Schminken

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Flodul
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Schminken

Beitragvon Flodul » 9. März 2018, 23:53

Also erstmal vorweg: ich bin nicht schizoid, aber ich tausche seit längerer Zeit mit einer Schizoiden die ich iim Netz kennengelernt habe Mails aus, insgesamt sind es schn ca. 300 derzeit.
Was mir heute mal aufgefallen ist als ich ihr FB-Profil gesichtet habe ist, dass die sich schminkt, also Lippenstift und alles drum und dran.
Allerdings gehe ich davon aus, dass Schizoide ein verringertes Bedürfnis haben, für andere attraktiv zu sein weil das die Distanz verringert.
Ist das bei euch schizoiden Frauen so oder schminkt ihr euch auch?

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Indigocat
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Re: Schminken

Beitragvon Indigocat » 10. März 2018, 12:16

Flodul hat geschrieben:Allerdings gehe ich davon aus, dass Schizoide ein verringertes Bedürfnis haben, für andere attraktiv zu sein weil das die Distanz verringert.
Ist das bei euch schizoiden Frauen so oder schminkt ihr euch auch?
Also irgendwie will ich schon attraktiv sein, bin aber eher so der burschikose sportliche Typ und nicht geschminkt, dazu bin ich zu faul und es wäre mir zu teuer... außerdem Tierversuche usw...
Die Natur hat es aber auch so gut mit mir gemeint.
Geniale Menschen sind selten ordentlich, Ordentliche selten genial. A. Einstein

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Re: Schminken

Beitragvon Kalliope » 10. März 2018, 14:17

Kategorisch: nein. Früher mal bei ganz besonderen Anlässen auf Minimalbasis. Irgendwann vor 20 - 30 Jahren habe ich es dann endgültig sein gelassen.
Ich ekle mich vor der Pampe. Bakterienpool. Und das Zeug lag ja auch zu lange herum bei mir unbenutzt, so dass immer "älter" bis antiquarisch.
Nun - so fand ich - bin ich auch genetisch ganz anständig beschenkt worden, so dass ich da auch keine Notwendigkeit sah und sehe.
Außerdem aber passt es auch nicht zu meinem Charakter und zu meinem Wesen - und noch nicht mal zu meinem zweiten Beruf - was soll ich in Werkstatt oder auf der Baustelle mit sowas? Mental und gewisserweise auch auf sexueller Ebene fühle ich mich zudem auch intersexuell und mein Hirn hat eh kein Geschlecht.
So passe ich auch nicht in das gesellschaftlich vorgegebene Klischeeschema und die damit verbundenen Gender-Ausprägungen.

Wenn mal das Biogeschlechtsozialklischeeabgehudel opportun oder sogar "erwünscht" im Sinne eines gewissen Zangs ist, dann habe ich es halt in der Vergangenheit im Sinne einer Verkleidung, einer Konvention oder eines freundlichen Entgegenkommens mitgespielt. Von mir heraus aber hätte ich immer schon komplett drauf verzichtet.

Nun ja.
"In Wirklichkeit ist der andere Mensch Dein empfindlichstes Selbst in einem anderen Körper" Khalil Gibran
"Das Ideal einer vollkommenen Gesundheit ist bloß wissenschaftlich interessant. Krankheit gehört zur Individualisierung." Novalis

Themis

Re: Schminken

Beitragvon Themis » 10. März 2018, 14:48

Ich auch: nein. Bin von Natur aus sehr androgyn, betone das auch gerne und Pampe im Gesicht wäre da eher kontraproduktiv. ;)
Zudem ist meine Haut sehr schwierig und würde sich vmtl. schnell rächen.

Aber davon abgesehen, finde ich auch bei anderen Frauen Schminke meist unschön bzw. schlicht überflüssig. Mir kommt es immer vor, als ob da das echte Gesicht versteckt werden soll; wozu?

@ TE:
Erstaunlich finde ich Deinen Gedanken, dass Geschminktheit die Distanz verringern könnte. Dagegen halte ich, dass es wohl auf den Schminkstil ankommt ... Mir fallen gleich zwei (nichtschizoide) Bekannte ein, die sich so maskenhaft schminken, dass das distanzierend wirkt.

Für Frauen mit schizoider Struktur nehme ich mal weniger an, dass jemand auf die Idee käme, sich durch Nichtschminken absichtlich "häßlich" zu machen. Falls es so sein sollte, dass da überhaupt irgendein Zusammenhang besteht, würde ich eher annehmen, dass es an der etwas anderen Selbstwahrnehmung bzw. schwacher Person-Körper-Bindung liegt. Man definiert sich evtl. weniger über den Körper als Andere bzw. der Körper ist eher nur ein "Neben-Ausdruck" der eigenen Person. Die Hülle.

Die Distanz, die auch Andere spüren, erzeugt "man" ja überwiegend unbewusst und von innen raus. Sie ist nicht an die "Verpackung" gebunden meiner Meinung nach.

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Schattentanz
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Re: Schminken

Beitragvon Schattentanz » 10. März 2018, 22:31

Ich sehe das sehr ähnlich wie meine Vorschreiber. ... Mich erinnert Schminke an sowas wie Fasching. Deshalb mag ich geschminkte Gesichter z. B. in der Gothic-Szene oder in Fantasy-Filmen bei Männern und Frauen. Da passt das zum Gesamtsetting.

Aber so im Alltag wirken geschminkte Gesichter für mich schnell maskenhaft und einfach wie angemalt bzw. ist das Gesicht dadurch ja auch angemalt und abfärbend - egal ob sie gekonnt geschminkt sind oder nicht. Mich belustigt das bisweilen, dass das als attraktivitätssteigernd gilt in unserer Gesellschaft. Aber wer mag, solls tun, wenn er sich so wohlfühlt.

Für mich wirkt das auch erst recht distanzschaffend, wenn die Person im Gesicht vollständig geschminkt ist (also Puderzeug im Gesicht, Lippenstift, Wimperntusche, nachgemalte/übermalte Augenbrauen). Da wüßte ich manchmal gerne, wie die Person eigentlich tatsächlich aussieht, gerade auch von den Naturfarben her im Gesicht (Wimpernfarbe, Augenbrauenfarbe, Teint).

Wobei ich ganz leicht geschminkte Gesichter gleichwohl vertretbar finde bei Männern und Frauen und darauf selbst vereinzelt zurückgreife, aber aus anderen Gründen, als du sie mit Schminke bei Frauen assoziierst, Flodul. Mir bringt dabei so gesehen dezentes Make-Up weniger von der ungewünschten Aufmerksamkeit, in den Fällen, in denen ich sie verwende. Das Ziel ist für mich dabei, weniger kränklich oder übernächtigt auszusehen bei manchen Situationen beruflich oder privat oder eben Labello, Creme oder Lippenstift als Pflege für trockene Lippen (auch wenn ich das Gefühl auf der Haut nicht mag; dito bei Nagellack, auch wenn man sich dran gewöhnen kann und ich z. B. roten Nagellack mag, weil der mich an getrocknetes Blut an den Krallen erinnert, ähnlich bei rotem Lippenstift <= ähnlich wie Kriegsbemalung bei manchen Ureinwohnern; das finde ich irgendwie sympathisch/amüsant). Zusätzliche Farbe im Gesicht brauche ich an sich für mich nicht; das ist farblich kontrastreich genug im Naturzustand. Die meiste Zeit trage ich keinerlei Schminke und keinen Nagellack. Ob das nun irgendwie zur Verallgemeinerung bzgl. der von dir angesprochenen Gruppe taugt, sei dahingestellt.

Themis hat geschrieben:Die Distanz, die auch Andere spüren, erzeugt "man" ja überwiegend unbewusst und von innen raus. Sie ist nicht an die "Verpackung" gebunden meiner Meinung nach.

Das entspricht auch meiner Erfahrung.
Wer nie vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke.

tiffi

Re: Schminken

Beitragvon tiffi » 11. März 2018, 18:22

Make up (also Verspachtelung) hab ich noch nie benutzt. wäre mir zu aufwändig und künstlich.

Ab und an mal einen leichten Strich an die Augen um ein bisschen Gutwill zu zeigen (bei Anlässen, beruflich).

Irgendwie find ich mich mit Make up aber nicht "upgegradet" sondern komisch wie Mickey Mouse.
Da ich wohl auch eine hochsensible Ausstattung habe, stört mich auch alles, Augen tränen ect. Ja, auch mit
Bio extra antiallergisch von und zu. Und dann fehlt auch die Wichtigkeit, sich was richtig passendes zu suchen.
noch teurer, noch besser, was auch immer.

Ob kein Make up Distanz erzeugt, glaub ich eher nicht, bekam eher die Rückmeldung, dass ich natürlich wirke.
(Es sind eher Verhalten / Reaktionen, die eher befremden, denke ich)

Und mein Partner fand das nur richtig, dass ich zum Date ohne Make up "auftrete". Hätte auch gar nicht gewusst,
wie es "schön und richtig" :angst: wäre.
Also Distanz vielleicht von einer gesellschaftlich sehr etablierten Seite, so ein bisschen "etepetete Gesellschaft",
aber da trennt mich mehr als Make up von :feiern:

Manchen Leuten steht das ja mit Make up, finde ich. Muss vielleicht irgendwie zum Typ passen.

Aber klar kann es sein, dass man sich von Leuten distanziert, die sich an Mode und bestimmte Dinge halten
und hier eine Einheit bilden.
Mein Bekannter meinte letztens sogar, das könnte ne Art Neid wecken, wenn man trotzdem so halbwegs
zufrieden sein Ding mach und lebt, ohne die ganzen add ons.

Das sein lassen hat aber m. E. nichts spezifisches mit schizoid sein zu tun finde ich, sondern kann
Ausdruck einer Subkultur sein, oder halt Geschmack und Individualismus. oder dass es halt stört und zu nichts beiträgt.

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Re: Schminken

Beitragvon kritisches_Auge » 12. März 2018, 16:40

Kajal um die Augen ist für mich selbstverständlich, schon allein darum um mich etwas unkenntlicher zu machen, es macht zwar nicht viel aus, aber wenigstens ein kleines bißchen. Lippenstift verabscheue ich und die Kleidung feiner Damen die sich " schick machen" ebenso.

Hier darf ich das ja schreiben weil man hier an Seltsames gewöhnt ist, bzw. das Seltsame nicht seltsam ist, manchmal beneide ich die muslimischen Frauen um ihre Verhüllung, Ganzkörper ausgenommen, besonders beim Gang zum Arzt wäre mir diese sehr willkommen.

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Re: Schminken

Beitragvon regenbogenschwarz » 12. März 2018, 19:24

Ich schminke mich nicht.
Dafür bin ich a) zu faul, b) glaube ich, dass ich auch ohne Schminke normal/passabel aussehe, c) ist es mir zu teuer und d) sehe ich mir selbst ja eher weniger oft ins Gesicht ;-)
Ich möchte auch nicht auffallen. Würde mich mit Schminke unecht fühlen. Ich hab auch in meinem Freundeskreis niemanden, der sich deutlich sichtbar schminkt. Wenn dann eigentlich nur ein bisschen die Wimpern oder mal nen Pickel abgedeckt.
Wobei bei mir auch nicht sicher ist, ob ich nun schizoid bin oder nicht ;-)

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Re: Schminken

Beitragvon Tesa34 » 12. März 2018, 23:45

kritisches_Auge hat geschrieben:Hier darf ich das ja schreiben weil man hier an Seltsames gewöhnt ist, bzw. das Seltsame nicht seltsam ist, manchmal beneide ich die muslimischen Frauen um ihre Verhüllung, Ganzkörper ausgenommen, besonders beim Gang zum Arzt wäre mir diese sehr willkommen.


Ein Hoch auf die kalte Jahreszeit, wenn man zum Einkaufen das Haus verlassen kann ohne sich frisieren zu müssen Dank Wollmütze. :lachen:

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Re: Schminken

Beitragvon hinterdemmond » 13. März 2018, 11:57

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Zuletzt geändert von hinterdemmond am 16. Juli 2019, 00:34, insgesamt 1-mal geändert.
auch im abseits sterben helden. (clickclickdecker)


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