der schizoide Mensch und die Aggression

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der schizoide Mensch und die Aggression

Beitragvon tournesol » 2. Juni 2012, 18:35

Ihr Lieben :D

Ich finde diesen Ausschnitt ganz großartig !!!
Wollte ihn daher gern mit Euch teilen.
Ich kannte ihn noch nicht, obgleich ich sehr sehr viel in der Richtung studiert habe und lese




L.G.Tournesol

Ps.----Der Link ist der5 Richtige::::http://www.nexusboard.net/sitemap/9012/exzerpt-schizoide-personlichkeitsstruktur-t130/
Zuletzt geändert von Admin am 2. Juni 2012, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Link eingebettet. :)

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knallschnute
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Re: der schizoide Mensch und die Aggression

Beitragvon knallschnute » 3. Juni 2012, 08:04

Liebe Tournesol,

ich habe mir diesen (von dir verlinkten) gesamten Inhalt bereits vor fast einem Jahr durchgelesen und erinnere mich noch sehr genau daran, wie traurig er mich machte.
Zum einen, weil diese Störung gerade in dem von dir beschriebenen Abschnitt so dargestellt wird, als wären schizoide Menschen bei einer Überschreitung ihrer Schutzmauern regelrechte hochaggressive Monster, die, sobald sie eine Grenzüberschreitung sehen nicht mehr in der Lage sind ihr Handeln selbst zu reflektieren und damit viel eher der Kategorie "Soziopath" zugehören... Und zum anderen, weil ich der Meinung bin, dass Schizoide (wenn schon, dann) allen Gefühlen gegenüber gleichgültig sind, also auch dem Gefühl der Wut und Aggression. Welche sie, wie auch die Gefühle der Zuneigung, einem Gegenüber nicht zeigen würden und hierin eher sehr beherrscht erscheinen - eben unnahbar!
Noch bin ich mir nicht sicher, ob ich bereits einem "waschechten" Schizoiden begegnet bin, aber diejenigen, die sich als solche zumindest einstufen und mit mir bereits ein klein wenig im Kontakt waren, wurden nicht aggressiv, sondern lediglich abweisend und die Distanz suchend, bzw. wahrend, wenn ihnen etwas nicht so bekam.
Demnach weiß ich beim besten Willen nicht, wie man Menschen mit dieser Störung, die im Grunde sehr reflektiert sind, zum Grübeln neigen und es wissen, wie sie andere frühzeitig genug von sich weisen müssen, als derartig unberechenbare Geschöpfe darstellen kann. Hier glaube ich, wie schon gesagt, eher an eine Überschneidung mit der Soziopathie, welche ja im Grunde ähnliche Merkmale aufzeigt.
Gut, das waren und sind meine Gedanken dazu.
Jetzt interessiert mich natürlich, was du in/an diesem Ausschnitt "großartig" findest, liebe Tournesol? Ich bin über deine Sichtweise diesbezüglich wirklich sehr gespannt!
Lieben Gruß und noch einen schönen Sonntag! :flower:
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Re: der schizoide Mensch und die Aggression

Beitragvon tournesol » 4. Juni 2012, 09:44

Liebe Knallschnute :flower:

Danke, dass Du Dich noch mal so genau damit befasst hast, obgleich Du den Text schon kanntest.
Ich möchte Dir gern erklären, was ich daran großartig finde.
Mir stellt sich dieser gesamte Text (nicht nur der aggressiv Abschnitt) keineswegs als die Beschreibung eines Psychopathen dar, sondern spiegelt mir einen sehr sehr reichen gefuhlvollen!!! Menschen....in seiner SP- Problematik
( ...die dem Betroffenen eben normalerweise in diesem Zusammenhang keineswegs bewußt ist , so dass er nicht darauf für sich lösend ----wahrnehmen und vor allem reagieren kann , sondern nur auf das reagieren kann, was er durch sein Abwehrverhalten...wieder abwehrend---auslöst :( )
Der Text ist hart und schonungslos "beleuchtend"
Selbstverständlich ist die Ausprägung von SP im Grad von 5 bis100% , bei den einzelnen Persönlichkeiten sehr unterschiedlich (und sicher gibt es mehr SPs mit einer geringeren Ausprägung :) )
Mir sind schon einige sehr sehr "hochprozentige SPs" begenet ( keine Psychopathen, sondern SP....)

