Kritik an die Demokratie
Verfasst: 22. Juli 2016, 04:05
Gedanken zur parlamentarischen bzw. repräsentativen Demokratie (vorweg sei mir das grammatische Maskulinum - stellvertretend für alle Geschlechter - verziehen, dass ich der Einfachheit halber verwendet habe):
Wie Horst Stowasser in seinem (frei zugänglichen) Buch "Freiheit Pur" im verlinkten Kapitel 7 schon verdeutlicht hat, ist die Demokratie an sich, die Herrschaft des Volkes, entweder redundant und ein Widerspruch in sich oder eine Unterdrückung von Minderheiten, die von der Mehrheit ausgeht. Gesetzt dem letzten Fall wird deutlich, dass eine Gesellschaft, die von Mehrheitsmeinungen beherrscht wird, sicherlich nicht das Attribut „freiheitlich“ verdient.
Mit dem Parlamentarismus sind Parteien gegeben, die das Fundament der Struktur dieser staatlichen Herrschaft sind.
Parteien bieten lediglich „Meinungspakete“ an. Nähmen wir mal an, die Parteien strebten an ihre Wahlprogramme umzusetzen, so bestünde nicht die Möglichkeit meine konkrete Meinung zu einzelnen Themen zu wählen. Als Wähler muss man also irgendwie abwägen zwischen den Meinungspaketen. Es kann gar nicht deutlich werden, welche Meinung die Bevölkerung zu einzelnen Streithemen vertritt.
Hier kommen die Idee der direkten Demokratie bzw. deren Elemente ins Spiel, innerhalb dieser möglicherweise Wahlen zu konkreten Fragen stattfinden. Jedoch scheinen diese seitens der Mächtigen bewusst manipuliert zu sein.
Bspw. das „Brexit-Referendum“ lässt dem Wähler nur zwei Wahlen, also die Frage, ob das Vereinigte Königreich Mitglied in der EU bleiben oder die EU verlassen soll. Das erinnert an „Wahlen“ totalitärer Staaten wie das Deutsche Reich oder die DDR. Am amüsantesten ist da noch der berüchtigte Wahlzettel der Volksabstimmung von 1938 zur Frage des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich. Der anzukreuzende Kreis (natürlich "vorne", also links als Erstes aufgelistet) für die Wahl „Ja“ ist im Durchmesser mindestens doppelt so groß wie für die Wahl „Nein“.
Jeder kann sich denken, dass es nicht nur zwei Möglichkeiten gibt bei politischen Fragen. Man müsste mehrere Optionen angeben, die verschiedenste Wege darbieten, um wirklich Meinungen des Volkes zu erfassen. Nur zwei Wahloptionen darzubieten ist hochgradig manipulativ und offensichtlicher sowie dreister kann man die Würde eines denkenden Menschen kaum beleidigen.
Daneben gibt es noch die Möglichkeiten Wahlen so oft zu wiederholen bis das Ergebnis den Eliten gefällt.
Das Problem sind also in der direkten Demokratie die konkreten Fragen und Antwortmöglichkeiten. Wer entscheidet diese? Wer erachtet dieses und jenes gerade als wichtiges Thema? Was passiert dann mit dem Ergebnis?
Allein diese Fragen zeigen auf, dass wahrscheinlich kaum die Macht weniger Menschen ganz oben abzubauen ist.
Die repräsentativen Demokratien stellen sog. freie Mandate bereit. Das bedeutet, die (vorweg) gewählten Abgeordneten müssen sich dem Volk gegenüber nicht für ihre politische Arbeit innerhalb ihrer Wahlperiode verantworten. Sie sind, nachdem sie gewählt wurden, „frei“ zu tun, was sie wollen innerhalb des Systems.
Im Grundgesetz heißt es: „[Die Abgeordneten] sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.“
Recht absurd gerade auf das Gewissen von Menschen zu vertrauen, die in hierarchischen Systemen ganz nach oben kommen. In Systemen, in denen es vorteilhaft ist für den Aufstieg besonders selbstsüchtig und rücksichtslos gegenüber den Mitmenschen, anderen Lebewesen und der Natur zu sein, besonders schwach ausgeprägtes oder gar kein Einfühlungsvermögen zu besitzen, nur oberflächliche kurzfristig erdachte Ziele zu verfolgen, Machtgeil zu sein und ohne Reue andere zu belügen und zu manipulieren.
Diese Eigenschaften treffen besonders auf Psychopathen zu, welche viel häufiger in den oberen Ebenen von Hierarchien zu finden sind. Dort, wo es Macht gibt. Jedenfalls kann sich jeder auch aus seinen eigenen Erfahrungen ausmalen, dass die beschriebenen Eigenschaften wahrscheinlicher zum Erfolg innerhalb hierarchischer Systeme führen.
