gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Yoschi » 7. April 2014, 20:29

Evangelisch und ich bin ebenfalls noch zahlendes Mitglied. Ich habe mich noch nicht endgültig entschieden, ob und an was ich glaube und bis es soweit ist, lasse ich alle Möglichkeiten offen ;)

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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Tibro33 » 8. April 2014, 00:47

ich bin mit so viel überzeugung atheistisch, dass man das auch schon eine religion nennen kann. ich bin gleich milt 14 ausgetreten. (geboren römisch katholisch, hab aber nie an einen gott geglaubt)

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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Nachtgängerin » 8. April 2014, 01:01

Ich bin Ignostiker.

Ja, richtig. Mit "i".



Grüße.
Und dann wird die Dunkelheit zur Pforte.

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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Craig » 9. April 2014, 23:41

Religion kann man das nicht wirklich nennen...

Ich bin immer hin und hergerissen. Manchmal gibt es Ereignisse bei mir die nicht wirklich zu erklären sind.

Als hätte ich dieses Leben schonmal gelebt, in der Art.

Ich will mich damit jetzt nicht erhöhen, falls das irgendwer wieder meint ;).

Also direkt an Gott glaube ich nicht, aber ich glaube schon das dort etwas Übersinnliches ist, was man sich nicht vorstellen kann.

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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Hellscythe » 10. April 2014, 11:05

Zum Titel:
gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?


[spoil]Ja, ich gehöre der Phantom-Brigade an - wir glauben daran, dass wir eines Tages mit unseren unbeschreiblichen Fähigkeiten die Weltherrschaft an uns reissen können. Wie alle anderen Religionen "räumen" wir alles und jeden aus dem Weg, der in unseren Augen "unwürdig" ist oder sich uns in den Weg stellt.[/spoil]

Ist natürlich nicht (ganz) ernst gemeint. Ich will keiner Religion angehören und nur das glauben, was ich auch für richtig, beziehungsweise realistisch halte.

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Ich muß viel allein sein. Was ich geleistet habe, ist nur ein Erfolg des Alleinseins. - Franz Kafka

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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Sereniti » 30. Juni 2014, 12:11

Wenn mich jemand fragt, ob ich einer Religion bzw. einem Glauben angehöre und wenn ja, welcher Religion, dann würde ich mich normalerweise sofort als Ignostiker darstellen. Jedoch würde ich bei derartigen Fragen immer die Bedeutung der Frage erkennen wollen bevor ich sie beantworte. Ich würde also gerne wissen was denn "Glaube" oder "Religion" für den Fragesteller bedeutet, denn nichts ist wichtiger als eine kohärente Vorstellung von Begriffen wenn man eine Frage ernsthaft beantworten will.

Hat "einer Religion angehören" die Bedeutung des nach außen gerichteten Auslebens von Glaubensvorstellungen und des strikten Ausführens oberflächlicher nicht-abstrahiert verstandener Riten oder beinhaltet es die verbildlichte bzw. verbalisierte Vorstellung einer übermenschlichen Gestalt (eine Gottesfigur), dann würde ich mich nachwievor als Ignostiker darstellen.

