Ich möchte ein neues Thema eröffnen, auf das ich durch folgende Sätze von Knallschnute (aus dem Thema "Depressionen") gestoßen bin. Deshalb ausdrücklich: Den gedanklichen Anstoß habe ich Knallschnute zu verdanken (ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken):
Knallschnute hat geschrieben:
"Die Kunst liegt nicht darin, in einem schönen Leben glücklich zu sein, sondern vielmehr trotz eines unbequemen Lebens es für sich so schön wie möglich zu machen. Glück muss nicht das sein, was wir Menschen uns erdenken. Einen Bettler bedauern wir, weil wir in unserem bequemen Dasein meinen, auf unseren Luxus nicht verzichten zu wollen, aber sind wir nicht eher zu bedauern, die wir meinen, bestimmte Dinge zu brauchen, um ein schönes Leben zu haben? Zufriedenheit und Glück liegen im Inneren eines Menschen verborgen, auch dann, wenn er nach heutigem Maßstab ein erbärmliches Leben führt. Aber dahinter muss man erstmal kommen bzw. dazu in der Lage sein, sein Glück und seine Freude am Leben nicht an äußeren Dingen zu messen, sondern an innerer Zufriedenheit mit sich und dem was sich einem im Leben bietet."
Diese Sätze, so einfach und locker sie von Knallschnute geschrieben wurden, beinhalten eine ganze Menge, über die es sich lohnt, näher nachzudenken und zu diskutieren. Ich fange mal an:
Glück
Wer Glück unmittelbar erstrebt, wird das Glück nicht finden. Glück ist die Wirkung bzw. das Ergebnis eines Handelns oder Denkens. Aus diesem Grund wird das Vorhandensein bestimmter Lebensumstände einen nicht glücklich machen; genau so, wie das Fehlen der Umstände nicht automatisch zu fehlendem Glück führt. Wenn man allerdings dem Leben irgendeinen Sinn gibt und nach diesem strebt, dann wird sich das Glück von selbst einstellen - unabhängig von den Lebensumständen.
Ja, Glück liegt in jedem von uns und es wird uns zuteil, wenn wir unserem Dasein und Leben einen Sinn geben und diesen anstreben.
Ja, Glück hat nichts mit Vermögen, Geld o.ä. zu tun, denn es ist ein inneres Gefühl, was wir immer in uns tragen. Es muss nur aktiviert werden, und zwar durch ein sinnerfülltes Leben.
Zufriedenheit
Zufriedenheit sehe ich als Einverständnis mit dem eigenen Leben und Lebensumständen. Zufrieden ist, wer innerlich ausgeglichen und nichts anderes verlangt als das, was man gerade hat.
Zufriedenheit liegt ebenso wie das Glück in einem. Sie tritt ebenfalls als Folge ein, wenn man gerade den Einklang mit den tatsächlich vorliegenden Lebensumständen feststellt.
Zufriedenheit ist damit nicht die Folge, wenn irgendwelche erstrebten Lebensumstände tatsächlich eingetreten sind, sondern die Folge, wenn die in diesem Moment vorliegenden Umstände einem persönlich genügen.
Unterschiede?
Zufriedenheit und Glück sind beide in uns und es sind angenehme Wirkungen, die wir verspüren, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Glück begründet sich auf Handlungen, die nach außen gerichtet sind. Die Zufriedenheit bezieht sich eher auf das Innere der eigenen Person.
Wie denkt ihr über Zufriedenheit und Glück?
Habt ihr Beispiele? (Der Beitrag ist mir irgendwie zu theoretisch und trocken geraten .)
Bin gespannt
Lieben Gruß
Nordstern.
