Emanzipation

Hier haben alle Themen über Religion, Politik oder das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen platz.
Benutzeravatar
Ghostvoice
erfahren
erfahren
Beiträge: 424
Registriert: 21. Juni 2014, 00:14
SPS: Eher Ja
Wohnort: Wien, Österreich

Emanzipation

Beitragvon Ghostvoice » 27. Juni 2014, 08:45

Hallo!

Frauenrechte haben im 20. Jahrhundert grosse Fortschritte gemacht. Nein, tatsächlich vom Tisch ist der Kampf um Gleichstellung noch lange nicht, dennoch war die gesellschaftliche Rolle von Frau zuvor doch weitaus enger gefasst! Gegen manchmal gewaltsame Widerstände einerseits (z.B. die Suffragetten), gegen dogmatische Regeln im vorherschenden Gesellschaftsbild andererseit (ofmals die kath. Kirche) hat sich das Bild und die Möglichkeiten tatsächlich erweitert.

Durch das Aufkommen der Pille in den 60er Jahren hat die Frau ein neues Selbstbestimmungsrecht erlangt. Da zuvor jeder Geschechtsakt immer mit dem Risiko einer ungewollten Schwangerschaft und deren Konsequenzen verbunden war, so musste Frau sich gut überlegen, mit wem sie sich einlies. Im Gegensatz dazu bestand für den Mann meist nur das vergleichsweise weinger folgenreiche Risiko einer übertragbaren Krankheit als schlimmste Konsequenz eines partnerweschselndes Lebensstiles.

Als die Medizin in diesem einen Punkt tatsächlich die Möglichkeit freier Partnerwahl der Frau an das schon immer selbstverständliche Niveau des Mannes anhob, veränderte sich das traditionelle Frauenbild in den Köpfen der Bevölkerung.

Zum einen begannen damals Frauen ihre neuen Möglichkeiten auszutesten. Das Heimchen, welches einziges Ziel darin besteht sich an einen lebenslangen Ernährer zu finden, wurde immer mehr durch die Frau ersetzt, welche selbstverantwortlich über ihr Leben und ihren Körper bestimmt. Im Gegensatz zur bisherigen weitgehenden Fremdbestimmung durch männliche Verwandte oder Lebenspartnern.

Man könnte jetzt noch viel weiter ins Detail gehen, doch ich denke, der Punkt ist soweit deutlich.

Meine Gedanken sind nun folgende: gut ein halbes Jahrhundert seit dieser gesellschaftlichen Geschlechterreform haben wir Männer es noch nicht geschafft mit diesem "neuen" Gedanken aufzuschliessen. Ich sehe mich selbst als gerechtigkeitsliebendes Exemplar, der gegen jeder Beschränkung von Menschen aufgrund ihrer körperlichen Attribute angeht und gerne bereit ist, dummen Klischees zu widersprechen bzw. sie in Frage zu stellen!

Und dennoch: mir ist bewußt, daß ich - obwohl es irrational ist! - genauso dazu neige Frauen mit häufig wechselnden Sexualpartnern wenn schon nicht in meinem Denkenn, auf alle Fälle in meinem Empfinden abzustufen.

Natürlich unterscheide ich bezüglich der Motivation. Eine Frau, die ein echtes Interesse an Sexualität zeigt und so viel wie ihr möglich ist ausprobieren und ausleben möchte... mit so einem Verhalten habe ich keine Probleme. Die entgegengesetzte Variante ist es, die mich abstösst ("Ich will etwas von demjenigen und das kriege ich am Besten über meinen Körper!").
Ich habe inzwischen fast nur noch beruflichen Kontakt zu Normalos, doch drängte sich der letztere Frauentyp ständig auf - so als würde es bei promiskuitiven Frauen sich ausschliesslich im solche handeln. Während der selbstbewußte, selbstbestimmte Frauentyp so selten wie die Nadel im Heuhaufen ist.
(Mir ist auch bewußt, daß selbst diese rationale Unterscheidung wahrscheinlich nur ein Gefühl der Selbstgerechtigkeit in mir erzeugen soll, welches mich davor beschützen soll, mir selbst meine Engstirnigkeit eingestehen zu müssen! Doch das ist nicht der Punkt!)

Damit möchte ich nur verdeutlichen: selbst der aufgeschlossenste Mann, hat in seinem Kopf das tatsächliche Bild der Gleichberechtigung und vor allem der Gleichstellung der Frauen emotional noch nicht verinnerlicht. Ein vernünftiger Mensch ist sich dessen bewußt und wird in seinen Äußerungen und Handlungen darauf achten, gerade im Umgang mit seinen eigenen Vorurteilen, große Vorsicht walten zu lassen!
Auf alle Fälle, wir Männer sind noch nicht soweit - Punkt! Der Gedanke ist immer noch zu "Neu"... und wird es noch lange so bleiben.

Dies wurde mir vor vielen Jahren bewußt... ein anderer Gedanke allerdings kam mir erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit, aber ich habe das starke Gefühl, daß er zutrifft:

Frauen, sind mit dem Prinzip der Emanzipation ebenso überfordert!

Und darum geht es mir. Wie seht ihr das? Haben Frauen die neuen Möglichkeiten richtig erkannt und nutzen sie auch? Sind sie überhaupt erwünscht von ihrer Seite? Inwiefern ist eine "moderne" Frau bereit auch Verantwortung für diese neue Freiheit zu tragen...?

Bye,
Ghostvoice
Diese Tür war immer nur für dich bestimmt.Und nun werde ich sie schliessen.

Benutzeravatar
tournesol
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 975
Registriert: 23. Februar 2012, 17:01
Wohnort: Berlin

Re: Emanzipation

Beitragvon tournesol » 27. Juni 2014, 11:02

Lieber Ghostvoice :begeistert:

Da hast Du m.E wirklich etwas ganz "Elementares" angesprochen !!!
Und Du hast m.E. völlig Recht damit, wie Du es siehst !

