Umgang in der Gesellschaft

Hier haben alle Themen über Religion, Politik oder das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen platz.
Nordstern
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Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Nordstern » 30. September 2013, 17:54

Hallo,

mein großes Problem ist, dass ich das Verhalten der Menschen untereinander einfach nicht verstehe.

Im Wesentlichen stört mich die mangelnde Ehrlichkeit und fehlende Verlässlichkeit der Mitmenschen. Wenn dem immer wieder Gesagten und Gepredigten keine Taten folgen, verletzt es mE die Menschen in ihrer Würde als Mitglied der Gesellschaft.
Ich meine auch die mit konstanter Boshaftigkeit wiederkehrenden Festtagsreden und Lippenbekenntnisse von Politikern, Wirtschaftsvertretern, Verbänden etc.
Weihnachten steht bald wieder vor der Tür: Dann wird soziale Gerechtigkeit eingefordert, es wird über Solidarität und Teilen gesprochen, den Top-Verdienern wird nahegelegt, die ausufernden Vergütungen zu begrenzen. Alle hören sich das an, Manager und Wirtschaftsvertreter stimmen bei einem Glas Champagner zu und spätestens zu Silvester werden wieder Milliarden in den Himmel geschossen, ganz nach dem olympischen Motto: höher, größer, lauter. Zu Silvester endet dann auch das Geschäftsjahr und man kann sich auf die Tantieme freuen. Da ist doch irgendetwas verkehrt. Etwas sarkastisch könnte man vermuten, dass sich allgemein eine demenzähnliche Krankheit über die Gesellschaft gelegt hat. Es wird mich wieder nerven - nein: es nervt mich jetzt schon, wenn ich nur daran denke. :x

An Beispielen aus anderen Bereichen mangelt es nicht. Meine Arbeit konfrontiert mich täglich mit diesem Problem, aus verschiedenen Blickrichtungen und Ebenen.

Meine Großmutter hat häufig gesagt: "So etwas tut man nicht." Das war ihre einfache, aber praxisnahe Lebensgrundlage. Vielleicht ist es so einfach und wir müssen uns nur häufiger an diesen Grundsatz erinnern.

Warum handeln die Menschen so?
Wieso können sie nicht die Wahrheit sagen? Ist ihnen ihre Unehrlichkeit überhaupt bewusst?
Liegen die Gründe nur in dem Eigennutz, der Gier und dem Neid?
Schämen sich die Menschen nicht, wenn sie immer wieder unehrlich handeln?
Ist unsere Gesellschaft schon so abgestumpft, dass sich nur wenige darüber aufregen?
Wird es gar nicht bemerkt, dass man sich so verhält?
Fragen über Fragen, die in meinem Kopf immer schneller kreisen, sodass mir langsam schlecht wird. :übel:

Habt Ihr Antworten?

Herzliche Grüße
Nordstern. :stern:
[align=left]Die Tatsache ist ein kleiner kompakter Glaube.[/align] (Les Murray)

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Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon tournesol » 30. September 2013, 19:06

Lieber Nordstern.

ich glaube, dass sich sehr sehr viele Menschen wirklich überhaupt nicht bewußt sind, was sie tun !
Oder ...und , dass sie den Satz Deiner Großmutter ganz anders interprätiert haben....
und wir auch alle---sehr früh --zur "Lüge" erzogen wurden ( Dass MAN das TUT !!)
Kleines "liebes, gutes " Beispiel : Mann muss, soll "Guten Tag" sagen----Und "Danke " "Gute Besserung" etc---
und bekommt dies SO beigebracht (...und manchmal sogar nuch dazu gesagt "Dass es total egal wäre, ob man dies nun meine, oder nicht.....!)
Und dies st nun das "richtige " :roll: Ergebnis davon....
Hiermit wurde vielen m.E. auch besonders "das Gefühl für sich " erfolgreich abtrainiert... ( Denn es ist leichter an anderen zu sehen "wo sie "lügen", als an sich selbst....
Ich nehn mich davon auch nicht aus,----hmm denn zu erst wollte ich diese Antwort an Dich mit "Es ist wirklich furchtbar was DIE da machen..." anfangen..... Oh Oh.......Dann ist mir erst aufgefallen, dass mir vermutlich auch (da wo ich sowas tue) es eben nicht bewußt ist.....und mir nicht auffällt !
Sicher ist dies nicht "das gleiche, was mir---wie Dir---an anderen auffällt, doch ich vermute mal doch letztendlich "auf der gleichen Schiene!" :teufel:
Ich kann mich nur bemühen dazu wach mir gegenüber zu sein----um es bewußt zu vermindern ...und nicht noch zu vermehren....hmmm :Sonne: lein

