Für Beziehungsunerfahrene

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Für Beziehungsunerfahrene

Beitragvon Jette » 7. Januar 2015, 21:30

Hallo zusammen,

mancheiner hier ist noch beziehungsunerfahren und hat deshalb ganz sicherlich ziemlich viele Fragen. Ich möchte hier einen Link einstellen, von dem ich mir vorstellen kann, dass er sich als sehr hilfreich erweisen kann, Antworten auf einige dieser Fragen zu finden:

https://absolutebeginnersbuch.wordpress.com/
Die Veränderung des Blickwinkels kann die Wahrnehmung von kleinen Dingen bewirken, die wir manchmal gar nicht mehr sehen. - Namasté

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Re: Für Beziehungsunerfahrene

Beitragvon Zarathustra » 22. Januar 2015, 19:42

Danke! :begeistert: :blumengabe:

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Re: Für Beziehungsunerfahrene

Beitragvon Jette » 10. November 2015, 21:48

Hast du das Buch mittlerweile gelesen?

Und empfandest du es als hilfreich?
Die Veränderung des Blickwinkels kann die Wahrnehmung von kleinen Dingen bewirken, die wir manchmal gar nicht mehr sehen. - Namasté

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Re: Für Beziehungsunerfahrene

Beitragvon Zarathustra » 12. November 2015, 02:03

Hi Jette :)

Nein, habe das Buch nicht gelesen.
Hm. Reicht es denn nicht, wenn jeder seine eigenen Erfahrungen macht? ^^

Die Vorraussetzungen sind so individuell, wie die Vorurteile (Männer-/Frauenbilder) und Prinzipien beider. Könnte dir zeigen, wie sehr ich mich darüber lustig mache. Sobald jemand anfängt, verallgemeinernd über Beziehungen zu quatschen, erzählt derjenige eigentlich nur von eigenen (oder aufgeschnappten) Erfahrungen, von Soziologie... Klar, Mitgefühl kann im Einzelfall so genau sein, dass ich einem Freund einen Rat geben kann. Wenns schon mit "DIE Frauen..." losgeht... da möchte ich selbst eigentlich nichts von wissen.

Meine "schlimmste" Erfahrung waren die Beziehungen, bei denen Mitleid/Beschützerinstinkt involviert waren. Zerbricht sowas, zerbeche ich gleich mit. Männer wollen nicht beschützt werden. Das ist echt cool. Süß finde ichs, wenn es nur ums Begehren geht, ohne aus dem Klammeraffen eine Wissenschaft zu machen. ;) Immer, wenn wir kuscheln wollen, treffen wir uns und gut. :) Und am besten, wenns eine Herzensbeziehung ist - Freundschaft. Habe soetwas; wir geben uns auch Küsschen. Ohne sexuelle Spannungen. Geht mir gut damit Single zu sein.

Andererseits wäre eine Familiiengründung mit Sicherheit eine gute Motivation, etwas aus meinem Leben zu machen. Allein bin mit wenig zufrieden. Irgendwann wäre der Zug abgefahren, oder?

Hast du das Buch denn gelesen?

LG

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Re: Für Beziehungsunerfahrene

Beitragvon Jette » 12. November 2015, 20:29

Nein,ich habe es auch nicht wirklich gelesen. Aber unter den Menschen, mit denen ich Umgang habe, befinden sich einige ABler. Teilweise sind diese von dem Buch recht angetan.

Ich selbst lese solche Bücher auch nicht. Ich denke nämlich auch, dass sich Liebe bei jedem Menschen individuell anfühlt. Bei mir selbst ging es immer erst über langjährige gute Bekanntschaft zu einem Menschen und über sehr viel Vertrauen, bis ich mich näher mit ihm einlassen konnte. Ich habe Angst vor sexueller Körpernähe. Da muss ich mich schon ziemlich sicher fühlen. Ich mag Innigkeit und bin der festen Überzeugung, dass es die Innigkeit ist, die den Sex schön macht. Es muss auf jeden Fall sehr viel Achtsamkeit im Spiel sein. Ist dies nicht der Fall, dann ist das Ganze schon vorbei, bevor es begonnen hat. Es verkrampft sich alles.
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Re: Für Beziehungsunerfahrene

Beitragvon Zarathustra » 13. November 2015, 21:20

Jette hat geschrieben:Ich habe Angst vor sexueller Körpernähe. Da muss ich mich schon ziemlich sicher fühlen.