Ich kann...und muss dazu ein wenig " aus meinem Nähkästchen" plaudern... ;)
Ich hab ja 5 Töchter, die nun Frauen sind und hab selbst die Zeit " der Pille " von anbegin " miterlebt-teils mitgemacht...."
Habe auch ,die dadurch "logischen" Schlüsse, gezogen....! Erst heute....als alte Frau sehe ich " diese Schlüsse" als unglücklich und ...ja falsch , an. ;) Weil die Folgerungen m.E. falsch sind ( im Sinne von menschlichem Sein )
Ich halte heute die Entscheidbarkeit---für ,oder gegen Kind---mittels Pille ( oder Spritze etc.) für falsch. Weil sie " die Inteligenz unseres Körpers " AUSSCHALTET :( ....... und diese durch Theorie Ergebnisse zu ersetzen versucht.....!
Diese beruhen bzw. können nur darauf beruhen m.E. gedachte Mißstände der bekannten Vergangenheit zu verändern und zu vermeiden. Soweit --so gut, nur beherzigen diese auch nicht " die Intelligenz unserer Körper" ....Und die Vision, was damit geändert, oder vermieden werden könnte---in Zukunft---ist auch nur EINE FICTIVE ;)

Gefühlt sieht dieses nämlich ganz anders aus......Meiner Erfahrung nach---meiner und auch der meiner Töchter heute :herz: ;) sieht dies nämlich ganz anders aus.... ( ...auch bei meinen 2 Söhnen ;) )
Da ist nämlich der Wunsch nach EINEM Partner---EINEM !!! ganz deutich hörbar, fühlbar ( bei mir und bei denen ) im Innen :lachen:
Wenn dieser erkannt, oder gefunden wurde.... ist es im Gefühl klar !---Wenn nicht, ist der Wunsch nach sexuellen Begegnungen....wahllos da. ( war bei mir ---unter Pille , auch mal so !)
Bei mir war es sogar , in dieser Zeit , dabei allerdings auch so, dass Sex ....für mich etwas war , "wie Buttercremtorte essen" ! Nicht mehr und nicht weniger ! ( ...und davon wird man ja auch DICK :lachen: OT )
Man geht mMn. unter Pille etc. mit Partnern in die Koje, mit denen man ohne nie in die Koje ginge....( nicht deshalb, weil man " ja kein Kind von den kriegen kann ", sondern weil man anders anzieht und andere anders angezogen werden.....) Sozusagen " anonym".....auf Grund von ÄUßERLICHKEITEN ,Status etc.!
Dies gehört m.E. zu Pille etc. Eine Frau ...unter Pille "riecht nicht , schmeckt nicht", wie diese Frau---Wie SIE
( sondern wie ein Massenfrabrikat " ) und sie wird auch so von Männern gerochen und geschmeckt ;) ( austauschbar....Massenfabrikat !
Es ist m.E. nicht verwunderlich , dass damit sowohl als Mann...als auch als Frau ---nicht umgehen kann " Dieses nicht FÜHLEN kann..." ( Kinderwunsch ...oder Zeugung betreffend gar nicht....bzw "nur theoretisch"....)
Dies ist keine "Gleichberechtigung".....sondern GAR NIX....für Beide :lachen:
Gleichberechtigung kann m.E. nur darin liegen, dass beide Teile ( sowohl Mann, als auch Frau ) sein können und sind, was sie sind----Und dieses ausleben " ohne Beschneidung, wodurch auch immer.... ;) "
....nicht dadurch, dass "sie GleIches "...sein und machen MÜSSEN !!!

Lieber Gruß Tournesol

Nebeltal
erfahren
erfahren
Beiträge: 281
Registriert: 31. Mai 2013, 18:19
SPS: Ja

Re: Emanzipation

Beitragvon Nebeltal » 27. Juni 2014, 11:28

Sei bloß vorsichtig, die holde Weiblichkeit ist uns hier zahlenmäßig weit überlegen.
Ich glaube das Männer nicht so rein riesen Problem mit der neuen Geschlechterrolle der Frau haben. Die meisten Profitieren ja auch von der neuen Freizügigkeit und sexuellen Freiheit. Das ist eher eine Sache der Perspektive, ich glaube eine Frau sieht es auch nicht gerne wenn ein Mann jede aufs Kreuz legt die ihm vor die Nase fällt. Zumindest nicht, wenn man auf etwas ernsthafteres aus ist.
Und wenn Männer und Frauen unter sich sind, dann wird sowieso anders geredet. Der Macho lässt sich von seinen Kumpels feiern, dass er "die alte aus der Bar gestern" hatte und beim Mädelsabend wird über die letzen "one night stands" hergezogen oder geschwärmt, je nach dem. Ich glaube da liegen die Welten nicht mehr weit auseinander.
Viel wichtiger allerdings finde ich die Folgen der Gesellschaft, weil das Klassische Familienmodell wird dadurch etwas untergraben, was die Scheidungsstatistik sicherlich belegt.
Und das wird neue Menschen hervorbringen, die nicht mehr in einer stabilen Familie aufwachsen, sondern in einem Umfeld was eher von instabilität geprägt sein wird. Sprich, wechselnde Lebenspartner seitens der Eltern, gegebenenfalls Umzüge. Ich weiß nicht ob das gut oder schlecht ist, ich hatte viele Scheidungskinder in meiner Klasse, die das meiste genauso gemeistert haben wie der Rest. Man wird sehen wie sich das entwickelt und ob sich das viellelicht wieder einpendelt.
Zum letzten Abschnitt, ich glaube Frauen sind momentan eher in der Komfortzone, so halb Emanzipiert aber gerade noch zu wenig um Vorteile draus zu ziehen. Auf der einen Seite wird die große Gleichberechtigung verlangt, ( meistens wenn es ums Geld geht ) und auf der anderen Seite werden die hohen Schuhe und der Rock kürzer gemacht um sich im Beruf gegenüber den männlichen Teilnehmern die Position zu sichern. Eine weitere Groteske ist der aufkeimende Feminismus. Da werden eifrig die Schilder gegen Sexismus in die höhe gehalten, aber beim nächsten Mädelsabend werden dann die neuen Brüste der besten Freundin bestaunt.