Glück und Zufriedenheit
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Re: Glück und Zufriedenheit
Hallo Nordstern,
ich glaube, dass Glück und Zufriedenheit auch in der Fähigkeit, Gegebenheiten so annehmen zu können, wie sie eintreffen, mit begründet liegen. Wenn ich dann auch annehmen kann, wenn alles ganz anders kommt als ich mir das ausgedacht/gewünscht habe und ich kann trotzdem das Positive darin sehen, dann stellt sich (mit hoher Wahrscheinlichkeit) auch eine gewisse Zufriedenheit ein. Und nicht selten stellt sich aus dem Gefühl der der Zufriedenheit heraus auch ein Gefühl des Glücks bei mir ein. Glück empfinde ich oft auch aus einem Gefühl der Dankbarkeit heraus, nachdem ich etwas sehr gut oder sehr schön für mich oder jemanden, der mir nahe steht (das macht für mich auch viel aus), empfunden habe. Ansonsten denke ich auch, dass wir uns mit unseren Ansprüchen das Gefühl des zufrieden sein könnens selbst mit beeinflussen. Beide Gefühle sind meines Erachtens nach auch die Folgen unseres eigenen Blickwinkels. Je nach dem, wie ich eine Sache positiv oder negativ bewerte, wird sich das auf meine Gefühle auswirken. Ich denke auch, dass Glück und Zufriedenheit, so wie sämtliche ander Gefühle aus unserm Innern heraus begründet sind. Zu berücksichtigen sind dabei wohl die eigenen Lebenserfahrungen, die einer schon gemacht hat. Sie wirken sich ja auch sehr auf unsere Gefühle aus.
Jette
ich glaube, dass Glück und Zufriedenheit auch in der Fähigkeit, Gegebenheiten so annehmen zu können, wie sie eintreffen, mit begründet liegen. Wenn ich dann auch annehmen kann, wenn alles ganz anders kommt als ich mir das ausgedacht/gewünscht habe und ich kann trotzdem das Positive darin sehen, dann stellt sich (mit hoher Wahrscheinlichkeit) auch eine gewisse Zufriedenheit ein. Und nicht selten stellt sich aus dem Gefühl der der Zufriedenheit heraus auch ein Gefühl des Glücks bei mir ein. Glück empfinde ich oft auch aus einem Gefühl der Dankbarkeit heraus, nachdem ich etwas sehr gut oder sehr schön für mich oder jemanden, der mir nahe steht (das macht für mich auch viel aus), empfunden habe. Ansonsten denke ich auch, dass wir uns mit unseren Ansprüchen das Gefühl des zufrieden sein könnens selbst mit beeinflussen. Beide Gefühle sind meines Erachtens nach auch die Folgen unseres eigenen Blickwinkels. Je nach dem, wie ich eine Sache positiv oder negativ bewerte, wird sich das auf meine Gefühle auswirken. Ich denke auch, dass Glück und Zufriedenheit, so wie sämtliche ander Gefühle aus unserm Innern heraus begründet sind. Zu berücksichtigen sind dabei wohl die eigenen Lebenserfahrungen, die einer schon gemacht hat. Sie wirken sich ja auch sehr auf unsere Gefühle aus.
Jette
Die Veränderung des Blickwinkels kann die Wahrnehmung von kleinen Dingen bewirken, die wir manchmal gar nicht mehr sehen. - Namasté
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Re: Glück und Zufriedenheit
Guten Morgen Ihr Lieben
Der Unterschied von Glück und Zufriedenheit besteht m.E. darin :
ZUFRIEDENHEIT :
Zufriedenheit ( und auch Unzufriedenheit ) empfinde ich als "inaktive " Gefühls-Zustände, denen sowohl die Idee, als auch die Kraft zur Veränderung fehlt . Wobei dieses bei Zufiedenheit "verständlich" ist, da ja dabei "kein Gedanke des Bemängelns ...aufkommt, oder ein solcher Gedanke "Gehör bekommt " Für mich hat dies jedoch trotzdem--- "ein Gefühl---von "geht so "inne....und der Entlastung für mich "nichts tun zu müssen" ! Ich spüre jedoch dabei "darunter" ein ??? (zu "Entlastung"---nämlich im Sinne von " brauch ich diese ???---warum von WAS ? und was ist denn da (oder gewesen ), wozu ich meinte nicht genug Kraft frei verfügbar zu haben ???)
Bei Unzufriedenheit...erlaube ich mir letztere Fragen ( noch nicht mal an mich...oh) In Unzufriedenheit fühle ich eine Belastung, von der ich überzeugt bin, diese nicht ändern zu können---die Kraft nicht zu haben !!!....und daher "sowieso gezwungen bin" zur Inaktivität.
