ich möchte Stück für Stück zu euren Beiträgen was sagen....und fange der Reihe nach mal an.
Hallo Tournesol,
du schreibst:
tournesol hat geschrieben:Isabell :Isabella hat geschrieben:Empathie - nicht nur mitweinen oder mitlachen , sondern auf die Stimmung des anderen eingehen, ebenso auch andere Gefühle respektieren, das sehe ich genauso.
Und weil du den "Rückzug" ansprichst, ganz sicher muss an auch den akzeptieren.
Das gelingt jedoch umso besser, wenn man in der Lage ist, die Gefühle, die dazu führen, erfühlt, mitbekommt, verstehen kann, oder wenn nicht, hilft Komunikation.
Beispielsweise wenn ein Streit eskaliert, die Botschaft auszusenden, dass die Grenze überschritten ist von dem, was man ertragen kann.
Wobei Empathie dann auch bedeuten würde, dass sich der Zurückziehende der Gefühle des "Zurückgelassenen" bewusst ist und diese berücksichtigt.
Auf den Streit bezogen meine ich, dass abruptes Entfernen auch verletzten kann, besser die (oder besser gesagt eine positive) Botschaft aussenden:
"Ich brauche jetzt erstmal Ruhe, lass uns morgen unsere Differenz klären".
Du folgerst hier ...wieder, dass der andere " auf Deine Weise" zu reagieren hätte ....nicht Du " auf Seine".
Verwechsels Empathie m.E. hier wieder mit " es dem anderen recht machen sollen "....Wobei Du davon ausgehst " dass der andere es Dir recht machen solle.....und auf "Deine Weise" reagieren solle, damit Du es "als Lösung" akzeptieren kannst.....
Du verletzt....mit Deiner Art, den anderen vielleicht ebenso ?? Und " Deine positive Botschaft" ist für den anderen vielleicht gar keine Positive ---positiv Ausgesendete !?
Die des anderen SO---" ist die positivste Botschaft , die er hat !!!"
Menschen ( und zwar ALLE ) handeln immer in POSITIVER ABSICHT----und zwar mit -der Positivsten, die sie haben !!!
Ich habe konkret an Dinge aus meiner Vergangenheit gedacht.
Wenn ich mit meinem Exmann Probleme hatte, so traten die verstärkt auf, wenn ohnehin Probleme da waren.
Ich glaube, er vertrug es nicht, wenn nicht meine volle Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war, und das war beispielsweise so, wenn eins unserer Kinder sehr ernsthaft krank war, oder zuletzt, als mein Vater im Sterben lag.
Er provozierte dann meist Streit, aber meine Energie war nahezu aufgebraucht.
Also hab ich ihm dann sagen müssen, dass ich einfach nicht mehr kann, das ich Ruhe brauche, und dass wir das Problem am nächsten Tag klären werden.
In dem Fall war ich diejenige, die sich zurückzog.
Als ich ziemlich erwachsen war und bemerkte, wie schwer es meinem Vater fällt, Streit mit meiner Mutter friedlich auszutragen habe ich oft und lang mit ihm darüber gesprochen und ihm vorgeschlagen, wenn er solche enorme Aggressivität in sich verspürt, das Haus zu verlassen, um zu verhindern, dass er meine Mutter schlägt.
Ich kam ja mit ihm, als ich erwachsen war, doch schon ganz gut zurecht, und so hab ich ihm viele Male gesagt, wenn er nicht weiß wohin, ich bin immer für ihn da, er kann immer hierher kommen, er kann sich beruhigen, wenn er möchte mit mir sprechen....und das hat teilweise schon gut funktioniert, nicht immer, aber viele Male schon.
Ich habe erst vor ein paar Tagen mit meiner Mutter drüber gesprochen, auch sie hatte registriert, dass sich mein Vater nicht so selten so verhalten hat, um Eskalationen zu verhindern, allerdings, ich staune, hatte sie gar nicht gewusst, dass dieser Ratschlag von mir kam.
Und was mich selbst außerdem noch betrifft, so ziehe auch ich mich gelegentlich von der Außenwelt zurück, wenn mein Leben mal etwas unstimmig ist und ich erstmal Ruhe brauche um mich zu sammeln.
Mein Freundeskreis weiß das, dass ich mitunter Wochen oder gar ein paar Monate Funkstille brauche.
Rückzüge sind mir also nichts Fremdes.
Was meinen Partner betrifft, so haben wir über seinen Bedarf an etwas Zeit für sich gesprochen, und momentan gibt es da keine Probleme.
Er hat es mir ja nun erklärt und das akzeptiere ich.
Und ich glaube auch nicht, dass er mich so empfindet, dass ich ihm meine Meinung aufdrücken will.
Wir gehen ständig aufeinander ein, unterscheiden uns nicht in ganz vielen Dingen, streiten kaum miteinander und sind glücklich miteinander, so glücklich, wie wir beide kaum waren im vergangenen Leben, und wir sind oft sehr traurig darüber, dass wir uns nicht viel früher begegnet sind, und manchmal spricht ein Partner darüber, wie wir unser Leben bis jetzt zusammen gelebt hätten...er glaubt an eine Art "Wiedergeburt" und ist davon überzeugt, dass wir uns im "nächsten Leben" früher begegnen....wir lieben uns sehr, Tournesol.
Allerdings kann ich der Äußerung: "Menschen ( und zwar ALLE ) handeln immer in POSITIVER ABSICHT----und zwar mit -der Positivsten, die sie haben !!! " nicht zustimmen. Ich lasse dir gern deine Meinung, selbstverständlich, und es hört sich für mich sehr positiv an, wenn du dich und deine Mitmenschen so betrachtest.
Wobei man noch klären könnte, was man unter "positiver Absicht" versteht.
Menschen, die anderen schaden, beispielsweise des eigenen Vorteils willens, mögen wahrscheinlich die positive Absicht sich selbst gegenüber betrachten.
Ich denke da beispielsweise an einen Finanzberater, der um der eigenen Provision wegen Leute um ihre Ersparnisse bringt, die sie mühevoll mit ehrlicher Arbeit anlegten um im Alter abgesichert zu sein, die positive Absicht eines solchen Menschen ist in meinen Augen sehr fraglich....und es gibt noch zahlreiche andere Beispiele....
Das wars dazu....oh je....was für ein ellenlanger Beitrag....
liebe Grüße von Isa