Lieber Gruß Tournesol

Nebeltal
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Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Nebeltal » 30. September 2013, 20:32

Ja das ist wirklich etwas worüber es sich zu diskutieren lohnt.
Wo man nur hinschaut überall lügen und doppelmoral, egoismus indifferentes verhalten.
Selbst die Menschen die einem am nächsten sind und die man meint zu kennen, tragen oft nur eine Maske.
Meine These ist wohl, obwohl wir alle Menschen sind, sind wir doch sehr unterschiedlich. jeder hat eine andere vorstellung von Moral, von gut und böse. Jeder hat Träume und Ziele die er erreichen möchte, oft auch um den Preis andere zu belügen, sich selbst zu belügen oder sogar zu schaden. Jeder hat einen anderen Blick auf die Welt, sieht dinge in einem anderen Kontext, das ist abhängig von Erziehung, Kultur, Gesellschaft, Erfahrungen etc sind. Und oft fehlt uns einfach die Gabe uns in andere Menschen hinein zu versetzen, alles in allem sind wir sehr subjektiv. Das Große ganze zu sehen, darauf hat uns die Evolution nicht "programmiert", bzw auch nicht müssen, da es zum überleben nicht Notwendig ist oder war.
Die Gesellschaft vor allem die westliche, sehe ich wirklich in einem furchtbaren Zustand. Als Grund dafür ziehe ich den ausufernden Kapitalismus und die Medien heran. Dieses zusammenspiel züchtet, Egoisten heran, Menschen die sich über Marken definieren und nicht über Tugenden und Werte. Maßlose Gier sind die folge und überall hört man "Wachstum" sei der Indikator für Glück. Im Fernsehen gibt es nur noch Sex und Gewalt zu sehen oder Menschen werden in irgendwelchen Talentshows Bloß gestellt. Im Internet wird wochenlang über Miley Cyrus diskutiert und echauffiert. Menschen kommunizieren nur noch über Smartphones miteinander und schauen sich beim reden nicht mal mehr an. Mode, Medien und Spielzeug Industrie sexualisieren die Gesellschaft immer weiter, so dass man 12 jährige Mädchen im Minirock sieht und man als Junge von klein auf mitbekommt das die Frau ein sexobjekt ist und sie gefälligst gut auszusehen hat.
Und die Politik unsere Demokratie ? Da sehe ich einfach nur Resignation, der langweiligste Wahlkampf den ich in Erinnerung habe. Es sagt schon viel über den Zustand der Demokratie aus, wenn es in einer Zeit wie dieser, über Mindestlohn und Autobahnmout diskutiert wird. Ganz zu schweigen von Angela Merkels Halskette.
Ich bin 21 und fühle mich nicht als Teil dieser Gesellschaft. Manchmal wünsche ich mir, einfach so ein Mensch zu sein, so richtig oberflächlich so ein ganz normaler Typ. Einfach jemand der sich diese Fragen nicht stellt, der einfach teil dessen ist.
Warum 48h für ein iphone anstehen? warum seiner Tochter kleider für Erwachsene kaufen? warum den Fernseher nicht mal aus lassen ? warum werden 50 % der Ehen geschieden ? Alles Fragen die sich die Leute mal Anfangen sollten zu stellen.