Benutzeravatar
tournesol
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 975
Registriert: 23. Februar 2012, 17:01
Wohnort: Berlin

Re: Emanzipation

Beitragvon tournesol » 27. Juni 2014, 13:56

Also.... ;) nun noch mal " von ner anderen Seite " Emanzipation.....

Es gab KEINE Zeit in meinem Leben, " in der ich mich nicht " emanzipiert" gefühlt habe ( bin 48 geboren ! )
( hmmm da werden ...auch hier einige Frauen aufschreien---vermute ich :lachen: )
Ja ne Menge Gesetze waren...und sind ungleich :roll: Doch dieses habe ich durchlebt erlitten ( wie die Männer auch ;) ) jedoch hat mich dies nicht unglücklich gemacht :lachen: ,sondern ich habe meinen Weg zu jeder Zeit----in den Umständen gesucht und gefunden :)
Es betraf und interessierte mich nicht theoretisch zu betrachten, was ich fühlte, sondern es so zu machen, dass es sich für mich gut zu FÜHLEN , gestaltet.
Ich habe liebend gern mit 17 ein Kind bekommen und für meine Tochter gesorgt . Schwierigkeiten gemeistert ( Ausbildung daneben gemacht etc. Dies zu machen war mein Bedürfnis und mein Leben ! ( Dass dies nicht " Wolkenkuckucksheim " ist, war mir klar :lachen: egal unter welchen Umständen ) Und vor allem hab ich gern getan, was zu tun vor mir lag ( Dies ist noch heute so )
Dabei interessierte es mich überhaupt nicht, ob andere , oder Männer es leichter haben ! ( Für mich hatten die das anders---OK....na und ? Was hat dies mit meinem Leben zu tun ???
Für " WÄRE" oder " WENN....." hatte ich da weder Zeit....noch Lust :lachen:

Für mich hatten Männer, in meinem Leben, nie größere Macht über mich, als Frauen. Eher taten Männer mir Leid, weil sie eben keine Kinder gebären können !!! ( Dies ist auch was, was heutzutage " als furchtbare Last für Frauen"----möglichst FÜHLOS " überstanden und betäubt werden sollen muss...."proagiert wird ( meistens erfolgreich.... :roll: GEBURT ! )
Deshalb fühle und habe ich mich " jedoch nie als "vollständiger " ,oder besser----schwächer, oder stärker gefühlt, als Männer.
Dieses ganze " Konsum und Geld-Getue " geht mir auf die Nerven ! Mir ging es immer darum mich und meine Kinder ausreichend ernähren etc. zu können . Erfolg , wie er beruflich " als ERFOLGREICH " erstrebenswert propagiert wird.... Hab ich nie , als ERFOLG empfunden :lachen: ( Gehört dazu ok....und wenn Mann, Vater da sind, so finde ich es auch durchaus richtig, wenn " das Geldverdienen" von denen übernommen wird :) ---- Derweil die Frau für Haus und Kinder , rund um die Uhr schuftet.....und damit da unabkömmlich ist !
Ich hab diese Aufgabe immer gern gemacht..... und fühlte mich damit ....mindestens ebenso ERFOLGREICH , wie mein damaliger Ehemann ! Und keineswegs " als von seinen Gnaden abhängig"-----Er war ja ebenso " von meinen "erarbeitenden Gnaden" abhängig.....,wie ich von Seinen !!! :lachen:
Tja, dazu gehört SELSTBEWUSSTSEIN :Sonne: : ...ohne ein solches....kommt unglücklich und "Opfer" raus ! ( Nicht auf Grund eines Täters,wohlbemerkt.... ;) )

Wenn ich allerdings "Sch...ß." finde, was ich habe, Und DAS des anderen viel besser, wertvoller finde ( Geld)---Tja, bleibt mir nur unglücklich zu sein und mich minderwertig zu fühlen.....:teufel:
( ....und meine Mittel und Fähigkeiten.....auf jede denkbare Weise----in Geld zu verwandeln . Ich bezweifle allerdings, dass ich mich damit glücklicher hätte machen können :lachen: )
Doch jedem, wie er mag..... :) Es ist immer die eigene Entscheidung !!! ( ...auch dann , wenn man irgendetwas nur deshalb nicht tut, weil es irgendwer verboten hat....)
Doch, ich weiß, ich steh mit dieser meiner Ansicht, ziemlich allein :teufel: , weil die meißten Menschen heute ...... ein Gesetz, eine unterstützende Mehrheit etc. zu brauechen meinen " um" ihre eigene " Entscheidung treffen zu können" :teufel:

Lieber Gruß Kiki

Benutzeravatar
Ghostvoice
erfahren
erfahren
Beiträge: 424
Registriert: 21. Juni 2014, 00:14
SPS: Eher Ja
Wohnort: Wien, Österreich

Re: Emanzipation

Beitragvon Ghostvoice » 29. Juni 2014, 15:48

Hi tournesol!

