Man kommt ja überhaupt nicht mehr hinterher hier ...
Kalliope hat geschrieben:Themis, ich war auch so eine Affendooffinderin. Als Kind. (Heute finde ich sie zumindest interessant, kann man an ihnen ja auch sehr gut Vieles allzu Menschliche studieren.)
"Interessant finden" ist ja schon mal ein guter Kompromiss. Andererseits denke ich mir, ich finde schon so vieles interessant und lese es akribisch nach ... warum dann auch noch Affen. Man braucht ja auch noch Aufgaben fürs Alter.
Kalliope hat geschrieben:(Frage an die Biologen: gibt es auch bei Affen den Klassenclown?)
Den machen doch schon die Menschen, die in den Dschungel fahren zum Affengucken oder mit langen Nasen und roten Gesichtern am Zoozaun kleben. Wahrscheinlich denken sich die Affen da, "Was für tumbe Primitivlinge - stehen nur da, glotzen und zeigen überhaupt kein interessantes Verhalten. Haben die nichts Sinnvolles zu tun? Nicht mal formschön und gelenkig sind sie! Na ja, aber guck mal die Kleinen da. Die leben ja noch irgendwie und haben Ideen. Hoffentlich werden die nicht auch mal so wie die Großen ..."
tiffi hat geschrieben:Keine Ahnung, ob Affen in Horden eher als Raubtiere gelten; die Schilderungen klangen auch eher so, als wäre so ein
dummer Mensch eine Nachmittagsattraktion, ein Spielzeug was man auch kaputtspielen kann
Aha! Also von wegen "Affen sind 'natürlich', friedlich und harmonisch-rudelhaft". Zumindest nach außen reagieren sie sich dann sadistisch ab. (Sicher biologisch sinnvoll, indem es z. B. die Gruppenidentität stärkt ... oder so.) Da bröckelt das Bild vom "idealen Affen" doch ganz schön.
Ghostvoice hat geschrieben:(Mit den Katzen befasse ich mich hier nicht - das sind alles Schleimer, die einen solange bearbeiten, bis man macht, was sie wollen!)
Danke dafür.
Ich hatte etwas sehr Ähnliches spontan geschrieben, mich dann aber nicht getraut, es zu posten. Die Kreuze und Nägel ...
Gegen Egoisten hab ich durchaus nichts; aber manipulative Egoisten sind mir unsympathisch, so hübsch sie sich auch verkleiden und weich daherkommen mögen. Natürlich streichle ich trotzdem Katzen, denn sie SIND schön weich und schnurren angenehm vibrierend. Das Taktische ist halt so ihr Wesen. Überlebensstrategie, und sehr erfolgreich - immerhin halten sie sich seit Jahrtausenden auf (fast? - Australien weiß ich jetzt nicht.
) allen Kontinenten. Und das als Einzelgänger. Respekt.
Die Eltern meines Ex hatten neben fünf Haus-Persern auch eine "Kellerkatze" - ein ganz kleines Persermädchen mit irgendwie zerdrückt aussehendem, aber sehr liebem Gesicht und vor allem schüchternen Augen. Sie ließ sich sonst kaum streicheln und verschwand nach Fütterung der Horde, bei der sie nur sehr wenig Futter, dafür aber ein paar Haue mehr abbekam, sofort wieder im Keller ... Aber wenn ich da war, kam sie oft zögerlich um die Ecke guckend hochgeschlichen und zu mir. Eine nicht-taktische und damit mir liebe Katze.
Ghostvoice hat geschrieben:Obwohl es ja seit längeren ja eher schon so ist, daß die zeitgleiche Dokumentation des Erlebens zum Erlebnis selbst wird. Übermannt von einer Flut an Gefühlen kann man sich dann beruhigt schlafen legen, in dem Bewußtsein, sein Selbst wieder bestätigt zu haben.
(...) Wie eine Eule mit grossen Augen in einem Rudel kichernder Hyänen...
Ich kann mir kaum vorstellen, dass die zum Fühlen der Situation noch Zeit haben bei der ganzen Selfiesiererei und dem Verschickensstress. Hinterher vermutlich schon gleich gar nicht ... Wahrscheinlich reicht es bei vielen schon zum darüber Nachdenken nicht mehr, was sie da eigentlich sehen. Brauchen sie ja auch nicht, denn das Bewerten des Erlebten übernehmen nahtlos die Empfänger. Eine echte Win-win-Situation.
Und später plumpst man dann vermutlich eher hirnlos-erschöpft vom Kontaktfieber als beruhigt ins Bett, wo man auf dem Handy dann noch pflichtschuldigst die neuesten Postings checkt und seinerseits die Erlebnisse der anderen likt. Die wären ja sonst aufgeschmissen.
Die Eule gefällt mir (bekam ich auch schon als Schülerin als Attribut verpasst, und später immer wieder). Als solche würde ich gerne gurrend auf einem mondbeschienenen Ast sitzen, den keckernden Hyänen lauschen und mir weise-wohlwollend so mein Teil zu den dusseligen Rudelviechern denken.