gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Hier haben alle Themen über Religion, Politik oder das Zusammenleben mit unseren Mitmenschen platz.
Basima
suchend
suchend
Beiträge: 9
Registriert: 17. November 2014, 12:17

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Basima » 23. Januar 2015, 17:29

18. Dez 2014, 08:36 » NoFan hat geschrieben:Ich bin katholisch getauft, war ein einem katholischen Internat, später in einem katholischen Studentenheim. Und dann hatte ich die Nase voll und bin ausgetreten. Nie wieder Maiandacht... Seit ich Richard Dawkins gelesen habe, ist mir klar, dass Religionen Phantasieprodukte sind.

Aber genausowenig halte ich von Esoterik: http://www.diewahrheit.at/video/das-geh ... r-esoterik

Im Moment beschäftigt mich der neueste Religionsersatz: http://www.maxeiner-miersch.de/oekologismus.htm Ich bin sehr für Ressourcenschonung und Artenschutz, aber wo ist dabei die Grenze zur Religion?


liebr nofan,
teilweise und zeitweise hatte religion sinn und war auch sinnstiftend, wenn auch phantasieprodukt. das leben ist doch so kompliziert und unübersichtlich, dass es für viele menschen schön ist einen gottvater zu haben, irgendwo um hilfe und gnade bitten zu können. man denke nur an all die krankheiten und kriege der menschen.
kann man von allen menschen erwarten, die nackte realtität anzuerkennen. und wenn wir nicht an gott glauben und auch ich bin eher ungläubig, heißt, habe einen restzweifel, dann suchen wir uns schon wieder etwas neues. und ist nicht die liebe auch nur illusion? und doch erhebt sie uns ungemein und führt uns sozusagen in eine andere welt. und irgendwie müsen doch die menschen auch vereint werden, wenn sie nicht durch geschäfte schon vereint genug sind.
liebe grüße von basima
liebe grüße von basima

BlickwinkelFraktal
erfahren
erfahren
Beiträge: 494
Registriert: 24. Mai 2013, 21:04

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon BlickwinkelFraktal » 18. April 2015, 00:28

Nein. Und nichts in der Richtung. Grad wieder erlebt warum....

Heute kam ein Bekannter, der Vater eines Freundes spontan vorbei. Ich habe den Fehler gemacht, ihn auf eine Kippe hereinzubitten/hereinzulassen. :genervt: Er hat es sich schon vor Jahren zu seiner Aufgabe gemacht mich immermalwieder nach seinem Verständniss "christlich" zu missionieren zu versuchen. Er ist so schrecklich gruselig. Ich glaube er hat sich sogar fein gemacht dafür. So ein Schmierentheater.

Wie das bei den meisten fanatischen Gläubigen der Fall ist wenn sie reden, war er beängstigend überzeugt von dem was er mir da anbieten wollte. Der ganze Sch..-Tonfall, sein nicht eloquenter sondern selbstverliebt-sicherer Blick, das Abwehr und Versdehungsverhalten in den Momenten, wo man demjenigen seine Selbstherrlichkeit spiegelt. Er wollte mich auf den Weg irgendeines Benediktiners, oder irgendeiner anderen Figur von einer Figur schicken... Einen lukrativen handwerklichen Auftrag hatte er auch dabei. Nein Danke, ich war froh ihm sagen zu müssen/können, dass ich grad keine Aufträge annehmen kann und will.

Er sagte er würde sehen, dass es mir nicht gut geht. Ich hätte sagen sollen: "Wenn ich Dich so sehe/höre, mache ich mir auch Sorgen". Ich meinte es könnte sein, dass sich meine sog. "Wahrheiten" (Worte nur) hier und da möglicherweise sogar mit seinem Glaubens oder Gottesbildern überschneiden, aber dass ich da keine Form für suche und wirklich zu keinem dieser Hauskreise hinkommen oder eingeladen werden möchte.

Solche Leute, grenzüberschreitende "Wohltäter", Missionare ganz egal welcher Gruppierung, gehen mir sowas von auf den Sack. Helft euch selber, rettet euch, errettet euch, gegenseitig, alleine. Ich mach auf meine Weise, ich denke das passt so. Wenn ich dabei Hilfe brauche dann nehme ich sie an, aber nicht von Menschen oder Gruppen, die mir Angst machen.