Kanns (für mich) nur damit vergleichen, wenn man(n) mich von innen kitzelt. Es ist ein schmaler Grad zwischen einem Geschenk und dem einer Vergewaltigung. Muss mich darauf einstellen, dass es zwicken könnte und diesem Schmerz innerlich "entgegenkommen". Erst wenn ich es also "verlange", ist es schön für mich.

Wovor ich Angst habe ist nicht sexuelle Körpernähe, sondern dass ich mein Herz verschenke und dann der oder die Liebste vor mir steht - mit nem anderen Schnulli im Mund. :( "Hab einen gefunden, der mir besser passt..." Wenn er nur kaputt wäre, könnte ich ja noch was tun... aber wer will schon betrogen werden? :( Daraufhin laufe ich noch eine halbe Ewigkeit mit dem ausgelutschten Schnuller rum und habe das Bedürfnis nach Schmusen - geht aber nicht... dafür muss ich den alten erstmal ausspucken.

Warum sich überhaupt aneinander festklammern, wenn KLAR ist, dass es nur um einen gemeinsamen Lebensabschnitt geht? Vllt kann man sich auch nicht aussuchen, in den man sich verliebt. Es passiert einfach und es gibt einem das Gefühl "die Suche habe ein Ende".

Habe Beziehungsangst. Mit "Körpererlebnissen" habe ich keine Probleme (mehr). Also genau das gegenteilige "Problem", wie bei dir. ;-)

Werde mir das Buch mal aus der Bibliothek ausleihen. :)

LG

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Re: Für Beziehungsunerfahrene

Beitragvon Jette » 14. November 2015, 01:22

Aber du hattest schon Beziehungen? Wurdest du da tatsächlich jedesmal verlassen oder hast du sie beendet.

Was denkst du, könnten deine Ängste in deiner Kindheit begründet liegen?

Ich habe auch Beziehungsängste, konnte mir bis vor einiger Zeit überhaupt nicht vorstellen, dass überhaupt jemand bei mir bleiben würde. Und auch bei meinem Mann hatte ich sehr, sehr lange das Gefühl, dass er mich nicht aus Liebe geheiratet hat, sondern weil er versorgt sein wollte (Haushalt, Entscheidungen ...) Von ihm denke ich, dass seine Schizoidät auch aus sehr großen sozialen Ängsten herrührt. Und er gab mir auch mal zu verstehen, dass ich für ihn den Kontakt zur Außenwelt darstelle.

Aber jetzt habe ich einen besten Freund, der ganz ohne sexuelles Interesse geblieben ist, der mich in schwierigen Situationen aufgefangen hat und der es mit mir ausgehalten hat, obwohl ich ihn ganz massiv ausgetestet habe. Es verbindet uns eine ganz herzliche und innige Freundschaft.

Ich habe ihm viel zu verdanken.

In Bezug auf Gefühle scheint sich auch bei meinem Mann in letzter Zeit einiges zu verändern. Er schafft es immer öfters, auch mal ein wenig Herzlichkeit zu zeigen und manchmal sind in seiner Mimik Lächeln und so etwas, wie sehr liebevolle Blicke zu erkennen. Und wir sind jezt auch schon ein paarmal zusammen spazieren gegangen. Aber das Beste, wir haben einen gemeinsamen Urlaub gebucht, einen richtig gemeinsam geplanten Urlaub. So vieles, wie in der letzten Zeit haben wir noch nie gemeinsam gemacht.

Und auch mit dem Nachbarn entwickelt sich so allmählich ein Verhältnis, aus dem er nicht mehr so viel wegläuft. Es ist mit ihm zu einem, oberflächlich betrachtet, normalen Verhältnis geworden. Aber es ist ganz offensichtlich, dass er mir, neben seinem Arbeitskollegen, doch sehr viel mehr vertraut als anderen.

Bei mir bewegt sich vieles und ich fange an, so ganz langsam etwas Vertrauen ins Leben zu bekommen. Mir helfen Therapie, mein bester Freund und mein Mann, dem ich auch sehr dankbar dafür bin, dass er mir in Bezug auf meinen besten Freund so sehr vertraut.

Das ist etwas ganz, ganz schönes.