Hat etwas gedauert, aber jetzt habe ich die Zeit, ernsthaft auf das Thema einzugehen. Entschuldige bitte die Verspätung! ;)


tournesol hat geschrieben:Es gab KEINE Zeit in meinem Leben, " in der ich mich nicht " emanzipiert" gefühlt habe ( bin 48 geboren ! )

Ich finde es schonmal sehr interessant eine Meinung von jemandem zu hören, der diesen entscheidenden Wandel auch tatsächlich miterlebt hat!

tournesol hat geschrieben:Ich halte heute die Entscheidbarkeit---für ,oder gegen Kind---mittels Pille ( oder Spritze etc.) für falsch. Weil sie " die Inteligenz unseres Körpers " AUSSCHALTET :( ....... und diese durch Theorie Ergebnisse zu ersetzen versucht.....!

Ich deute deinen Begriff "Intelligenz des Körpers" als biologischen Fortpflanzungstrieb (sprich, dem Ziel einen Nachkommen zu schaffen). Diesen möchte ich aber getrennt vom Sexualtrieb betrachten (dem Wunsch nach sexueller Vereinigung).
Beide spielen durchaus zusammen, doch müssen sie nicht unbedingt gemeinsam auftreten.

Tatsächlich wird dem Körper durch Verhütungsmittel sein Fortpflanzungswunsch sozusagen "verwehrt", doch da wir uns als Menschen einen sozialen Rahmen geschaffen haben, der über die des reinen biologischen Zusammenlebens hinausgeht, finde ich die Möglichkeit der Wahl nicht falsch.

tournesol hat geschrieben:Da ist nämlich der Wunsch nach EINEM Partner---EINEM !!! ganz deutich hörbar, fühlbar ( bei mir und bei denen ) im Innen :lachen:
Wenn dieser erkannt, oder gefunden wurde.... ist es im Gefühl klar !---Wenn nicht, ist der Wunsch nach sexuellen Begegnungen....wahllos da. ( war bei mir ---unter Pille , auch mal so !)

Würde man wahllos Menschen fragen, ob sie lieber nur einen oder mehrere Partner haben wollten, so würde die Mehrheit vermutlich antworten: "Nur einen!" Monogamie bietet ein gewisses Maß an Sicherheit und gewohnter Vertrautheit! Gerade im Sinne der Fortpflanzung!
Doch sind die meisten Menschen nicht gerade gründlich bei ihrer Partnerwahl. Anfängliche hormonelle Begeisterung für den anderen wird automatisch mit tiefen Gefühlen gleichgesetzt. Fällt (nach ca. 2 Jahren) diese hormonelle Begeisterung weg, zeigt sich meist, daß man mit dieser Person so gar nicht im Einklang und jeder in dieser Partnerschaft eigentlich alleine ist.
Dann kommst schnell der Wunsch nach einem neuen Partner auf - "den mit einem Anderen wird es bestimmt klappen!"

Zudem verspüren nicht alle Menschen die Sehnsucht nach tatsächlicher Nähe zu einem anderen Menschen. Manchen reicht die formelle Beziehung.


tournesol hat geschrieben:Dies gehört m.E. zu Pille etc. Eine Frau ...unter Pille "riecht nicht , schmeckt nicht", wie diese Frau---Wie SIE
( sondern wie ein Massenfrabrikat " ) und sie wird auch so von Männern gerochen und geschmeckt ;) ( austauschbar....Massenfabrikat !

JETZT machst du mir Angst! :angst: Eigentlich mochte ich diese sinnliche Komponente an Frauen immer sehr gerne (soweit ich mich erinnern kann)! Wenn die Pille das "abtötet", dann bin ich froh, daß ich Raucher bin und meine Geruchs- und Geschmacknerven pratisch tot sind! ;)

Danke für deine Antwort! :begeistert:

Bye,
Ghostvoice!
Diese Tür war immer nur für dich bestimmt.Und nun werde ich sie schliessen.

Benutzeravatar
Ghostvoice
erfahren
erfahren
Beiträge: 424
Registriert: 21. Juni 2014, 00:14
SPS: Eher Ja
Wohnort: Wien, Österreich

Re: Emanzipation

Beitragvon Ghostvoice » 29. Juni 2014, 16:41

Hallo Nebeltal!

Erstmal Danke, für deine Ansichten! Ich möchte gerne weiter darauf eingehen:

Nebeltal hat geschrieben:Sei bloß vorsichtig, die holde Weiblichkeit ist uns hier zahlenmäßig weit überlegen.

Keine Sorge! Da ich nicht vorhabe jemanden zu verunglimpfen oder anzugreifen, muss ich da wohl keine Angst haben! Aber Danke für den Hinweis! ;)

Nebeltal hat geschrieben:Ich glaube das Männer nicht so rein riesen Problem mit der neuen Geschlechterrolle der Frau haben. Die meisten Profitieren ja auch von der neuen Freizügigkeit und sexuellen Freiheit.

Das glaube ich eher nicht. Im Gegenteil sogar. Ein Mann, der die kommunikativen Formen des Werbens gut gelernt hat, wird von der "neuen Offenheit" sicherlich mehr profitieren als zuvor. Doch jene Männer, denen das verwehrt blieb, tun sich sogar noch schwerer als zuvor!


Nebeltal hat geschrieben:Das ist eher eine Sache der Perspektive, ich glaube eine Frau sieht es auch nicht gerne wenn ein Mann jede aufs Kreuz legt die ihm vor die Nase fällt. Zumindest nicht, wenn man auf etwas ernsthafteres aus ist.

Keine Frage! Das würde jeden stören, egal ob Mann oder Frau!


Nebeltal hat geschrieben:Viel wichtiger allerdings finde ich die Folgen der Gesellschaft, weil das Klassische Familienmodell wird dadurch etwas untergraben, was die Scheidungsstatistik sicherlich belegt.
...
Man wird sehen wie sich das entwickelt und ob sich das viellelicht wieder einpendelt.