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Jette
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Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Jette » 30. September 2013, 21:12

Hallo zusammen,

ich glaube, dass auch die veränderte Gesellschaft eine Rolle spielt. Ich lebe, seit ich mit meinem zweiten Mann zusammen bin in einer kleinen Stadt. Aber selbst hier lebt jeder für sich, kennt kaum noch seine Nachbarn. Und die finden das auch noch normal. Ich wuchs in einem kleinen Dorf auf. Damals gab es noch Hauschlachtungen und der Hölzsäger kam ans Haus um Holz zu sägen (nur zwei Beispiele). Aber da musste vorher nicht groß Hilfe organisiert werden. Wenn der Schlachter oder der Holzsäger kam oder beim Nachbarn einer seiner landwirtschaftlichen Maschinen ausfiel, da war die Nachbarschaft da und hielt zusammen. Jeder hat stets jedem geholfen. Das war eine Selbstverständlichkeit! Abends hat die Nachbarschaft beieinander gesessen und den Feierabendplausch gehalten, bei Tag haben die Nachbarinnen Hausarbeiten, wie z. B. Socken stopfen auch gemeinsam im Hof erledigt, während die Kinder mit Bohnenstangen, Sägeböcken, Kartoffelsäcken und/oder Teppichen Höhlen bauten. Die Kinder halfen auch schon mit, wenn der Nachbar Holz gespalten hatte z. B. war es selbstverständlich, dass die kleineren das gespaltene Holz in Körbe füllten, die größeren dabei helfen durften, diese in die Holzhütte zu tragen und die Erwachsenen neben dem Tragen des Holzes dieses auch gleich aufschichteten. Da hast du von klein auf gelernt, dass Zusammenhalt wichtig ist und Wert hat. Natürlich gab es manchmal auch Streit unter den Nachbarn. Aber unsere Eltern haben uns immer wieder vorgelebt, dass man diesen auch beheben und wieder zusammenfinden kann.
Ich habe mir so schwer getan, als ich hierher gezogen bin, weil hier jeder so anonym lebt. Kinder kriegen doch so gar keine Wertevermittlung mehr mit und in der Schule zählen, wie Nebeltal das schon geschrieben hat, Markenartikel, Spielkonsolen, Handys, usw.und die Erwachsenen spielen mit und erlauben ihren Kindern solchen Besitz. Da findet doch kein wirkliches Miteinander mehr statt, Zusammenhalt ist nicht mehr wichtig.

Ich finde einfach unserer Gesellschaft geht es zu gut, die Technik ist viel zu sehr fortgeschritten und es gibt viel zu viele Luxusgüter. Dadurch, dass alles zugebaut wird und Hecken um Grundstücke so hoch wachsen, dass man nicht mehr drübersehen kann, kann nicht mal mehr ein Plausch über den Gartenzaun stattfinden. Der Nachbar wird einem völlig egal. Dem Wohlstand gebe ich sehr viel Schuld. Früher haben die Nachbarn ihre Ableger von Pflanzen getauscht, heute kauft man im Supermarkt. Meiner Meinung nach ist der Fortschritt in den allermeisten Fällen ein Rückschritt und ich bedaure es ein wenig, dass meine Kinder in der heutigen Zeit aufwachsen müssen. Nur in einem Punkt bin ich darüber froh und das sind die Fortschritte in der Medizin, die sie bis heut gemacht hat. Darüber muss ich sagen, bin ich schon sehr glücklich, sonst hätte meine Tochter wohl kaum eine hohe Lebenserwartung.

Jette
Die Veränderung des Blickwinkels kann die Wahrnehmung von kleinen Dingen bewirken, die wir manchmal gar nicht mehr sehen. - Namasté

Mikado

Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Mikado » 30. September 2013, 22:31

Huiuiui, ziemlich düstere Stimmung hier, wenn auch nicht ganz unberechtigt. Teilweise ist's mir etwas (eigentlich extrem) zu verallgemeinernd. Hab mir überlegt, ob ich auf jede Frage mit ganz ganz kurzen Sätzen einzeln antworten sollte, mich aber dann doch entschieden es lieber bleiben zu lassen. Meine Antworten hätten wohl als zynisch oder verharmlosend (infolge dessen vielleicht sogar beleidigend?) gewertet werden können, und sie wären wohl nur wenig befriedigend ausgefallen, daher nur eine Antwort zu.