Someone
suchend
suchend
Beiträge: 9
Registriert: 7. Oktober 2014, 20:22
SPS: Ja
Wohnort: Südniedersachsen

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Someone » 7. Mai 2015, 14:32

Nein, ich habe kein Verlangen, irgendetwas zu glauben. Ich möchte wissen. Und was ich nicht weiß, bleibt eben unbeantwortet.

Unser Sein bedarf auch keines Gottes, denn dadurch würde die Sein-Frage nicht beantwortet sondern nur eine Ebene nach oben verschoben - denn wer hat dann Gott erschaffen?

Das Universum kann aus sich selbst heraus entstanden sein; genauso wie auf Quantenebene Teilchen plötzlich auftauchen können.

Benutzeravatar
ebowinger
engagiert
engagiert
Beiträge: 133
Registriert: 18. Februar 2015, 19:14
SPS: Ja

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon ebowinger » 8. Mai 2015, 07:03

Nein, gehöre ich nicht. Ich bin Atheist, und das aus gutem Grund. Religionen sind von Menschen erfunden wurden, um andere Menschen zu zähmen und zu disziplinieren. Wenn man einem Menschen erzählt, das ist gut und das ist schlecht und zwar weil "Gott" es so will, dann erreicht man damit natürlich die maximale Erfurcht und Unterwürfigkeit, die man gegenüber Autoritäten haben kann. Erst mit Hilfe einer Religion, oder einer weltlichen Alternative wie es der Kommunismus versucht hat, ist eine Bevölkerung beherrschbar. Daher ist in konservativen politischen Ideologien, Religion immer ein zentraler Baustein. In kapitalistisch geprägten Gesellschaften wie der unseren, fällt der Religion ferner die Aufgabe zu, Staat und Gesellschaft einen ethisch-moralischen Überbau zu verschaffen, da der Kapitalismus selber ja keine "Werte" vermittelt, außer wirtschaftlichem Erfolg. Das bei uns das Christentum die vorherrschende Religion ist, ist ein reiner Zufall der Geschichte. Die Römer haben vor über 2000 Jahren halt aus allen eroberten Ländern religiöse Kulte, Götter und Rituale nach Rom "importiert", so auch aus Palästina und Jerusalem. Das sich das Christentum, nachdem es erst 300 Jahre lang geächtet und bekämpft wurde, am Ende aus der Vielzahl von "Religionen" im Römischen Reich durchsetzte, entsprang mehr der Willkür und Laune von Herrschenden, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Ein Beispiel sollte sich jeder der sich heute Christ nennt mal vor Augen führen: Wenn die Römer damals anstatt mit Schiffen über das Mittelmeer in den nahen Osten, "zu Fuß" über Germanien durch Russland bis in den fernen Osten gezogen wären, hätten sie den Buddhismus kennengelernt, den es da ja schon lange gab, eben diesen mit nach Rom gebracht, und gut möglich das heute alle Christen stattdessen Buddhisten wären. Genauso ist es nur dem Ausgang von kriegerischen Auseinandersetzungen zu verdanken, das wir nicht alle schon seit ein paar hundert Jahren zum Islam gehören. Die Menschen glauben nun mal gerne das, was man ihnen vorschreibt was sie zu glauben haben.

Benutzeravatar
Neutrum
erfahren
erfahren
Beiträge: 475
Registriert: 29. November 2013, 09:30
SPS: Ja

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Neutrum » 8. Mai 2015, 11:21

Ich bin Atheist und war es auch schon immer. Auch als Kind habe ich nicht an Gott oder Jesus geglaubt, weil die Bibel wissenschaftlich gesehen eher ein Witz ist, Gott bastelt die Erde in 7 Tagen, Adam und seine Rippe Eva, Moses teilt das Rote Meer und so weiter. Die einzige Gestalt, mit der ich noch eingermaßen Konsens habe, wäre Jesus, aber den sehe ich nicht als Sohn Gottes sondern nur als guten Prediger, dessen Ideen bewahrt wurden, weil sie plausibel erscheinen.

Ich empfinde es als interessant, dass Menschen tatsächlich an eine der gängigen Religonen glauben kann; ich kann nur an Dinge glauben, die wissenschaftlich bewiesen werden können, nicht an irgendwelche höheren Wesen wie Jehova, Allah oder den Weihnachtsmann. Jede Religion dieser Erde wurde von Menschen erschaffen, nicht von einem höheren Wesen. Religionen sind einfach eine Frühform von Gesetzbüchern, es werden Regeln des sozialen Miteinanders festgelegt.