Nun, wir erleben dieses Bild schon seit Jahrzehnten, also würde ich dazu tendieren zu sagen, es hat sich bereits eingependelt! Allerdings ist meiner Ansicht nach die Emanzipation der Frau nur ein Teil dieser Gleichung genannt "neues Familienbild". Ein wesentlicherer Faktor scheint mir die Abwanderung aus den kleinen Gemeinden in die Großstädte, wo es nicht mehr länger mit möglicher sozialer Ächtung verbunden ist, eine Ehe aufzulösen.
Aber ja, wir leben bereits in einer Gesellschaft, in der wir - vielleicht immer noch nicht überwiegend, aber bereits zu einem großen Teil - ohne leibliche Väter aufwachsen, dafür mit unseren Müttern und deren Partner als männliche Rollenvorbilder. Diese Konstellation muss nicht zwangsläufig negativ sein!

Nebeltal hat geschrieben:Eine weitere Groteske ist der aufkeimende Feminismus. Da werden eifrig die Schilder gegen Sexismus in die höhe gehalten, aber beim nächsten Mädelsabend werden dann die neuen Brüste der besten Freundin bestaunt.

Ich würde das nicht unbedingt als Groteske ansehen! In meiner Vorstellung schlüpft eine Frau, die sich aktiv für ihre Rechte einsetzt, nicht sofort in eine Pippi-Rolle sobald sie Zuhause ist.

Ich sehe auch keinen Widerspruch zwischen einer selbstbewußten Frau, die sich in ihrem Leben behauptet, aber deswegen auch nicht auf ihr eigenes Bild von Weiblichkeit verzichten möchte (z.B. je nach Belieben "typische" weibliche Kleidung oder auch ein Bild der häuslichen Versorgerin ihrer Famile lebt)!

Grotesk würde für mich nur die umgekehrte Situation anmuten: ein kleines, dummes Klischee-Blondchen trippelt mit hohen Absätzen und tiefen Ausschnitt durch Büro, kichert bei einem Klaps auf den Po... und geht dann nach Hause, schlüpft in einem bequeme Jogginghose, setzt ihre Lesebrille auf, bindet sich die Haare zurück und arbeitet an einer wissenschaftlichen Abhandlung!

DAS wäre für mich absurd! (und vielleicht ein ganz kleines bisschen antörnend, aber darum geht es hier nicht! :lachen: )
(bitte nicht hauen! das ist nur mein absurder Humor! :bangen: )

Nebeltal hat geschrieben:Zum letzten Abschnitt, ich glaube Frauen sind momentan eher in der Komfortzone,

DAS ist genau der Punkt, um den es mir in diesem Thread geht! Obwohl das mit dem "Komfort" auch mit Vorsicht zu äußern ist. Ich denke, das trifft es nicht soo ganz...
Nebeltal hat geschrieben:so halb Emanzipiert aber gerade noch zu wenig um Vorteile draus zu ziehen. Auf der einen Seite wird die große Gleichberechtigung verlangt, ( meistens wenn es ums Geld geht ) und auf der anderen Seite werden die hohen Schuhe und der Rock kürzer gemacht um sich im Beruf gegenüber den männlichen Teilnehmern die Position zu sichern.

Daß das Thema "Gleichberechtigung in der Bezahlung" immer und immer wieder aufkommt, liegt nur daran, daß Frauen nachwievor schlechter gestellt sind als ihre männlichen Kollegen. Solange dieser Misstand herrscht, sollte auch immer wieder darauf hingewiesen werden!

Tatsächlich haben Frauen im Berufsleben, welche ernsthaft eine Karriere anstreben, laut Untersuchungen immer weniger Chancen diese auch tatsächlich zu machen, wenn sie mit offenen Haaren, Kleidern oder Stöckelschuhen auftreten.
Dies wird als unseriös empfunden! Ein möglichst geschlechtsneutrales, eher am männlichen Kleidungsstil orientieres Auftreten wird in der Karrierewelt von einer Frau erwartet. Weibliche Attribute hervorzuheben ist ein Minuspunkt.

Aber wie gesagt, dein Kommentar, Frauen befinden sich momentan eher in einer ... "Zone"... darum geht es mir eigentlich!

Haben Frauen - im Privatleben, nicht in beruflicher oder gesellschaftlicher Hinsicht! - tatsächlich schon sowohl die Vorteile gelebt, als auch die Verantwortung ihrer neuen Möglichkeiten getragen?

Bye,
Ghostvoice!
Diese Tür war immer nur für dich bestimmt.Und nun werde ich sie schliessen.

Benutzeravatar
tournesol
alteingesessen
alteingesessen
Beiträge: 975
Registriert: 23. Februar 2012, 17:01
Wohnort: Berlin

Re: Emanzipation

Beitragvon tournesol » 29. Juni 2014, 19:08

Hi Ghostvoice,

Danke Deiner Antwort :)


tournesol hat geschrieben:Dies gehört m.E. zu Pille etc. Eine Frau ...unter Pille "riecht nicht , schmeckt nicht", wie diese Frau---Wie SIE
( sondern wie ein Massenfrabrikat " ) und sie wird auch so von Männern gerochen und geschmeckt ;) ( austauschbar....Massenfabrikat !