GLÜCK :
Glück beinhaltet für mich dagegen ---vor allem Aktivität. Dem Wunsch und die Freude zur Aktivität. Glück setzt m.E. "ein Ereignis" oder eine Idee voraus. Entweder von mir selbst ein EINFALL , oder von außen eine "VERÄNDERUNG" ,was "mich meine Kräfte spüren läßt"---diese "überlaufen läßt"...Gedanklich mir anbinden läßt, was ALLES dadurch JETZT lösbar ist (daddurch) Die Sicht ist klar, hell und frisch. Ich bin voll von Aktivität dazu---und wenn es auch nur z.B. das Ausagieren der Freude darüber ist
Ungluck fühle ich als ---das Gegenteil davon----- Jedoch mit eben dem gleichen "Aktiv-Gefühl" von mir, allerdings da in dunkel-unklar-undurchsichtig und alt-verbraucht----Ich "sehe mich" in unglücklich mit ungeheurer Kraft und Eisatz im Dunkeln und nur dort....LICHT suchen....( dabei durch die Sicht, den unglücklich Zustand "abzusichern" und zu verstärken...)----Dabei "bräuchte" ich nur "HOCH schauen....und da wär es hell ...doch vermutlich "würde mir dies --in dem Zustand--zu wenig Aktivität abfordern....????
Lieber Gruß Tournesol
Der Unterschied von Glück und Zufriedenheit besteht m.E. darin :
ZUFRIEDENHEIT :
Zufriedenheit ( und auch Unzufriedenheit ) empfinde ich als "inaktive " Gefühls-Zustände, denen sowohl die Idee, als auch die Kraft zur Veränderung fehlt . Wobei dieses bei Zufiedenheit "verständlich" ist, da ja dabei "kein Gedanke des Bemängelns ...aufkommt, oder ein solcher Gedanke "Gehör bekommt " Für mich hat dies jedoch trotzdem--- "ein Gefühl---von "geht so "inne....und der Entlastung für mich "nichts tun zu müssen" ! Ich spüre jedoch dabei "darunter" ein ??? (zu "Entlastung"---nämlich im Sinne von " brauch ich diese ???---warum von WAS ? und was ist denn da (oder gewesen ), wozu ich meinte nicht genug Kraft frei verfügbar zu haben ???)
Bei Unzufriedenheit...erlaube ich mir letztere Fragen ( noch nicht mal an mich...oh) In Unzufriedenheit fühle ich eine Belastung, von der ich überzeugt bin, diese nicht ändern zu können---die Kraft nicht zu haben !!!....und daher "sowieso gezwungen bin" zur Inaktivität.
GLÜCK :
Glück beinhaltet für mich dagegen ---vor allem Aktivität. Dem Wunsch und die Freude zur Aktivität. Glück setzt m.E. "ein Ereignis" oder eine Idee voraus. Entweder von mir selbst ein EINFALL , oder von außen eine "VERÄNDERUNG" ,was "mich meine Kräfte spüren läßt"---diese "überlaufen läßt"...Gedanklich mir anbinden läßt, was ALLES dadurch JETZT lösbar ist (daddurch) Die Sicht ist klar, hell und frisch. Ich bin voll von Aktivität dazu---und wenn es auch nur z.B. das Ausagieren der Freude darüber ist
Ungluck fühle ich als ---das Gegenteil davon----- Jedoch mit eben dem gleichen "Aktiv-Gefühl" von mir, allerdings da in dunkel-unklar-undurchsichtig und alt-verbraucht----Ich "sehe mich" in unglücklich mit ungeheurer Kraft und Eisatz im Dunkeln und nur dort....LICHT suchen....( dabei durch die Sicht, den unglücklich Zustand "abzusichern" und zu verstärken...)----Dabei "bräuchte" ich nur "HOCH schauen....und da wär es hell ...doch vermutlich "würde mir dies --in dem Zustand--zu wenig Aktivität abfordern....????
Lieber Gruß Tournesol
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Re: Glück und Zufriedenheit
Mir ist zum Thema "Glück" noch etwas eingefallen. Glücksgefühle - da gibt es bei mir auch noch mal Unterschiede. Da gibt es die Gefühle des Glücks bei mir, die ich mit anderen teile, meist gerne sogar. Aber dann gibt es auch so kleine Glücksmomente - ganz stille, nur für mich, die so was ganz inniges haben (es anders zu beschreiben, dafür fehlen mir die Worte). Das sind dann häufig Gefühle, über die ich mit keinem Menschen rede, die mich aber unendlich ausfüllen.
Jette
Jette
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