Re: Arte Doku "Mein genetisches Ich: Charakter vs. Persönlichkeit" 2015
Verfasst: 21. Mai 2019, 23:19
Es geht mMn wohl schon in die richtige Richtung, ist aber noch zu sehr auf die Genetik fixiert und berücksichtigt nicht die ontogenetische Entwicklung des Gehirns, dass es da sehr wichtige Lernfenster gibt, hinsichtlich der Psycho und der Autoregulation von Emotionen besonders vor dem 4. Lebensjahr und dass das Gehirn ein historisches Organ ist. Und es wird auch nicht zwischen Genen und Umwelt gewichtet bzw. nur indirekt angedeutet, dass die Umwelt der entscheidende Faktor ist und dass insbesondere die primäre Bezugsperson einen extremen Einfluß darauf hat ob man sich zum positiven oder negativen entwickelt. Ich sehe da immer wieder den Klaviervergleich bestätigt: unsere Genetik ist ein Klavier. Die einen sind ein billiges Keyboard und die anderen ein Steinway Flügel. Unsere Umwelt und speziell die primäre Bezugsperson ist der Pianist, der am Klavier sitzt. Das bedeutet: ein guter Pianist kann selbst aus einem billigen Keyboard noch gute Musik herausholen. Ein schlechter Pianist wird auch aus einem Steinway keine annehmbare Musik heraus holen.
Schlußfolgerung: für die Qualität der Musik ist der Pianist entscheidend. Ich empfehle dazu immer wieder die Sendereihe "Geist und Gehirn" in der Spitzer auch auf das Verhältnis zwischen Genetischer Disposition und Umwelteinfluß eingeht. Und auch wie entscheidend die Disposition der Mutter ist. Er erklärt es an zwei männlichen Affenbabies. Da gibt es das eine, das von Natur aus aggressiv ist und das beißt die Mutter schon mal wenn er gestillt wird in die Brustwarze. Das ist sehr schmerzhaft. Wenn die Mutter das toleriert, dann wird aus dem Affenbaby ein dominanter Affe, der durch seine Aggressivität hoch in der Rangordnung aufsteigt. Das zweite Affenbaby ist ruhig und nicht aggressiv und beisst die Mutter nicht. Es landet später irgendwo im Mittelfeld der Affenhordenhirarchie. Wenn die Affenmutter allerdings beim ersten Affenbaby es nicht toleriert gebissen zu werden, dann ja, dann ist dieses aggressive Affenbaby ein totes Affenbaby, denn die Mutter wird es verstoßen. Die Mutter ist für ein Baby die biologische Lebensversicherung und wenn die Mutter dem Baby den Versicherungsschutz entzieht, dann nützt die beste genetische Ausstattung nichts. Umgekehrt kann aus einem Baby mit mäßiger genetischer Ausstattung durch gute Brutpflege durch die Mutter noch etwas werden.
Im Film wird das alles nur angedeutet, aber nicht explizit gesagt. Auch nicht, dass es eben Grenzen der Kompensation gibt. Und der Tipp mit dem Alkohol ... naja ... ja, Alkohol und andere Drogen sind sehr wirksam, aber gerade bei Menschen mit psychischen Problemen besteht die Gefahr der Sucht. Und dann hat man irgendwann nicht nur ein Problem, sondern zwei.
Schlußfolgerung: für die Qualität der Musik ist der Pianist entscheidend. Ich empfehle dazu immer wieder die Sendereihe "Geist und Gehirn" in der Spitzer auch auf das Verhältnis zwischen Genetischer Disposition und Umwelteinfluß eingeht. Und auch wie entscheidend die Disposition der Mutter ist. Er erklärt es an zwei männlichen Affenbabies. Da gibt es das eine, das von Natur aus aggressiv ist und das beißt die Mutter schon mal wenn er gestillt wird in die Brustwarze. Das ist sehr schmerzhaft. Wenn die Mutter das toleriert, dann wird aus dem Affenbaby ein dominanter Affe, der durch seine Aggressivität hoch in der Rangordnung aufsteigt. Das zweite Affenbaby ist ruhig und nicht aggressiv und beisst die Mutter nicht. Es landet später irgendwo im Mittelfeld der Affenhordenhirarchie. Wenn die Affenmutter allerdings beim ersten Affenbaby es nicht toleriert gebissen zu werden, dann ja, dann ist dieses aggressive Affenbaby ein totes Affenbaby, denn die Mutter wird es verstoßen. Die Mutter ist für ein Baby die biologische Lebensversicherung und wenn die Mutter dem Baby den Versicherungsschutz entzieht, dann nützt die beste genetische Ausstattung nichts. Umgekehrt kann aus einem Baby mit mäßiger genetischer Ausstattung durch gute Brutpflege durch die Mutter noch etwas werden.
Im Film wird das alles nur angedeutet, aber nicht explizit gesagt. Auch nicht, dass es eben Grenzen der Kompensation gibt. Und der Tipp mit dem Alkohol ... naja ... ja, Alkohol und andere Drogen sind sehr wirksam, aber gerade bei Menschen mit psychischen Problemen besteht die Gefahr der Sucht. Und dann hat man irgendwann nicht nur ein Problem, sondern zwei.