Impfschutz?

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Ambivalenz
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Re: Impfschutz?

Beitragvon Ambivalenz » 23. Juni 2013, 16:47

Man muss nicht ein Extrem mit einem anderen - noch unsinnigerem - bekämpfen.
Selbstverständlich gibt es Krankheitserreger. Und selbstverständlich kann ein gesundes Immunsystem mit den meisten von ihnen selbst fertig werden.
Im Prinzip verhält es sich mit dem Impfen wie mit der Verabreichung von Antibiotika. Es sollte dann stattfinden, wenn es notwendig ist.
Antibiotika (überhaupt Medikamente) schlagen kaum bis gar nicht mehr an, wenn sie bei jedem kleinen Wehwehchen oder gar mit der Nahrung (weil die Tiere bereits eimerweise davon im Futter haben) verabreicht werden.
Bei Impfungen wird man gezielt mit Erregern in Kontakt gebracht, es wird also absichtlich eine Krankheit (in abgeschwächter Version) ausgelöst, damit sich das Immunsystem auf den Ernstfall vorbereiten kann. Das Risiko, dass der Geimpfte tatsächlich schwer erkrankt, ist da, wenn auch gering und sollte gegen die Gefahren des Nichtgeimpftseins abgewogen werden.
Sich gegen eine 08/15-Grippe impfen zu lassen, ist so gut wie nutzlos: Der Erregerstamm gegen den die Impfung entwickelt wurde, ist zumeist gar nicht mehr aktuell; im Extremfall erkrankt man also an einer leichten Form der letztjährigen Grippe, um danach noch geschwächter der diesjährigen ausgeliefert zu sein. :breites grinsen:

Wenn es keine Krankheitserreger gäbe, wären Impfungen zwar nutzlos aber auch ungefährlich - es ist also ein paradoxes Anti-Impfungsargument. Und mit jedem Mikroskop zu widerlegen...
Genausogut könnte man behaupten, Wissenschaftler hätten vor Jahrhunderten per Verschwörung eine falsches Weltbild verbreitet: In Wirklichkeit befände sich die Erde - und damit die Menschheit - in der Mitte des Universums, welches sich um sie drehen würde. Sobald man dies erkennen würde, gäbe es keine Depressionen mehr, wüsste doch dann endlich wieder jeder Mensch, dass er die Krone der Schöpfung ist und der Rest der Welt nur schmückendes Beiwerk... :roll:
Zuletzt geändert von Ambivalenz am 23. Juni 2013, 22:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Impfschutz?

Beitragvon Schattentanz » 23. Juni 2013, 19:59

Eine der größten Virenschleudern sind andere Menschen. Als Schizoider macht man bei der Gesundheitsvorsorge also schonmal vieles instinktiv richtig. :breites grinsen: *scnr* *kleiner_Teufel*.

Im Übrigen stimme ich meinen Vorpostern zu. Impfschutz hat auch viele humane, nützliche Seiten und bedient nicht ausschließlich die Profitgier der Pharma-Unternehmen.
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.

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Re: Impfschutz?

Beitragvon knallschnute » 26. Juni 2013, 11:44

Hallo Schattentanz!
Schattentanz hat geschrieben:Im Übrigen stimme ich meinen Vorpostern zu. Impfschutz hat auch viele humane, nützliche Seiten und bedient nicht ausschließlich die Profitgier der Pharma-Unternehmen.

Welche nützlichen Seiten hat Impfschutz genau?

Lieben Gruß
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Re: Impfschutz?

Beitragvon Ambivalenz » 26. Juni 2013, 12:26

knallschnute hat geschrieben:Welche nützlichen Seiten hat Impfschutz genau?