Es ist sogar von der Bevölkerung gefragt, dass bspw. Kanzlerkandidaten solche Eigenschaften besitzen. Dann sind sie konkurrenzfähig. Wissen also wie man rücksichtlos nach oben steigt. Das wird sogar als positive Kompetenz angesehen.
Doch auch in dem Falle die Gewählten wären so gewissenhaft und gutmütig wie man es vielleicht kühn daherfantasiert, warum sollte man auf die Idee kommen, ein paar Wenigen die Befugnis zur absoluten Unterdrückung aller zu übergeben?
Für mich ist jedenfalls nichts zweifelloser gewiss als dass die Mächtigen dieser Welt herzlos und rücksichtslos sind und irgendwelchen wahnsinnigen Machtspielen nacheifern.
Wie kann man sich das Leid auf dieser Welt denn anders erklären? Es kann nicht stimmen, dass die meisten Einflussreichen auf diesem Planeten auch nur einen am Durchschnitt liegenden Grad an Einfühlungsvermögen besitzen.
Jedoch weiß wahrscheinlich der Leichtgläubigste heute, dass keine Demokratien auf dieser Welt zu finden sind. Es herrschen lediglich Oligarchien vor - also die Herrschaft ein kleinen Gruppe - die sich als Demokratien bezeichnen.
Die Oligarchen sind die Macht-Eliten, d. h. Politiker, Magnate, also durch unternehmerisch-wirtschaftliche Macht politisch Mächtige und andere über das Kapital Einflussreiche. Nicht zu vergessen seien die Manipulationssysteme, also die Chefetagen in jeglichen Medien.
Die parlamentarische Demokratie ist also eine Oligarchie, eine Zwangsherrschaft. Es wurde nicht gefragt, ob die Menschen mit der Unterdrückung einverstanden sind. Staaten beanspruchen einfach Land für sich und die Bestimmung was der Mensch tun darf und was nicht. Manche dürfen gar nicht erst frei auf das Land der Erde gehen, man darf kaum irgendwo legal in der Natur Zelten oder gar leben. Der Staat bestimmt wem welches Grundstück gehört, wie man solches erhalten kann und was man dort darf und was nicht. Wer sich nicht an die willkürlichen Regeln hält, der wird erst mit indirekter Gewalt (Geldstrafen, d. h. möglicherweise Entzug der Existenzgrundlage) und notfalls mit körperlicher Gewalt durch gewaltbereite Beamte, also die Polizei oder das Militär, an einen anderen Platz verwiesen, vielleicht sogar erschossen oder völliger Freiheit beraubt durch Freiheitsentzug, d. h. Haft.
Das Abstruse jedoch ist, dass die Wähler glauben, Politiker wären überhaupt fähig ihre Sorgen wirklich zu beheben. Es ist dem Kapitalismus schuldig, dass es Verlierer und Gewinner gibt. Der Staat hat sich auf den Kapitalismus eingelassen, es gibt das (private) Eigentumsrecht. Es ist Sache des Systems also, dass Menschen an Armut leiden, es ist so geplant. Hoffen, dass diese etwas daran ändern, ist widersinnig.
Wer seinen Stimmzettel abgibt, der gibt gleichzeitig seine Stimme gegen Frieden und Gewaltfreiheit, gegen Freiheit und gegen Selbstbestimmung an die herrschende Elite ab. Er gibt seine Stimme an den Kapitalismus, damit direkt an die Ausbeute von Menschen. Es kann kein Unternehmen geben, dass nicht die meisten Leute ausbeutet. Solch ein Unternehmen kann nicht bestehen im Kapitalismus, denn es kommt einzig auf den Profit an, nicht auf das Subjekt.
Mit der Stimme verrät man (zumindest augenscheinlich) nicht nur seine Freiheit, insbesondere die der Mitmenschen.
Wer wählen geht, der wählt die Unterdrückung der Gesellschaft und die Zerstörung der Erde.
Nichts beschert und bescherte seit Jahrtausenden der Menschheit und der fühlenden Lebewesen mehr vermeidbares Leid als die zentralistischen und despotischen Zwangsherrschaften, also alle Staaten; nichts der Erde mehr vermeidbaren Schaden als die Staatsgläubigkeit, ohne die der Kapitalismus nicht besteht.
