@träumer: und Du hälst Vollkornbrot für gesund?
@sdsdsdsv: Alternativen? Nein. Es braucht (für mich) keine Alternativen.
Halte es für eines von unzähligen kulturellen Mantren, dass man Brot benötigen würde.
Wie ich bereits erwähnte, ich bemühe mich, weitestgehend auf alle Lebensmittel zu verzichten, die seit vielen Jahrhunderten oder Jahrzehnten in Masse produziert werden, bzw. hochgezüchtet sind und für diese Massenproduktion einen Haufen Chemie benötigen. Das schließt Kartoffeln, Reis ein, ergo auch alle "Sättigungsbeilagen" (wer hat so ein Wort erfunden? Heutzutage ist hierzulande jeder satt. Auch ohne diese leeren Kohlehydrate).
Aber um auf Deine Frage zurückzukommen: im weitesten Sinne laufe ich wohl am ehesten unter dem Label "cleaneater", was nicht meint, dass ich den Teller sauberlecke, sondern möglich unverarbeitete Lebensmittel zu mir nehme. Sieht man vom Kochen ab, das muss ich leider, weil eben mein Magen-Darmtrakt "Verdauen" irgendwie als Affront auffasst und das als unzumutbare Schwerstbelastung - um wenigstens ein bisschen beim Thema Arbeit zu bleiben.
So esse ich eine ganze Menge Obst und Gemüse (Beeren aller Art, Spinat, Mangold, Petersilienwurzeln, Porree, Lauch, rote Beete, Möhren - ich liebe Wurzeln), Schafsmilchprodukte (leider aber auch noch viel zu viel Milch :-((, davon wäre ich auch gern ganz weg und hätte ich mehr Einkommen, dann wäre die Kuhmilch schon längst weg aus meinem Haushalt und Magen), Linsen, Kichererbsen (wobei bei denen auch nicht sicher bin, wie sehr die belastet sind), Hülsenfrüchte halt, (Wal-)Nüsse, Oliven. Viele Kräuter, die hier um mich herum wachsen, sehr lokale Produktion also wie auch der Lauch. Obst gern aus dem riesigen Garten meiner alten Freundin, die auch noch dankbar für die Abnahme ist. Alles ungespritzt. Sie hat mal - von mir ;D - einen Weinstock geschenkt bekommen. Die Trauben sind wie Bonbons, der trägt, davon kann man ganze Armeen ernähren und die Vögel auch noch gleich mit.
Selten Fisch (Forelle, Scholle), extremst selten Fleisch (1-2 x /Jahr, wobei ich mich im letzten und diesem sowieso nicht mal mehr an Konsum erinnern kann und wenn, dann Wild und da am liebsten "selbstgeschossen" vom Jäger-Bekannten). Wie gesagt, das ist eher "Erinnerung" als aktuelle Tatsache. Im Alltag bin ich am ehesten als vegan zu bezeichnen. (Bei der Ernährung, bei der Arbeit verarbeite ich Leder. Meistens Hirsch.)
Kein Käse (erhebliche Probleme mit Fett), keine Eier, kein Alkohol, keine Säfte, keine Sweeties, keine Schokolade, keine Chips.
Kaffee nur als "Schluck" in den Caro, der mein Alltagsgetränk. Ist leider auch Getreide, dazu fand ich noch keine Alternative. Ich mag keine Kräuterteees, bzw. trinke die sehr selten. Kaffee für den besseren Geschmack und bisschen Koffein. Kaffee aus Kaffeerösterei und nicht den Müll aus dem Discounter - da habe ich mal eine Bericht gesehen/gelesen und erfahren, dass in den Discounterkaffees sozusagen die Reste = Stöckchen aus dem Ausguss verwertet werden.
Ich bemühe mich, viel aus heimischer und lokaler Produktion zu kaufen.
Nun, ich bin ja dank Remission wieder engagierte Amateursportlerin und das eine geht auch Hand in Hand mit dem Anderen. Ensprechend ist auch grad meine Body Shape. Essen ist halt nicht meine Hauptbeschäftigung, wobei ich es durchaus gern tue
. Aber am gernsten, wenn ich nicht irgendwelchen Müll in mich hineinkippe.
Soweit. Ich bin allerdings komplett Ideologie-frei, habe keinerlei Missionierungsbedürfnis. Mir ist das Label auch komplett wurscht, was mir jemand dranklebt. Jeder soll so machen, wie er für richtig hält, bzw., was sein Körper und sein Hirn signalisiert, was er braucht. Andersherum mag ich ja auch nicht missioniert werden.
Ich weiß nicht, ob das "radikal" ist, für mich hat es sich so ergeben, hauptsächlich durch die chron. Gastritis halt. Immerhin benötige ich dank dessen nunmehr schon sehr lange keine Protonenpumpenhemmer mehr, außer halt, ich sündige dann mal (Mohnkuchen ;D und zu viel Fett sind trigger, was den Mohnkuchen ja einschließt, Mohn ist Fett pur. Aber SEHR lecker *lach*).
Gelenkprobleme haben sich zumindest reduziert seit den Umstellungen, insbesonder Rückenschmerzen. Da wusste und ahnte ich schon lange, dass die maßgeblich vom Darm herrühren (gibt ja reichlich und bekanntermaßen Nervenverbindungen zu den Organen). Bei manchen Lebensmitteln weiß ich vorher schon, dass mir das wieder Rücken-Aua bescheren wird. Nun, wo ich aber weiß, dass das dann von der Verdauung kommt, macht mir das aber immerhin auch keine größeren Sorgen.
Btw: der Sport hilft erheblich (und hörbar ;D) beim Verdauen!
Seit vergangenem Jahr - oder war es schon eins davor? - beschloss ich, mich um meine Körpermitte zu kümmern mit dem Hintergedanken, dass es auch im übertragenen Sinne Rückwirkung auf meine Mitte hat. So trainier(t)e ich intensiv die Rumpfmuskulatur. Auch das bringt Schmerzfreiheit und unterstützt die Verdauung.
Vielleicht betreibe ich eine gewissen Körperkult, ja. Aber ich mache das nicht primär, um irgendwelche äußeren Ziele zu verfolgen - das ist dann eher Nebeneffekt, durchaus willkommen, ja -, sondern eben, um mit mir und meinem Körper in Einklang zu leben.
Dasselbe gilt natürlich auch für die moralischen, inneren Werte und mein Handeln. Ich möchte in mir stringent und konsequent sein. Freilich ohne, das zu einer Zwanghaftigket werden zu lassen - daher halt auch (selfmade) Mohnkuchen, wenn mir eben danach ist ;D.
"In Wirklichkeit ist der andere Mensch Dein empfindlichstes Selbst in einem anderen Körper" Khalil Gibran
"Das Ideal einer vollkommenen Gesundheit ist bloß wissenschaftlich interessant. Krankheit gehört zur Individualisierung." Novalis