In Amerika soll ja die Hälfte der Einwohner an die Schöpfungsgeschichte glauben, da hat die Religion einen anderen Stellenwert als hier, mehr Fundamentalisten und Fanatiker. Naja, in God we trust und so...

Also kurz zusammengefasst: Ich bin aus Überzeugung Atheist und werde es auch bleiben. Zumindest voraussichtlich, es sei denn, eine Gottheit bequemt sich mal, sich wissenschaftlich zu beweisen, indem sie Wunder passieren lässt, die eindeutig dieser Gottheit zuzurechnen sind. Aber darauf wartet die Menschheit ja schon ewig und wird wohl auch ewig weiterwarten. Von daher bleibe ich ein Ungläubiger, ein Heide.

Religion ist magisches Denken mit gesellschaftlicher Akzeptanz.
I don't hate people. I just feel better when they aren't around.
(Charles Bukowski)

Imagohominis
engagiert
engagiert
Beiträge: 178
Registriert: 20. November 2014, 20:48

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Imagohominis » 8. Mai 2015, 12:27

Ich bin im weitesten Sinne Nihilist, ein metaphysischer Nihilist, der Wahrheiten nur in Relativität bejahgt, sie absolut nie irgendwo sehen kann, wobei ich philosophischen Gedankengebäuden auch anhängen kann, die in eine andere Richtung tendieren. Die Existentialisten sind mir die liebsten, vorallem das Buch "Der Ekel" von Sartre hat mich damals sehr beeindruckt.
Religiöse Ambitionen hingegen, d.h. einen Glauben an transzendente Mächte, hege ich hingegen nicht; trotzdem negiere ich nicht den Wahrheitsgehalt der Bibel in dem Sinne, als ihr eine immense gesellschaftliche Bedeutung zu kommt. Die moderne Ethik, die gesamten Philosophen der Aufklärung ließen sich aus ihr ableiten, sofern man die Einflüsse der hellenistischen Philosophie nicht ausklammert.
Die Bibel hat Moralvorstellungen und menschliche Reflektionen über gesellschaftliche Realität über eine lange Entstehungsgeschichte konserviert, woraus gerade ihr widersprüchlicher Charakter davon zeugt. Wer die Bibel abseits des historischen Kontextes liest, versteht mit einem reflektiven Charakter trotzdem die Bedeutung ihrer Parabeln, Aphorismen und Bildern - gänzlich ohne jeden religiösen Horizont ist die Bibel ein heterogenes Werk voller relativen Wahrheiten, die für das Prinzip "Menschsein" immer wieder relevant sind. Die Zehn Gebote des alten Testaments sind ein klassisches Beispiel; in ihr sind Gedanken wie Nächstenliebe enthalten, die heute in abgewandelter Form politisch geworden sind; aber in ihr sind auch Gedanken enthalten wie der des rachsüchtigen Gottes, von dem sich selbst das Christentum distanziert hat. Auch hier zeigt sich: Christentum bezieht sich auf das neue Testament, das Judentum auf das alte Testament (und anderer Schriften) - man kann also sagen, die Bibel gehört weder der einen, noch der anderen Religion.
Abseits aller menschlichen Prinzipien ist die Bibel nichts weiter, allerdings gilt dies für jede Schrift, für jeden Gedanken und für alle Philosophien.

Ich würde mich jedenfalls nicht als einen Atheisten sehen, denn der Atheist setzt eine Wahrheit: Gewissheit darüber, dass es Gott nicht gibt. Diese Wahrheit ist jedoch spekulativ, ebenso wie die Wahrheit: Es gibt Gott. Der Theist und der Atheist sind zwei Seiten einer gleichen Denkweise. In dieser Hinsicht ist ein Urknalltheoretiker mit dem Apologeten des Schöpfungsmythos vergleichbar, der eine untermauert seine Sicht mit physikalischen Gesetzen, der andere mit Glaubensbekenntnissen und Überlieferungen. Beide schaffen somit einen objektiven Rahmen, ein sich auf andere beziehendes, um von der subjektiven Wahrheit zu einer objektiven zu gelangen. Dem Urknalltheoretiker ließe sich zu gute halten, dass er sich auf den Rahmen seiner Erkenntnisfähigkeit reduziere, dem Apologeten des Schöpfungsmythos hingegen könne man zu gute halten, dass er ein kongruentes Gesamtkonzept der Welt verfolge. Die fantastischen Aspekte der Religion sind einer Wahrheitssuche geschuldet, die ureigenes Bedürfnis des Menschen sind und ebenso zu seinem Denken gehören wie Fähigkeit, vernünftig und rational zu denken. Die Urknalltheorie ist äquivalent zur Theorie des kausalen Gottesbeweises von Thomas von Aquin, man muss nur den ersten unbewegten Beweger mit "Urknall" statt mit "Gott" belegen. Aquin, ein religiöser Mensch, war Scholastiker, ein Prototyp des Wissenschaftlers. Darin sieht man nur, woraus sich Wissenschaften eigentlich entwickelt haben: Aus der Theologie.