Ich wünsche allen aufmerksamen Lesern noch einen schönen Tag. :-)
https://www.anarchismus.at/texte-anarch ... demokratie
https://www.youtube.com/watch?v=ay7Zvsoc1Yw
Besonders empfehlenswert (man schrecke sich nicht vom etwas verwirrenden Anfang ab):
https://www.youtube.com/watch?v=eG9-rWmkV7s
Wie Horst Stowasser in seinem (frei zugänglichen) Buch "Freiheit Pur" im verlinkten Kapitel 7 schon verdeutlicht hat, ist die Demokratie an sich, die Herrschaft des Volkes, entweder redundant und ein Widerspruch in sich oder eine Unterdrückung von Minderheiten, die von der Mehrheit ausgeht. Gesetzt dem letzten Fall wird deutlich, dass eine Gesellschaft, die von Mehrheitsmeinungen beherrscht wird, sicherlich nicht das Attribut „freiheitlich“ verdient.
Mit dem Parlamentarismus sind Parteien gegeben, die das Fundament der Struktur dieser staatlichen Herrschaft sind.
Parteien bieten lediglich „Meinungspakete“ an. Nähmen wir mal an, die Parteien strebten an ihre Wahlprogramme umzusetzen, so bestünde nicht die Möglichkeit meine konkrete Meinung zu einzelnen Themen zu wählen. Als Wähler muss man also irgendwie abwägen zwischen den Meinungspaketen. Es kann gar nicht deutlich werden, welche Meinung die Bevölkerung zu einzelnen Streithemen vertritt.
Hier kommen die Idee der direkten Demokratie bzw. deren Elemente ins Spiel, innerhalb dieser möglicherweise Wahlen zu konkreten Fragen stattfinden. Jedoch scheinen diese seitens der Mächtigen bewusst manipuliert zu sein.
Bspw. das „Brexit-Referendum“ lässt dem Wähler nur zwei Wahlen, also die Frage, ob das Vereinigte Königreich Mitglied in der EU bleiben oder die EU verlassen soll. Das erinnert an „Wahlen“ totalitärer Staaten wie das Deutsche Reich oder die DDR. Am amüsantesten ist da noch der berüchtigte Wahlzettel der Volksabstimmung von 1938 zur Frage des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich. Der anzukreuzende Kreis (natürlich "vorne", also links als Erstes aufgelistet) für die Wahl „Ja“ ist im Durchmesser mindestens doppelt so groß wie für die Wahl „Nein“.
Jeder kann sich denken, dass es nicht nur zwei Möglichkeiten gibt bei politischen Fragen. Man müsste mehrere Optionen angeben, die verschiedenste Wege darbieten, um wirklich Meinungen des Volkes zu erfassen. Nur zwei Wahloptionen darzubieten ist hochgradig manipulativ und offensichtlicher sowie dreister kann man die Würde eines denkenden Menschen kaum beleidigen.
Daneben gibt es noch die Möglichkeiten Wahlen so oft zu wiederholen bis das Ergebnis den Eliten gefällt.
Das Problem sind also in der direkten Demokratie die konkreten Fragen und Antwortmöglichkeiten. Wer entscheidet diese? Wer erachtet dieses und jenes gerade als wichtiges Thema? Was passiert dann mit dem Ergebnis?
Allein diese Fragen zeigen auf, dass wahrscheinlich kaum die Macht weniger Menschen ganz oben abzubauen ist.
Die repräsentativen Demokratien stellen sog. freie Mandate bereit. Das bedeutet, die (vorweg) gewählten Abgeordneten müssen sich dem Volk gegenüber nicht für ihre politische Arbeit innerhalb ihrer Wahlperiode verantworten. Sie sind, nachdem sie gewählt wurden, „frei“ zu tun, was sie wollen innerhalb des Systems.
Im Grundgesetz heißt es: „[Die Abgeordneten] sind Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen.“
Recht absurd gerade auf das Gewissen von Menschen zu vertrauen, die in hierarchischen Systemen ganz nach oben kommen. In Systemen, in denen es vorteilhaft ist für den Aufstieg besonders selbstsüchtig und rücksichtslos gegenüber den Mitmenschen, anderen Lebewesen und der Natur zu sein, besonders schwach ausgeprägtes oder gar kein Einfühlungsvermögen zu besitzen, nur oberflächliche kurzfristig erdachte Ziele zu verfolgen, Machtgeil zu sein und ohne Reue andere zu belügen und zu manipulieren.
Diese Eigenschaften treffen besonders auf Psychopathen zu, welche viel häufiger in den oberen Ebenen von Hierarchien zu finden sind. Dort, wo es Macht gibt. Jedenfalls kann sich jeder auch aus seinen eigenen Erfahrungen ausmalen, dass die beschriebenen Eigenschaften wahrscheinlicher zum Erfolg innerhalb hierarchischer Systeme führen.