Ghostvoice hat geschrieben:JETZT machst du mir Angst! :angst: Eigentlich mochte ich diese sinnliche Komponente an Frauen immer sehr gerne (soweit ich mich erinnern kann)! Wenn die Pille das "abtötet", dann bin ich froh, daß ich Raucher bin und meine Geruchs- und Geschmacknerven pratisch tot sind! ;)


Eben DIESES hat mir auch Angst gemacht ;) ....und macht es noch !!!
Klar, finde ich die Entscheidung für oder gegen Kinder ( theoretisch ) treffen zu können..... theoretisch SUPER .
Und habe dies erst auch so empfunden ( damit gelebt )
Erst ist "mir auch gar nicht so aufgefallen", was dieses FÜR NEBENWIRKUNGEN ( körperlich ) "in mir verursacht".
Was Pille etc.....mit mir macht :teufel:
( heute seh ich " dies " ahnlich, wie bei DROGEN...... Nur dass Du bei DROGEN ja weißt, dass Du welche genommen hast ;) ...und daher die Wirkungen " mit Droge" auch als solche,
gedanklich nachher, zu betrachten in der Lage bist....)
Bzl. Pille,Spritze ist dies schwieriger gewesen...bei mir :roll: ( und vielleicht überhaupt nur " weil ich "das Vorher...." ohne schon , mit daraus hervor gegangenem Kind kannte ??? )

Meine zweite Partnerschaft.... Ehe , war " unter Pille " geschossen worden ( theoretisch dafür entschieden !!!)
Ebenso, wie meine Entscheidung zu weiteren Kindern....damals ( was zum Absetzen der Hormon ( Drogen-Zufuhr :lachen: führte ...) Theoretische Entscheidung, die dann praktisch verwiklicht wurde ;)
Gut...denn die Kinder sind, wirklich :herz: wundervolle Kinder :Sonne:
Doch ICH hätte diese 28 Jahre währende Ehe niemals geführt....wenn ich nicht zu Begin "unter Pille" gestanden hätte..... ;)
Ich hätte " diese Art Nähe" nicht ausgehalten.....Theoretische Nähe...".praktisch gemacht".... :teufel:
Für meinen Ex-Mann muß dies auch fuchtnar...und unverständlich gewesen sein :( ( inclusive meines " ihm unverständlichen Ihn verlassen, als die Kinder flügge waren....)
Es war doch alles " theoretisch" wundervoll-----

Und was ich heute dazu sage.....wie ichs heute verstehe, mag OT klingen....hmm.
Nur m.E. ist dies etwas, was ganz gravierend ist, Grade in Bezug " zu Emanzipation" bzw. dieser Problematik....

Heute " steht die Mehrheit der Frauen unter Pille etc.". Sie riechen, schmecken "denken und fühlen" darunter nicht ---WIE SIE ( und werden auch von den Männern nicht "mehr ---als die SIE wahrgenommen..." die SIE ist :( ) KLAR ! " ...unter " Droge" eben.... ;)
Dies macht " richtiges sich finden " fast :teufel: unmöglich. :teufel: ( inclusive der Folgen daraus " für die Kinder".... berufliche Erfolgsbewertungen :roll: Lebenssinn -Folgerungen im Denen dazu..... :roll:
Ergebnisse von " nicht gemeinsam Können---Näheängste etc....."
( Darin schlägt dann m.E. echtes verlorenes Gefühl durch :) und bei vielen Frauen ( um die Wechseljahre...und nun ohne Pille----wiederkehrendes " Riechen, bzw. " nicht mehr riechen können" :lachen: "ihrer Männer"----und da viele Trennungen !!! Die dann damit erklärt werden " dass der Paarungstrieb nun ja nicht mehr wäre...."

Diese betrifft m.E die Männer ebenso :teufel: Ist für Männer " im Umgang mit Frauen" ebenso schwer und " UNVERSTÄNDLICH", wie für die Frauen selbst........Denn genau DIESES wird m.E.nicht bedacht ......
Weil es ernorm an SELBST-Wahrnehmung verhindert ( Sowohl für Frauen, als auch für Männer :( )

Lieber Gruß Tournesol

Benutzeravatar
knallschnute
Moderator
Moderator
Beiträge: 1512
Registriert: 22. Februar 2012, 21:33

Re: Emanzipation

Beitragvon knallschnute » 29. Juni 2014, 21:12

Hallo Ghostvoice,

27. Jun 2014, 08:45 » Ghostvoice hat geschrieben:Durch das Aufkommen der Pille in den 60er Jahren hat die Frau ein neues Selbstbestimmungsrecht erlangt. Da zuvor jeder Geschechtsakt immer mit dem Risiko einer ungewollten Schwangerschaft und deren Konsequenzen verbunden war, so musste Frau sich gut überlegen, mit wem sie sich einlies.


ich frage mich aber auch, wie es die Frauen in der Vergangenheit (z.B. in den Freudenhäusern) mit der Verhütung so gehalten haben. War es ihnen unmöglich natürlich zu verhüten? Denkst du "die Pille" war der Ausgangspunkt für die Emanzipation der Frau?
Was, wenn es gar nicht so um das sexuelle Thema geht, als vielmehr darum möglichst viele Menschen in Arbeit zu stecken? Und die Frau, die als Hausfrau und Mutter "nur" ihren Haushalt und die Kinder hütet kann keine Lohnsteuer abführen oder sonstwie für den Arbeitsmarkt oder den Staat von großem Nutzen sein. Außerdem ist es immer besser, der Staat kümmert sich um die Kinderbetreuung und -bildung, damit gleich gezielt die nächste arbeitswillige Generation geschaffen werden kann.
Ehrlich gesagt sehe ich diese Art der Emanzipation oder sagen wir, das was als "moderne Frau" dargestellt wird, als große Last für die Frauen der nächsten Generationen an.
Burnout ist vorprogrammiert, wenn ein einzelner Mensch Frau und Mann gleichzeitig zu sein versucht. DAS geht nicht!
Und bei dem Thema Familie komme ich auf diese deine Frage sogleich zurück:
Inwiefern ist eine "moderne" Frau bereit auch Verantwortung für diese neue Freiheit zu tragen...?