Warum glaubst du nur an Lebensabschnittspartner? Für mich beginnt eine Freundschaft/Partnerschaft erst dann, wenn man gemeinsam in der Lage ist, Konflikte zu bereinigen. Aber wenn man das schafft, dann hat man doch auch eine gute Grundlage geschaffen, für ein sehr, sehr langes Miteinander - oder?
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Re: Für Beziehungsunerfahrene

Beitragvon Zarathustra » 15. November 2015, 02:49

Jette hat geschrieben:Was denkst du, könnten deine Ängste in deiner Kindheit begründet liegen?


Ich finde diesen Spruch ganz treffend: Fälle keine permanente Entscheidung aufgrund einer temporären Emotion. Als Kind macht man das - verständlich. Zu erkennen, dass man nie auslernt; das erfordert Reife. Besonders wenn es sich um keine Emotion handelt, sondern um permenente Gefühle wie die Liebe.

Was in meiner Kindheit begründet liegt ist, dass ich eine Nahtoderfahrung hatte. Ich weiß nicht warum, aber zu solchen Leuten habe ich - intuitiv - eine tiefe Verbundenheit. Zuletzt mein Freund, der mir gegenüber wohnt. Er weiß auch nicht, warum er mich so mag. Wir interpretieren da hinein aber.. ich glaube, es liegt an unserer Nähe zum Tode.

Ansonsten liegt in meiner Kindheit begründet, dass ich von einem Freund gebumst wurde. Das hat meine Sexualität verkackt. Es gibt Indizien, dass es auch der Ursprung meiner schizoiden PS ist. Aber viel Schlimmer empfand ich es, dass man uns in der Öffentlichkeit ausgelacht hat. An diese "Gerüchte" haben selbst die noch Erinnerungen, habe das in diesem Jahr mal abgecheckt, die 4 Jahre jünger waren als ich. Selbst kleine Mädchen beim Schützenfest wussten darüber bescheid. Und das war alles andere als "okay" für sie. Schwuchtel? Dann kam ich auf eine andere Schule und der "beste" Freund hat auch nicht zu mir gestanden. Wenns hart auf hart kam, stand ich immer alleine da. Eltern sowieso keine Ahnung. DAS ist das Ding. ABER - ich bin zum Entschluss gekommen, jedem eine neue Chance zu geben. Dafür brauchte ich die gewisse "Komme-Was-Wolle"-Mentalität, die wiederum andere Nachteile mit sich zieht.

Meine Kindheit scheine ich auch nachzuholen. Habe als Kind z.B. meine Kuscheltiere "gequält". Habe letzte Nacht zum ersten mal mit dem Teddy, den mir meine Schwester geschenkt hat, in den Arm genommen. Und ich hab ihn geküsst und ihm eine gute Nacht gewünscht und ihm versichert, dass ich immer auf ihn aufpassen werde, den Tag reflektiert und mir Dinge vorgenommen, die ich am nächsten Tag vorhabe usw. Eben wie ein Tagebuch zu schreiben/zu beten. Ich habe ihm gegenüber eine Verpflichtung. Das funktioniert, auch wenn mir bewusst ist, dass ich mit mir selber rede. Mit all diesen "Teilen" müsste ein Partner halt umgehen können. Merke ja mit der Zeit, dass sich die verschiedenen Teile meiner Persönlichkeit immer weiter annähern und sich vorraussichtlich zu einer Mischform zusammentun, bei der die Switches/Veränderungen, die ich mitmache, nicht mehr so krass sind.

Freue mich so sehr für dich, (und deinen Mann) dass ihr Fortschritte macht. :) :) :)
So sehr... mir kommen die Tränen. Leider kann ich keinen Papierflieger durchs Internet fliegen lassen, der zu dir ins Zimmer kommt.

Jette hat geschrieben:Warum glaubst du nur an Lebensabschnittspartner?

Das stimmt nicht. Es hat nichts mit glauben zu tun. Sehr ja an anderen und eigenen Erfahrungen, dass Beziehungen durchaus lange halten können. Es funktioniert in der Praxis vorraussichtlich nur, wenn mein/e Partner/in ebenfalls ein aufgeschlossener Mensch ist und nicht vor mir flüchtet... und mich auch nicht so sehr unter Druck setzt, etwas zu sein, was ich nicht bin, woraufhin ICH flüchten würde...

LG
Zarahustra


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