Traumdeutung

Was nicht in die anderen Foren passt, kann hier thematisiert werden.
Ebenso können hier allgemeine Umfragen gestartet werden.
Benutzeravatar
Bernstein
engagiert
engagiert
Beiträge: 135
Registriert: 18. Mai 2014, 19:58
SPS: Ja

Re: Traumdeutung

Beitragvon Bernstein » 14. Oktober 2014, 12:50

Hallo Insuffizienz,
ich finde deine Fragestellung weicht doch sehr von dem anderen Tread (träumen Schizoide anders) ab, außerdem finde ich diese Gedanken zum Träumen allgemein interessant.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich da nicht wirklich belesen bin, im Sinne der Psychoanalyse (Freud, Jung, usw.), deshalb habe ich "nur" ein paar eigene Gedanken dazu.
Insuffizienz hat geschrieben:Werden die Inhalte im Traum durch Tagesreste (Wahrnehmungen aus den vorigen Tag), andere, ältere Erinnerungen und Fantasieideen in Form von kurzen Szenen, niedergeschrieben durchschnittlich eine halbe Seite lang, dargeboten (Freud)?

Also dem kann ich schon zustimmen, ich merke oft, dass mich Ereignisse und Gedanken bis in meine Träume verfolgen und ich dann im erlebnisspezifischen Kontext träume. Das können allerdings sehr komplexe und lange Träume sein.
Insuffizienz hat geschrieben:Gibt es das kollektive Unbewusste (Jung) der Psyche in jedem Menschen?

Das denke ich schon, denn besonders in letzter Zeit, nachdem ich durch eine Therapie viele unbewusste Reaktionsmechanismen "aufgedeckt" habe, ist mir auch bewusst geworden, dass ich in meinen Phantasien und in meinen Träumen eigentlich schon jahrzehntelang auch eigene kreative Lösungsansätze für meine Problemfelder bereitliegen habe und mich unbewusst selbst immer wieder darauf hingewiesen habe.
Insuffizienz hat geschrieben:Habt ihr Methoden ausfindig gemacht, wie man sich besser an Träume erinnert?

Also ich habe mal gelesen, dass es helfen kann, Zettel und Stift neben dem Bett liegen zu haben und gleich nach dem Aufwachen etwas aufzuschreiben...
Für mich ist das nix, denn dann könnte ich nicht wieder einschlafen, bzw morgens ist dazu keine Zeit.
Ich hänge einfach noch kurz mit meinen Gedanken dem, an was ich mich noch erinnern kann, nach und versuche mir besonders spezielle "Erinnerungspunkte" zu setzen, also dass ich im Laufe des Tages mich mit Hilfe dieser Punkte dann auch wieder an den Rest des Traumes erinnern kann. Ich würde sagen, dass ist Übungssache.
Insuffizienz hat geschrieben:(Vielleicht kann man ja noch einen Thread öffnen, in dem man seine Träume (be-/)schreiben kann. :stern: )

Da Träume für mich etwas sehr persönliches sind, möchte ich sie eigentlich nicht der Allgemeinheit beschreiben :schweigen:
Gönne dich dir selbst! (v.Clairvaux)

Insuffizienz
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 710
Registriert: 4. Juli 2014, 20:10
SPS: Vielleicht

Re: Traumdeutung

Beitragvon Insuffizienz » 14. Oktober 2014, 17:23

14. Okt 2014, 12:50 » Bernstein hat geschrieben:Allerdings muss ich gestehen, dass ich da nicht wirklich belesen bin, im Sinne der Psychoanalyse (Freud, Jung, usw.)[...].


Hallo :D
Geht mir genauso.

14. Okt 2014, 12:50 » Bernstein hat geschrieben:Das können allerdings sehr komplexe und lange Träume sein.

Man sollte darauf achten, dass einzelne Träume m.E. einen (meist) einigermaßen fließenden Übergang vorweisen. Meiner Erfahrung nach sind die Traumsequenzen tatsächlich um die halbe Schriftseite lang.


Ich glaube, du kennst den Begriff des kollektiven Unbewussten nicht. Jung meint damit prinzipiell (Traum-)symbole oder Fakten, die durch die Erfahrungen der Menschheit in der Vergangenheit in uns verankert sind, unabhängig von eigenen Erfahrungen.
Der Beweis dafür sei, dass Überschneidungen von Symbolen und dergleichen in den Mythen, Sagen und Märchen verschiedener Kulturen auftauchen. Z.B stellen Raben und Krähen meist die Intelligenz oder Weisheit dar, es werden mit ihnen aber auch (mitunter) negative Attribute konnotiert.

14. Okt 2014, 12:50 » Bernstein hat geschrieben:Also ich habe mal gelesen, dass es helfen kann, Zettel und Stift neben dem Bett liegen zu haben und gleich nach dem Aufwachen etwas aufzuschreiben...
Für mich ist das nix, denn dann könnte ich nicht wieder einschlafen, bzw. morgens ist dazu keine Zeit.
Ich hänge einfach noch kurz mit meinen Gedanken dem, an was ich mich noch erinnern kann, nach und versuche mir besonders spezielle "Erinnerungspunkte" zu setzen, also dass ich im Laufe des Tages mich mit Hilfe dieser Punkte dann auch wieder an den Rest des Traumes erinnern kann. Ich würde sagen, das ist Übungssache.

Also ich kann's kurz aufschreiben und trotzdessen weiterschlafen :D
Aber das Phänomen kenne ich auch, dass man sich an kurze Fakten seiner Träume erinnert, nur sind sie selten so präzise als diejenigen, die man direkt nach dem Schlaf notiert. Ja, man hängt der Handlung dann manchmal am Tag hinterher und man versucht sich zwanghaft zu entsinnen. Ich ertappe mich auch dabei wie ich etwas dazudichte irgendwie :D naja.
Aber allgemein habe ich nicht immer klare Erinnerungn morgens an den Täumen, nur manchmal kann ich mich gut an sie erinnern und sie auf ein Blatt Papier manifestieren.
:erklärbär2:

Benutzeravatar
Bernstein
engagiert
engagiert
Beiträge: 135
Registriert: 18. Mai 2014, 19:58
SPS: Ja

Re: Traumdeutung

Beitragvon Bernstein » 14. Oktober 2014, 21:26

Insuffizienz hat geschrieben:Man sollte darauf achten, dass einzelne Träume m.E. einen (meist) einigermaßen fließenden Übergang vorweisen. Meiner Erfahrung nach sind die Traumsequenzen tatsächlich um die halbe Schriftseite lang.

Das kommt vielleicht auf die Schriftgröße an ;)
Ja, es stimmt, die komplexeren Träume bestehen eher aus verschiedenen Szenen, allerdings spielen sie meist bei mir eben vor einem gemeinsamen Hintergrund und es kann auch später wieder eine vorherige Szene aufgegriffen werden.
Insuffizienz hat geschrieben:Ich glaube, du kennst den Begriff des kollektiven Unbewussten nicht.

Da hast du wohl recht, danke für die Aufklärung.
Insuffizienz hat geschrieben:Aber allgemein habe ich nicht immer klare Erinnerungn morgens an den Täumen, nur manchmal kann ich mich gut an sie erinnern und sie auf ein Blatt Papier manifestieren.

Das finde ich auch oft schade, habe manchmal das Gefühl, da gehen regelrechte "Welten" verloren, (unbekannte Fähigkeiten, geniale oder abstrakte Landschaften, fremdartige Wesen und Gesellschaftsformen, eine spezielle Art der Wahrnehmung usw.) die ich aber im Wachzustand einfach nicht mehr in Worten erinnern kann.
Gönne dich dir selbst! (v.Clairvaux)

Benutzeravatar
Maikäfer
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 895
Registriert: 29. März 2012, 14:59
SPS: Eher Ja

Re: Traumdeutung

Beitragvon Maikäfer » 17. Oktober 2014, 11:30

Bin da Profi! :erklärbär1:
Beim aufwachen analysiere ich da schon, dass war der Ausschnitt vom Film und das das ungeschriebene Erlebnis .... Ungefähr 3/4

Manches komm ich nicht dahinter.
Hab Bienenholzbeuten vielleicht frühes 19 Jahrhundert wegen der ländlichen einfachen Gegend.
Da sind lange komisch krankausehende eklige Rauben drin, wie Long- Pommes mit den Körber ca. einer Libelle.

:Ballon: :Ballon: :Ballon:
Bild
Die Weisheit jagt mich, aber ich bin schneller
Mit einer Gruppe die sich selbst beschäftigen kann - komme ich zurecht!