Habt Ihr Antworten?


Ja, aber ich bin auf die Antworten gespannt, die Du/Ihr darauf findet :).

:kleeblatt:

Mikado

Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Mikado » 1. Oktober 2013, 07:45

Ich möchte noch zu denken geben, in Bezug auf die bescholltenen Medien, den technischen Fortschritt und die Nachbarschaftshilfe ... errinnert sich noch wer an das Hochwasser dieses Jahr? Will nur sagen, da haben Medien, technischer Fortschritt (Kommunikation/Facebook) und überregionale Nachbarschaftshilfe super hingehauen. Bitte auch solche Sachen bedenken, bevor verallgemeinert wird.

Nordstern
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Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Nordstern » 1. Oktober 2013, 08:11

Hallo,

vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich habe das Thema in einer Situation eröffnet, wo ich ziemlich resigniert und verzweifelt war. Eine "Schlüsselsituation" löste bei mir diese Reaktion aus, das geht rasend schnell. Die von mir gestellten Fragen tauchen bei mir aber immer wieder auf und beschäftigen mich. Ich gerate dann in gedanklich in einen ewigen Kreislauf; meine Depression zeigt sich sofort.

Ich bin beruflich ein Teil der Geschäftswelt und habe sehr unterschiedlichen Kontakt zu ihr. Da erlebt man die verschiedensten Typen von Menschen, aber eben auch verstärkt die ich-bezogenen Personen. Es ist für mich tagtäglich eine Gratwanderung zwischen meiner Persönlichkeit und den Anforderungen des Berufs und damit der Geschäftswelt. Das macht das Arbeitsleben für mich seit Monaten so anstrengend.

Nachdem ich das Thema eröffnet hatte, habe ich nachgedacht (die ganze Nacht). Keiner kann immer nur ehrlich und gut sein; ich nehme mich da nicht aus. Es ist richtig, liebe Tournesol, man muss sich selbst auch immer wieder prüfen und genau überlegen, wie man selbst handelt. Vielleicht ist das Maß das Entscheidende? Man darf andere nicht verletzen, nicht nur auf seinen eigenen Vorteil und das eigene Vergnügen schauen.

@Mikado
Die Medien sind ein zwiespältiges Gebilde. Schön, dass du das Beispiel mit der Flut angeführt hast. Die Hilfe der Bevölkerung und der Einsatzkräfte war schon toll. Wenn ich in dem Zusammenhang aber noch einmal auf die Politiker eingehen darf (bitte, verstehe das nicht als "Nachkarren"): Die haben sich tlw. mit Sandschaufel und Gummistiefel sowie beim Händeschütteln fotografieren lassen. Das ist auch in Ordnung; ich erwarte nicht, dass der gesamte Bundestag tatkräftig mit anfasst. Schade ist nur, dass den Ankündigungen von schneller, unbürokratischer finanzieller Hilfe -so wie man hört- nicht immer auch Taten gefolgt sind.

Ich bin auf weitere Meinungen gespannt.

Viele Grüße
Nordstern.
[align=left]Die Tatsache ist ein kleiner kompakter Glaube.[/align] (Les Murray)

Mikado

Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Mikado » 1. Oktober 2013, 08:48

Bin gerne mit dabei, wenn auf Medien, Bänker, Militär, Geheimdienste, Judikative, Legislative und Exekutive eingedroschen wird ^^. Es ist leider sehr einfach gewisse Menschen(gruppen) zu entmenschlichen ... Gerade Politker geben dafür die besten Vorlagen. ... Da gab es mal ein sehr schönes Interview mit der Marina Weisband (ehemalige Geschäftsführerin?) von der Piratenpartei. Die hat, glob ich auch mal irgendwas in Richtung Psychologie studiert. Moah, das Mädel ist für mich das, was für viele Frauen Johnny Depp ist -sabber ... lechz ... träum- ^^.