Es ist sogar von der Bevölkerung gefragt, dass bspw. Kanzlerkandidaten solche Eigenschaften besitzen. Dann sind sie konkurrenzfähig. Wissen also wie man rücksichtlos nach oben steigt. Das wird sogar als positive Kompetenz angesehen.
Doch auch in dem Falle die Gewählten wären so gewissenhaft und gutmütig wie man es vielleicht kühn daherfantasiert, warum sollte man auf die Idee kommen, ein paar Wenigen die Befugnis zur absoluten Unterdrückung aller zu übergeben?
Für mich ist jedenfalls nichts zweifelloser gewiss als dass die Mächtigen dieser Welt herzlos und rücksichtslos sind und irgendwelchen wahnsinnigen Machtspielen nacheifern.
Wie kann man sich das Leid auf dieser Welt denn anders erklären? Es kann nicht stimmen, dass die meisten Einflussreichen auf diesem Planeten auch nur einen am Durchschnitt liegenden Grad an Einfühlungsvermögen besitzen.
Jedoch weiß wahrscheinlich der Leichtgläubigste heute, dass keine Demokratien auf dieser Welt zu finden sind. Es herrschen lediglich Oligarchien vor - also die Herrschaft ein kleinen Gruppe - die sich als Demokratien bezeichnen.
Die Oligarchen sind die Macht-Eliten, d. h. Politiker, Magnate, also durch unternehmerisch-wirtschaftliche Macht politisch Mächtige und andere über das Kapital Einflussreiche. Nicht zu vergessen seien die Manipulationssysteme, also die Chefetagen in jeglichen Medien.
Die parlamentarische Demokratie ist also eine Oligarchie, eine Zwangsherrschaft. Es wurde nicht gefragt, ob die Menschen mit der Unterdrückung einverstanden sind. Staaten beanspruchen einfach Land für sich und die Bestimmung was der Mensch tun darf und was nicht. Manche dürfen gar nicht erst frei auf das Land der Erde gehen, man darf kaum irgendwo legal in der Natur Zelten oder gar leben. Der Staat bestimmt wem welches Grundstück gehört, wie man solches erhalten kann und was man dort darf und was nicht. Wer sich nicht an die willkürlichen Regeln hält, der wird erst mit indirekter Gewalt (Geldstrafen, d. h. möglicherweise Entzug der Existenzgrundlage) und notfalls mit körperlicher Gewalt durch gewaltbereite Beamte, also die Polizei oder das Militär, an einen anderen Platz verwiesen, vielleicht sogar erschossen oder völliger Freiheit beraubt durch Freiheitsentzug, d. h. Haft.
Das Abstruse jedoch ist, dass die Wähler glauben, Politiker wären überhaupt fähig ihre Sorgen wirklich zu beheben. Es ist dem Kapitalismus schuldig, dass es Verlierer und Gewinner gibt. Der Staat hat sich auf den Kapitalismus eingelassen, es gibt das (private) Eigentumsrecht. Es ist Sache des Systems also, dass Menschen an Armut leiden, es ist so geplant. Hoffen, dass diese etwas daran ändern, ist widersinnig.
Wer seinen Stimmzettel abgibt, der gibt gleichzeitig seine Stimme gegen Frieden und Gewaltfreiheit, gegen Freiheit und gegen Selbstbestimmung an die herrschende Elite ab. Er gibt seine Stimme an den Kapitalismus, damit direkt an die Ausbeute von Menschen. Es kann kein Unternehmen geben, dass nicht die meisten Leute ausbeutet. Solch ein Unternehmen kann nicht bestehen im Kapitalismus, denn es kommt einzig auf den Profit an, nicht auf das Subjekt.
Mit der Stimme verrät man (zumindest augenscheinlich) nicht nur seine Freiheit, insbesondere die der Mitmenschen.
Wer wählen geht, der wählt die Unterdrückung der Gesellschaft und die Zerstörung der Erde.
Nichts beschert und bescherte seit Jahrtausenden der Menschheit und der fühlenden Lebewesen mehr vermeidbares Leid als die zentralistischen und despotischen Zwangsherrschaften, also alle Staaten; nichts der Erde mehr vermeidbaren Schaden als die Staatsgläubigkeit, ohne die der Kapitalismus nicht besteht.
Ich wünsche allen aufmerksamen Lesern noch einen schönen Tag. :-)
https://www.anarchismus.at/texte-anarch ... demokratie
https://www.youtube.com/watch?v=ay7Zvsoc1Yw
Besonders empfehlenswert (man schrecke sich nicht vom etwas verwirrenden Anfang ab):
https://www.youtube.com/watch?v=eG9-rWmkV7s