Hallo,
ja @Schattentanz, ich hab das jetzt auch gemerkt, daß das kein Kunde von Nordstern ist. Ich dachte nur, weil es doch ein geschäftlicher Termin war und Nordstern geschrieben hatte, daß er kein Kunde von ihm sei, daß es dann halt umgekehrt sein muß. Tut mir leid.
Schattentanz hat geschrieben: "Böses Lästern" erkenne ich nicht. Eher pointierte Kritik an dem Versuch Kunden zu ködern, indem man sie mit Blend-Verhalten, das auf die Emotionen abzielt, beeindrucken möchte, was bei Nordstern nicht gezogen hat, weil er das durchschaut/kritisch-sachlich hinterfragt hat.
Okay, ich hab im Duden nachgeschlagen, was lästern bedeutet: "(abwertend) sich über jemanden [der abwesend ist], über etwas abfällig, mit kritischen oder ein wenig boshaften Kommentaren äußern". Vielleicht hilft Dir das beim Erkennen.
Ich finde aber, daß das Ansprechen der Emotionen keine so schlechte Methode ist, den potentiellen Kunden für sich zu gewinnen. Viele Bücher handeln davon und raten dazu. Auch in vielen Kursen und Seminaren, an denen ich teilgenommen habe, wird das so gesehen, und auch in der NLP ist dies ein wichtiger Punkt. Ich versuche mich auch daran zu halten auf der Arbeit. Wenn ich z.B. bei einem Privatkunden bin und es geklärt ist, wie das Fenstergitter (oder so) auszusehen hat, plaudere ich noch ein wenig mit dem Kunden. Ich spreche ihn z.B. lobend auf seinen Hund an, der im Garten herumspringt. Dann bekomme ich vielleicht den Namen des Tieres genannt, den ich mir merke uns später aufschreibe. Oder ich lobe das Haus und frage nach der Einliegerwohnung, deren Vorhandensein mir an der seperaten Haustür aufgefallen ist. Dann bekomme ich irgendeine Geschichte, was es damit auf sich hat: Evntl. wollte da die Schwiegermutter einziehen, was sich aber verzögert hat, da sie sich kurz vorm Einzugstermin das Bein gebrochen hat, usw. Das schreibe ich mir dann alles auch auf. In unsrer Branche gibt es einen großen Verdrängungswettbewerb. Also wenn wir einen Auftrag bekommen, bekommt ihn ein andrer halt nicht und umgekehrt. Da sich auch die Preise nicht sehr voneinander unterscheiden, sofern sauber kalkuliert ist, muß man sich andrer Dinge bedienen. Wenn ich dann also das nächste Mal bei diesem Kunden bin, rufe ich von weitem schon den Namen seines Hundes, wenn dieser um die Ecke kommt und erkundige mich zunächst nach dem Befinden der Frau Schwiegermutter. Dies schafft mir einen Vertrauensvorschuß vor der Konkurrenz, die sich emotional vielleicht nicht so vorbereitet hat, und könnte den Ausschlag dafür geben, den Auftrag zu erhalten. Natürlich sind auch andre Dinge wichtig, wie sicheres, kompetentes Auftreten, usw. Aber das Plus auf der emotionalen Seite könnte wie gesagt das Zünglein an der Waage sein. Aus diesem Grund ist es mir wichtig, dies nicht zu vernachlässigen.
Nordstern hat geschrieben:Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle nicht sagen.
Ja okay @Nordstern, ich kann mir schon denken, um was es ging. Auch bei uns gibts manchmal Sachen, die nicht so ganz koscher sind. Mich selbst belastet das auch immer, wenn ich damit konfrontiert werde.
Du scheinst ja in der komfortablen Situation zu sein, Kunden ablehnen zu können. Das freut mich natürlich. Aber ich bin es nicht. Ich muß die alle ernst nehmen mit ihren Vorstellungen und Problemen und mich um sie kümmern. Das gelingt mir aber ganz gut. Gerade letzte Woche hatte ich eine sehr schwierige Kundin, die auf meine Einwände wegen der gesetzlichen Vorschriften nicht eingehen wollte und auch keine Haftungsübernahme unterschreiben wollte. Das hat mich einiges an Zeit und blabla gekostet, aber auf einmal gings dann doch, und sie hat schlieslich einen andren Entwurf von mir akzeptiert. Ich komme oft mit Kopf- und Magenschmerzen nach hause. Aber ich sage mir immer, ich muß tapfer sein und nicht nur an mich, sondern auch die Firma und die Mitarbeiter denken. Wenns ganz schlimm wird, kaufe ich mir teure Sachen auf Kredit, so daß ich gezwungen bin, zur Arbeit zu gehen.
Als es mir früher mal nicht so gut ging, hab ich mein Studium geschmissen. Damit hab ich viele Leute enttäuscht. Ich wollte mir eigentlich irgendeinen Job suchen, wo ich möglichst wenig Verantwortung habe, aber wie es so ist, ist daraus natürlich nichts geworden und nun muß ich wohl noch über 20 Jahre auf den Gerüsten herumklettern. Aber ich habs mir ja so ausgesucht.
Aber ich hab jetzt immer noch nicht verstanden, was Dein "Nicht-Kunde" schlimmes getan hat.
@Mikado: es tut mir leid, daß Dir mein Beitrag offenbar nicht gefallen hat. Ich wollte Dich nicht ärgern, und der Konjunktiv 2 Irrealis ist in diesem Zusammenhang durchaus üblich. Mit Deinem zweiten Beitrag an mich kann ich nicht viel anfangen. Werde doch mal konkreter, dann kann ich Dir Deine Fragen vielleicht beantworten.