[spoil]Bin mal so frei und verlinke mal kurz das Video ... falls es jemanden interessiert.
Am Rande geht es auch um Politiker und Entschmenschlichung (von beiden Seiten aus betrachtet)

Teil 1 (15min)
http://www.youtube.com/watch?v=aszdIZ8kBao

Teil 2 (15min)
http://www.youtube.com/watch?v=RNrCQ4L19O8

Teil 3 (15min ... hier gehts gleich mit dem Thema Entmenschlichung in die Vollen)
http://www.youtube.com/watch?v=BvoZCx2BRgM

Ich vertrete teilweise extreme (noch von den meisten als Verschwörungstheorien missbilligte) Meinungen, die vielleicht sogar Deine Grenzen überschritten, würde ich sie äussern. Naja, mit dem Helden Edward Snowden kam ja nun ein bisschen ans Tageslicht und für mich war das absolut keine Überraschung. Aber wirklich genießen konnte ich es auch nicht, nach dem Motto: "Seht ihr mal, ich habs gesagt, ich hab versucht zu informieren, ihr wolltet nicht hören, ihr habt nicht geglaubt und mich als Spinner in dieser Thematik herabgewürdigt und Fakten ab- bzw heruntergestritten. Haha, das habt ihr nun davon, guckt ihr blöd, wa?! -mit Finger zeig-". Für einen ganz kurzen Moment hatte ich die Genugtuung, aber was bringt es mir? Tatsächlich ist es ziemlich traurig. Darf mich darin nicht zu sehr verlieren. Bloß nicht 24h am Tag mit befassen :). Es wird sich noch sehr viel Verschwörung als Wahrheit bewahrheiten ... dem Internet sei Dank.[/spoil]
Zuletzt geändert von Mikado am 1. Oktober 2013, 16:24, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Jette » 1. Oktober 2013, 09:27

Hallo Mikado,

Mikado hat geschrieben:Ich möchte noch zu denken geben, in Bezug auf die bescholltenen Medien, den technischen Fortschritt und die Nachbarschaftshilfe ... errinnert sich noch wer an das Hochwasser dieses Jahr? Will nur sagen, da haben Medien, technischer Fortschritt (Kommunikation/Facebook) und überregionale Nachbarschaftshilfe super hingehauen. Bitte auch solche Sachen bedenken, bevor verallgemeinert wird.


Ja, natürlich, es gibt auch noch Beispiele, die funktionieren und ich schließe mich dazu den Ausführungen Nordsterns gerne an. Was ich eigentlich in Frage stellen wollte, ist das, was wir unseren Kindern heute vorleben, wenn im Allgemeinen jeder nur für sich selbst dahinwurstelt. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass für mich, das in meinen Augen, fehlende Miteinander, sich dahingehend auswirkt, dasss sich Menschen immer mehr zu Egoisten entwickeln. Sie müssen ja, leben sie fast nur noch ihr eigenes leben, kaum noch Rücksicht nehmen.


Mikado,

was mich betrifft, bin ich an deiner wirklichen, aufrichtigen Meinung meinen Beiträgen gegenüber interessiert. Ich überdenke meine Meinung permanent und wenn mir Argumente einleuchten, dann korrigiere ich meine bisherige Einstellung schon auch mal. Also nur zu! Sonst ist es ja kein Austausch.

Liebe Grüße
Jette
Die Veränderung des Blickwinkels kann die Wahrnehmung von kleinen Dingen bewirken, die wir manchmal gar nicht mehr sehen. - Namasté

Mikado

Re: Umgang in der Gesellschaft

Beitragvon Mikado » 1. Oktober 2013, 11:10

@ Nordstern:
Manager und Wirtschaftsvertreter stimmen bei einem Glas Champagner zu

Für Managerverhältnisse erscheint mir das noch sehr sehr gemäßigt, aber ich verstehe durchaus, wie Du das meinst und bin ganz Deiner Meinung.

spätestens zu Silvester werden wieder Milliarden in den Himmel geschossen

Ich fände es schön, wenn es wirklich nur zu Sylvester so wäre.

Eine "Schlüsselsituation"

Magste das detaillierter beschreiben? Interessiert mich sehr. Bin aber nicht sauer, wenne das nicht lieber nicht willst. Alles chic :).