Jedoch würde ich meine Sicht auf ein paar Begriffe etwas verdeutlichen.
Der Glaube, was bedeutet Glaube. Nach meiner Definition glauben wir alle. Glaube bedeutet für mich, dass man sich in einem Gefühl, einer Entscheidung, etc. geborgen fühlt. Man fühlt sich in dem Gefühl geborgen, dass man nicht stirbt wenn man ein Glas Wasser trinkt. Man glaubt also daran. Glaubensvorstellungen haben für mich erstmal den passiven Ursprung in uns selber. Alleine um zu überleben ist es notwendig sich in einem Mindestmaß an Handlungen, Gefühlen, etc. geborgen zu fühlen. Sie sind der Versuch des Unterbewusstseins in einer nicht allgemeingültig richtig oder falschen Welt dem dazugehörigen Bewusstsein die Angst vor so manchem Ungewissen zu nehmen. Bleiben wir an dem Punkt der Glaubensdefinition würde ich natürlich sagen, dass ich glaube, ich habe auch meine eigene passive Religion. Ich kann sie nicht verbalisieren oder ähnliches damit veranstalten, noch hat sie irgendeine Relevanz in meinen Gedanken, es sei denn man zählt dazu die Geschichte mit dem Glas Wasser. Dann habe ich aufgrund einer langen persönlichen Studie (und als etwas anderes würde ich Religionen nicht bezeichnen) Geborgenheit in dem Glauben gefunden, ich könne das Glas trinken ohne in meiner Existenz bedroht zu sein. Um jetzt etwas lapidar zu werden: Im folgenden rede ich aber von Glaubensvorstellungen WIE zum Beispiel(und das ist das lapidare daran) dem Leben nach dem Tod. Ich verwende das Beispiel mit dem Leben nach dem Tod jetzt im übertragenden Sinne auf alle anderen derartigen Themen (ich hoffe es ist klar was ich meine). Ich finde keine Geborgenheit in der Vorstellung von einem übernatürlichen Wesen, welches zum Beispiel im Zusammenhang steht mit einem Leben nach dem Tod. Ich kann mich nicht an irgendwelche Bilder von irgendetwas klammern, um mir damit gewisse Ängste zu nehmen. Es kommt mir vor wie eine Illusion. Das habe ich mir allen Gefühlen sobald sie in einem gewissen Maß in mein Bewusstsein dringen. Und nach außen getragene Religionen bzw. Glaubensvorstellungen sind für mich nichts anderes als der Versuch im Miteinander seinen teilweise gegenseitig ausgelebten Gefühlen eine Sicherheit in dieser Welt ohne richtig oder falsch zu verleihen. Da mir gerade etwas komisch ist komme ich zum Punkt und ich hoffe ich habe nichts unverständliches oder gar etwas nicht meiner Vorstellung entsprechendes geschrieben. Ich weigere mich schwarz-weiß zu sagen, ich gehöre einer Religion an oder nicht. Ich sage lediglich, dass ich nur in einem sehr geringen und vielleicht vernachlässigbar kleinem Maß verbildlichte oder verbalisierte Glaubensvorstellungen (oder Hoffnungen?) in meinem Bewusstsein besitze, welche mir glaube ich das Recht geben mich als Ignostiker zu bezeichnen. Irgendwo in mir schlummert meine ganz eigene passive Religion, welche nicht dem Austausch mit anderen dient und auch nicht in Form von Bildern oder Wörter in mein Bewusstsein dringt sondern mir lediglich ein Mindestmaß an Geborgenheit gibt. Manchmal GLAUBE ich, dass meine Religion die Enttäuschungsprophylaxe ist.

Ich bitte eventuelles Wirrwarr zu entschuldigen das ich versuche mit diesem Zitat von Einstein zu entschuldigen, welches ich direkt auf mich übertrage:

"Weder geschrieben noch gesprochen scheinen Wörter und Sprache irgendeine Rolle in meinem Denkprozess zu spielen." - Einstein
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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon jeAR » 30. Juni 2014, 16:09

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Zuletzt geändert von jeAR am 5. August 2014, 08:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Sereniti » 30. Juni 2014, 17:02

Ich habe gerade einen riesigen Text zu deinem geschrieben und auf einmal war alles weg, weil ich angeblich nicht angemeldet war -.-. Jetzt habe ich keine Lust alles nochmal zu schreiben, weswegen ich es nur kurz anschneide.

Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob ich dein Geschriebenes richtig verstanden habe, habe ich folgendes geschrieben:

Ich habe mich mein Leben lang bisher nur mit dem abstrakten Beschreiben verschiedenster Dinge befasst und habe darin den einzigen Sinn gesehen, jedoch frage ich mich inzwischen was es mir bringt. Es bringt mir sicherlich etwas und ich sehe das keinesfalls als Sinnlos an, jedoch geht auch meine eigene Religion wohl in die Richtung mehr Wert in das direkte intuitive Erleben zu legen. Die objektive Welt auf seine Weise zu erleben, sich selber erleben, andere erleben. Darauf bin ich inzwischen aus, jedoch flüchte ich bei zu intensivem Erleben des zwischenmenschlichen immer wieder auf meine Analytische Seite, fange an zu grübeln und versuche das Erlebte irgendwie in meine Modelle zu quetschen und verliere somit auch die Authentizität nach außen. Diese Modelle sind mir auch nachwievor wichtig, jedoch bewege ich mich auch immer mehr in die Richtung die Modelle Modelle sein zu lassen und mich Erlebnissen, die mir bislang wie eine Illusion oder Gefahr vorkamen, einfach für eine gewisse Zeit hinzugeben. Eine Zeit die für mich angenehm ist, sodass ich nicht immer zwischen den Extremen hin und her pendel.