Willst du die Tatsache ignorieren, dass durch flächendeckende jahrzehntelange Pockenschutzimpfung (die durchaus erhebliche Risiken für den Einzelnen mit sich brachte) heutzutage eine der schlimmsten Krankheiten beinahe ausgerottet ist?
Wenn es eine Anti-AIDS-Impfung gäbe, wäre dies nicht in vielerlei Hinsicht ein Segen?
Was unnötige Medikamentenverabreichung/medizinische Behandlung etc angeht, bin ich bei den Verweigeren ganz vorn dabei, da kannst du sicher sein.
Dass man auf dem trockenem Land (meistens) keine Schwimmweste braucht, macht diese Erfindung nicht weniger nützlich!
Jedes (wirksame) Medikament hat auch Nebenwirkungen. Jede "kleine" Operation kann durchaus auch tödlich enden. So sollte jeder für sich selbst entscheiden, welches Risiko er eingehen will.
Leider hat ein Kind diese Entscheidungsfreiheit nicht. So kommt es, dass einige in frühester Jugend schon mit Drogen vollgepumpt werden, während andere totkranke Kinder aus religiösen/esoterischen Gründen oder purer Ignoranz (es gibt keine Krankheitserreger etc) nichts als Gesundbeten oder Handauflegen bekommen. Ich erwähne dies, weil es am Anfang dieses Threads ja genau darum ging.
Die wenigsten Fragen im Leben lassen sich mit NIEMALS oder IMMER beantworten. Wann wer sich gegen was impfen lassen sollte, ob bei einer krebskranken Einzelperson eine Chemotherapie oder aber eine alternative Heilmethode besser wirkt, ist doch nicht über einen Kamm zu scheren.
Ob man kategorisch "nein" oder ständig "ja" sagt, ist gehupft wie gesprungen, nämlich unflexibel.
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Re: Impfschutz?

Beitragvon tournesol » 26. Juni 2013, 14:29

Die "beweisenden" Studien (z.B. in Punkto Pocken )bzw. pro Impfen, sind jedoch sehr wohl auch anders erklärbar "als pro beweisend"......nämlich durch DAS MILLIEU (was eben für das Entstehen der Pocken-Krankheit , die Lebensfähigkeit dieser Viren und Bakterien notwendig war ! Deren Lebensraum schaffte .... Und genau "dieser Lebensraum" hat sich inzwischen verändert----was logisch zum Rückgang der Pocken-Infektionen geführt hat !)
Und dieses keineswegs auf Grund der Impfungen, wie (die Pharma) uns glauben machen möchte !
Die dafür auch die Mittel und Wege hat, um die Allgemeinheit unaufgeklärt zu halten....
Der MILLIEU-Ansatz gilt übrigens für alle Erreger, nicht nur die "Gefährlichen".

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Re: Impfschutz?

Beitragvon Ambivalenz » 26. Juni 2013, 15:10

Sicher. Und ein Tumor verschwindet ins Nichts, sobald man mit sich selbst im Reinen ist. Ein gesunder Geist schafft einen gesunden Körper. Wer nicht altern will, bleibt ewig jung. Wenn wir endlich von der Vorstellung Abstand nehmen würden, irgendwann sterben zu müssen, wäre uns das Ewige Leben sicher. :genervt:

Dass schlechte Lebensumstände, mangelnde Hygiene, einseitige Ernährung, Schadstoffe oder mangelnder (Über-)Lebenswille Krankheiten begünstigen/hervorrufen ist doch wohl unstrittig.
Noch einmal: Pro/Contra-Argumente bezüglich JEGLICHER Impfung sind genauso unsinnig, wie die allgemeine Frage "Soll man Medikamente nehmen/sich operieren lassen oder nicht?" Wieviele sterben an Arzneinebenwirkungen oder wachen aus einer Narkose niemals wieder auf? Wieviele wären ohne Medikamente oder Operation bereits tot?
Es sterben ständig eine Menge Leute an Lebensmittelvergiftung. Ist dies ein Argument gegen das Essen?
Es sterben ebenfalls ständig eine Menge Leute an Hunger! Es kommt doch darauf an, was und wieviel man isst, und auch das richtige Maß ist individuell für jeden Menschen unterschiedlich und dazu noch von weiteren Faktoren (Lebenssituation, Alter, physischer Beanspruchung, Stoffwechsel etc) abhängig.
ES GIBT KEIN PRINZIPIELLES JA ODER NEIN!!! Schwarz-Weiß-Denken ist gefährlich! :verstimmt:
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Re: Impfschutz?

Beitragvon tournesol » 26. Juni 2013, 17:07

Ich halte es für wesentlich, zu beachten "Was DA IST !!!"
Wenn ich impfe bekämpfe ich etwas, was nicht DA ist !!! Noch dazu mit Stoffen, die "ich nicht haben will"----
Damit ich diese Stoffe nicht "wiederkriege" !!!
Ich finde dies von Grund auf WIDERSINNIG !!!

Jeder mag dies natürlich für sich damit so halten, wie er möchte :)
Nur darum wissen, was er da tut, sollte er schon----finde ich !
Und dieses Wissen darum sollte ihm nicht verwehrt werden !!!

Dies hat nichts mit " ner Gottegebenen Esotherik-Macke " ,wie Du sie mir, scheint es, immernoch unterstellst !?--zu tun.

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Re: Impfschutz?

Beitragvon Ambivalenz » 26. Juni 2013, 18:09

tournesol hat geschrieben:Ich halte es für wesentlich, zu beachten "Was DA IST !!!"
Wenn ich impfe bekämpfe ich etwas, was nicht DA ist !!!

Gegen Pocken gibt es kein bekanntes Heilmittel, nur eine vorbeugende Impfung ist möglich. (Wikipedia:Pocken)
Gegen die ausgebrochene Erkrankung gibt es keine echte kausale Behandlung. Weil sich die Tetanustoxine über die Nervenscheiden ausbreiten, sind sogar hochdosierte Serumgaben (fremde Antikörper, passive Immunisierung) über die Blutbahn umstritten. Ein gründliches Ausschneiden der Wunde, unter Umständen eine Amputation, sorgt dafür, dass der Tetanuserreger sich nicht weiter vermehrt, da man eine weitere Toxinproduktion in der Wunde unterbinden muss.(Wikipedia:Tetanus)
Wenn ich keine Lebensmittelvergiftung haben will, achte ich darauf, was ich esse. VORSORGLICH.
Sich gegen Krankheiten, denen das eigene Immunsystem nur wenig bis gar nichts entgegenzusetzen hat, impfen zu lassen, ist eine SCHUTZMAßNAHME, keine Krankheitsbehandlung.
Wer sich lieber gegen Tetanus impfen lässt, als sich im Rahmen einer notwendigen Behandlung ("wenn es da ist") der Amputation betroffender Körperteile zu unterziehen, hat mein vollstes Verständnis.
Abwägen, in jedem Einzelfall.
Was du glaubst oder nicht, ist deine Sache. Aber, noch einmal: Am Anfang dieses Threads ging es um Kinder. Und die müssen leider mit den Entscheidungen leben (oder sterben), die Erwachsene für sie treffen. Ob das nun übereifrige Ärzte oder radikale back to nature-Eltern sind - der/die Minderjährige ist dann solch extremen Ansichten schutzlos ausgeliefert. Am Ende werden sie also entweder völlig zugedopt (lange bevor sie überhaupt mit dem Leistungssport anfangen :breites grinsen: ) oder erhalten eine medizinische Versorgung a la Mittelalter. Gegen fehlende gedankliche Flexibilität gibts ja auch keine Impfung...
:Ballon:
Warum ein Großteil der Menschheit anscheinend keine Zwischentöne, Graustufen oder Nuancen kennt, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Anscheinend gibt es für viele nur pro/contra, gut/schlecht, immer/nie usw. Die heteronormative Gesellschaft im Dualsystem. Was ist die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest? Anscheinend doch nicht 42, sondern "entweder 1 oder 0".
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Re: Impfschutz?

