Carlo Pedersoli: Bud Spencer: Mein Leben, meine Filme (Bd. eins und zwei)► Text zeigen
Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie ist Bud Spencers spannender Rückblick auf sein Leben. An seinem 80. Geburtstag begibt sich der Schauspieler nach einem Anruf in das Hallenbad seiner Jugend, wo ein gutaussehender, unerlaubt rauchender und leicht überheblicher Schwimmsportler Anfang 20 auf ihn wartet - er selbst. Erzählerisch lässt Bud Spencer die Stationen seines Lebens für sein jüngeres Ich Revue passieren: Carlo als Kind in Neapel, die prägenden Jahre in Rom, die Zeit in Südamerika, seine Schwimmerfolge, das Studium, die Familie, die Geburt von "Bud Spencer", die Zusammenarbeit mit Terence Hill, seine Solokarriere und die vielen Unternehmungen, mit denen er sich immer wieder selbst herausforderte. In seiner humorvoll geschriebenen und mit vielen Anekdoten gespickten Autobiografie zeigt sich Bud Spencer von seiner ganz persönlichen Seite. Der Autor Carlo Pedersoli ist dabei so imposant und warmherzig wie die Helden seiner Filme.
Der unter dem Namen Bud Spencer weltberühmt gewordene Carlo Pedersoli wurde 1929 in Neapel geboren und wuchs in einer wohlhabenden Industriellenfamilie auf. In jungen Jahren war der begabte Schwimmer mehrfach Italienischer Meister und nahm an den Olympischen Spielen teil, bevor er seine nunmehr 60 Jahre und 70 Filme umspannende Schauspielkarriere startete. Internationalen Ruhm erlangte er in zahlreichen sogenannten "Spaghetti-Western" und "Haudrauf-Komödien", in denen er dickköpfige, aber gutherzige Typen spielte, die ihre Gegner stets schlagkräftig außer Gefecht setzten. Besonders erfolgreich war er an der Seite von Mario Girotti alias Terence Hill. Die beiden Schauspieler gelten als eines der beliebtesten Filmduos aller Zeiten, das bis heute für seine lustigen Stunts und lockeren Sprüche bewundert wird. Der Schauspieler und Familienvater ist auch Jurist und Erfinder. Er gründete eine Airline und betätigte sich als Drehbuchautor, Modedesigner und Musikproduzent.
Der aus zahlreichen Kultfilmen bekannte Bud Spencer ist für viele seiner Fans der Held ihrer Kindheit und eine Vaterfigur, die sie bis heute vergöttern. In Mein Leben, meine Filme - Die Autobiografie verrät Carlo Pedersoli alias Bud Spencer mit viel Humor, wie er sich selbst sieht: als kauzigen Vollblutkünstler, dem das Wort "Ruhestand" fremd ist, und als treuen Familienmenschen, den nichts so schnell erschüttert. Carlo Pedersoli ist so imposant wie die von ihm verkörperten Figuren, aber er ist noch viel mehr: ein intelligenter Jurist, ein ehemaliger Hochleistungsschwimmer, der zweimal an den Olympischen Spielen teilgenommen hat, und ein Kosmopolit, der viel gereist ist und noch mehr erlebt hat. Seine Autobiografie wird nicht nur alle Bud-Spencer-Fans begeistern.
Erzählt wird die Lebensgeschichte des gutherzigen Riesen, der den Bösewichten dieser Welt einen Dampfhammer verpasst, so dass sich zuletzt alles in Wohlgefallen auflöst (die Älteren von uns mögen sich daran erinnern). Als Kind habe ich noch einen Teil der Buddy-Begeisterung miterlebt und konnte mich an dem naiven, optimistischen Weltbild, das diese unblutig verlaufenen Streifen vermittelten, laben. Heute schaue ich noch hin, wenn wieder einer davon an einem Sonntagnachmittag auf Kabel 1 läuft. Es ist einfach eine andere Zeit und man könnte mit einem solchen Konzept jetzt keinen Erfolg mehr haben. Umso interessanter, was Carlo Pedersoli uns über seine Vergangenheit zu erzählen hat.
Das ganze war für mich als mäßig Interessierten alles neu, wenn auch etwas schwerfällig erzählt. Der erste Band der Biographie blieb ein wenig an der Oberfläche und las sich oftmals wie ein Zeitungsartikel, weshalb ein zweiter nachgeschoben wurde. Doch der ist überflüssig, weil sich der Autor entweder wiederholt oder die weniger spannenden Anekdoten hervorkramt. Der so besonnene wie lässige Pedersoli ringt auch nicht mit sich selbst oder geht tiefgründigen Fragen nach, die er uns im ersten Band vorenthielt. Es ist ein einfacher, angenehmer Zeitgenosse, der, das gibt er selbst zu, mit viel Glück ein erfolgreicher Schauspieler wurde - ohne jemals eine Schauspielschule besucht zu haben. Man nimmt dem Herrn ab, dass die Kunstfigur mit dem tatsächlich existierenden Neapolitaner sich stark überschneidet, auch wenn der echte Pedersoli sich nur drei oder vier mal in seinem Leben geprügelt haben soll. Der erste Band ist zu empfehlen, den zweiten brauchen nur die eingefleischten Fans.