Oft nehme ich in Gesprächen wahr, die Wissenschaft sei eine Ersatzreligion. Daraufhin frage ich immer: Glaubst du an die Wissenschaft? Die Antwort ist in der Regel ja. Dieser Glaube an die Wissenschaft, die an sich nichts weiter ist als das Prinzip der methodischen Widerlegung von Wissen durch Wissen, ist ein sehr nüchterner Glaube; eigentlich ist er ein Glaube daran, der dem Nihilisten sehr entgegen kommt, denn ein wahrer Wissenschaftler kann nur - im Sinne von Cicero - sagen: "Ich weiß, dass ich nichts weiß". Das ist übrigens nicht ausschließend, sondern aufhebend zu betrachten: Wissen und Unwissen sind ein stetes Kontinuum der Wissenschaft: Auf eine Frage kommt eine Antwort, die wieder eine Frage aufwirft. Es ist der Wissenschaft immanent.

Eigentlich ist jeder Wahrheitssuchende, der sie für sich findet - völlig gleich worin auch immer -, glücklich zu schätzen..
Im Grund gibt es keinen Bodhi-Baum
Da ist kein klarer Spiegel auf einem Gestell
Im Ursprung ist da kein Ding
Worauf soll sich Staub legen

Lemur
erfahren
erfahren
Beiträge: 347
Registriert: 14. August 2013, 09:22
SPS: Ja
Wohnort: Freiburg

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Lemur » 9. Mai 2015, 06:35

Der Gedanke, bei Religion gehe es um einen Glauben an etwas und um (eine) höhere Wesenheit(en) ist etwas sehr Westlich-Abendländisches. In Asien geht es in der Religion nicht darum, an etwas zu glauben, und es geht auch nicht um die Allmacht eines höheren Wesens. Das sind alles Konzepte, die aus Europa bzw. dem Nahen Osten stammen und dem asiatischen Denken ziemlich fremd sind.

Was allen Formen der Religiosität gemein ist, ist die Suche nach Transzendenz, nach einer Wahrheit jenseits des alltäglich Erlebten. Und diese Suche ist so alt wie die Menschheit und so menschlich wie Hunger und Durst. Schriften wie die Bibel oder der Koran liefern Hinweise auf transzendente Wahrheiten in Form von Metaphern. Zum Problem wird das erst, wenn man diese Metaphern nicht mehr als solche erkennt sondern wörtlich versteht.

Religion als Opium für das Volk? Ja, diese Funktion kann sie durchaus bekommen, wie jede Ideologie. Ich trenne hier zwischen Religion und Kirche. Kirchen sind Machtapparate, deren Daseinszweck in erster Linie darin besteht, an der Macht zu bleiben. Und ihre Macht erhalten sie halt, indem sie den Leuten irgendeinen Stuss weismachen. Das tun alle Machtapparate, ob nun Kirchen, Staaten, Parteien, Feudalherrscher, "die Märkte" ...

Religion als Suche nach Transzendenz ist aber etwas ganz anderes.

Und magisches Denken findet sich nicht nur in der Religion. Ich glaube nicht, dass unsere moderne Welt weniger magisch wahrgenommen und gedeutet wird, wie die stärker kirchlich geprägten früheren Jahrhunderte. Auch die Aufklärung hat wieder magische Instanzen geschaffen, wie den freien Willen, die Macht der Ideen, den objektiven, unbeteiligten Beobachter usw. Im derzeitigen neoliberalen Kapitalismus haben die "Märkte" den Platz eingenommen, den früher der liebe Gott innehatte. Und die wichtigste Kulthandlung dieser Religion ist der Konsum, der Glaube an die Verheißungen von Waren. Ich finde das genauso irrational wie frühere bzw. kirchlich organisierte Glaubenssysteme. Auch die moderne Medizin, die sich ja als rational, wissenschaftlich, sieht, steckt voller Magie und Quasi-Religiosität - die Priester sind hier weißgewandete Ärzte, die merkwürdige Handlungen ausführen und in einer Geheimsprache kommunizieren, der Satan wurde durch Krankheitserreger ersetzt, die es niederzuringen gilt usw. usf.