Ich bin auf diesen Text ....übrigens jetzt wieder...durch einen " uns gemeinsam bekannten "Problemfall" gestoßen worden, liebe Knallschnute ;) :roll: ----Dem --durch eben diesen Text, ein Licht aufgegangen ist !!!
Er hatte mich auch furchtbar angefahren , wie Dich :roll: (Mir macht sowas ja nichts aus, doch ich hatte auch mir auch grade gedacht "Naja, dem ist wirklich nicht zu helfen :( ....schade, tut mir leid...)
Was folgte war dann eine pn. von ihm mit Entschuldigung :hüpf: ....und der Erklärung von ihm ".....oh....entschuldige! Ich wußte ja nicht....(der Link) .....ich muß ....mich erstmal selbst verstehen...."
Einsicht :sonne:
Hat mich wirklich riesig gefreut, denn dies ist "der Ansatz"

Ich finde , genau dafür sollten psychologische Abhandlungen auch dienen :blumen: (....und nicht nur--wie meist---um die "Klugheit und das Wissen der Psychologen "zu beweisen"ggg....)
Aufzeigen, was da ist ....möglichst "fotografisch....find ich gut (Auch wenn es hart ist und eben in Überhärtung deutlicher zeigt) damit der Betroffene die Gelegenheit hat....sich darin zu finden.
D.h. nicht ,dass das Extrem bei jedem der Fall ist, war...oder sein wird :sonne:
Grade für SP ist es jedoch wichtig m.E.,dass sie alleine wählen und "einsehen" können. Alleine die Macht (ihre Macht) über sich erkennen lernen.
Ok, ich plaudere aus meinem "Nähkästchen": Es ist nämlich so, dass SP ihre Autarkie leider eben nicht haben, sondern sich diese permanent und mit allen Mitteln zu beweisen versuchen (was grade den Beweis darstellt, dass sie keineswegs autarg sind :roll: )----Und ihr Gefühl zeigt SP dies auch ständig an (was deshalb natürlich noch mehr verleugnet werden muß) sich an Äußerem festgehalten werden muß, als "Beweis" von Selbsthalt....
(Wobei ich mit Äußerem, sowohl logisches Denken, als auch Regeln ," nachweisbares Wissen" etc., auch meine)
Die Krux dabei ist, dass wegen des verleugneten Gefühls, dieses äußere Übernommene nicht hinterfragt werden kann (d.h. so nicht zum wirklichen "Selbstprodukt" werden kann) Sondern die Glaubensätze ,als die eigene Meinung "gekauft" sind. (Doch nicht verdaut)---Ohne das eigne Gefühl wirklich anzunehmen, zuzulassen, ist Verdauen nicht möglich...
Dies ist es ,was m.M. nach dahinter steckt.
Besonders, da das Gefühl bei SP in sehr besonders großem Maße vorhanden ist. In viel größerem Maße sogar, als bei anderen Menschen !!!
In dem Link ist dieses sehr gut dargestellt, finde ich. Auch wozu dies führen kann...

Ja, liebe Knallschute, dies ist es was ich dazu sagen kann. Ich hoffe ,Du bist mir nicht böse, dass ich dies jetzt so hart ausgedrückt habe :oops:
Es ist nicht einfach und ich glaube auch, dass eben dieser Ansatz, für fast alle Menschen in unserer Gesellschaft gilt, die zunehmend schizoid ist und wird :( ....Für mich übrigens auch !!! :oops:

Alles Liebe
Tournesol

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Re: der schizoide Mensch und die Aggression