Außerdem kann ich auch sagen, dass in mir eventuell Vorstellungen der "Naturverbundenheit" schlummern, wobei darunter jeder etwas anderes verstehen kann. Ab und zu finde ich darin Geborgenheit und nehme mir damit die Angst vor dem Tod. Außerdem sind es unter anderem derartige Vorstellungen die mich von dem schmieden irgendwelcher abstrakter Modelle abbringen, um einfach bestimmte Erlebnisse zu genießen. Mehr zu einer intuitiven Verschmelzung mit dem Erlebten, sei es die Natur oder die Kultur, zu werden. Diese Einheit und die dadurch eher wertlos erscheinenden abstrakten Modelle geben mir selber das Gefühl ein Niemand zu sein, es raubt mir die eigene Wichtigkeit, was mir zum Beispiel die Angst vor dem Tod nimmt und Geborgenheit liefert. Sich als ein Niemand zu fühlen ist dabei keineswegs negativ ausgelegt. Ich reihe mich damit nur ein, neben die Bäume, neben die Erde, neben andere Menschen, neben alles was die Natur bietet, wobei das jetzt gerade alles sehr im übertragenden Sinne zu verstehen ist. Es ist auch nicht so, dass ich mich die ganze Zeit in meiner Wichtigkeit emporhebe, jedoch geben mir die abstrakten Modelle und die Wahrnehmung der Welt durch diese das Gefühl als sei ich kein sterblicher, niemand von dieser Welt, weder besser noch schlechter. Ein unsterblicher Beobachter der sich seiner weltlichen Existenz entledigt hat. Das Erleben der Welt erlangt somit die schon beschriebene Geborgenheit und nimmt die Angst sich zu verlieren durch was auch immer.
Was ist es, dieses aus sich diffus überlappenden und gegenseitig beeinflussenden Teilen bestehende Etwas.

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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Sereniti » 30. Juni 2014, 17:55

4. Sep 2013, 15:23 » WWSCDneutrino hat geschrieben:@Nebeltal

T:"religion spendet menschen Trost"
A:"das tut die Wissenschaft auch. Ich brauche im Sterbebett keine Angst haben, in der hölle zu landen oder als Regenwurm wiedergeboren zu werden. Ich habe dann kein Gehirn mehr=ohne Gehirn kein Bewusstsein=ohne Bewusstsein nichts, vor dem ich Angst haben müsste da ich schlichtweg keine wahrnehmungen mehr verarbeiten kann"
T:" dann kommst du aber auch nicht in den Himmel! "
A:" ich denke 'gar nichts' ist angenehmer wie für alle ewigkeiten bei meinem toten Opa und ein paar Milliarden anderen toten herum zu sitzen. Ich könnte vdir jetzt natürlich auch noch einen Vortrag darüber halten wie unwahrscheinlich die Existenz eines Himmels ist , aber du bist ja sowieso gegen alles rationale immun. "


Abgesehen davon, dass ich in der Hinsicht wohl eine ähnliche Wahrnehmung der Welt habe wie du finde ich komisch, dass du versuchst dagegen zu argumentieren.

1. Die Wissenschaft beschäftigt sich nicht mit einem Leben nach dem Tod, sie macht schlichtweg KEINE Aussage darüber, somit kannst du die Wissenschaft nicht als Argumentationsgrundlage für KEIN Leben nach dem Tod nehmen. Es gibt einfach keine Argumentation.

2. Genauso wenig kann man die Existenz eines Himmels argumentativ widerlegen noch (tut mir Leid, dass ich das gerade putzig finde) irgendeine Wahrscheinlichkeit angeben.

Bei dieser Thematik geht es nicht um richtig oder falsch. Es geht um Wahrnehmungen, Phantasie und verbildlichte bzw. verbalisierte Glaubensvorstellungen. Bei so einem Gespräch hätte ich (und das ist nicht abwertend gemeint) das Gefühl mit einem Tier zu reden das seine Gefühls-basierte Glaubensvorstellung als faktisch ansieht. "Tier" sage ich deshalb, weil ich keine Ahnung hätte wie ich darauf reagieren soll, es hat absolut keinen widerlegbaren noch belegbaren Inhalt. Und ganz nebenbei: Atheismus ist auch ein Glaube, und zwar der glaube, dass eben (zum Beispiel) kein Gott existiert. Um dir etwas entgegen zu kommen: Ich habe genauso wie du (wenn ich das bisher richtig verstanden habe) eine recht Atheistische Wahrnehmung der Welt, jedoch verleitet mich unter anderen das eben geschriebene dazu mich als Ignostiker zu bezeichnen, da ich einfach von nichts wirklich fest ausgehe bzw. (leider) ausgehen kann. Noch mal zusammengefasst: Das einzige was mich stört ist, dass du mit "Wissenschaft" deine persönlich Atheistische Wahrnehmung der Welt assoziierst, obwohl beide absolut nichts miteinander zutun haben, ich kann aber die Verlockung nachvollziehen beides in Verbindung zu bringen ;).
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Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Aframus » 30. Juni 2014, 18:59

Aus der römisch-katholischen Kirche, der ich früher angehörte, bin ich vor rund 20 Jahren ausgetreten.
Diesen Unsinn, den diese Kirche - ebenso wie andere auch - lehrt, kann ich nur als primitiv und steinzeitlich bezeichnen.
Was für mich zur "Bibel" geworden ist, sind die Bände von "Gespräche mit Gott" von Neale Donald Walsch.
Das ist keine neue Religion; man kann es eher als Philosophie bezeichnen.
Diese Bände haben fast alle meine Fragen, die die Kirchen und Religionen nie beantworten konnten, beantwortet.


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