Von welcher Freiheit sprichst du? Ich würde sagen, das Korsett der Emanzipation schnürt die Frauen noch mehr ein und bei aller Verantwortung, wo bleibt das unbeschwerte Leben? Ein Leben, das lebenswert erscheint, weil man nicht für alles und jeden Mist allein den Kopf hinhalten muss?

Nicht ohne Grund gibt es die Rollenverteilungen. Aber der Mensch, in seiner Besessenheit von Unnatürlichkeit möchte sich auch noch seines Geschlechts berauben und sich absprechen, nicht nur gebend, sondern auch nehmend mit allen Dingen dieser Welt verbunden zu sein.

Dieser angebliche Komfort der den Frauen heute schier alles ermöglicht, hat einen bitteren Beigeschmack - für beide Geschlechter, nicht nur für die Frau! Und wie Nebeltal zu bedenken gab, man weiß nicht, was mit den Generationen passiert, die im Grunde keine festen Bezugspersonen haben und einem steten Partnerwechsel der Eltern ausgesetzt sind. Doch nicht nur die Elternpaare wechseln häufig, auch in den Einrichtungen, in denen Kinder immer früher und länger untergebracht werden sollen, haben zahlreiche Personalwechsel.
Der Fortschritt der Menschheit birgt die Illusion der Bequemlichkeit und des Wohlstandes, hat aber bei genauerem Betrachten ein großes Manko: körperlichen und emotionalen Stress!
Wir betreiben nicht nur an der Natur, sondern vor allem auch an unseren eigenen Körpern Raubbau. (Spannend, wo das noch alles hinführen mag... Oder sollte, ich lieber sagen: "Erschreckend!")

Ehrlich gesagt ist es mir egal - ähnlich wie Tournesol es beschrieb - was Männer früher durften und Frauen nicht, oder was eine Frau heute alles kann. Ich brauche nicht jede Möglichkeit, die sich mir im Leben bietet ausschöpfen. Viel lieber höre ich auf meine innere Stimme und auf mein Bauchgefühl. Sämtliche Berater (Lehrer, Ärzte, Zeitungsartikel, etc.) sind mir eine Hilfe die für mich stimmige Antwort auf meine Fragen zu finden. Das Ergebnis meiner Recherchen bestimme ich und mein Tun mache ich nicht vom Mainstream abhängig, sondern von mir ganz allein.

Ich bin geschieden, habe zwei Kinder und nun einen Mann, mit dem ich echte Nähe und ganz viel Harmonie erlebe. Bis dahin war es ein langer Weg im partnerschaftlichen Bereich. Und ich ziehe von der Großstadt in die Kleinstadt - ob ich das überlebe? ;)
Für mich macht es keinen Unterschied wo ich mich aufhalte, was die Leute da wohl sagen mögen...
Ich reiße mich weder um die Karriere, noch darum die beste Mutter zu sein oder die schärfste (Ehe-)Frau, etc. Mir ist es von Jahr zu Jahr wichtiger geworden ICH sein zu dürfen. ICH bin eine Frau, ich bin kein Mann und ich fühle mich zu Männern hingezogen, habe meine Schwächen und meine Stärken, wie jeder Mensch auch. Doch ich war viele Jahre ein unvollständiges Wesen, ein Menschenkind mit großen Identifikationsproblemen.
Meine Suche nach dem was ich bin bzw. sein möchte machte sich eben auch häufig an meinem schlechten Männergeschmack aus.

Ich war aber nicht wegen dem "leichten" Sex mit Männern zusammen, sondern weil ich nicht völlig allein sein wollte (und konnte). Liebe und Sex kann ich nicht trennen und mich nicht mit jedem xbeliebigen Mann vereinen.
Die Pille nahm ich nur als naive heranwachsende Frau, da ich es besser nicht wusste. Lange nahm ich sie sogar ohne Partner bzw. ohne Sex. Als ich dann meine erste längere Beziehung hatte und in dieser so gut wie gar keinen Sex - weil mein damaliger Freund nicht konnte - setzte ich sie ab und nahm sie schon sehr bald nie mehr!
Tournesol hat Recht, dass die Pille Frauen verändert. Ich kann nicht so wirklich abschätzen, ob man dann anders riecht oder andere eher riechen kann, aber ich weiß, dass der Wunsch "nichts künstliches oder für die Gesellschaft kreiertes sein zu müssen" bei mir stärker war, als die Libido. [:P]

Mein erstes Kind war von mir gewünscht, von dem Vater nicht. Sein Problem! Ein Mann hat auch Verantwortung - als wäre Verhütung, nur Frauensache. Wenn er NIE - wie er damals sagte - Kinder hätte haben wollen, dann wäre er mal lieber vorsichtiger und weniger naiv gewesen. Seine Eltern sind im Übrigen sehr dankbar für ihr einziges Enkelkind, und ich bin froh so nette Verwandtschaft hinzu bekommen zu haben! :Sonne:
Mein zweites Kind war auch von mir gewünscht und von seinem Vater. Dass er und ich eben doch nicht zusammen passen, hat wohl mit meiner langanhaltenden Selbstfindung zu tun und meinem Lebensweg.
Verantwortung übernehme ich für alles was ich tue, was auch sonst? Aber ich übernehme keine Verantwortung (mehr) für andere Menschen und deren Entscheidungen. Da spielt das Geschlecht für mich absolut keine Rolle. Wenn man keine Phantasie hat und kreativ mit den verschiedensten Hürden umgehen kann, muss man keinen Buhmann oder eine Buhfrau suchen, sondern sich fragen, welches Problem man selber hat.
Das Schöne ist doch, dass wir uns weiter entwickeln (können) und aus Fehlern lernen, wenn wir es wollen. So sehe ich das und ich kann und will auch nur von mir sprechen, denn ich gehöre sicherlich NICHT zu irgend einer Mehrheit (der Frauen).