Magisches Denken gehört einfach zum menschlichen Dasein. Rationalität ist ein Mythos - ich glaube nicht, dass Menschen rational handeln.

Benutzeravatar
Geextah
erfahren
erfahren
Beiträge: 390
Registriert: 9. April 2015, 10:52
SPS: Ja

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon Geextah » 9. Mai 2015, 07:17

Ich bin zu sehr Philosoph, als dass ich einer Religion angehören könnte.
Zwar finde ich einige Ansätze einiger Religionen ganz interessant, aber ich könnte mich nie eines Tages entscheiden zu sagen "Das ist jetzt mein Glaube".
Das geht mir alles zu sehr in mystisches Denken über und würde mich wahrscheinlich in meinem Sein nur einschränken.

Da bin ich zu sehr im Bereich Nihilismus und Existentialismus angesiedelt, als dass ich mein Leben und Sein einfach in ein religiöses, absolutes Konstrukt abgeben würde.
"Erfindungen bedürfen der ungestörten Ruhe, des stillen, beständigen Nachdenkens und eifrigen Erprobens, und all dies gibt nur die Einsamkeit, nicht die Gesellschaft der Menschen."
- Gerolamo Cardano -

Benutzeravatar
IsidorIgel
aktiv
aktiv
Beiträge: 55
Registriert: 8. März 2012, 17:21
SPS: Ja
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon IsidorIgel » 13. Mai 2015, 21:45

@Lemur: Ausgezeichnet formuliert. Außerdem: Deinem Beitrag kann ich mich praktisch 100%ig anschließen.
Lemur hat geschrieben: Religion als Suche nach Transzendenz ist aber etwas ganz anderes.
(...)
Magisches Denken gehört einfach zum menschlichen Dasein. Rationalität ist ein Mythos - ich glaube nicht, dass Menschen rational handeln.
Lemur hat geschrieben: In Asien geht es in der Religion nicht darum, an etwas zu glauben, und es geht auch nicht um die Allmacht eines höheren Wesens.
Wahrscheinlich deshalb hat der Buddhismus als Religion uns Abendländern etwas anzubieten, worauf wir gern eingehen: Wir dürfen ausprobieren ohne glauben zu müssen.

Ähnlich verhält es sich mit dem Yoga (keine Religion): Wir können etwas „tun“ - und dürfen schauen, was geschieht. Letztlich aber führt uns auch der Yoga-Weg in die Stille, die uns neue Horizonte öffnet.
:Ballon:

MeadeLuxLewis

Re: gehört ihr einer Religion an, wenn ja welcher?

Beitragvon MeadeLuxLewis » 14. Mai 2015, 05:35

Bei dem Wort Nihilist muss ich immer an The Big Lebowski denken *g*

Religion ist dogmatisch. Das widerspricht mir. Das ist scheisse oder ? Damals bei Oma schön beten dann kommst du iwann in den Himmel. Nicht das ich gewisse Prinzipien wie Nächstenliebe schlechtreden möchte. Das sind ganz einfache, selbstverständliche und notwendige Verhaltensregeln, ohne solches Verständnis kann keine Gesellschaft existieren. Meine Vorstellung von der Welt, meine Gedanken zur selbigen sind einfache. Ich brauche keine Philosophie die mir die Welt erklärt. Gottverdammt ich bin Konsument und nicht Geist !
Religion, Existentialismus, bla. Der Tod ist gewiss und dann geht das Licht aus *buh*. *Winke winke* das Leben ist unbedeutend, nicht's was ich tue zählt, Gedanken, das Sein, alles flüchtig.

Ich glaube an Biochemie, Neurotransmitter, Psychologie. Ich glaube daran das ich mit 70 Herzkrank bin, Diabetes habe und das die Bedeutung der Welt allumfassenden Bewusstsein's auch keine Heilung für uns bringt.
Egal wie tief ich forsche, wieviel Zusammenhänge ich erkenne es ist alles unbedeutend.

Ich bin nichts. Ich bin alles. Genug Hollywood ?


You think you're something
You're fucked in the head
You think you're something
Well I dont think so
You think you're something
You're already dead
You think you're something
Well I dont think so


Zurück zu „Gesellschaft und Kultur“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste