habe ich vergessen zu erwähnen.
Daneben ist es gleichgültig, ob du Aggressionen ausdrücken möchtest oder nicht, wenn das eben der unbewusste psychische Hintergrund ist. Damit will ich dir nichts unterstellen, es ist nur eine Feststellung, dass eben Dinge unbewusst passieren oder psychische Reaktionen einfach nicht leicht oder gar nicht zu ändern sind. Ich habe meine Beschreibung auch auf die allgemeine weitestgehende Unfähigkeit Aggressionen auszudrücken bezogen. Für dich muss davon natürlich nichts gelten (wie du bereits mitgeteilt hast).

Bei meiner damaligen cholerischen Chefin hat dies sehr gut funktioniert...ich lies mich einfach anschreien und nickte nur mit dem Kopf und sagte stets : Ja, Ja. Das wurde ihr mit der Zeit zu langweilig, da ich einfach nur der JA Sager war, der dämlich mit dem Kopf nickt. Also suchte sie sich andere Angriffsobjekte, die Reaktionen zeigten...dann gings halt richtig rund, bis hin zu Kündigungen.

Oh...warst du lange bei ihr angestellt?

Mir stoßen die Formulierungen bitter auf. :D Wer sagt, dass "man" das "soll"? Was ist "richtig", was ist falsch. :D


Richtig wäre in diesem Sinne, seine Emotionen einfach anzuerkennen und zu fühlen. Falsch wäre in diesem Sinne, seine Emotionen zu unterdrücken und nicht zu fühlen, obwohl sie da sind. Hat für mich nichts mit einem "Regelwerk" zu tun, sondern eher mit Natürlichkeit.

Deine neue Formulierung macht es für mich nicht "besser". :D Es ergibt erst einen Sinn falsch und richtig zu verwenden, wenn man das entsprechende Wertesystem oder die Referenz angegeben hat, ansonsten weiß man nicht, was überhaupt gemeint ist. Gefühle anzuerkennen wäre richtig im Sinne der eigenen Wertschätzung und dem Streben nach psychischem Wohlergehen (so deute ich es mal).
Ich bin da vielleicht kleinkariert. Aber niemand ist verpflichtet auf meine Kleinkariertheit einzugehen. ;D

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Sempiternal » 29. Mai 2016, 23:07

Für dich muss davon natürlich nichts gelten (wie du bereits mitgeteilt hast).


Yo, mir ist ja auch nicht der komplette Kontext bekannt aus dem Buch. Kann schon sein, dass es so ist, ich weiß es nicht.


Oh...warst du lange bei ihr angestellt?


Ja, bis sie in den Knast musste und der Betrieb zu machte. Absurde Geschichte, will ich auch nicht näher drauf eingehen. Auf jeden Fall darf man solche Typen nicht unterschätzen...ein zu starkes Veto gegen ihre Meinung kann einem leicht das Leben kosten...kranke Welt halt.


Ich bin da vielleicht kleinkariert. Aber niemand ist verpflichtet auf meine Kleinkariertheit einzugehen. ;D


Na Gott sei Dank :winken:

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Clara » 1. Juni 2016, 15:16

Über die Realität des Erlebens habe ich mir das erste Mal mit 18 richtig Gedanken gemacht. Ich landete wegen (optischer, akustischer und olfaktorischer) Halluzinationen und Paranoia in der Psychiatrie. Vermutlich u.a. ausgelöst, der zumindest begünstigt, durch Medikamenten- und Alkoholmissbrauch.
Ich wurde u.a. von einem kleinen (ca. 80cm großen) Mann verfolgt, der nicht nur schmutzig gekleidet war (im Redneck Stil), sondern auch fürchterlich roch.

Eine Ärztin fragte mich, ganz im Ernst und nicht im Mindesten ironisch oder sarkastisch, ob ich sicher wäre, dass es eine Halluzination wäre. Oder ob vielleicht und zumindest theoretisch die Möglichkeit bestehen könnte, dass meine sogenannten Halluzinationen eine andere Realität abbilden. Zuerst hielt ich sie für ein wenig... naja - sie wird schon wissen, warum sie in der Psychiatrie arbeitet. Wir diskutierten viel über die Möglichkeit anderer Realtitäten, sie gab mir einige Bücher zu lesen und dann empfahl sie mir, mit den "Halluzinationen" zu reden, sie als real anzuerkennen. Mich ihnen nicht schäfchengleich zu ergeben, sondern in Verhandlungen zu treten und ihnen meine Bedingungen zu stellen. Zu Anfang recht pragmatisch: "Wenn dich der schlechte Geruch nervt, dann bitte den Kerl, sich zu waschen."

Als das tatsächlich funktionierte, war ich 1. überrascht und 2. endgültig davon überzeugt, völlig verrückt zu sein. Da begann ich mich intensiv mit den Möglichkeiten/Wahrscheinlichkeiten von Parallelwelten, anderen Dimensionen/Wahrnehmungen zu beschäftigen. Mein "Heilungsziel" verschob sich so, dass es nicht mehr nötig war, die Halluzinationen "los zu werden", sie mussten sich nur in meinen Alltag integrieren lassen (z.B. nicht beim schlafen, studieren, Auto fahren stören). Und da sie (zumindest was die Personen oder Tiere anbelangte) ja keine Einbildung waren (denen wäre ich vermutlich hilflos ausgeliefert gewesen), sondern real existierten (und somit beeinflussbar waren), funktionierte das prima - und tut es bis heute.

In MEINER Realität gibt es Dinge und Wesen, die es in der Realität von anderen Menschen nicht gibt. Aber es gibt auch Menschen, die Teile meiner Realität mit mir teilen. Und manchmal kann ich die Realität anderer Menschen teilweise sehen - und bin immer wieder erstaunt, wie vielfältig die Realität(en) sind.

Ob das der "Wirklichkeit" entspricht? Ob das die "Wahrheit" ist? Keine Ahnung. Aber ist das wichtig? Wichtig ist für mich nur, dass ich gelernt habe, dass solche Themen nicht mit allen Menschen "besprechbar" sind.

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Re: Theorien unserer Wirklichkeit

Beitragvon Sempiternal » 1. Juni 2016, 19:30

Und da sie (zumindest was die Personen oder Tiere anbelangte) ja keine Einbildung waren (denen wäre ich vermutlich hilflos ausgeliefert gewesen), sondern real existierten (und somit beeinflussbar waren), funktionierte das prima - und tut es bis heute.


Das finde ich äußerst interessant und spannend. Ähnliches hab ich zwar noch nicht erlebt (visuell) aber doch gefühlsmäßig.

Was mich jetzt interessieren würde: Du sagst hier, dass es keine Einbildungen waren. Dieser kleine Mann gab es also tatsächlich? Aber wahrscheinlich konnten ihn andere nicht sehen oder? Genau hier haben wir nämlich ein Problem der Objektivität, die es so überhaupt nicht gibt. Auch wenn ich ihn nicht sehen würde und du würdest sagen: "Doch, da steht er doch" gäbe es keinen "Richterspruch" wer jetzt die Realität erfasst hat...das machen auch 20 Zeugen nicht unbedingt besser, die mir beipflichten...denn für dich existiert er ja. Die Realität ist somit sehr schwammig.

Dann würde mich noch interessieren, ob du vielleicht mal versucht hast, dir aktiv Personen "zu erschaffen"? Ich weiß nicht ob man solche Fragen überhaupt stellen kann/darf bei deiner "Diagnose" aber sehe mich einfach als interessierten, für den es keine Krankheiten an sich gibt, nur verschiedene Geistmodifikationen.

Falls du die Serie noch nicht kennst: Ich glaube da würde dich "Twin Peaks" total faszinieren, denn dort gibt es auch so einen kleinen Mann, der in einer Parallelwelt wohnt...hab ich direkt daran gedacht, wie ich angefangen habe zu lesen...da gibt es auch eine "Verrückte" die immer einen Baumscheit mit sich trägt, der ihr "Dinge verrät". Augenscheinlich verrückt, aber der Scheit sagt auch immer die Wahrheit :begeistert: . Verschiedene Interpretationen der Serie meinten, dass diese LogLady ein schamanischer Typ war, der der Natur ihre Geheimnisse entlocken konnte.


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