Zamonien

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Zamonien

Beitragvon sdsdsdsv » 18. September 2013, 11:17

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[align=justify]Nun habe ich bereits das dritte Buch von Walter Moers gelesen und bin so angetan davon, dass ich für dessen Werk mal einen eigenen Thread erstelle. Der Autor dürfte den meisten eher wegen seiner frechen Frühwerke bekannt sein. Wenn sich Zamonien auch weitaus geordneter präsentiert, so wird hier ebenso respektlos mit Genrestandards umgegangen, werden Figuren verulkt und das Zwerchfell gefordert.

Wikipedia hat geschrieben:Zamonien ist ein von dem Schriftsteller Walter Moers erfundener Kontinent, welcher zum ersten Mal in seinem Roman Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär beschrieben wird. Die fünf folgenden Romane von Moers – Ensel und Krete, Rumo & Die Wunder im Dunkeln, Die Stadt der Träumenden Bücher, Der Schrecksenmeister und Das Labyrinth der Träumenden Bücher – spielen ebenfalls in Zamonien, weshalb man diese Werke unter dem Begriff Zamonien-Romane zusammenfasst. Moers bevölkert seine Welt mit einer Vielzahl aus der Weltliteratur entliehener Geschöpfe und eigenen Daseinsformen (Fabelwesen) aller Art.

Auch hier kann ich nach dem Labyrinth der träumenden Bücher wieder eine, bzw. zwei Empfehlungen aussprechen. Ensel and Krete, das zweite Buch der Zamonien-Reihe, ist die Geschichte zweier Zwerglein im Walde, die sich unterstützt von tatkräftigen Buntbären, mit einer bösen Hexe anlegen. Wie im [s]gleichnamigen[/s] ähnlich klingenden Märchen der Grimms verlaufen sich beide im großen Wald und treffen auf der Suche nach dem rechten Weg u.a. auf gefährliche Laubwölfe, die unbewegten Sternenstauner und einen keifenden Stollentroll. Auch einen zurückgezogenen und von den latent faschistoiden Buntbären als verrückt erklärten Einzelgänger gibt es, dieser entpuppt sich aber als die einzig wirklich kompetente Figur, was einen als Besucher dieses Forums Hoffnung schöpfen lässt.
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Das Buch wird immer wieder von seinem fiktiven Autor unterbrochen, der uns auf seine witzig-selbstherrliche Art an seiner Weisheit teilhaben lässt, was die Geschichte auflockert und dem (realen) Autor die Möglichkeit gibt, mit der Erwartungshaltung der Leser zu spielen oder die Spannung hochzutreiben.

Der Schrecksenmeister dagegen handelt von einer kleinen Kratze (nicht Katze), die im Hause desselben, um ihr Überleben kämpft. Als ihr Frauchen verstirbt, landet sie auf der Straße wo ihr der unheimliche Schrecksenmeister Eispin ein Angebot macht: Sie bekommt die feinsten Speisen vorgesetzt, muss aber am Ende des Monats für Experimente herhalten, was ihr ableben zur Folge hat. Notgedrungen willigt sie ein und sinnt während der folgenden dreißig Tage auf einen Ausweg aus ihrer Misere. Was sie in der Burg Eispins vorfindet, spottet jeder Beschreibung und auch die Bekanntschaften haben es in sich, aber so eine kecke kleine Kratze ist nicht auf den Mund gefallen und weiß sich zu wehren.

Irgendwie merkt man schon, dass der Stil der Zamonienromane sich durchaus ähnelt, daher sollte man auch nicht zu viele davon hintereinander weg lesen, aber spannend ist es allemal! Man wird förmlich überschüttet mit interessanten Einfällen. Dabei dient ein bestimmtes Thema (Bücher, Speisen, der Wald an und für sich) als Vehikel für den Autoren, um seine Welt mit Leben, Aphorismen und Scherzen zu füllen. Mir ging es am Ende jeden Buches ein wenig so, dass ich fast ein wenig enttäuscht war, dass die Abschweifungen unabhängig von der eigentl. Hauptstory existieren und damit mit ein wenig Unwillen auch als rote Herringe bezeichnet werden könnten. Aber nicht jeder geistreiche Einfall kann wohl handlungsrelevant eingebunden werden.

Das erste genannte Buch war alles in allem ein schönes Märchen und als Entdeckungsreise grandios, hatte aber nicht diesen sense of scale wie die restlichen Titel und bot auch keine erwachsenen Figuren. Der Schrecksenmeister dagegen war mir schon beinahe ein wenig zu sehr für die ältere Generation geschrieben. Die Grundidee ist schon fies genug, aber die kleinen Details (Schmerzkerzen, etc.) taten ihr Übriges. Grandios dagegen war der Auftritt und Abgang der schneeweißen Witwe.

Als nächstes steht dann wohl Rumo & Die Wunder im Dunkeln ins Haus. Ich bin schon sehr gespannt. :)[/align]


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Käpt’n Blaubär

Beitragvon sdsdsdsv » 9. Dezember 2013, 22:46

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Als nächstes steht dann wohl Rumo & Die Wunder im Dunkeln ins Haus. Ich bin schon sehr gespannt. :)
Daraus ist erst einmal nichts geworden, dafür las ich eine farbige Neuausgabe von Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär. Es handelt sich um den ersten Zamonien-Roman von Walter Moers (Erstausgabe: 1999). Moers schildert hier das Leben seines Protagonisten Käpt’n Blaubär und wendet sich dabei im Gegensatz zu den Käpt’n Blaubär-TV-Episoden in der Sendung mit der Maus nicht nur an Kinder, sondern ebenfalls an erwachsene Leser.

Der Anfang kostete ein wenig Überwindung, weil ich durch vage Erinnerungen an die Kinderserie Vorbehalte hatte, der Text könnte ein wenig infantil ausfallen. Nachdem der Autor die Welt und die ihr inne wohnenden Gesetze aber etabliert hatte, fand ich in die Geschichte hinein, die, wie üblich, spannend erzählt wurde, mit Überraschungen glänzte und einen sympathischen Protagonisten aufwies. Trotzdem musste ich einige male innehalten und mich fragen, was ich denn da eigentlich lese, und warum. Es ist schön zu sehen gewesen, wie die unterschiedlichen Figuren und Landmarken, die auch in den anderen Romanen angesprochen werden zu einem großen Ganzen zusammenwachsen. Moers versteht es blendend zwischen dem Alltäglichen und Phantastischen zu wechseln und verblüfft den geneigten Leser so immer wieder aufs neue. Eine schöne, spannende Geschichte über einen kleinen blauen Bären.[/align]


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