Beitragvon knallschnute » 26. Juni 2013, 20:51

Ambivalenz hat geschrieben:Was du glaubst oder nicht, ist deine Sache. Aber, noch einmal: Am Anfang dieses Threads ging es um Kinder. Und die müssen leider mit den Entscheidungen leben (oder sterben), die Erwachsene für sie treffen. Ob das nun übereifrige Ärzte oder radikale back to nature-Eltern sind - der/die Minderjährige ist dann solch extremen Ansichten schutzlos ausgeliefert. Am Ende werden sie also entweder völlig zugedopt (lange bevor sie überhaupt mit dem Leistungssport anfangen ) oder erhalten eine medizinische Versorgung a la Mittelalter. Gegen fehlende gedankliche Flexibilität gibts ja auch keine Impfung...


Hm, ich empfinde eine kritische Auseinandersetzung bzgl. Impfungen nicht als einen Rückschritt "à la Mittelalter" sondern als logische Konsequenz, wenn man gesund bleiben möchte und die Verantwortung für sich und seine Kinder nicht einfach abgeben mag.
Für mich liegt es auf der Hand. Meine Überlegungen haben auch nicht unbedingt etwas mit gigantischen Selbstheilungsprozessen "gesunder Geist = gesunder Körper, etc..." zu tun, sondern sind Abwägungen bzgl. des Nutzen und Risiko einer Impfung.
Da es wenig vertrauenserweckende Seiten der Impfbefürworter gibt und die Gegner sicherlich recht radikal rüber kommen, könnte man eine konsequente Impfbefürwortung oder Impfverweigerung natürlich als fehlende gedankliche Flexibilität werten.
Der gute Mittelweg ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei.
Jeder muss im Endeffekt für sich selbst entscheiden. Da Eltern glücklicher Weise noch selbst entscheiden können, ob ihre Säuglinge geimpft werden sollen oder nicht - da es (noch) keine Impfpflicht gibt - tragen sie, gleich wie sie sich entscheiden,immer eine große Verantwortung.
Und ob das Kind an einer Kinderkrankheit erkrankt, ob es nach einer Impfung einen Impfschaden erleidet oder aber scheinbar unbeschadet das eine oder andere übersteht, es liegt nicht in der Macht der Ärzte, sondern ist purer Zufall.
Außerdem mag ich Menschen die zu einer Sache stehen können, auch wenn viele dagegen wettern oder gar meinen diese oder jene Ansicht sei zu extrem. Manchmal ist es einfach nötig Farbe zu bekennen und für das was man denkt und was man tut gerade zu stehen. Was aber noch lange nicht heißt, dass man ein engstirniger Extremist ist, der nie wieder von seinem Weg abweichen kann, wenn es die Situation erfordert. ;)

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Re: Impfschutz?

Beitragvon Ambivalenz » 27. Juni 2013, 01:03

knallschnute hat geschrieben:Der gute Mittelweg ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei.

Diesmal hake ich mal nach: Warum nicht? Was bringt dich zu dieser Auffassung?
Warum ist es schlechter, jede Impfung/Behandlung/Medikation gesondert im Einzelfall zu betrachten und zu bewerten, als sich einem starren Pro- oder Kontralager anzuschließen? Sowohl Beführworter als auch Gegner sind mir suspekt, schon allein weil sie pauschale Antworten anbieten. Das lässt sich auf fast jedes andere Thema übertragen. Beispiel Wissenschaft: Für einige das Goldene Kalb, um das sie herumtanzen - für andere der schnellste Weg in den Untergang.
Der gute Mittelweg? Ich würde es eher generelle Skepsis nennen. Oder vielleicht: Die Vermeidung/Verneinung von Dogmen. [:)]

MfG Ambivalenz :erklärbär2:

ps: Die Ironie an der ganzen Sache ist, dass ich selbst ja ebenfalls eine unflexible/einseitige (da gestörte) Sicht auf die Dinge habe. Denn: ALLES in Zweifel zu ziehen, ist im Prinzip auch nur ein weiteres Extrem. :roll:
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