Du ja, bei den anderen wäre ich mir nicht so sicher. Das mit der Aufklärung bleibt dennoch wichtig. Es gibt ja wirklich Kinder, die glauben, Chicken McNuggets sei Getreide...HarryHaller hat geschrieben:- Ich finde, die Menschen sollten auf dem Weg zur Fleischtheke durch Massentierhaltungsanlagen, vorbei an Tiertransportern, durch die Schlachterei geführt werden. Und dann stelle man sich den gleichen Weg durch saubere, nicht nach Tierdung, an der Luft ausdünstende, frische, abgezogen Tierkörper, durch ein reines Labor vor. Ich weiss, am Ende welchen Weges ich eher mein Fleisch kaufen würde.
Selbstverständlich kann man Leute, gerade aus der Landwirtschaft, zu technischen Assistenzen umschulen lassen. Vielleicht sogar Arbeitsplätze auf dem Land schaffen. Allzu viele Jobs kommen da vielleicht nicht heraus, weil man das meiste vermutlich über die Computer regeln lassen kann, aber das ist nun wirklich nicht das Ding. Nicht zu vergessen, es hätten dann auch endlich mal die ganzen nicht-promovierten Biologen und Chemiker einen Job! :DLetztlich brauchen aber auch die großen Laboratorien Mitarbeiter. Ob da eine Umschulung in ein völlig anderes Gebiet stattfinden kann, ist die Frage. Aber vermutlich gibt es auch in diesen Laboren Aufgaben, die keiner tiefgehenden Ausbildung bedürfen.
Es werden eine Menge Berufe am Leben gehalten, finde ich. Ich würde die Landwirte-"Lobby" trotzdem nicht unterschätzen. Die Argumentation "Dann werden wir doch arbeitslos" zieht immer noch.
Das mit dem Preis ist dabei ein gutes Argument. Wenn genügend Zeit verstreicht, werden die Preise evtl. auch für Normalsterbliche "billig" sein. Wenn sie es dann noch in der Branche schaffen, attraktive Löhne zu zahlen... Ein Traum!
Jein zu beidem. Essen aus der Massentierhaltung ist nicht zwingend ungesund. Das Zeug, was die Tiere fressen ist unnatürlich (z.B. Medikamente, Tiermehl) und ekelhaft, aber bisher starben die Leute selten an direkten Folgen. Es geht dann eher um erhöhte Risiken für die Krankheit xy, was jedoch mit dem gesamten Lebensstil betrachtet werden muss. Ansonsten hätten wir vielleicht schon längst weniger Fleischesser. Auch Vegetarier leben gesünder und länger, weil neben Fleischverzicht noch andere Faktoren hinzukommen.- Schön, dass du einsiehst, dass derzeit käufliches Massentierhaltungsfleisch ungesund ist. Und woher weisst du gleichzeitig, dass es das Laborfleisch auch ist/sein wird?
Direkt starben die Leute zuletzt an Sachen wie BSE, Viren von Geflügel und Schweinen (nicht durch den Verzehr, soweit ich weiß) oder anderen Viren/ Bakterien. Das kann im Labor mit deutlich geringerer Wahrscheinlichkeit passieren. Um Fleisch in vitro herzustellen, glaube ich, dürfen die Rahmenbedingungen nur minimal übertreten werden. Damit meine ich nicht nur Sauberkeit, sondern auch so etwas wie Luftverschluss, bestimmte Temperaturen o.ä. Auf irgendwas wird das Zeug ja sicherlich auch wachsen, so wie Pflanzenkeimlinge z.B. auf saubere Watte gepackt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Züchten so schnell geht und ohne Kontakt zu Menschen funktioniert. Wie gesagt, das Risiko für Zwischenfälle ist im Labor normalerweise deutlich geringer (außer bei risikofreudigen Schülern und Studenten ), aber wer weiß, wie das in der Massenproduktion läuft.
Was mich auch noch eher beschäftigt, ist die Frage, ob es dabei bleibt, wie es jetzt läuft. Soweit ich das gelesen habe, ging es jetzt nur um dünnes Muskelfleisch. So hat es mit dem vegetarischen Fleischersatz, den man jetzt kaufen kann, auch angefangen. Dann kamen die ersten Beschwerden, das Fleisch sei fade, zu schlabberig und hat ne komische Farbe. Daraufhin fing man mit dem Aroma-Zeugs an und hat die Konsistenzen angepasst. Bei dem gezüchteten Fleisch kann ich mir ähnliches vorstellen. Es gab ja jetzt schon erste Anfragen, ob man das Zeug nicht etwas fester machen könne, mit Strom und anderen Zelltypen. Da wird mir schon jetzt anders... Am Ende kommen wir wieder bei Gentechnik und Klonerei an. Auch nicht zwingend gefährlich, aber ich unterstelle den Menschen einen unvorhersehbaren Größenwahn. Ich sage nur: Lachs mit Sixpacks!
Behauptung? Das war eine Spekulation. Denn es gab ja nach all den Jahren erst jetzt die erste offizielle Präsentation. Wir wissen im Prinzip noch gar nichts, außer dass es schonmal viele Vorteile hätte. So wie die Verbraucher den Überblick verloren haben und das Essen in vielen Familien nebensächlich geworden ist, kannst du den Leuten vieles andrehen, ohne dass sie es merken würden. (Das war eine Behauptung. Ich bin froh über Organisationen wie Slow Food oder der Stiftung Warentest, die die Entwicklungen auch ein bisschen transparenter gemacht werden.- Wann kann man schonmal behaupten, dass ein so entscheidender, globale Auswirkungen mit sich bringender Einschnitt in die menschlichen Lebensgewohnheiten, bereits nach 10 oder 20 Jahren für Sicherheit und Entspannung sorgt?