Benutzeravatar
Maikäfer
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 895
Registriert: 29. März 2012, 14:59
SPS: Eher Ja

Re: Traumdeutung

Beitragvon Maikäfer » 27. Mai 2015, 16:01

Bei mir was heute Nacht klar wie Kloßbrühe.
Hatte Tintenherz im Fernsehen ein wenig geschaut und Zwerg Nase ein wenig und noch etwas und heute Nachte konnte das Unterbewusstsein eine interessante Brücke bauen.
War in einen Raum wo eine Wahrsagerin die wie bei Tintenherz die Großmutter und der Zaubere bei Zwerg Nase aussah und bin aufdringlich zur ihr hin und hab ihr gleich eine Frage gestellt.
Zwar ob ich mal heirate. Sie:" nein Nein nein, zufiele Unstimmigkeiten." (oder was ziemlich ähnliches).
Bin etwas arrogant um die Ecke gegangen dann hab ich doch im Geldbeutel geschaut. Ein 5 Euroschein war mir zu wenig und dann hab ich ihr mit gestiegen Erlaubnis 10 Euro zugesteckt.
Bild
Die Weisheit jagt mich, aber ich bin schneller
Mit einer Gruppe die sich selbst beschäftigen kann - komme ich zurecht!

Benutzeravatar
Geextah
erfahren
erfahren
Beiträge: 390
Registriert: 9. April 2015, 10:52
SPS: Ja

Re: Traumdeutung

Beitragvon Geextah » 1. Juni 2015, 10:29

11. Okt 2014, 00:37 » Insuffizienz hat geschrieben:Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit Träumen und der Traumdeutung.
Was haltet ihr allgemein von der Theorie man könne Träume deuten? Und wie sieht dann euer Konzept des Träumens aus?

Halte von der Theorie nicht viel. Das hat für mich den Hauch des esoterischen Firlefanzes.
Interpretationen gibt es viel und nur weil wir im Schlaf Dinge verarbeiten, heißt das noch lange nicht, dass es auch durch das Träumen als solches geschehen muss.

Wir kennen das Universum um uns herum viel zu wenig, als dass Traumdeutung irgendein Bestand hätte.
"Erfindungen bedürfen der ungestörten Ruhe, des stillen, beständigen Nachdenkens und eifrigen Erprobens, und all dies gibt nur die Einsamkeit, nicht die Gesellschaft der Menschen."
- Gerolamo Cardano -

Imagohominis
engagiert
engagiert
Beiträge: 178
Registriert: 20. November 2014, 20:48

Re: Traumdeutung

Beitragvon Imagohominis » 1. Juni 2015, 10:49

Auch von der psychoanalytischen Traumdeutung, also dass Träume codierte Wünsche, Sehnsüchte usw. sind, die man via Symbole dechiffrieren kann, halte ich recht wenig.
Ich denke, über den Inhalt von Träumen kann man wenig aussagen, weil sie sich einer objektiven Betrachtung entziehen. Und das Erinnern an einen Traum ist keine zuverlässige Informationsquelle, wer weiß, was durch das Erinnern schon verfälscht wird.

Aber die Frage: "Warum träumen wir?" stößt auf ziemlich nachvollziehbare Theorien.
Im Grund gibt es keinen Bodhi-Baum
Da ist kein klarer Spiegel auf einem Gestell
Im Ursprung ist da kein Ding
Worauf soll sich Staub legen

Benutzeravatar
Nachtgängerin
Moderator
Moderator
Beiträge: 918
Registriert: 15. Dezember 2013, 05:42
SPS: Ja

Re: Traumdeutung

Beitragvon Nachtgängerin » 1. Juni 2015, 19:16

Ich fand die Aussage meines Therapeuten (Psychoanalytiker), dass man Träume nicht aus der Ferne deuten kann, glaubwürdig. Er vertritt die Ansicht, dass eine Deutung nur gemeinsam mit dem Träumenden sinnvoll sei; dessen Deutungen, Ideen, Motive und Emotionen dazu seien der Schlüssel zum Verständnis und nicht die Symbole an sich.
Mir gefällt dieses Theoriegebäude besser als die Vorstellung eines universellen Traumcodes.

Dass man sich verfälscht erinnern kann, ist logisch. Den Kerneindruck eines Traumes erinnert man meines Erachtens aber lange genug, um ihn sich anzuschauen, auch wenn die konkrete Handlung und das konkrete Setting bereits verloren sind.


Grüße

Nachtgängerin
Und dann wird die Dunkelheit zur Pforte.


Zurück zu „Plauderecke + Umfragen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 21 Gäste