@ Nebeltal
Wo man nur hinschaut überall lügen und doppelmoral, egoismus indifferentes verhalten.

Ich guck auch mal woanders hin ^^.

Spielzeug Industrie sexualisieren die Gesellschaft immer weiter, so dass man 12 jährige Mädchen im Minirock sieht ...

Minirock finde ich noch nicht soooo schlimm ... je nachdem wie kurz tatsächlich und was man so alles sehen kann. lol, muss mir grade vorstellen: Noch nicht ganz in der Lage sich den Popo richtig abzuwischen und dann im Minirock beim Bücken die Bremspuren präsentieren xD. Aber tjoah, wenn die Muddi das zulässt (in einem sehr sexuell provokantem Maße und die Tochter dann aussieht, wie eine kleinwüchsige Erwachsene) und die Muddi das vielleicht selbst sogar so vorlebt, dann soll die sich aber nich wundern/aufregen, wenn ich ihrer Tochter (die sich auf Escort-Service gepimpt hat) sabbernd hinterhergaffe und 'ne Beule inna Hose bekomme ^^... deswegen schnapp ich mir aber noch lange kein Kind und schleif es ins Gebüsch.

Im Fernsehen gibt es nur noch Sex und Gewalt zu sehen oder Menschen werden in irgendwelchen Talentshows Bloß gestellt.

Finde ich auch nicht schön. Das Problem ist halt (genau wie bei Wahlprognosen), dass nur 0,000000000000000001% (sehr überspitzt) nach ihren Vorlieben gefragt werden. Ich weiß nicht welche Menschen dafür genau ausgesucht werden, aber ich zweifle stark daran, dass es sich um einen repräsentativen Querschnitt der Gesellschaft handelt. Das sollte auf jedenfall mal dringenst angegangen werden. Ich will auch sone TV-Box zur Analyse meiner Programmvorlieben. Naja, hab schon ewig lange keinen TV mehr (geguckt, nur zum Konsole zocken), aber wenn, dann würde ich wohl nur Arte und ähnliche Sender gucken.

Im Internet wird wochenlang über Miley Cyrus diskutiert und echauffiert.

Jetzt mal ernsthaft, wer ist das? Andererseits, ich hab vertrauen in Deinen Geschmack. Erklärs mir lieber nicht :).

Ich bin 21 und fühle mich nicht als Teil dieser Gesellschaft.

Mach ich Dir keinen Vorwurf, kann ich hin und wieder ganz gut nachvollziehen.

Manchmal wünsche ich mir, einfach so ein Mensch zu sein, so richtig oberflächlich so ein ganz normaler Typ. Einfach jemand der sich diese Fragen nicht stellt, der einfach teil dessen ist.

Kommt mir sehr bekannt vor.
Radikaler Zynismus-Modus On:
Ich würde Dir Alkohol empfehlen, da Du aber 'n bisschen was im Kopf hast, wäre das wohl ein riskanter Wettlauf zwischen 'Hirn dumm - Leber kaputt' saufen. Rauch mal lieber ... Na, das wäre dann wohl Verherrlichung von irgendwas. Ich sprechs nicht aus.
Radikaler Zynismus-Modus Off:
Legalize it :D.

Hallöchen Jette,

Dein Bild und die (melancholische) Beschreibung Deiner gewünschten Nachbarschaftsverhältnisse finde ich sehr schön. Anonymität ist aber auch was schönes. Wieder mal eine Frage der Gratwanderung. Ich selbst hatte mir darüber auch schonmal den Kopf zerbrochen und mich ernsthaft über das Thema "Kloster auf Zeit" informiert. Ist vielleicht eine nette Urlaubsidee, dort dürftest Du im großen und ganzen genau das finden. Mir persönlich fehlt dazu vermutlich die Disziplin ... nicht dass es mehr Disziplin erfordern würde, als der normale Arbeitsalltag ... eher bedeutend weniger nehme ich an ... mir aber immer noch zu viel ^^.

Und joah, ich werd bestimmt noch hin und wieder 'nen Kommentar ablassen :).


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