Beitragvon knallschnute » 4. Juni 2012, 15:56

Hallo, liebe Tournesol,

ich danke dir sehr für deine ausführliche Beschreibung dessen, was dir bei dem verlinkten Text alles in den Sinn kommt. Von einer harten Ausdrucksweise, wie du sie entschuldigend beschreibst, kann gar keine Rede sein, denn so empfand ich deine Absätze absolut nicht!
Du hast diesen einen Fall, von dem wir beide wissen - Geheimniskrämereien sind so schön ;) - angesprochen und ich weiß natürlich von wem da die Rede ist. Allerdings bin ich mir nicht ganz im Klaren, wieviel schizoide Anteile die entsprechende Person in sich vorzuweisen hat und was evtl. zu anderen Störungsbildern gehören könnte. Wir kennen diesen Menschen nicht und lesen nur, was er/sie schreibt, insofern bin ich da zunächst einmal eher skeptisch.
Deinen Einsatz dabei finde ich dennoch sehr lobenswert, denn du hast wirkliches Interesse an den Menschen, an dem was dahinter steckt und wie du ihnen Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln kannst. :sonne:
Mir stellt sich dieser gesamte Text (nicht nur der aggressiv Abschnitt) keineswegs als die Beschreibung eines Psychopathen dar, sondern spiegelt mir einen sehr sehr reichen gefuhlvollen!!! Menschen....in seiner SP- Problematik.

Der gesamte Text verfügt durchaus über qualitative und hilfreiche Aussagen, nur eben mit dieser Beschreibung eines so höchst gefährlichen Menschen, der seine Wut und Aggressionen nicht mehr zu kontrollieren vermag, kann ich mich nicht anfreunden, weil ich dies nicht sehe. Ich denke, da darf man auch gerne geteilter Meinung sein und sollte vielleicht auch hier zwischen den Störungen trennen/unterscheiden, damit sich nicht alles in einem verwischt und man sich dann zusammenzimmert, was gar nicht mehr zur Charakteristika dazugehört.
Aber gut, das ist meine Sichtweise und ich kann deine Gedankengänge gut nachvollziehen, aber es eben nicht für gut heißen, was da in dem Abschnitt "Der Schizoide und die Aggression" erläutert wird.
Vielleicht auch zu einem gewissen Teil deswegen, weil ich die wahren Gefühle, die hinter einem bestimmten abweisenden, distanzierten Verhalten stecken können, ohnehin spüren und somit keine Aggressionen in dem Sinne wahr nehmen würde, sondern das, was peinlichst versteckt werden will... ;) (Also kann es auch sein, dass ich dies bereits anders erlebe, als es sich für viele repräsentieren würde.)
Deine Anmerkung über die fehlende Autarkie des schizoiden Menschen kann ich nicht so ganz teilen. Der schizoide Mensch hat es meiner Meinung nach nicht nötig andren immer wieder zu beweisen, dass er selbstbestimmt zu leben vermag und seine Grenzen gewahrt haben will. Vielmehr sieht er die verschmelzende Masse als Bedrohung an, in der er nicht unter gehen möchte, weil er sich bisher ja auch nur auf sich wirklich verlassen konnte. (Die meisten haben wohl genau diese Erfahrungen durch Vernachlässigungen in der Kindheit/Jugendzeit gemacht.) Er geht demnach einfach keinen Schritt weiter, wenn ein anderer einen weiteren Schritt ihn zu geht. Seine Grenzen sind zu starr und dann kann man zappeln wie man will, er wird sich nicht verbiegen lassen und den Rückzug einem aggressiven Verhalten vorziehen.
Es ist seine Schutzmaßnahme, wenn Grenzen überschritten werden und es zu einer für ihn schier unerträglichen Annäherung kommt, die evtl. wie eine Verschmelzung des eigenen Wesens mit dem eines anderen erlebt wird.
Die wenigen Menschen, sofern er sich überhaupt auf welche (außerhalb der Verwandtschaft) einzustellen vermag, sind für ihn von unschätzbarer Bedeutung und somit auch eine echte Bedrohung, wenn sich zudem diverse Ängste (je nach Intensität) zum dennoch vorhandenen Verschmelzungswunsch - dieser Ambivalenz im Gefühlserleben - hinzu gesellen.
Naja, im Grunde weiß ich nichts und es ist ein höchst komplexes Thema. Jeder trägt hier wohl auch seine eigene Wahrheit in sich und das ist gut so. Somit haben alle Menschen die Chance auf verschiedenste Weise betrachtet und in ihrem Leben begleitet zu werden. Daher finde ich jede Meinung okay, so lange sie nicht darauf abzielt andere zu kategorisieren und ihnen damit zu schaden. :flower:

Lieben Gruß
Knallschnute
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Re: der schizoide Mensch und die Aggression

Beitragvon tournesol » 4. Juni 2012, 18:52

Hallo. Liebe Knallschnute :sonne:

Es freut mich sehr, dass Du meinen Erguß nicht zu hart fandest :danke:

Wir sind uns da im Großen sehr einig...fühl ich so.... :)
Gerade die vielen verschiedenen Sichtweisen sind ja bereichernd und möglich weiterführend :sonne:

Bzl. des "Autark" finde ich übrigens gar nicht so "gefährlich" ,dass diese vor --oder gegen andere so stark vertreten wird, sondern in Gedanken vor über sich selbst, bei vielen SP die "Hauptwichtigkeit" darstellt.
Dadurch wird sich nämlich m.E. die Sicht auf anderes genommen...inclusive der Möglichkeiten da raus zu kommen... :roll:

Übrigens "unser spezieller Freund", der ja nun überall gesperrt ist, ist zutiefst verzweifelt, weil er so gut wie keine Möglichkeit des Austausches mehr hat. Ich finde dies auch sehr tragisch, jedoch sehe ich auch keine andere Möglichkeit, denn dieses ist nur sehr wenigen Menschen zumutbar.
Selbst , oder grade SP , die von ähnlicher Stärke von SP betroffen sind, wären zum Austausch untereinander denkbar ungeeignet :( ....weniger betroffene SP, oder nicht Betroffene müssen sich dadurch leider verletzt fühlen...Verstehe ich gut und dies ist nicht zumutbar !
In diesem Grade muß der Betroffene wirklich allein erstmal dahin kommen, dass er zu Kommunikation fähig ist....und dies stell ich mir furchtbar schwer vor :(
Doch ich sehe bei dem Betreffenden jetzt grade eine Chance, durch den Link ...und durch den suchenden Einsatz und Willen, den er dafür (offensichtlich) aufbringt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sehr ausgeprägte SPS ist (...denn ich kenne einige ähnliche Fälle)

Du, liebe Knallschute....und viele liebe andere , die hier schreiben :) haben schon einen größeren Zugang zu ihrem Gefühlsbereich :sonne: Schon das Gefühl "da nicht ran zu kommen bei sich " beinhaltet bereits den vorhandenen Zugang :) (paradox )
Bei Dir , Du Liebe , ist das Mitgefühl sogar schon ganz extrem ausgeprägt :blumen:
Schön, dass es Dich gibt, liebe Knallschnute :flower:

Alles Liebe
Tournesol

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Re: der schizoide Mensch und die Aggression

Beitragvon knallschnute » 4. Juni 2012, 21:08

Liebe Tournesol,

tournesol hat geschrieben: Gerade die vielen verschiedenen Sichtweisen sind ja bereichernd und möglich weiterführend :sonne:

richtig, dadurch erschließen sich ja erst die zahlreichen möglichen Herangehensweisen an ein Thema und das ist wahrlich immer wieder sehr bereichernd!
Bzl. des "Autark" finde ich übrigens gar nicht so "gefährlich" ,dass diese vor --oder gegen andere so stark vertreten wird, sondern in Gedanken vor über sich selbst, bei vielen SP die "Hauptwichtigkeit" darstellt.
Dadurch wird sich nämlich m.E. die Sicht auf anderes genommen...inclusive der Möglichkeiten da raus zu kommen... :roll:

Es ist wohl wahr, was du damit aussagst, denn was man anderen "tut", das mutmaßt man sich selbst gleichfalls zu und deshalb ist es oftmals ein Wechselspiel aus "wie Innen, so Außen" - ob seelisch oder körperlich. Im Grunde ist ein solches Dilemma, dieses sich nicht wertvoll genug fühlen, richtig traurig und mir auch nur all zu gut bekannt.
Doch ich sehe bei dem Betreffenden jetzt grade eine Chance, durch den Link ...und durch den suchenden Einsatz und Willen, den er dafür (offensichtlich) aufbringt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sehr ausgeprägte SPS ist (...denn ich kenne einige ähnliche Fälle)

Wäre schön, wenn dies etwas im Inneren dieses Menschen bewirken kann. ;)
Lieben Dank auch für deine anerkennenden Worte. Sie tun meiner Seele im Moment besonders gut. :drück: Und wisse, auch ich bin dankbar, dass es DICH gibt! :flower:

Liebe Grüße
Knallschnute
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Re: der schizoide Mensch und die Aggression

Beitragvon tournesol » 5. Juni 2012, 08:24

:flower: :flower: :flower:


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