Lieben Gruß,
Knallschnute
Mopsinator

Benutzeravatar
Nachtgängerin
Moderator
Moderator
Beiträge: 918
Registriert: 15. Dezember 2013, 05:42
SPS: Ja

Re: Emanzipation

Beitragvon Nachtgängerin » 30. Juni 2014, 02:37

Hallo,


ich möchte nur kurz einwerfen, dass es zur Verhütung keiner Pille bedarf (wer möchte schon jahrzehntelang Hormone zuführen, die der Körper nicht benötigt), denn es gibt auch Kondome.

Und ich bin sehr froh darüber, dass Mann und Frau heute gezielt verhüten können, jedenfalls gezielter als "draußen ejakulieren".

Ich bin sehr froh darüber, keine Kinder zu haben. Ich wollte keine Kinder und will auch zukünftig keine. Auf meine "körperliche Intelligenz" gebe ich dabei nicht viel, ich wollte nicht und ich will nicht, und ich kann mir nicht vorstellen, dass es für ein Kind gut sein kann, bei einer Mutter aufzuwachsen, die keine Kinder haben möchte.


Ansonsten finde ich es nur gerecht, dass Frauen vor dem Gesetz nicht schlechter gestellt sind, und ich finde es auch gerecht, dass Frau sich nicht nur wegen der Gebärfähigkeit auf die Hausfrauenrolle konzentrieren muss.


Grüße.
Und dann wird die Dunkelheit zur Pforte.

Benutzeravatar
Ghostvoice
erfahren
erfahren
Beiträge: 424
Registriert: 21. Juni 2014, 00:14
SPS: Eher Ja
Wohnort: Wien, Österreich

Re: Emanzipation

Beitragvon Ghostvoice » 1. Juli 2014, 00:38

Hallo!

knallschnute hat geschrieben:ich frage mich aber auch, wie es die Frauen in der Vergangenheit (z.B. in den Freudenhäusern) mit der Verhütung so gehalten haben. War es ihnen unmöglich natürlich zu verhüten?

Offen gesagt hatte ích zwar ein paar Dinge gewußt (Verwendung von Schafsdärmen als "Kondome", pflanzliche Mittel zur Schwangerschaftsverhütung, ect.), doch eine genaue Antwort wußte ich gestern leider noch nicht auf deine Frage. Deshalb musste ich mal googeln und bin jetzt etwas schlauer, wie man "füher" verhütete ("Liebes Tagebuch, ich habe heute etwas gelernt..." ;) )
Ohne darauf lang einzugehen: Ja, man kannte bereits seit der Frühzeit der Menschheit Verhütungsmittel! Inklusive Keramikscheiben, die in etwa die Funktion eines Diafragmas erfüllten. Oder - vermutlich häufiger - pflanzliche Mittel welche erwiesene Spermizid-Killer sind.

knallschnute hat geschrieben:Denkst du "die Pille" war der Ausgangspunkt für die Emanzipation der Frau?

Nein. Ich denke aber, daß sie in biologischer Hinsicht ein sehr wichtiger Meilenstein war, welcher den Bestrebungen um sozialer Gleichstellung einen starken Auftrieb gab! (sah mich leider auch gezwungen, darüber etwas mehr zu recherchieren - "Liebes Tagebuch, ..." :roll: )

knallschnute hat geschrieben:Was, wenn es gar nicht so um das sexuelle Thema geht, als vielmehr darum möglichst viele Menschen in Arbeit zu stecken?

Das glaube ich weniger. Ich versuche mir bei solchen Themen die grundsätzliche Motivation zu überlegen. Engagierten Frauenrechtlerinnen ging es nicht um eine Vollbeschäftigung der Frauen, sondern um das Grundrecht jeder Frau selbst zu entscheiden, ob sie die traditionelle Rolle der häuslichen Versorgerin oder die einer berufstätigen Frau einschlagen wollte. Um das Recht als solches!
Die soziale, aber vor allem rechtliche Gleichstellung war das Ziel.

knallschnute hat geschrieben:Und die Frau, die als Hausfrau und Mutter "nur" ihren Haushalt und die Kinder hütet kann keine Lohnsteuer abführen oder sonstwie für den Arbeitsmarkt oder den Staat von großem Nutzen sein.

Sie erfüllt gesellschaftlich gesehen sogar einen weitaus wertvolleren Nutzen! Sie stellt sicher, daß die Bevölkerung weiter existiert! Ohne Mütter, keine Nachkommen! Dieses Grundgesetz der Natur wird sogar von der Wirtschaft akzeptiert.

---

Ich versuche seit fast 2 Stunden diesen Post zu vollenden, doch sehe keine Möglichkeit dies zu tun, ohne in mehrere sehr große Fettnäpfchen zu treten. Du bringst in deinem Posting eigentlich genau die Punkte, bei denen es mir in meiner ursprünglichen Fragestellung ging... doch die Schlussfolgerungen möchte ich hier nicht ziehen!
Dieses Thema ist noch viel sensibler, als ich bisher gedacht hatte... :(

Meinen Dank möchte ich dir auf alle Fälle aussprechen!!
Die Auseinandersetzung mit deinem Posting hat mir geholfen mehr Klarheit in diesem Thema zu gewinnen!

knallschnute hat geschrieben:Das Schöne ist doch, dass wir uns weiter entwickeln (können) und aus Fehlern lernen, wenn wir es wollen.

Ich hoffe, daß wir das wirklich können! Das Lernen aus unseren Fehlern!

Bye,
Ghostvoice!
Diese Tür war immer nur für dich bestimmt.Und nun werde ich sie schliessen.


Zurück zu „Gesellschaft und Kultur“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 35 Gäste